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Aktuelle Themen Gibt es die Welt auch ohne mich?

yuna
yuna
Mitglied

Re: Gibt es die Welt auch ohne mich?
geschrieben von yuna
als Antwort auf barbarakary vom 05.04.2012, 18:02:49
Die Katze erklärt aber genau das.
Sie hockt ja in der Kiste zusammen mit dem Giftfläschchen. Solange die Kiste geschlossen ist, weiß keiner, ob die Katze tot oder lebendig ist.
Es herrschen also zwei gegensätzliche Zustände gleichzeitig. Erst in dem Moment, wo du nachsiehst, entscheidet sich, ob die Katze tot oder lebendig ist.
Ich denke das hat erafina gemeint - denn die Katze diente Schrödinger dazu, eben dieses Verhalten anschaulicher zu erklären.

Wikipedia erklärt das auch in diesem Abschnitt:
Die Quantenmechanik beschreibt den Zustand eines physikalischen Systems mittels einer Wellenfunktion. Bei einer quantenmechanischen Messung nimmt die Wellenfunktion einen der möglichen Eigenzustände des Messoperators an. Die Messung kann also den Zustand ändern, was sich durch statistische Auswirkungen in darauffolgenden Messungen bemerkbar macht. Eine mögliche Interpretation dieses Vorgangs, auf die Schrödinger Bezug nahm und die noch heute von den meisten Physikern vertreten wird, ist Teil der 1927 entstandenen Kopenhagener Deutung der Quantenmechanik. Demzufolge entscheidet sich das System im Augenblick der Messung für einen neuen Eigenzustand und wechselt instantan in diesen Zustand. Der Eigenzustand legt außerdem den genauen Messwert fest, der das Messergebnis des Experiments sein wird. Vor der Messung kann man den Zustand als Überlagerung (Superposition) aller möglicher Eigenzustände auffassen.
geschrieben von wikipedia
pschroed
pschroed
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Re: Gibt es die Welt auch ohne mich?
geschrieben von pschroed
Hallo Buchfreund.

Es ist vielleicht gut daß wir nicht auf alles eine Antwort finden.

Wüßte man genau was der Tot ist oder nach dem Tot passiert, könnte es sein daß die Mutter Erde vielleicht schnell ohne menschliches Leben wäre.

Phil.
myrja
myrja
Mitglied

Re: Gibt es die Welt auch ohne mich?
geschrieben von myrja
als Antwort auf pschroed vom 05.04.2012, 18:48:29
Ich bin sicher, dass es die Welt auch nach meinem Tod noch gibt. Aber sie wäre wahrscheinlich ein klitzekleines bisschen anders, als wenn ich nicht gelebt hätte.

Ich stelle mir das vor wie ein Wassertropfen, der in das große Meer fällt. Er bewegt das Wasser. Viele Tropfen machen Wellen. So bewegt jeder kleine Tropfen irgendwie das große Meer.

Und so bewegt jeder Mensch durch sein Handeln und den Einfluss auf andere Menschen, und scheint er auch noch so unbedeutend, die Welt. Das heißt, die Welt verändert sich durch jeden einzelnen Mensch.

Da immer wieder Menschen sterben und neue geboren werden, bleibt die Welt in Veränderung.

Es wird sie also weiterhin geben, nur eben anders als zu meinen Lebzeiten.

Myrja

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pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Gibt es die Welt auch ohne mich?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf myrja vom 05.04.2012, 18:56:33
Hallo Myrja

Das hast du schön beschrieben.

Umso wichtiger ist es eine klitzekleine positive Beeinflußung zu hinterlassen.

Phil.
erafina
erafina
Mitglied

Re: Gibt es die Welt auch ohne mich?
geschrieben von erafina
als Antwort auf pschroed vom 05.04.2012, 19:05:39
„Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir weggehen.“

Albert Schweitzer


Schrödingers Katze ist ja nur eine Form der Beschreibung des Doppelspaltversuches.
Ja, stimmt, diese Erkenntnisse sind nicht von gestern.
Aber besonders unbegreiflich, besonders "anders" als alles, was wir für logisch hielten.
Und sie lassen erstmals zu, anders über unsere Welt zu denken, ohne Räucherstäbchen anzünden zu müssen.


Ob wohl besondere messbare Verschränkungen zwischen den Energieteilchen von eineiigen Zwillingen zu finden wären?
Dadurch könnte sich vielleicht diese extreme, besondere Verbundenheit erklären?



erafina
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Gibt es die Welt auch ohne mich?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf erafina vom 05.04.2012, 19:23:09
Besser kann man "SCHRÖDINGERS KATZE" nicht erklären!

