Forum Allgemeine Themen Aktuelle Themen Gunther von Hagen: Wissenschaftler oder Geschäftemacher?

Aktuelle Themen Gunther von Hagen: Wissenschaftler oder Geschäftemacher?

ummel
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Mitglied

Re: o.t.
geschrieben von ummel
als Antwort auf lalelu vom 26.10.2010, 11:25:41
@lalelu, es verlangt ja auch niemand – und ich am allerwenigsten – daß Du Dich meiner ( oder der irgend jemandes ) Meinung anschließt. Es ist doch nur gut, seinen eigenen Standpunkt zu vertreten.

Es wurde ja, als G. v. Hagens mit seiner „ Arbeit „ begann, viel ( und typisch deutsch ) darüber diskutiert, „ ob er das überhaupt darf “. Denn die Leichen, an denen er seine „Erfindung“ ausprobierte, sind / waren ja Menschen . So die allgemeinen Argumente.
Moral und Ethik wurden bemüht. Und zuletzt noch die Gerichte.

Und die verwiesen auf die bestehenden Gesetze, in denen zu lesen ist: Leichen sind juristisch keine Menschen.

Aber sie sind auch keine „Sachen“ – sagten die Richter – als seitens seiner „Gegner„ versucht wurde, v. Hagens Sachbeschädigung zu unterstellen, weil er seine Plastinate ja auch zerstückelt und in „Einzelteilen“ präsentierte.
Wenn überhaupt, dann läge bestenfalls (schlimmstenfalls ?) ein Verstoß gegen das Bestattungsgesetz vor … urteilten die Juristen.
Aber vermutlich kümmert das den Plastinator herzlich wenig, wie man ja sehen kann.

Und so hat halt jeder seine eigene Meinung, lalelu, wie Du ja schon richtig bemerkt hast …

Gruß: Peter
schorsch
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Re: o.t.
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ummel vom 26.10.2010, 15:54:10
Früher gab es ein Gesetz über die Leichenfledderei. Könnte man das nicht wieder ausgraben?
ummel
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Re: o.t.
geschrieben von ummel
als Antwort auf schorsch vom 26.10.2010, 21:23:01
Das Gesetz gibt es natürlich noch, @Schorsch.

Es bezieht sich aber lediglich auf das Ausrauben von Verstorbenen, Plünderung und/oder Verwüstung der Grabstätte(n).

Peter

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schorsch
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Re: o.t.
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ummel vom 27.10.2010, 06:46:37
Schade, dass es nicht auf Ausraubung des Guten Geschmacks und der Ermordung ethischer Grundsätze angewendet werden kann!
bombeiro
bombeiro
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Re: Gunther von Hagen: Wissenschaftler oder Geschäftemacher?
geschrieben von bombeiro
Gunther von Hagen plastiniert Leichen, dabei stellt sich die Frage, kann von den Plastinaten noch eine DNA analysiert werden?
Auf Grund der Durchführung der Plastination, bin ich der Meinung, dass es keinen Hinweis mehr auf das Erbgut geben kann, da alle Körpersubstanzen - so wie dem Verfahren zu entnehmen ist- durch Kunsstoff ausgetauscht werden.
Die Plastinate haben in keiner Weise eine Ähnlichkeit mit originalen Leichen, weder im Aussehen noch in der Farbe.
Für mich stellen sie lediglich eine Kunsstoffplastik dar, ob sie zu wissentschaftlichen Zwecken verwendbar sind kann ich nicht beurteilen.
Ich bin der Meinung, dass jeder für sich selbst entscheiden muß, was mit seinem Leichnam geschieht, ob er sich gegen Bares bestatten, verbrennen kostenlos plastinieren läßt, oder der Wissenschaft zu Studienzwecken überläßt, im letzteren Fall, so wie mir hier in Hamburg bekannt, haben die Hinterbliebenen aber für die Entsorgung der Leichenteile zu zahlen. (Aber da kann ich einen Irrtum meinerseits nicht ausschließen)
Wer senen Körper Herrn von Hagen zur Verfügung stellt, der hat keine Kosten,weder für die Abholung noch in weiterer Hinsicht.
Zur Zeit bietet das Institut Körperteile zu Kauf an.
Solange in dem Institut nur Leichen verwendet werden, die sich freiwillig dafür zur Verfügung stellen, ist es mir egal und Ethik ist für mich ein besonderes Kapitel.

bombeiro
ummel
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Re: Gunther von Hagen: Wissenschaftler oder Geschäftemacher?
geschrieben von ummel
als Antwort auf bombeiro vom 27.10.2010, 13:11:26
@bombeiro,

...dabei stellt sich die Frage, kann von den Plastinaten noch eine DNA analysiert werden?

Um Organe zu plastinieren werden diese zunächst wie üblich chemisch fixiert, entwässert und entfettet. Die so vorbehandelten Gewebe werden sodann in ein Gefäß mit Plastinations-Kunststoff verbracht. Im fast luftleeren Raum einer Vakuumkammer perlen dann die niedrigsiedenden Fixationsflüssigkeiten aus dem Präparat heraus und die Gewebe saugen sich stattdessen mit dem Kunststoff voll. Das Gewebe wird dabei nicht geschädigt, es schrumpft nur minimal.

….Pathologische Gewebsareale können weiterhin selektiv mit konventionellen histologischen Methoden analysiert werden.

Quelle: http://www.koerperwelten.newmedia-net.de
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oder der Wissenschaft zu Studienzwecken überläßt, im letzteren Fall, so wie mir hier in Hamburg bekannt, haben die Hinterbliebenen aber für die Entsorgung der Leichenteile zu zahlen. (Aber da kann ich einen Irrtum meinerseits nicht ausschließen)

Hier ein Link zum ( eventuellen ) besseren Verständnis: http://www.thieme.de/viamedici/studienort_bonn/vorklinik/koerperspender.html

Peter

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