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Aktuelle Themen Gibt es einen Trend zur Bildung von Grüppchen im Forum?

mane
mane
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Gibt es einen Trend zur Bildung von Grüppchen im Forum?
geschrieben von mane


Um zu vermeiden, dass ein anderer Thread „kaputt“ gemacht wird, weil ich ihn auf ein Nebengleis geschoben hatte, möchte ich hier ein Problem ansprechen, welches, meiner Meinung nach und einiger anderer, die sich in dem betreffenden Thread dazu geäußert haben, zunehmend dazu führt, dass immer mehr Mitschreiber, frustriert sind oder sich ganz zurückziehen.

Ich schrieb dort:

"dass es vorteilhaft ist, die persönliche Überzeugung mal in Frage zu stellen, mit anderen Meinungen zu vergleichen und, wenn es Sinn macht, sich neu zu orientieren.
Das scheint einigen Menschen sehr schwer zu fallen, sie entwickeln einen Tunnelblick, der kaum eine andere Meinung gelten lässt. Besonders gerne schließen sie sich mit Gleichgesinnten zusammen und „bekämpfen“ die andere Seite gemeinsam. Keine Seite ist in der Lage, ihr Schwarz-Weiß-Denken abzulegen, um auch die Grautöne zu erkennen."

Was meint Ihr?
Gruß Mane

olga64
olga64
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RE: Gibt es einen Trend zur Bildung von Grüppchen im Forum?
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 21.06.2018, 15:42:38

Mane, ich habe es oft geschrieben und ausgeführt: mich kann man schnell überzeugen, wenn jemand gute Argumente hat, die für mich nachvollziehbar und begreifbar sind. Wenn nicht, werde ich wohl bei meinem Tunnellblick und weniger Grautönen bleiben.
Ansonsten denke ich - pardon - das Thema ist ein wenig zu hoch aufgehängt und Gruppenbildungen sind normal. Wir sind seit der Kindergartenzeit in diesem Sinne sozialisiert und so lange wir nicht handgreiflich werden, ist doch alles klar.
In den asozialen Netzwerken werden leider Gruppen aber auch dergestalt missbraucht, dass Menschen denken: der Feind meines Feindes ist mein Freund. DAs fand ich immer schon bedenklich und nicht unbedingt Intelligenzfördernd und diskussionswürdig. Olga

kirk
kirk
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RE: Gibt es einen Trend zur Bildung von Grüppchen im Forum?
geschrieben von kirk

Harald Lesch hat dazu einen schönen Beitrag veröffentlicht.
Er zeigt dass es tatsächlich in unserer Natur liegt, gewisse Informationen abzulehnen, selbst wenn alle Fakten gegen uns sprechen.


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Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Gibt es einen Trend zur Bildung von Grüppchen im Forum?
geschrieben von Mareike
als Antwort auf mane vom 21.06.2018, 15:42:38
 
geschrieben von mane
Keine Seite ist in der Lage, ihr Schwarz-Weiß-Denken abzulegen, um auch die Grautöne zu erkennen."
Wenn es "Grüppchen" wären, könnten es ja viele Grüppchen sein - darin sehe ich kein Problem.
Problematisch ist im politischen Bereich die ausgeprägte Tendenz zum Schwarz-Weiß-Denken.
Zwischentöne fehlen und nicht nur das. Der Ton wird immer aggressiver und deshalb ziehe ich mich immer wieder zurück. Dann informiere ich mich doch lieber beim Presseclub.

Ein Gutes hat der Bayernthread: Es wird nicht mehr so schnell zur Nazi- oder AFD-Keule gegriffen oder zum Gutmenschenschimpfwort- es ist möglich geworden zu unterscheiden zwischen Nationalisten und Europabefürworter.

Immerhin ein Fortschritt. Zwinkern
pschroed
pschroed
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RE: Gibt es einen Trend zur Bildung von Grüppchen im Forum?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf olga64 vom 21.06.2018, 15:52:12
Mane, ich habe es oft geschrieben und ausgeführt: mich kann man schnell überzeugen, wenn jemand gute Argumente hat, die für mich nachvollziehbar und begreifbar sind. 
Dieser Satz sagt vieles aus, meine Wenigkeit sieht das auch so, es ist keine Schande wenn man etwas nicht versteht, es ist ein Zeichen von Stärke.

