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Aktuelle Themen Hinein in eine neue Normalität?

RE: Hinein in eine neue Normalität?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 02.10.2020, 16:45:01

Na dann, gute Rückwanderung 😁

werderanerin
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RE: Hinein in eine neue Normalität?
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf olga64 vom 02.10.2020, 16:38:54

Das ist richtig, Olga..., die Entwicklung hin zu einer Singlegesellschaft hat ja bereits seit den Mitte 90 igern so richtig Fahrt aufgenommen. Ich habe das ja vor allem in der Singlehauptstadt Berlin gesehen.
Eine Leben allein ist vielen lieber, man bindet sich nicht mehr, möchte leben und alles erleben das ist ja auch gut so.
Das spürt man ja vor allem sehr ausgeprägt in Berlin..., dort leben dermaßen viele junge Single, dass man sich manchmal fragen muss wo wohnen die eigentlich alle...WGs gibt es ja auch nicht unendlich viele.

Das ältere Menschen wunderschöne Altbauwohnungen bewohnen, diese dann nach Verlust eines Partners aber immer noch bewohnen und somit ja große Wohnungen "blockieren", war und ist in Berlin enorm. 

Man hatte ja dann irgendwann mal verstanden, dass man kleinere Wohnungen nur dann auch anbieten kann, wenn sie wesentlich preiswerter sind als die Wohnung, indem ältere Herrschaften wohnten.
Es war ja gar kein Anreiz, weg zu ziehen, wenn ich gleiches Geld für eine kleinere Wohnung zahlen sollte...So wurde eben nur noch ein oder zwei Räume bewohnt und gut war.

So viel ich weiß, hat sich das in Berlin insofern geändert, als das man nun wirklich auch adäquate, kleinere Wohnungen anbot, die aber eben auch sehr viel preiswerter sind. Ob sich das jetzt in der Praxis auch Tatsache bewährte und von den älteren Leuten angenommen wird, weiß ich natürlich nicht..., denn welcher "alte Baum" möchte sich schon gern verpflanzen lassen.

Ich sehe bei uns hier im Speckgürtel Berlins immer noch den Trend, aus Berlin weg zu ziehen und im Speckgürtel zu bauen. Es ist begehrt, wie nie zuvor. Wer möchte sich schon auch die ständig steigenden Mieten in Berlin antun.

Somit wird der Speckgürtel um Berlin herum immer ausgedehnter. Offensichtlich nehmen viele Pendler eben lieber 1 Stunde Fahrt und mehr in kauf..., wohnen aber im Grünen und viel entspannter, ich kann es verstehen.

Wo der Trend für ein gutes und bezahlbares Wohnen wirklich zukünftig hingehen wird..., weiß sicherlich noch niemand wirklich.
Eines wird wohl bleiben...der Trend zum Eigentum, sprich eben auch Einfamilienhäuser. Eine bessere Altersvorsorge gibt es nicht.


Kristine

olga64
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RE: Hinein in eine neue Normalität?
geschrieben von olga64
als Antwort auf werderanerin vom 03.10.2020, 10:52:58

Mein BRuder und meine Schwägerin leben in BErlin (West) im sog. bayerischen Viertel seit fast 50 Jahren in einer grossen, 100 qm Altbauwohnung. Früher wohnte dort auch noch der Sohn,der dort aufgewachsen ist, aber längst seine eigenen Wege geht.
Meine Schwägerin hat Mobilitätsprobleme, was natürlich ein Haus ohne Lift nicht einfacher macht. Aber sie wollen dort nicht weg; die Miete ist sehr günstig (sehr alter Mietvertrag) und im Haus wurde die Hausgemeinschaft zusammen alt - sie helfen sich auch gegenseitig, was insbesondere für meine Schwägerin sehr gut ist.

Aber was wird, wenn einer stirbt? Bleibt der oder die andere dann allein in dieser Wohnung zurück? Da beide aufgrund des alten, günstigen Mietvertrages über die Jahrzehnte viel Geld sparten und immer gute Einkommen hatten, kauften sie selbst zwei Wohnungen in Berlin ,die vermietet sind.
Vielleicht zieht der oder die Überlebende dann in eine dieser Wohnungen oder sofort in ein Altenheim? Das Thema wird nicht mit Dritten erörtert - hoffentlich machen sie es untereinander und evtl. noch mit dem Sohn. Olga


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werderanerin
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Mitglied

RE: Hinein in eine neue Normalität?
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf olga64 vom 05.10.2020, 19:28:55

Ja, Olga...eine 100 m2 Altbauwohnung in Berlin war schon früher mit viel Platz und gutem Wohnen verbunden..., im übrigen auch bei uns im Prenzelberg zu Ostzeiten.
Natürlich hatten wir nicht den Komfort, mussten noch heizen aber immerhin bewohnten wir eine 100 m2 Altbauwohnung..., U-Bahn vor der Nase und die City greifbar.., heute der sehr begehrte Kiez vor dem Kollwitzplatz/Senefelder Platz.

Ich kann daher verstehen, wenn man 50 Jahre in einem Altbau wohnte und noch wohnt, gute Nachbarschaft hat, zieht man nicht leichtfertig weg, heute schon gar nicht...aber die Zeit wird kommen, dass Überlegungen und Entscheidungen gefällt werden müssen.

Manchmal ist es gut, schon rechtzeitig Wege zu ebnen oder Wohnmodelle zu finden, die auch gut bezahlbar bleiben aber genau das ist das Problem. Man schiebt es vor sich hin...

Nun ja, deine Verwandtschaft hat ja die beiden anderen Wohnungen...vielleicht kann das eine Zukunft sein, die guten, alten Bekannten aber werde ich eh nie mitnehmen können, egal wohin ich gehe...

Kristine

olga64
olga64
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RE: Hinein in eine neue Normalität?
geschrieben von olga64
als Antwort auf werderanerin vom 05.10.2020, 19:51:15

Als die Familie meines BRuders noch komplett war  - also der Sohn noch dort wohnte - war diese GRösse schon erforderlich. Sie hat auch ein sog. Berliner Zimmer, das ja als eigener Raum für eine Person eher weniger geeignet ist.
Da gab es für meinen Bruder und meine Schwägerin je ein Arbeitszimmer; ein Zimmer für den Sohn und ein extra Zimmer für das jeweilige Au Pair, das sie viele Jahre beschäftigten als mein Neffe noch ein Kind war.
Das alles steht jetzt ziemlich leer - als ich mal versuchte,darüber zu sprechen, wurde mir sofort ein Stopp-Schild vor die Nase gehalten. Jetzt lasse ich das, um keinen Streit zu erzeugen. Olga


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