Forum Allgemeine Themen Aktuelle Themen heise: Neun-Euro-Ticket gilt nicht für IC, EC und ICE im Nahverkehr

Aktuelle Themen heise: Neun-Euro-Ticket gilt nicht für IC, EC und ICE im Nahverkehr

heise: Neun-Euro-Ticket gilt nicht für IC, EC und ICE im Nahverkehr
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Eine kleine Falle hält das 9-Euro-Ticket bereit. Auf bestimmten Nahverkehrsstrecken gilt es nicht, wenn dort die in der Überschrift angeführten Züge verkehren. Zitat aus dem Artikel:

[...] solche gibt es beispielsweise ab Bremen Richtung Oldenburg im IC. In Baden-Württemberg fahren seit Ende 2017 auf der Gäubahn IC sowohl im Fern- als auch im Nahverkehr, ähnliches gibt es bei Berlin, Rostock, Weimar und Siegen.

in einem Update zum Artikel heißt es, dass das Neun-Euro-Ticket auch auf der Gäubahnstrecke zum Bodensee gelte. Die zweite Falle ist, dass man in der Reiseauskunft der DB solche Züge nicht herausfiltern kann. Es ist auf diesen Strecken also Vorsicht angesagt, wenn man nicht zum Schwarzfahrer werden will.

Hier geht's zum Artikel: heise.de: Neun-Euro-Ticket gilt nicht für IC, EC und ICE im Nahverkehr

RE: heise: Neun-Euro-Ticket gilt nicht für IC, EC und ICE im Nahverkehr
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.05.2022, 14:45:26

Danke für deine Information.

wenn billig oder umsonst, da ist meistens ein Haken dran.

Herzlichen Gruß Krümmel

Tina03
Tina03
Mitglied

RE: heise: Neun-Euro-Ticket gilt nicht für IC, EC und ICE im Nahverkehr
geschrieben von Tina03
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.05.2022, 14:45:26
"Eine kleine Falle hält das 9-Euro-Ticket bereit."

Das 9-Euro-Ticket hält viele "Fallen" bereit -  nennen wir sie sie mal "Probleme" -bereit, die das Ticket im Hinblick auf die damit verfolgten Ziele zu einer Luftnummer machen. Eins der angestrebten Ziele war es, die Menschen zum Umstieg vom Auto auf den ÖPNV zu bewegen. Der begeiesterte Ansturm auf die Tickets scheint auf das Erreichen zumindest dieses Ziels hinzudeuten - Grund genug für die Koalition, sich wegen ihrer genialen Idee fleißig selbst zu beweihräuchern. Warten wir einmal ab, wie begeistert die Käufer nach Praxiserfahrungen in mancherlei Hinsicht noch sein werden.

Die Tickets gibt es nur als Monatstickets, d. h. jeweils für einen bestimmten Monat, ohne Überschneidungen - Beispiel: Hinfahrt letzte Juni-Woche, Rückfahrt erste Juli-Woche = zwei Tickets. Personen, die nicht mehrmals pro Monat den Regionalzug nutzen wollen, werden wohl dennoch beim PKW bleiben (käme immerhin dem Fahrgastaufkommen zugute ...).

Die  praktische Umsetzung, d. h. die Organisation auf der Basis der jeweiligen regionalen Gegebenheiten (einige Unterschiede hast Du bereits angesprochen) bleibt den Ländern und Kommunen überlassen. Bei denen hält sich die Begesiterung über den Ansturm noch in Grenzen.

In vielen Regionen herrscht ein eklatanter Mangel an Zügen, Bussen und Personal. Der Bedarf wird in den warmen Monaten (Familien- und Touristen-Ausflügler) noch steigen. Es wird also eng werden in den Verkehrsmitteln, weshalb nun händeringend nach Möglichkeiten gesucht wird, dem Bedarf wenigstens einigermaßen gerecht zu werden. Ergänzungsbeschaffungen kosten Geld. Schon jetzt wird über eine Beteiligung des Bundes an den Kosten gestritten.