Vor allem darf man nicht vergessen darf, daß durch die Glaubensideologien automatisch Gruppen entstehen.
Ein Traum wäre es, könnte man nur neutral diskutieren ohne politische Vorbelastung.

LINKE verstehen sich besser mit LINKE
CDU CSU AFD usw.

In einer Diskussion wird der Druck umso höher, je grösser die ideologische Gruppe ist,welche schnell zu zwei oder drei Schreiber einer Meinung sind.
Der einzelne "vielleicht > Mitte" gibt unter Umständen schnell nach.

Beispiel: Die Linke und die AFD stehen näher an Putin wie die Mitte.

In der Hoffnung daß ich mit diesem Vergleich nicht den Kopf einziehen muß.Zwinkern

Phil.
werderanerin
werderanerin
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RE: Gibt es einen Trend zur Bildung von Grüppchen im Forum?
geschrieben von werderanerin

Ich habe die Erfahrung in meinem bisherigen Leben gemacht, dass es in ganz bestimmten Situationen immer so eine Art "Gruppengehorsam" gibt. Das fängt in der Kita an, geht in der Schule oder auch im Sportverein weiter und nicht zu vergessen, die liebe Familie.
Im Arbeitsleben arbeitet man ja auch oft in Teams o.ä., was doch eigentlich auch erstmal gut ist.
Natürlich sollte man sich im Laufe des Lebens auch eigene Meinungen bilden und die sachlich und selbstbewußt vertreten, wobei es z.b. mir noch nie geschadet hat, auch andere Meinungen mal zu lesen und zu versuchen, sie nachzuvollziehen. Manchmal klappt es, oft nicht aber dennoch muss ich sagen, dass ich auch hin und wieder etwas aus anderen Meinungen herausnehmen kann aber vielleicht klappt das nur deswegen, weil ich tolerant und nicht vernagelt bin...

Ich persönlich empfinde das o.g. Thema "Gruppenbildung als Trend" ... nicht so aber ich füge hinzu, auch dies ist subjektiv , ganz klar.

Es kommt hin un wieder vor, dass sich User "zusammenfinden", weil sie ähnliche Erfahrungen/Meinungen haben. Manchmal hat man auch den Eindruck, dass "vereint" auf Andersdenkende losgegangen wird aber als Trend würde ich das nicht sehen, so ist doch das Leben nunmal.
 
Man muss halt auch einstecken und verkraften können, denke ich....man kann auch da stärker wieder rausgehen oder nicht...?

Kristine


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mane
mane
Mitglied

RE: Gibt es einen Trend zur Bildung von Grüppchen im Forum?
geschrieben von mane
als Antwort auf olga64 vom 21.06.2018, 15:52:12
Mane, ich habe es oft geschrieben und ausgeführt: mich kann man schnell überzeugen, wenn jemand gute Argumente hat, die für mich nachvollziehbar und begreifbar sind. Wenn nicht, werde ich wohl bei meinem Tunnellblick und weniger Grautönen bleiben.
Ansonsten denke ich - pardon - das Thema ist ein wenig zu hoch aufgehängt und Gruppenbildungen sind normal. Wir sind seit der Kindergartenzeit in diesem Sinne sozialisiert und so lange wir nicht handgreiflich werden, ist doch alles klar.
In den asozialen Netzwerken werden leider Gruppen aber auch dergestalt missbraucht, dass Menschen denken: der Feind meines Feindes ist mein Freund. DAs fand ich immer schon bedenklich und nicht unbedingt Intelligenzfördernd und diskussionswürdig. Olga

Hallo Olga,

in einem Threadtitel lässt sich ein Thema nur unvollständig umreißen. Um zu verstehen, was der Ersteller damit ausdrücken will, ist es wichtig, den Eingangsbeitrag zu lesen.

