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Aktuelle Themen Innerdeutsche Themen interessieren mich nicht mehr

Karl
Karl
Administrator

Re: Innerdeutsche Themen interessieren mich nicht mehr
geschrieben von Karl
als Antwort auf fritz_the_cat vom 20.08.2009, 23:10:46
Hallo Fritz,


Du meinst sicherlich die unendliche Ossi-Wessi Geschichte und keineswegs jede "Geschichte" innerhalb Deutschlands. Gerade heute habe ich einen Bericht im Deutschlandradio gehört, in dem die Meinung vertreten wurde, dass das größte Problem darin bestände, dass die Westdeutschen den Ostdeutschen manchmal sogar absprechen würden, innerhalb der DDR ein glückliches Leben geführt zu haben, ja dass solche Äußerungen einen Ostdeutschen in den Augen eines Westdeutschen gleich "verdächtig" werden ließe.

Ich glaube, Toleranz in diesem Fall bedeutet, dass auch wir Westdeutsche anerkennen sollten, dass innerhalb der DDR vollwertige Leben gelebt wurden und wir sollten aufhören, den Ostdeutschen unterschwellig vorzuwerfen, in der DDR gelebt zu haben.

Als 1968 in der Bundesrepublik die Jugend gegen die etablierte ältere Generation rebellierte, gab es einen sehr "doofen Spruch": "Geht doch rüber" wurden die Demonstranten aufgefordert. Ich bin gegen die Zwangsverschiffung von Meinungsgruppen, sondern für offene, faire Diskussion. Daran sollten wir alle noch arbeiten und dann wären in meinen Augen auch heute noch sehr interessante Diskussionen zwischen West- und Ostdeutschen möglich, gerade weil ihre Perspektiven so unterschiedlich sind. Wir sollten die unterschiedlichen Sichtweisen als einen Gewinn ansehen und nicht immer wieder mit Schimpfkanonen auf Personen zielen.
--
karl
fritz_the_cat
fritz_the_cat
Mitglied

Re: Innerdeutsche Themen interessieren mich nicht mehr
geschrieben von fritz_the_cat
als Antwort auf Karl vom 21.08.2009, 21:20:19
Hallo Karl in deinem Urlaub!
Meine Überschrift hatte ich auch schon revidiert:
( fritz_the_cat antwortete [21.08.09 07.58] auf den Beitrag von eleonore [21.08.09 06.46] )

Ja, meine erste Überschrift ist falsch. Es müßte heißen: "Innerdeutsche Themen interessieren mich nicht mehr, wenn bestimmte Personen sich deswegen hier im ST die Köpfe einschlagen".
Ansonsten hast du vollkommen recht, und schönen Urlaub noch!
--
fritz_the_cat
Re: Innerdeutsche Themen interessieren mich nicht mehr
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 21.08.2009, 21:20:19
Das gilt für beide Seiten.
Ich erinnere mich noch, als kurz nach der "Wende" die ersten Erfahrungen ausgetauscht wurden.
Da gab es die Geschichten, daß "Ossis" (fürchterliche Worte) keine "Drei-Schicht-Arbeit" durchhalten würden.
Ich für meinen Teil habe bei den Kunden, die ich betreute, fleißige und fähige Kollegen (Ossis) erlebt, mit denen ich gut zusammen arbeiten konnte.
Bei den gemeinsamen Aufgaben haben wir miteinander geredet über unseren unterschiedlichen Werdegang.
Da gab es keinen Neid, sondern gemeinsame Ergebnisse.
Wenn ich hier manchmal lese, würde ich mir wünschen, packen wir etwas an und erarbeiten etwas.
Vielleicht überwindet es die "Grenze" in manchen Köpfen.
Nicht Ossi und Wessi bilden eine Grenze.
Sondern wollen und nicht wollen.
--
nordstern