 
Befragt, wie die DB mit dem Fahrgäste-Ansturm umzugehen gedenke, lautete die Antwort: Die Kapazität der Züge sei nun mal begrenzt. Sollten mehr Fahrgäste am Bahnhof warten,  als mitgenommen werden können, müssten eben einige auf den nächsten Zug warten.
Sehr praktisch, wenn man auf dem Weg zur Arbeit ist oder von weit her kommt und mit jemandem Abholung am Zielbahnhof vereinbart hat.
Regelungen für den Fall, dass gekaufte Tickets wegen zu vieler voller Züge nicht ausreichend genug genutzt werden konnten - z. B. Fahrgäste auf dem Weg zur Arbeitt oder dringenden Terminen, die (ihr Auto hatten sie ja zu Hause in der Garage gelassen) andere Transportmittel bezahlen müssen, gibt es nicht - zumindest bis jetzt nicht.

Ticket-Interessenten sollten sich (falls sie nicht über die App buchen können) in jedem Fall rechtzeitig übe die Beschaffungsmöglichkeiten  informieren. Es wird eine Weile dauern, bis die Automaten an den Bahnhöfen umgestellt und/oder die geplanten gemeinsamen Internet-Verkaufsplattformen aller Anbieter eingerichtet sind, und Reisezentren gibt es nicht an jedem Bahnhof. - Man darf gespannt sein, wieviel von den 3 Monaten noch übrig ist, bis alles komfortabel funktioniert.

Überhaupt und grundsätzlich: Wie sinnvoll ist ein solcher Schnellschuss, d. h. das ganze Theater mitsamt den damit verbundenen Kosten für sage und schreibe 3 Monate?? Eine Verlängerung dieser "finanziellen Entlastung" für die Bürger wird es laut Aussage der Regierung auf keinen Fall geben.
Worauf basiert also die Hoffnung, dass die Leute sich bis Ende August so sehr mit der ÖPNV-Nutzung angefreundet haben werden, dass sie auch ohne einen finanziellen Vorteil dabei bleiben? Wenn nicht, ware das zweite  Ziel damit jedenfalls nicht erreicht worden.

Woran auch andere Teile des sog. Antlastungspakets  kranken, ist hinreichend bekannt:
Tankrabatt auch für jene, die ihn nicht nötig haben.
300 Euro Energiekostenpauschale nicht für alle, die sie dringend brauchen würden, z. B. nicht für Rentner, Studenten etc..
Wird die Jahreseinkommensgrenze von 10.347 Euro durch Boni überschritten, fallen Steuern an. Wie viele Menschen profitieren also von der Erhöhung von 9.744 Euro auf 10.347 Euro tatsächlich und mit welchem Betrag?

Wo alle Geringverdienende der Schuh besonders drückt, ist bei den Preissteigerungen für  Nahrungsmittel (seit November 2021 ein Paket Butter 47,x %).

Einen Ausgleich dafür gibt es nicht, und er ist auch für die Zukunft nicht vorgesehen, wie Hubertus Heil gestern bei Maischberger nochmal betonte (und ausweichend / schwammig  begründete), wobei er ("wir sollen ja nichts verschleiern") gleichzeitig bestätigte, dass die Preise weiter steigen werden.

"Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland mussten im Schnitt 8,5 Prozent mehr für Essen und Trinken ausgeben, während die Preise in Irland nur um 3,6 Prozent zulegten." - Was macht Irland anders / besser??

Anzeige

olga64
olga64
Mitglied

RE: heise: Neun-Euro-Ticket gilt nicht für IC, EC und ICE im Nahverkehr
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.05.2022, 17:00:21

Das wird interessant mit dem 9-Euro-Ticket zur Ferienzeit.
Ich hörte schon von PendlerInnen, also Leuten, die mit der Bahn zur Arbeit fahren,dass sie in diesen drei Monaten dann doch mit dem Auto fahren, weil ihnen die erwarteten Massen in den Zügen, die zu ihren Ausflügen unterwegs sind, beschwerlich erscheinen.
Das Neun-Euro-Ticket soll ein grosser Feldversuch werden, ab wann Leute vom Auto umsteigen auf den öffentlichen Nahverkehr. Das Ergebnis wird spannend,denn normalerweise erwarten deutsche Menschen einen billigen Preis (bzw. kostenlose Dienstleistungen) und dann auch noch sehr bequem: also luftig-leere Züge, die im 2-Minuten-Takt zuverlässig verkehren.....