Jeder darf seine Meinung haben und vertreten, wenn das in einem verträglichen Rahmen geschieht. Diese darf auf Widerstand stoßen – auch dieser sollte in angemessener Form geäußert werden. Überzeugen will ich andere nicht und halte dies auch für kaum machbar. Wenn mir jemand weißmachen will, dass es nur einen richtigen Weg/nur eine richtige Sichtweise gibt – und das ist oft seine eigene – gehe ich auf Abstand.
Diese Schwarz-Weiß-Malerei, egal von welcher Seite, dient manchmal dazu, andere Menschen in Angst zu versetzen, indem mögliche zukünftige Szenarien in düsteren Farben ausgemalt werden.

Gruppenbildung empfinde ich als unangenehm, wenn sich Gleichgesinnte zusammenschließen, um Andersdenkende gemeinsam zu „bekämpfen“ und das auf eine aggressive Art und Weise.

Ihrem letzten Satz stimme ich zu.
Mane
 
mane
mane
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RE: Gibt es einen Trend zur Bildung von Grüppchen im Forum?
geschrieben von mane
als Antwort auf kirk vom 21.06.2018, 16:32:52
Harald Lesch hat dazu einen schönen Beitrag veröffentlicht.
Er zeigt dass es tatsächlich in unserer Natur liegt, gewisse Informationen abzulehnen, selbst wenn alle Fakten gegen uns sprechen.
geschrieben von kirk


Hallo Kirk,
danke für die Einstellung des Videos.
Harald Lesch erklärt Zusammenhänge auf eine Art und Weise, dass auch Laien sie verstehen können. In Wirklichkeit sind sie sicher viel komplexer.

Im MRT wurde untersucht, wie Probanden auf unterschiedliche Informationen reagieren. Wenn sie uns nicht näher berühren, nehmen wir sie gelassen auf. Wenn sie jedoch die innersten Überzeugungen/die Identität betreffen, an denen der Betreffende hartnäckig festhält, wird ein bestimmter Teil unseres Gehirns aktiv.
Rationale Auseinandersetzungen mit einem Gegenüber, der eine gegenteilige Meinung vertritt,  werden nahezu  unmöglich, da sofort eine Abwehrhaltung eingenommen wird. Es ist gerade so, als wenn der Kern von uns die ganze Zeit darauf achtet, dass diese Identität, diese innerliche Persönlichkeit geschützt bleibt.

Vielleicht, so Harald Lesch, ist das die Voraussetzung als Person überhaupt im Leben bestehen zu können, dass man gewisse Überzeugungen nicht oder auf keinen Fall einfach so fortwirft, sondern dass man sie beschützt und emotional argumentiert, wenn es sein muss. Es hat sich bei den Forschungen herausgestellt, dass es nicht einfach ist, jemanden von seinen Überzeugungen wegzubringen. Da kann man machen, was man will -  manchmal dauert es Ewigkeiten.
Besonders gravierend äußert sich das bei politisch besonders interessierten Menschen. Die werden dann möglicherweise durch solche Äußerungen in ihren Überzeugungen dermaßen verletzt, dass sie gar nicht anders können, als sich auf ihren „identitären  Kern“ zurückzuziehen und auf gar keine Argumente mehr einzugehen.

Harald Lesch liefert hiermiit eine interessante Erklärung, warum es manchen Menschen so schwer fällt, Fakten anzunehmen, wenn sie an dem eigenen Weltbild rütteln.
Gruß Mane
 
Edita
Edita
Mitglied

RE: Gibt es einen Trend zur Bildung von Grüppchen im Forum?
geschrieben von Edita
als Antwort auf mane vom 21.06.2018, 23:01:06