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adam
adam
Mitglied

Re: Innerdeutsche Themen interessieren mich nicht mehr
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 21.08.2009, 21:20:19
Ich glaube, Toleranz in diesem Fall bedeutet, dass auch wir Westdeutsche anerkennen sollten, dass innerhalb der DDR vollwertige Leben gelebt wurden und wir sollten aufhören, den Ostdeutschen unterschwellig vorzuwerfen, in der DDR gelebt zu haben.
geschrieben von karl


karl,

wem willst Du noch alles ein schlechtes Gewissen einreden? Wenn Du die genannten Threads verfolgst, wirst Du merken, daß gerade ehemalige DDR-Bürger den selbsternannten "Ossis" (eigentlich nur zwei an der Zahl) am heftigsten widersprechen, weil so vieles schön geredet, entschuldigt und verdreht wird. Und erklär mir bitte, warum und wie ich einem DDR-Bürger vorwerfen sollte, dort gelebt zu haben?

Aber ich wehre mich gegen Vorwürfe von Leuten aus der ehemaligen DDR, die alles und jeden schlecht reden, nur weil jemand aus dem Westen kommt. Also wird umgekehrt ein Schuh daraus, was Deinen Vorwurf angeht.

--

adam
fritz_the_cat
fritz_the_cat
Mitglied

Re: Innerdeutsche Themen interessieren mich nicht mehr
geschrieben von fritz_the_cat
als Antwort auf adam vom 21.08.2009, 21:36:44
Adam, jetzt bist du gerade wieder ein Jahr älter geworden. Leg doch nicht jedes Wort aus, wie du es möchtest. Man muß doch nicht überall ein Haar in der Suppe finden wollen, und wenn es das eigene ist.
--
fritz_the_cat
adam
adam
Mitglied

Re: Innerdeutsche Themen interessieren mich nicht mehr
geschrieben von adam
als Antwort auf fritz_the_cat vom 21.08.2009, 21:42:02
Na hör mal fritz, hast Du diesen überflüssigen Thread eröffnet oder ich?

--

adam

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fritz_the_cat
fritz_the_cat
Mitglied

Re: Innerdeutsche Themen interessieren mich nicht mehr
geschrieben von fritz_the_cat
als Antwort auf adam vom 21.08.2009, 21:46:02
Ja, ich habe meine eigene Meinung in den Thread gelegt, und sicher ist meine Meinung für viele überflüssig.
--
fritz_the_cat
hugo
hugo
Mitglied

Re: Innerdeutsche Themen interessieren mich nicht mehr
geschrieben von hugo
als Antwort auf Karl vom 21.08.2009, 21:20:19
oh weh karl, ist das nicht zu gewagt zu optimistisch ?
"wir sollten aufhören, den Ostdeutschen unterschwellig vorzuwerfen, in der DDR gelebt zu haben" karl

Es ist wohl noch anders,,wir sollten aufhören uns ausschließlich diejenigen "von Drüben" zu Freunden machen zu wollen und zu akzeptieren, die sich unsere bisherige "teils sehr einseitige" Sicht der Dinge am ehesten und totalsten zu eigen machen..und die anderen in Grund und Boden zu stampfen..

--
hugo
hafel
hafel
Mitglied

Re: Innerdeutsche Themen interessieren mich nicht mehr
geschrieben von hafel
als Antwort auf adam vom 21.08.2009, 21:36:44
Ich frage mich hier auch, wer hier ein schlechtes Gewissen bekommen soll ?? Abgesehen davon, dass ich diese Begriffe "Ossi" und "Wessi" nach 20 Jahre Wiedervereinigung absolut deplatziert finde. Wir sind alles Deutsche !!! Aber gerade, wie wir alle vor Tagen lesen konnten, gibt es ja ehemalige DDR-Bürger, die hier im Forum diese schrecklichen Begriffe noch erweitern wollen, wie in "Neu-Wessi" und "Alt-Ossi" usw.