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Re: Gibt es die Welt auch ohne mich?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hallo,

wenn ich jetzt den PC ausschalte existiert dann der ST noch oder ist er nur da wenn ich online bin.
Ich werde also jetzt ausschalten und jemand anrufen er soll mal nachschauen ob der ST noch da ist.
Wenn er dann noch da ist ....mmm dann weiß ich auch nicht weiter.
Ist nicht ernst gemeint, wünsche allen schöne Ostern.

Gruß, Funker
erafina
erafina
Mitglied

Re: Gibt es die Welt auch ohne mich?
geschrieben von erafina
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.04.2012, 11:44:57



... hat aber was!




erafina
Karl
Karl
Administrator

Re: Gibt es die Welt auch ohne mich?
geschrieben von Karl
als Antwort auf erafina vom 07.04.2012, 11:46:28
Ich denke, unser intuitiver Denkansatz, dass auch ohne uns alles andere weiter existiert, ist fast alternativlos und es hat auch etwas Tröstendes. Wie furchtbar wäre es z. B. für meinen Bruder gewesen, annehmen zu müssen, dass mit ihm auch das Leben seiner Kinder und Geschwister endet.

In diesem Thread ist aber schon viel Nachdenkenswertes geschrieben worden. Was ist überhaupt diese Welt, von der wir sprechen und von der wir annehmen, dass sie auch ohne uns weiter existiert? Niemand von uns hat sie zur Gänze gesehen und die Wahrnehmung dieser Welt in unserem Kopf ist vielfach gefiltert und ergänzt durch unsere Sinne und die Informationsverarbeitung unseres Gehirns. Radiowellen und Röntgenstrahlen können wir überhaupt nicht wahrnehmen, dazu brauchen wir technische Hilfsmittel. Platon hat in seinem Höhlengleichnis das Grundproblem der Erkenntnistheorie bereits richtig formuliert. Wir sehen nur Abbilder der Welt da draußen, er nannte sie "Schatten". Das ist vielleicht aber nicht zu Ende und auf jeden Fall zu farblos gedacht. Wir selbst sind reale Bestandteile dieser Welt da draußen, in der es z. B. zunächst keine Farben gibt, die entstehen erst in unserem Kopf durch die Verrechnung der Sinneswahrnehmung der Zäpfchen unserer Retina, deren drei Typen sich in der Spektralempfindlichkeit für die Wellenlängen des Lichts unterscheiden. Unser Gehirn verwendet "Farbe", um einem Objekt durch einen errechneten Parameter eine charakteristische Eigenschaft zuzuordnen, seine Reflektionseigenschaft, die von der Zusammensetzung des Lichtes unabhängig ist, so dass ein roter Pullover sowohl morgens, wie mittags und abends rot erscheint, obwohl er Licht völlig unterschiedlicher Zusammensetzung zu diesen Zeiten reflektiert. Das nennt man Wahrnehmungskonstanz, die für die Objekterkennung wichtig ist.

Wir konstruieren uns also unsere Wahrnehmungswelt, das meiste dabei läuft völlig automatisch und unbewusst ab. Der Solipsismus, der nur die eigene Erlebniswelt als existent ansieht, zieht aber die falschen Schlussfolgerung aus diesem Faktum. Die Regeln, nach denen die Konstruktion der Wahrnehmungswelt abläuft, sind bei uns allen ähnlich. Wir verfügen über sehr ähnlich gebaute Gehirne, die sich im Laufe der Evolution herausgebildet haben. Wir nehmen nur das wahr, was für uns hilfreich ist und lernen im Laufe der Kindheit uns so zu verhalten, dass wir in der realen Welt nicht immer anecken. Die speziellen Begebenheiten, mit denen Individuen zurecht kommen müssen, werden erlernt, was sich im übrigen in der Feinstruktur der Nervenverbindungen niederschlägt.

@ erafina,

die Ursache, warum Zwillinge oft eine so enge Beziehung haben, liegt deshalb m. E. vor allem in ihrer gemeinsamen Kindheit, in der sie sich Lebensgefährte sind und vieles miteinander teilen. Um die Affinität zueinander zu erklären bedarf es deshalb m. E. nicht der Quantenphysik.

Dass die Welt auch ohne uns, aber nicht ohne dass wir sie verändert hätten, weiter existiert, kann Ermutigung und Ansporn sein. Mein Bruder wird in mir, seinen Kindern, Geschwistern und Freunden nachwirken.

Karl
Amalaa2010
Amalaa2010
Mitglied

Re: Gibt es die Welt auch ohne mich?
geschrieben von Amalaa2010
als Antwort auf myrja vom 05.04.2012, 18:56:33


Wenn man alles, was einem begegnet, als Möglichkeit zu innerem Wachstum ansieht, gewinnt man innere Stärke.


(Milarepa)


An alle schöne Ostergrüsse von Amalaa

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