Aktuelle Themen H A S S

Re: H A S S
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Drachenmutter vom 18.02.2015, 15:31:24
Woelfin,

wir hatten in früherer Zeit - es sind ja jetzt wohl schon einige Jahre - auch viele Gespräche über diese Thematik und ich kann Dir hier und jetzt nur sagen, dass ich mich für Dich sehr freue, dass sich innerlich alles so zum Guten gewendet hat.

Das wird sich weiter entwickeln.

Alles Gute Dir!

Meli
olga64
olga64
Mitglied

Re: H A S S
geschrieben von olga64
als Antwort auf Drachenmutter vom 18.02.2015, 15:31:24
Ich bewundere von ganzem Herzen, was Sie schreiben und bewundere Ihre Stärke und Ihre Freude am Leben - trotz allem. Jeder muss seinen eigenen Weg gehen,der ihm oder ihr gangbar erscheint.
Für mich war es der Abschluss mit der Geschichte und das Wissen, dass mich alles stärker und widerstandsfähiger im Leben machte. Mein Prozess war damit abgeschlossen, dass ich nachvollziehen konnte- mehr war es mir dann aber auch nicht mehr wert, weil ich schlicht realisierte, dass ich mich diesen Torturen nur ca 16 Jahres meines Lebens aussetzen musste und dann alles recht gut wurde.
Aber Liebe konnte und kann ich meinen Erzeugern auch im Nachhinein nicht geben - da bin ich schon der Meinung, auch meine Liebe muss man sich verdienen, so wie ich mir die Liebe anderer verdienen muss.
Das bleibt mein persönliches Fazit - Demut, dass alles recht gut wurde und hoffentlich noch einige Zeit so bleiben wird. Alles Gute - Olga
Edita
Edita
Mitglied

Re: H A S S
geschrieben von Edita
als Antwort auf Drachenmutter vom 18.02.2015, 15:31:24
Liebe Woelfin,

das sieht nach einer neuen Lebensqualität aus, das ist sehr berührend und tut gut sowas zu lesen!
Ich danke Dir, daß du so mutig warst, uns Deine Gedanken "vorher" und "nachher" mitzuteilen!

Edita

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Drachenmutter
Drachenmutter
Mitglied

Re: H A S S
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf olga64 vom 18.02.2015, 15:49:38
Liebe muss man sich verdienen?

Das sehe ich nun ganz anders. Diese Aussage gehört auch zu der schwarzen Pädagogik.

Vor Jahren las ich einmal folgendes im WWW:

Sie haben Dir gesagt, Liebe müsse man sich verdienen. Das war eine Lüge.

Liebe ist keine Ware oder Dienstleistung, Liebe wird verschenkt. Man kann sich Liebe nicht verdienen. Verdienen kann man sich Vertrauen.

Wer mir sagt, ich müsse mir seine Liebe verdienen, der wird mich niemals wirklich lieben. Leider habe ich das als Kind noch nicht erkannt. Ich wurde damit erpresst, mir Liebe verdienen zu müssen, um zu erreichen, dass ich mich so verhielt, wie es die Menschen, von denen ich geliebt werden wollte, für richtig hielten. Und dennoch haben sie mich nicht geliebt, weil es immer etwas auszusetzen gab, egal, wie sehr ich mich auch bemühte.

Wo keine Liebe ist, da kann sie auch nicht verdient werden.

Das ist meine Lebenserfahrung.

LG,
woelfin
rehse
rehse
Mitglied

Re: H A S S
geschrieben von rehse
als Antwort auf Drachenmutter vom 18.02.2015, 16:50:33
Wiederholung: Wo keine Liebe ist, kann sie auch nicht verdient werden!
Eine einfache Wahrheit wird bestätigt.
olga64
olga64
Mitglied

Re: H A S S
geschrieben von olga64
als Antwort auf Drachenmutter vom 18.02.2015, 16:50:33
Ich kann und könnte nicht zwangsweise lieben - seien es nun die Erzeuger oder andere 'Verwandte oder auch ein Partner, der mir evtl. das Leben finanziert oder mich in andere Abhängigkeiten zwingt.
Meine Liebe schenke ich gerne den Menschen, die ich so wertvoll finde, dass sie zu meinem Leben passen und freiwillig sich darin aufhalten. Und an der Liebe muss permanent gearbeitet werden - sie ist ja kein statisches Phänomen, sondern unterliegt auch den ständigen Lebensveränderungen beider Partner. Sie ist so kostbar, dass ich sie nicht so ohne weiteres verschenken würde und sie auch sehr schätze, wenn ich sie von anderen erhalte und versuche, dafür würdig zu bleiben ohne mich selbst in Unwürdigkeit zu begeben. Olga

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olga64
olga64
Mitglied

Re: H A S S
geschrieben von olga64
als Antwort auf rehse vom 18.02.2015, 17:11:58
Wiederholung: Wo keine Liebe ist, kann sie auch nicht verdient werden!
Eine einfache Wahrheit wird bestätigt.


