Forum Allgemeine Themen Aktuelle Themen Ist das Körpergewicht nicht eine Privatangelegenheit?

Aktuelle Themen Ist das Körpergewicht nicht eine Privatangelegenheit?

arno
arno
Mitglied

Ist das Körpergewicht nicht eine Privatangelegenheit?
geschrieben von arno
Hallo,

welche Speckschicht ich mit mir rumschleppe, bestimme ich ganz alleine.

Trotzdem kümmert sich die Öffentlichkeit und der Staat um die zunehmende
Speckschicht der Bürger.

Ist das Körpergewicht nicht eine reine Privatangelegenheit?

Viele Grüße
--
arno
Drachenmutter
Drachenmutter
Mitglied

Re: Ist das Körpergewicht nicht eine Privatangelegenheit?
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf arno vom 10.07.2008, 20:30:09
Nur dann, wenn man soviel Geld hat, dass man aufgrund der Folgen seines Körpergewichtes der Allgemeinheit nicht auf der Tasche liegt.
--
woelfin
ehemaligesMitglied57
ehemaligesMitglied57
Mitglied

Re: Ist das Körpergewicht nicht eine Privatangelegenheit?
geschrieben von ehemaligesMitglied57
als Antwort auf arno vom 10.07.2008, 20:30:09
Das Körpergewicht als solches schon, arno.
Sollte man aber anfangen, mich für die Folgen Deines Übergewichtes zur Kasse zu bitten, verlassen wir unweigerlich Deinen privaten Wohlfühlbereich. Und dazu wäre ich nur unter Schmerzen bereit, weil auch das Tragen der Folgen von Völlerei und Maßlosigkeit dann eben auch Deine reine Privatsache sein sollten.
Mal ein praktisches Beispiel:
Neuerdings wird unter Fluggesellschaften darüber diskutiert, die Reisenden zum Toilettengang vor dem Einchecken zu bewegen. Grund dafür sei eine Einsparung von Flugbenzin durch Gewichtsreduzierung der Nutzlast. Naja... die paar eingsparte Kilo helfen den Fluglinien sicher auch nicht unbedingt im Überlebenskampf, und Gerechtigkeit würden solche angedachten Maßnahmen ganz sicher auch nicht schaffen.
Wenn schon... dann sollten sich die Passagiere samt ihres Gepäcks am Schalter auf die Waage stellen, und dann einen festgelegten Preis pro Kilo bezahlen. Das wäre gerecht.

--
gerald

Anzeige

carlotta
carlotta
Mitglied

Re: Ist das Körpergewicht nicht eine Privatangelegenheit?
geschrieben von carlotta
als Antwort auf ehemaligesMitglied57 vom 10.07.2008, 20:49:31
was ist z.b. mit sportunfällen? sind die nicht auch reine privatsache? wenn du beim radfahren stürzt, oder dir beim joggen die haxn brichts müssen die anderen auch mitzahlen. ich würde freiwillig für keinen säufer zahlen, und ein nichtraucher würde freiwillig nicht für mich (raucherin) bezahlen. wenn man anfängt aufzulisten findet man kein ende.
--
carlotta
ehemaligesMitglied57
ehemaligesMitglied57
Mitglied

Re: Ist das Körpergewicht nicht eine Privatangelegenheit?
geschrieben von ehemaligesMitglied57
als Antwort auf carlotta vom 10.07.2008, 21:03:25
Eine Differenzierung hierbei ist zugegebenermaßen ein wenig kompliziert.
Vielleicht sollte man den Schnitt dort machen, wo die Grenze zwischen provozierter Gefahr, und nicht selbst verschuldetem Unfall zu ziehen ist. Wer also unbedingt mit der Natur und den Elementen spielen muss, sich also bspw. mit einem Schlauchboot ohne Not einen reißenden Fluss hinabstürzt, der sollte doch bitte auch das nötige Kleingeld für seine Not-OP dabei haben.
--
gerald
hugo
hugo
Mitglied

Re: Ist das Körpergewicht nicht eine Privatangelegenheit?
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaligesMitglied57 vom 10.07.2008, 20:49:31
da Du gerade die Luftfracht ansprichst,,,ich glaube nicht das das Gewicht Privatsache ist, es sei denn man hat absolut keine Wünsche im Leben z.B man verzichtet freiwillig darauf Stewart bei der Lufthansa zu werden,,oder einen Wunsch nach einem Tandemsprung aus dem Flugzeug, oder Feuerwehrmann zu werden usw,,dann nämlich entscheiden Anderer und die kümmern sich nicht um unserer Forderung nach Privatsache *g*
--
hugo

Anzeige

schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Ist das Körpergewicht nicht eine Privatangelegenheit?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf arno vom 10.07.2008, 20:30:09
Der Freiheit des Einzelnen sind dort Grenzen zu setzen, wo es auf Kosten der Unfreiheit anderer geht.