Es kann doch nicht angehen, dass in einem politischen Forum ständig nur verdreht und "schön geredet" wird. Politik ist wie Liebe und kann nur mit Leidenschaft geführt werden. Und es bleibt dabei nicht aus, dass verschiedene Leidenschaften aufeinander prallen. Ich kann Karls Sicht nicht erkennen, dass den Ostdeutschen vorgeworfen wird, dass sie in der DDR gelebt haben…. Das wäre ja Hohn! Habe ich jedenfalls nirgends bewusst gelesen. Es darf aber gesagt werden, und das unmissverständlich, sofern dieses Forum noch einen Funken Ehrlichkeit hat, dass diese DDR-Regierung nach unserem westlichen Maßstäben (und nur nach diesen kann ich bemessen) nicht zu den Demokraten dieser Welt gehörte. Mauer und Schießbefehl müssen offen benannt werden dürfen. Hier geht die Kritik nicht gegen die Menschen sondern gegen die Regierung. Wo ist hier der Unterschied, wenn Karl die israelische Regierung angreift? Auch er meint hier nicht das Volk. Was ich im Fall Israel darf, darf ich auch im Fall DDR-Regierung…. Oder ich heuchle.

--
hafel
hugo
hugo
Mitglied

Re: Innerdeutsche Themen interessieren mich nicht mehr
geschrieben von hugo
als Antwort auf hafel vom 21.08.2009, 23:26:14
hafel : ja das isses genau das,,"Ich kann Karls Sicht nicht erkennen, dass den Ostdeutschen vorgeworfen wird, dass sie in der DDR gelebt haben…. Das wäre ja Hohn! Habe ich jedenfalls nirgends bewusst gelesen" (hafel)

weil kaum Jemand das so explizit und wortwörtlich schreibt wenn er im Hinterstübchen (Oberstübchen) das jedoch insgeheim denkt.

und nicht mal dann dürfte Ihm klar sein das es so ist,,erst im "Kleingedruckten" wird das -besonders für die Zielpersonen, für die Betroffenen- erkennbar.

edit:
dazu passend folgender text:
BILD 28.4.09: ... viele ­Ostdeutsche sind heute enttäuscht, denken, leben, wählen ganz anders als Westdeutsche
vielleicht: weil es ganz andere Menschen als Westdeutsche sind? - Was nicht sein darf, kann auch nicht vom Mainstream transportiert werden!
Welch rührend-treuherziger Augenaufschlag: "Warum" nur - "immer noch so gespalten"?
Könnte man eigentlich nach Spaltern suchen - doch auch hier gilt: außer bei der Ex-PDS dürfen keine gefunden werden!

Das gescheiterte Volksbegehren zur Wiedereinführung des Religionsunterrichts („Pro Reli“) in Berlin zeigt: Auch 20 Jahre nach dem Fall der Mauer ticken Ost und West noch immer unterschiedlich. ... Der Osten sei „erkennbar von einer anderen politischen Kultur geprägt als der Westen“, urteilt Ex-Stasi-Beauftragter Joachim Gauck. ...

Beispiel Religion / Noch immer gilt: Der Osten ist mehrheitlich atheistisch, der Westen fromm! ... Historiker Arnulf Baring [Wessi]: „Schon Helmut Kohl stellte fest: Die DDR hat drei Gruppen aus der ostdeutschen Gesellschaft vertrieben: Bauern, Bürger und Christen – und die Christen fehlen dem Land auf Dauer am meisten!“

Beispiel Sozialneid / Drei von vier Ostdeutschen finden unser Sozialsystem „höchst ungerecht“, jeder Zweite hat Angst vor sozialem Abstieg. Fast 60 Prozent der Ossis fühlen sich der Arbeiter- bzw. Unterschicht zugehörig. Im Westen sind es gerade mal 34 Prozent. Historiker Arnulf Baring: „Es gibt im Osten ein erschreckendes Maß an Neid und Missgunst gegen den Westen.“

NB: wer sich rational einschätzt und ein Missverhältnis den versprochenen Chancen konstatiert, der hegt "Neid und Missgunst" gegen jene, die sich stattdessen sanierten. Andernorts wird der Raub des Heimatprivilegs durch Milieufremde Apartheid und Kolonialismus genannt; betrifft es Ostdeutsche, wird es "Neid und Missgunst" genannt.
Die Betrogenen sind demzufolge selbst schuld; ihre Schuld besteht darin, den Betrug entdeckt zu haben.

ich glaub das reicht vorerst um zu verstehen was karl meint,,und zu begreifen welch langer Weg noch vor uns steht,,,




--
hugo

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