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Aktuelle Themen Heute ist Rosenmontag!

luchs35
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Re: Noch einmal Fasnacht
geschrieben von luchs35
als Antwort auf diogenes vom 19.02.2015, 10:15:49
Lass Dich nicht verwirren, Diogenes :

Im Zürcher Sechseläuten im April verbinden sich brauchtümliche Elemente der Fastnacht und der Frühlingsfeste (Austreiben des Winters, Märzen- und Osterfeuer, Feier der Tagundnachtgleiche, Maibräuche) mit den Umzügen der Zünfte (Aschermittwochumzug der Metzger; Umzug der Schmiedenzunft am Hirsmontag, sechs Wochen vor Ostern).
Das

Andernorts wird ein Böög/ Böögg verbrannt, um die Geister der Fasnacht oder den Winter endgültig zu vertreiben. So wird dieses vergnügliche Fest in unserer Region in den nächsten 2-3 Sonntagen durchgeführt.
Irgendwie verbunden, wenn auch nicht immer zeitlich, sind diese alten Bräuche aber immer.

LG Luchs
schorsch
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Re: Heute ist Rosenmontag!
geschrieben von schorsch
Vorwarnung!

Baasler Faasnecht, Morgestreich.

Nägscht Mänti foht - es esch ke Seich -, / z Baasel aa dr Morgeschtreich. / s Liecht goht uus, s wird müggslistill; / ond ohni Ghetz ond Preussedrill / setzt sech dr Zoog denn in Bewegig. / För Manne, Froue, bsetzt, oder ledig, / gilt höt nömme d Sonntigspredig. / Ond esch ou eine ned ganz zwäg: / Es chööme jetz die drei scheenschte Tääg!
schorsch
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Re: Noch einmal Fasnacht
geschrieben von schorsch
als Antwort auf diogenes vom 19.02.2015, 10:15:49
Ohne Luchsi vorgreifen zu wollen: Früher fand in jedem Dorf ein Bööggverbrennet statt. Das hat aber - für die einen leider und für die anderen gottlob - in den meisten Orten aufgehört. Die Natur und die Luft lassen danken.

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diogenes
diogenes
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Re: Noch einmal Fasnacht
geschrieben von diogenes
Merci vielmals,

Luchs und Schorsch, für Eure Auskünfte zur Bööggverbrennet.

Vor vielen Jahren konnten wir oben auf den Gäuhöhen noch das Fernsehen der DRS direkt über Gitterantenne empfangen, und nun erinnerte ich mich an einen längeren Filmbeitrag dort zum Züricher Sechseläuten, durch den ich darauf aufmerksam geworden war.
Neu für mich nun, daß dieser Brauch im nördlichen Alpenraum so weit verbreitet ist, bzw. war.

Höhenfeuer zu einem astronomischen Scheiteltermin kennen wir übrigens auch hier im oberen Nagoldtal, am östlichen Schwarzwaldrand. Christbäume indes werden dabei sinnigerweise nicht zusammengetragen, findet dieses Fackeln doch bereits zur Wintersonnenwende, an Heilig Abend kurz vor der Bescherung statt.
Hierbei sollten wohl die bösen Mächte der dunklen Tage, im bayerisch-tiroler Raum als Perchten bekannt, abgeschreckt werden.

In dem obigen Artikel habe ich eben auch erfahren, was ein 'Böögg' ist,

'Bööggen sind Larven tragende oder sonst vermummte Personen, die Kinder erschrecken, Unfug treiben oder bettelnd durch die Strassen ziehen. (cit.)

Da kommt mir ein weiterer Frühlingsbrauch hier im Tal in den Sinn, bei dem ebenfalls ein vermummter, junger Kerl am Pfingstmontag von den Schulkindern in einem kleinen Lieterwagen durchs Dorf gezogen wird, der Pfingstbutz.

Dabei singen sie einen Bettelvers, keinesfalls zimperlich :

"Eier ond Geld raus, oder i schmeiß Euch d’r Sabel zomm Härhaus naus,
zehn Pfenneng send m’r liaber als faif".

(übersetzt : Eier und Geld heraus, oder ich werfe Euch den Säbel zum Hühnerhaus hinaus,
zehn Pfennige sind mir lieber, als fünf.)

Wenn die derzeitigen Wetterprognosen zutreffen, dann soll leider nach dem Funkensonntag erst mal der Winter zurückkommen. Der Feuerzauber scheint nicht ganz zu wirken.
Vielleicht ist das Züricher Spektakel jedoch erfolgreicher, ist doch dort zu lesen :

'Je schneller der mit Knallkörpern gefüllte Böögg den Kopf verliert,
desto schöner soll anschliessend der Sommer werden.' ( cit.)

und weiter unten :

'1921 wurde der Böögg frühzeitig von einem Knaben angezündet.
Es heisst, dass Kommunisten ihn dazu angestiftet hatten. '

Vielleicht rechtzeitig mit den entsprechenden Kreisen Kontakt aufnehmen, oddr ?

diogenes

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