Ich selbst werde es drei Monate gut ausnützen, wenn ich vom schönen See nach München mit der S-Bahn fahre, die im Normalpreis natürlich pro Fahrt schon viel teurer ist.
Das erste Ticket für Juni habe ich schon und die weiteren werden folgen.
Wenn eine S-Bahn zu voll ist, warte ich auf die nächste - sie verkehrt im 20-Minuten-Takt. Olga

werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: heise: Neun-Euro-Ticket gilt nicht für IC, EC und ICE im Nahverkehr
geschrieben von werderanerin

Ich denke nicht, dass man Autofahrer, hier insb. Pendler dazu bewegen wird, "umzusteigen", denn wie hier schon geschrieben, werden die Züge überfüllt sein. Da sitzt es sich coronasicher im eigenen Auto.

Wenn ich an den normalen Pendleralltag denke, weiß ich , dass bereits jetzt schon die Regios sehr voll sind und auch eine andere, kürzere Taktung kaum Abhilfe schaffen wird, denn es fehlen  ganz einfach Züge/Zugführer/Begleiter.

Die Pendler haben eh ein Monats,-Jahresticket und können dies auch nicht für diese drei Monate umtauschen. 

Ich denke oft, dass so manches von der "Ampel" nicht bis zum Ende durchdacht ist..., nur wenige werden von den Gieskannengüssen (wie Spritpreis, Ticket) wirklich profitieren.

Es ist alles viel zu allgemein gehalten, die die wirklich zu knabbern haben, wird es wieder oder wenig erreichen. Ich glaube, dass die furchtbare Bürokratie so manch guten Gedanken einfach verblassen lassen und die Regierung dann lieber den leichteren Weg einschlägt, weil der Aufwand viel zu hoch und zu teuer wäre.

Hier ist noch viel, viel Luft nach oben..., um Menschen zu entlasten, bedarf es zielgenauerer Maßnahmen und Umsetzungen 

Kristine

olga64
olga64
Mitglied

RE: heise: Neun-Euro-Ticket gilt nicht für IC, EC und ICE im Nahverkehr
geschrieben von olga64
als Antwort auf werderanerin vom 26.05.2022, 17:55:03

WErderanerin, mich stört hier gewaltig,dass die "Bedenkenträger" schon im Vorfeld mit allen möglichen negativen Erscheinungen rechnen, diese fest einkalkulieren und ihren Empörungsmotor anwerfen.
Wartet doch erst mal ab - vielleicht geht es ja viel besser als erwartet.
Vermutlich werden auch Ausflügler nicht unbedingt die Pendlerzüge um 6.00 Uhr morgens stürmen - es soll ja auch unter Zugfahrern vernunftbegabte Passagiere geben.
Jetzt versucht die Regierung ein Erleichterungspaket zu schnüren und schon geht das Gemecker wieder los. Wie wäre diese Jammerei nur ausgefallen, wenn die Regierung gar nichts getan hätte?
Damit ist übrigens zu rechnen nach diesen drei Monaten; denn weder die Inflation noch die Energieverteuerung werden dann vorbei sein.
Und es ist so, wie einige kluge Politiker,die auch noch mutig sind, heute schon sagen: nicht alles an den entstehenden Mehrkosten und Mehraufwand kann "der Staat" kompensieren.
Wäre ja auch eine Milchmädchenrechnung: der Staat sind wir alle und die Steuern zahlen auch die meisten von uns selbst. Wenn also die Segnungen des Staates überhandnehmen, kann dies irgendwann nur noch mit Steuererhöhungen,bzw. Streichungen anderer sozialer Leistungen gegenfinanziert werden.
Also nur Mut: kauft dieses Ticket oder lasst es bleiben - alles entscheidet jeder für sich selbst. Olga

 


Anzeige

werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: heise: Neun-Euro-Ticket gilt nicht für IC, EC und ICE im Nahverkehr
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf olga64 vom 27.05.2022, 16:19:30

...na klar, entscheidet jeder für sich, ob man dieses Ticket überhaupt brauchen könnte aber das ist eben die eine Seite, die andere ist, dass es um "Entlastungspackete" gehen sollte, die dann aber und so sehe ich das, eben auch für diejenigen gelten sollten, die es wirklich brauchen, um entlastet zu werden.

