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Wer von seinem Auditorium verstanden werden will – und das müßte besonders bei wissenschaftlich komplizierten Sachverhalten gelten – sollte in der von seinen Hörern vorzugsweise gesprochenen Sprache vortragen.

Bei internationalen Kongressen ist Englisch angebracht. Als generelle Pflicht bei Lehrveranstaltungen an deutschen Hochschulen mutet es mir als anmaßende Bildungsprotzerei einzelner Profilneurotiker an. Auch wenn der Lehrende die andere Sprache noch so gut beherrscht: seine wichtigste Aufgabe ist nicht Englischunterricht (Anglistik mal ausgenommen), sondern Lehre in einem bestimmten wissenschaftlichen Zweig. Ich kann akzeptieren, wenn ein verdienstvoller Dozent zunächst der deutschen Sprache nicht mächtig ist. Dann aber würde ich erwarten, daß er sich als Hochschullehrer bei uns darum bemüht.

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navallo

hallo Navallo - weitgehenst gebe ich Dir recht. Nur: Viele Fachbücher und Forschungsberichte, die im Studium (speziell Medizin und VetMedizin) verwendet werden, gibt es nur in englischer Sprache - eine Fachübersetzung wäre viel zu teuer und so kommen auch griechische, skandinavische, serbische, kroatische und viele lateinamerikanische Studenten gar nicht drum herum, sich in die englische Fachsprache einzuarbeiten. Man stelle sich vor, all das Studienmaterial müsste übersetzt und tausendfach gedruckt werden ... die Studienkosten würden doch explodieren ..

und: kein Pilot der Welt, der internationale Strecken fliegen will, kommt OHNE Englisch aus und kein Facharzt könnte sich ohne Fachenglisch spezialisieren. Wobei man bedenken sollte, dass das "Lehrenglisch" der verschiedenen Fakultäten sich von der englischen Umgangssprache schon sehr unterscheidet ... ich habe mal vor 20 Jahren med. Fachübersetzungen aus dem Englischen gemacht ... das war ohne viele zusätzliche Fachwörterbücher aber auch ohne sehr gutes Englisch unmöglich gewesen.
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cundinamarca

Das ist zwar alles richtig, aber doch kein Grund dafür, daß an deutschen Schulen - und auch die Unis sind Schulen - Deutsch zur Fremdsprache wird.
Gleichzeitig müßte ja dann bereits im Kindergarten englisch gelernt werden, ebenso in der Grundschule und an den weiterführenden Schulen.
Das Abitur kann natürlich auch nur anerkannt werden, wenn es in englischer Sprache durchgeführt wurde.
Wo darf dann noch Deutsch gesprochen werden, außer im Deutschunterricht?
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rolf

Erg.
Wozu dann überhaupt noch Deutschunterricht in der Schule?
Wer alte Literatur lesen will, soll sich an der VHS um Deutsch bemühen oder seine Oma um Hilfe bitten.

Lieber Rolf - DU kennst mich aus dem ST ja nun schon viele Jahre und weisst, dass ich in Chile aufgewachsen bin und mehr als die Hälfte meines Lebens ausserhalb von Deutschland gelebt habe, dabei wurde auch nur im Job Deutsch gesprochen. Durch das Lernen und Lesen anderer Sprachen und ihrer Literatur habe ich einen ganz anderen Weg zurück zur deutschen Sprache gefunden und der hat mir erst den Reichtum und die Vielfalt dieser schönen Sprache gezeigt und längst "altmodische" Wörter und Formulierungen finden lassen - einfach weil ich für einige Dinge, die ich gelesen habe, deutsche Worte gesucht habe ...

Dazu muss ich aber sagen, dass ich spanisch denke, wenn ich spanisch spreche oder lese, ebenso ist es mit der englischen oder portugiesischen Sprache - ich musste nie im Kopf für mich "übersetzten", so könnte ich bestimmte Sachen, die ich in einer dieser Sprachen mit jmd diskutiere, nicht 1:1 sofort übersetzen - da muss ich Worte suchen, obwohl ich genau weiss, wovon ich rede - aber eben in der anderen Sprache
Ich glaube, es verarmt das eigene Deutsch nicht, es bereichert eher, wemm man in einer anderen Sprache unterrichtet wird. Ich hab es an mir selbst erlebt
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cundinamarca

Das Denken in der Fremdsprache hat uns an der Penne ein Englischlehrer empfohlen.
Es sei der einzige Weg, die Sprache richtig zu beherrschen.
Leider war mein Interesse an Fremdsprachen damals äußerst gering, daher habe ich auch sein Angebot privat russisch zu lernen nicht angenommen.
Heute ärgert es mich etwas, aber nicht mehr zu ändern.
Wenn ich seine Tochter eher kennengelernt hätte, wäre es vielleicht anders gelaufen, den Russischunterricht wollte er bei sich zu Hause erteilen.
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rolf

Nun haben aber 90% der Studenten einen andere Vita als Du. Ich kann auch nicht einsehen, warum auf einer deutschen Hochschule nicht in deutsch gelehrt wird. Englisch muss ohnehin gekonnt werden.

Ich würde es einsehen wenn wir in Europa eine Einheitssprache einführen, meinethalben Englisch, ...okay, aber dann vergiss auch Dein Spanisch.
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hafel

hafel - man vergisst seine Muttersprache nicht - kleine Möchtegernpromis, die mal 3 Monate an irgend einer Wundertütenschauspielschule waren, kommen zurück und sprechen plötzlich mit amerikanischem Akzent oder meinen verkünden zu müssen, dass sie nicht mehr wissen, wie "das heisst" - das ist einfach Angeberei, ich kenne unendlich viele deutsche Emigranten, die seit mehr als 60 JAhren in den USA oder Argentinien sitzen, die Landessprache fliessend und jeden Tag sprechen und trotzdem immer noch einwandfrei DEUTSCH können,,,
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cundinamarca

Hallo, karl,

Lehrveranstaltungen in Englisch abzuhalten, ist nichts Neues
und wird an NRW-Universitäten bereits seit mehr als 30 Jahren
praktiziert.
Einige sehr gute Lehrbücher gibt es auch nur in Englisch.
Für Beruf und Forschung ist die Beherrschung der englischen
Fachsprache zwingend notwendig!

Viele Grüße
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arno