Harald Lesch liefert hiermiit eine interessante Erklärung, warum es manchen Menschen so schwer fällt, Fakten anzunehmen, wenn sie an dem eigenen Weltbild rütteln.
Gruß Mane
 
geschrieben von mane
Liebe mane - das ist ein Satz der mir auf dem Magen rumturnt ......
Ich nehme jetzt mich mal als Beispiel .....
Ich habe hier im Politforum schon einiges gelernt, denke ich mal für mich ganz subjektiv, ich bilde mir ein, 2011 - als ich hier ankam, politisch ein anderer Mensch gewesen zu sein, viel schüchterner, viel unsicherer, viel unselbstständiger, lag aber wohl hauptsächlich daran, daß ich für Politik und meine bescheidene Meinung kundzutun, mehr als 40 Jahre erstens keine Zeit hatte und zweitens ich verhindern wollte, mußte - mich und meinen Laden wegen meiner Einstellung boykottieren zu lassen, war ja schließlich meine Existenz!
Wie ich schon seit geraumer Zeit an mir feststelle, hatte ich bis vor diesen sieben Jahren selber "Fakten" im Kopf, die ich nie überprüft hatte, sondern einfach nur, weil ich mir eingebildet hatte, die müßten es ja besser wissen, die sind ja Funktionäre in Gewerkschaft und Partei, unkontrolliert nachgeplappert habe! Und dafür schäme ich mich bis heute!
Ich habe erst selber angefangen richtig, also ausgiebig zu denken und zu recherchieren, als ich begonnen habe hier mitzudiskutieren, und seither weiß ich, daß das von Dir angesprochene "Weltbild" bei einigen Menschen, kein festes oder unveränderliches Gefüge ist, zumindest mal für einen gewissen Zeitraum, sondern es kann und soll sich auch, fast täglich ändern, und zwar nicht wegen der Fakten, denn die sind ja unveränderbar, NEIN - wegen der ALTERNATIVEN Fakten, die suggerieren und provozieren ein Weltbild nach Geschmack eines Betroffenen, und wenn man so ein Weltbild hat, da ist sehr schwer dran zu rütteln, das wird verteidigt bis so manchem das Messer in der Tasche aufgeht, und dann haben wir " den Salat "!
Aber .... soll ich ehrlich sein? Mich stört das nicht, ich mache aus dem Politforum keine Mördergrube, wenn ich Lust, Laune und Nerven habe mache ich mit, und wenn nicht ..... gucke ich ISS, schäle Kartoffeln oder wische Staub!      Lächeln

Edita

 
pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Gibt es einen Trend zur Bildung von Grüppchen im Forum?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf mane vom 21.06.2018, 23:01:06
Harald Lesch liefert hiermiit eine interessante Erklärung, warum es manchen Menschen so schwer fällt, Fakten anzunehmen, wenn sie an dem eigenen Weltbild rütteln.
Gruß Mane
 
geschrieben von mane
Liebe Mane.
Sein eigenes Weltbild zu ändern ist für viele die grosse Herausforderung, vielen fehlt die eigene "in Frage Stellung" , was sich besonders in den politischen Diskussionen manifestiert und vielleicht bei uns allen zu einem Teil normal sein kann.

Es ist die Flexibilität des Gedankenaustausches, wenn jemand in einer Diskussion schreibt Trump ist ein guter Mann, der beste Präsident denn es je gab, bleibt das nicht unbeantwortet, Lächeln, wird das von zwei oder drei unterstützt kommt es unweigerlich zu einer Diskussion.
Im Netz findet man garantiert auch noch Links die Trump gut finden und loben.

Ab zwei hast du eine Gruppe die entweder gegen Trump oder für ihn sind.

Nehme ich dann dein Thema des Threads: 
Gibt es einen Trend zur Bildung von Grüppchen im Forum?

Natürlich bilden sich die Pro und Contra Gruppen, sonst funktioniert die Diskussion nicht, bei Trump lst es offensichtlich daß er falsch liegt, es mag aber sein daß ich jetzt für den einen oder andern wieder nicht richtig liege.

Der Befürworter von Trump mag sich jetzt ärgern, meine Links sind doch richtig, oder werden diese nicht gelesen, Experte X sagt das doch auch, was auch wieder verständlich ist, diese Erfahrung macht jeder, es ist vieleicht ein Ansporn sich noch besser zu informieren, von vielen Autoren der LINKS findet man eine Beschreibung bei Wikipedia, wie er parteilisch ideologisch orientiert ist.
Phil.

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