Und da schließ ich gleich an..., Schüler, Studenten , um nur mal zwei heraus zu greifen, haben in der Regel ein Monats,-oder Jahresticket. Die können nicht mal einfach so umtauschen,  daran hatte aber wohl niemand gedacht oder doch...wars egal ?

Ich für mich werde wohl dieses Ticket eher nicht nutzen, zu wenig bin ich noch mit Bahn, U-Bahn, Bus oder S-Bahn unterwegs , auch wenn es nur 9 € sind. Aber wer weiß, liebe Olga ...!

Was mich stört..., es wird nicht bis zum Ende durchdacht .

Kristine

olga64
olga64
Mitglied

RE: heise: Neun-Euro-Ticket gilt nicht für IC, EC und ICE im Nahverkehr
geschrieben von olga64
als Antwort auf werderanerin vom 27.05.2022, 16:37:56

Werderanerin - kann man wirklich im Vorfeld und in der Theorie Dinge bis zu Ende denken? Das läuft doch nirgendwo, weil überall etwas dazwischenkommen kann ,was die Sache in anderem Licht erscheinen lässt. Erst am Ende dieser Aktion wird man wissen, wie es war - und so ist es auch gedacht, um evtl. die Weichen für die Zukunft entsprechend zu stellen.
Wie ich hörte, läuft der Vorverkauf für diese Tickets extrem gut an - teilweise sind die Möglichkeiten Online oder an den Automaten zusammengebrochen. Olga

Lorena
Lorena
Mitglied

RE: heise: Neun-Euro-Ticket gilt nicht für IC, EC und ICE im Nahverkehr
geschrieben von Lorena
als Antwort auf werderanerin vom 27.05.2022, 16:37:56

@werderanerin

Du kannst doch vieles bis zu Ende durchdenken. 
Doch am Ende stellst Du fest, es kam anders als durchgedacht.
Ist es nicht im Leben oft so? Viel zu oft? Und doch bewegen wir uns weiter.

Falls das mit dem Ticket ein Test ist, so begrüße ich ihn und mache mit 😊.
Vermutlich werde ich an den Wochenende aussetzen, da wird es mir dann zu eng.

LG Lorena 
olga64
olga64
Mitglied

RE: heise: Neun-Euro-Ticket gilt nicht für IC, EC und ICE im Nahverkehr
geschrieben von olga64

Es ist schon so: wenn "die Politik" Entscheidungen trifft, formieren sich umgehend Gruppen von Menschen, die nicht näher über das Entscheidungsprodukt nachdenken, sondern sich auf die Suche nach Gründen machen, warum dies nie funktionieren wird und was "die Politik" wieder für Fehler machte.
Dazu eignen sich alle möglichen Gruppen: Opposition "in der Politik", Wutbürger, Talkshow-Moderatoren und solche, die sich benachteiligt fühlen (in diesem Fall, weil sie sowieso nie öffentliche Verkehrsmittel benützen; bei diesem Komplex bietet sich natürlich auch noch an, über Benzinpreisreduzierungen zu meckern, wenn man sowieso kein Auto hat. Oder über Zuschüsse zu den Energiekosten bei Wohngeldempfängern, wenn man selbst kein Wohngeld erhält. weil man einfach zu viel Kohle hat.
Wäre ich "in der Politik" wäre ich dadurch so gefrustet, dass ich schnellstens diese wieder verlassen würde, denn ein Job, wo man automatisch alles falsch macht und nichts richtig, wäre nichts für mich. Olga


Anzeige