Aktuelle Themen Hilf Himmel, was ist mit der FAZ los?

Hurra, es hat mal jemand was zum tieferliegenden Thema gesagt! Aber wenn ich jetzt mit ein paar Unkenrufen daherkomme, von der Sorte "wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein", schilt man mich eine pessimistische alte Jungfer.

Wir ALLE vollführen seit Jahren einen Tanz auf dem Vulkan, aber keiner will es wahr haben. Und der Kraterrand ist ins Rutschen gekommen. Der Mammon spielt die Tanzmusik, und zwar für alle, und je lauter er das darf, desto kaputter ist diese Gesellschaft geworden. Ihre moralischen, ethischen, kulturellen Säulen wurden vernachlässigt oder sind allein materiellen Kriterien unterworfen.
DAS lese ich aus diesem Bericht, und nicht nur die Schelte über die "üblichen Verdächtigen", von denen jetzt jeder behaupten kann, er habe sie noch nicht einmal gewählt. Iwoh, natürlich nicht!
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silhouette

PS Es betrifft nicht nur die deutsche Gesellschaft. Oh nein, auch hier hat die "Globalisierung" zugeschlagen. Immerhin beginnt der Artikel mit Frankreich und endet mit Nahost - nicht zufällig.

PPS und die Berufslinken stehen auch schon wieder in den Startlöchern, um diese Diskussion zuzumüllen.

Sehr verdienstvoll, Baerliner, den ganzen Text zu verlinken. Ich fürchte nur, deine "Kundschaft" hierfür ist noch dünner gesät als die Beteiligung am Thema.
g*
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silhouette

die Berufslinken stehen auch schon wieder in den Startlöchern, um diese Diskussion zuzumüllen.

Soll dies jetzt eine sich selbsterfüllende Verheißung werden? Was sind "Berufslinke" und wer hier im Forum verdient sich sein Geld mit linken Ansichten?

Warum immer persönliche Seitenhiebe anstatt Sachdiskussion, hier sogar auf auf Personen, die angeblich in den "Startlöchern" stehen, sich also offensichtlich noch gar nicht gemeldet haben?

Dabei scheinst du, silhouette, doch inhaltlich mit einigen Positionen von Nils Minkmar übereinzustimmen. Ich sehe bei dir Zustimmung zur Suche nach wirklichen Ursachen und vielleicht sogar zum Begriff "Systemversagen". Wir werden es natürlich immer leichter haben, ein System zu kritisieren als ein neues zu entwerfen, aber letzteres kann niemals entstehen, wenn die Fehler des alten nicht gnadenlos angesprochen werden.

Im ST sind wir kaum Fachleute, aber trotzdem kompetent genug zu spüren, dass die besten Köpfe der Republik sich zusammensetzen sollten, um eine schonungslose Analyse zu entwerfen. Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss scheint m. E. das Mindeste, was angebracht wäre. Nach der Weltwirtschaftskrise 1929 wurde ein solcher in den USA eingesetzt und Niederrhein hatte neulich auf einen Film hierzu verwiesen. Das, was damals als Ursache zutage gefördert wurde, passt in einem erschreckenden Maße auch auf die heutige Krise. Aus den damaligen Erkenntnissen wurden also keine nachhaltigen Therapien abgeleitet, es wurde ungenügend gelernt. Umso wichtiger ist es, diesmal nicht wieder einfach zur Tagesordnung über zu gehen.

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karl

Soll dies jetzt eine sich selbsterfüllende Verheißung sein? Was sind "Berufslinke" und wer hier im Forum verdient sich sein Geld mit linken Ansichten?

Warum immer persönliche Seitenhiebe anstatt Sachdiskussion, hier sogar auf auf Personen, die angeblich in den "Startlöchern" stehen, sich also offensichtlich noch gar nicht gemeldet haben?


karl

Lass deine Wortklaubereien, du weißt genau, was ich damit meine. Und andere Schreiber, um die es mir leid tut, von denen sich viele gar nicht mehr einloggen, aber durchaus reinschauen, wissen es auch.

Ich sehe, wer eingeloggt ist.
Und ich bedanke mich auch ganz lieb, dass du zu dem Schluss gekommen bist, dass ich des Verständnisses des Textes mächtig war.
Was unter deiner Zustimmung oder Duldung in letzter Zeit hier abgegangen ist, verdient nur noch meinen Sarkasmus.

Aber beklag dich nicht über mangelnde "Sachbeiträge" von mir!!!



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silhouette

Ohne Panikmache betreiben zu wollen, die Weltwirtschaftskrise, die wie ein Hurrikan über uns hereingebrochen ist, wird uns noch lange beschäftigen. Die Menschen merken es nur noch nicht richtig. Die Kurzarbeit wird die Arbeitslosigkeit nicht verhindern sondern nur verzögern können. Schlimm ist, dass die Banken, das Herz des Kapitalismus, schwer angeschlagen sind. Und wenn die Geldströme d.h. Kredite nicht mehr fließen, kommt der Wirtschaftsmotor gefährlich ins Stocken. Staatl. Konjunkturpakete werden die Erwartungen nicht erfüllen können. Es wird leider noch um Einiges schlechter werden, bis es in 3-5 Jahren langsam wieder aufwärts geht. Die internationale Staatengemeinschaft muss strengere Rahmenbedingungen schaffen. Zockerinstrumente, wie sie in der Finanzwelt üblich, sollten entweder ganz verschwinden oder meldepflichtig gemacht werden.

meteor

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meteor

Bertha,

als ich das von dir eröffnete Thema las, da hattest du noch einen ganzen Rattenschwanz von Artikeln aus der FAS reinkopiert, so dass ich verzweifelt das Lesen abgebrochen habe.

Ich werde mich mal in einer stillen Stunde mit dem vollständigen Artikel (siehe Linktipp) beschäftigen

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baerliner

Vorab mal ein Essay aus dem Handelsblatt (geht über eine komplette Zeitungsseite, aber so sind Essays nun mal) unter dem Titel "Abschied von Gucci-Kapitalismus" geschrieben von Noreena Hertz, Professorin für Globalisierung an der Rotterdam School of Management.

Folgende Passage des Essays trifft die Krise wie der Hammer den Nagel auf den Kopf:

In dieser ersten Krise der Globalisierung zählt jedermann zu den Verlierern: Sie trifft die Angestellten, sie trifft die einfachen wie auch die qualifizierten Arbeiter. Sie geht in ihren Auswirkungen sehr tief, wird viele Menschen überall auf der Welt negativ beeinflussen. Sie ist zugleich so offensichtlich ein Ausdruck dessen, was passiert, wenn private Institutionen ihr Profitstreben über alles andere stellen, und ist dermaßen verknüpft mit den fehlerhaften Doktrinen der vergangenen 30 Jahre, dass ich glaube: Sie hat das Zeug dazu, einen radikalen Wandel des Kapitalismus auszulösen, einen radikalen Wandel der Beziehungen zwischen Regierungen, Geschäftswelt und der Gesellschaft. Und das ist eine Gelegenheit, die wir beim Schopfe packen müssen.

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baerliner