Klartext: Wenn meine Krankenkassenbeiträge erhöht werden müssen, weil andere sich mit Völlerei krank fressen, dann halte ich dies für nicht gerecht.

Ich spreche bewusst von Völlerei. Übergewicht durch krankhafte Organe zähle ich nicht dazu.

Mir ganz persönlich würden jene Sargträger leid tun, die mal unter meinen 160 kg zusammenbrechen würden - wenn ich bis zu meinem Tod so schwer wäre. Im Moment habe ich allerdings erst die Hälfte und hoffe, es bleibe so!

--
schorsch
Re: Ist das Körpergewicht nicht eine Privatangelegenheit?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaligesMitglied57 vom 10.07.2008, 20:49:31
Ich finde schon den Beitrag von gerald richtig.
Es müßte abgestuft werden.
Selbst eingegangenes Risiko muß man selber absichern.
Unverschuldete Risiken müssen abgesichert sein.

Aber etwas Anderes finde ich noch viel wichtiger.
Nämlich das Solidarprinzip der schwachen und der starken Schultern.
Ich war immer auch etwas stolz, als Facharbeiter an der Bemessungsgrenze etwas einzuzahlen, was anderen Menschen hilft.
Weil ich froh war , selber gesund zu sein.
Aber ich erwarte, daß über der Bemessungsgrenze die noch stärkeren Schultern ebenso den gleichen prozentualen Beitrag ihres Einkommens für alle leisten, wie ich auch.
Das ist aber nicht so.
Je höher das Einkommen, umso mehr wandert der Krankenkassenbeitrag in den Promillebereich.
Noch dazu meist in einer Privatversicherung, die ja teurer ist.
Das ist aber nur im Übergangsbereich ein Problem.
Später eben nicht mehr, da wird es unangemessen billig.
Das ist für mich ein Skandal.
Die Leute, die über das Solidarprinzip schwadronieren, sollen es erstmal leben.
So wie ich es als Facharbeiter tat.
Dann wäre unser Beitragssatz auch niedriger.
Ich finde, es ist eine Sache der Ehre, sich nicht zu verweigern.
Aber genau das tun sehr viele Politiker und Großverdiener der Wirtschaft.
--
Gruß, clabauterman
Re: Ist das Körpergewicht nicht eine Privatangelegenheit?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 10.07.2008, 20:30:09
Hallo Arno,

nach meiner Ansicht ist jeder mit Rücksicht auf die Allgemeinheit verpflichtet, mit seiner Geundheit pfleglich umzugehen und Krankheiten, soweit dies möglich ist, vorzubeugen.
Da Übergewicht erwiesenermaßen die Ursache bzw. Mitursache vieler Krankheiten ist (z.B.Diabetes, Bluthochdruck, Arthrose, Krebs, Demenz ...), für die die Familie, die Gesellschaft und die Solidargemeinschaft der Krankenkassen aufkommen muss, ist auch das Körpergewicht keine reine Privatsache - ebensowenig wie Rauchen, Alkoholmissbrauch, Risikosportarten ... etc.

--
ursula
mulde1
mulde1
Mitglied

Re: Ist das Körpergewicht nicht eine Privatangelegenheit?
geschrieben von mulde1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.07.2008, 07:43:25
Diese Diskussion erinnert doch sehr an einen jugendlichen Politiker, der da forderte die Altensollten beizeiten abtreten, um deren kosten einzusparen.
schon vergessen?

In der Masse und bei etlichen Ärzten hält sich hartnäckig die Meinung der Mensch , ist nur dann ein Mensch, wenn er bestimmten erlernten Normen entspricht!
Meistens meint man der hat seinen "Wanst" sich nur durch Faulheit,Vielgefrässigkeit und und und ---- angefressen"!
Nun sagt die Moderne Wissenschaft seit etlichen Jahren,das das "wohlbeleibt sein" auch genetisch bedingt
ist! ( familiäre Veranlagung) das aber sagt niemand hier!
warum auch; selbst ist man ja Normgerecht gesteilt

Diese Art von Diskussion finde ich unschön
Flugpreise und ähnlichem sind nicht dazu angetan!
Ganz wenig spricht man von den Extrem Sportarten.
Was spricht dagegen den Beinbruch beim Skiurlaub
auch privat bezahlen zu müssen?
Natürlich das ist ja ganz was anderes,da betrifft es
ja einem persönlich zu was ist man denn versichert!
Der Übergewichtige zahlt aber auch in die "Solidargemeinschaft" ein !!!

Wenn Menschen beginnen anderern ihre Körperlichen Fehler aufzuzeigen, wissen diese nicht,das es in Deutschland schon mal ein Menschen Zuchtprogramm gab!
Freunde
und das gegenstück dazu , nannte man "Euthanasie"

--
mulde

Anzeige