Auch durch Wiederholungen werden manche Dinge nicht unbedingt glaubhafter, zumal, wenn man die Gegenseite etwas ausblendet:
zu oft wird aus Liebe Hass. Zu oft wird dieses schöne Gefühl missbraucht, um eigene Bedürfnisse durchzusetzen und oft auch, um andere so zu ändern, damit sie einem wirklich passen.
Die unverstellte Liebe dürfte vermutlich nur bei Säuglingen ihren Müttern gegenüber vorherrschen. Aber schon wenn diese süssen Kleinen grösser werden und die Welt entdecken, werden sie mit Raffinement Tricks kennenlernen, um zu dem zu kommen, was sie möchten.
Das ist es halt, wenn Liebe so gar nicht definiert werden kann und es sie vielleicht gar nicht wirklich gibt? Olga
mane
mane
Mitglied

Re: H A S S
geschrieben von mane
als Antwort auf Drachenmutter vom 18.02.2015, 15:31:24


es hat sich etwas getan bei mir, lach.

Zunächst einmal möchte ich Medea danken für diesen Thread hier, aber auch Mane für den Thread Gewalterfahrungen in der Kindheit. Nicht zuletzt gilt mein Dank einer ganz lieben ST-Freundin für mehrere stundenlange Telefongespräche zu diesen Themen.

Was hat sich nun bei mir getan?

Der jahrelange Hass auf meine Eltern ist verschwunden. Er wurde für ein paar Tage abgelöst durch das Gefühl maßloser Enttäuschung, das aber inzwischen auch abgeklungen ist. Ein anderes, nein eigentlich zwei andere Gefühle haben diesen Platz eingenommen. Eine tiefe Traurigkeit hat mich ergriffen und gleichzeitig Mitleid mit meinen Eltern. Wie bitte, Mitleid? Ja Mitleid.

Ich habe verstanden, dass sie aus ihrer Sicht ihr Bestes gegeben haben. Ihr Bestes bestand aus Demütigungen, Misshandlungen und emotionaler Kälte. Darüber bin ich zum Einen zutiefst traurig und zum Anderen erweckte dieses Verstehen mein Mitleid mit den Eltern, die nicht in der Lage waren zu erkennen, wie zerstörerisch ihr Tun war. Sie wussten in der Tat nicht, was sie da eigentlich taten, als sie uns ihr Bestes angedeihen ließen.

Wenn ich es so recht überlege, dann kann ich Ihnen vielleicht sogar verzeihen, nicht die Demütigungen, Misshandlungen und die emotionale Kälte, nein, sondern die Tatsache, dass sie nicht wussten was sie taten, dass sie unreflektiert Verhaltensweisen übernahmen, die auch an ihnen schon praktiziert worden sind.

Durch das Mitleid, das sich jetzt bei mir eingestellt hat, komme ich vielleicht sogar an noch tiefer liegende, verschüttete Gefühle, nämlich die unerschütterliche Liebe zu den Eltern, die wiederentdeckt werden will. Das allerdings wird noch Zeit brauchen. Und die nehme ich mir.

LG,
woelfin
geschrieben von woelfin


Liebe Woelfin,

ich freue mich, dass es Dir besser geht - hatte ich doch befürchtet, dass ich Dich im Thread "Gewalterfahrungen in der Kindheit" (unbeabsichtigt), mit meinen Worten verletzt habe.

Alles Gute für Dich,
Mane
pippa
pippa
Mitglied

Re: H A S S
geschrieben von pippa
Natürlich kann man Liebe nicht erzwingen, aber wenn man sich in seiner Kindheit geliebt fühlte, geht das von ganz allein.

Lieben lernen kann man auch, doch es ist eine gewaltige Anstrengung. (Leider weiß ich, wovon ich spreche.)

Ich bin fest davon überzeugt, dass sowohl die Liebe, als auch der Hass bereits in der frühesten Kindheit erlernt werden.

Es ist seltsam, die Mehrheit denkt, dass Elternliebe eine angeborene Selbstverständlichkeit ist.
Ich weiß aus Erfahrung wie schwer Eltern sich oft damit tun und es trotz guten Willens einfach nicht schaffen.
Pippa
Medea
Medea
Mitglied

Re: H A S S
geschrieben von Medea
als Antwort auf mane vom 19.02.2015, 09:00:32
Danke Wölfin für Deine Worte - mich hat dieses Thema
schon lange beschäftigt - Haß wird häufig mit Ablehnung,
Abneigung, Groll, Verabscheuung, Feindseligkeit,
Rachsucht etc. verwechselt.

LG
Medea.

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