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Aktuelle Themen Kanada tritt vom Kyoto-Protokoll zurück

arno
arno
Mitglied

Re: Kanada tritt vom Kyoto-Protokoll zurück
geschrieben von arno
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.12.2011, 18:57:24
Hallo, klaus,

recht herzlichen Dank für Deine Information.

Über die Flugzeugemissionen habe ich mir unter Favoriten sehr
viele Internetseiten des WDR5 und des Deutschlandfunks
abgespeichert.
Aber irgendwie kann ich diese Internetseiten nicht mehr abrufen.
Wahrscheinlich ist mein PC defekt.

Außerdem habe ich nicht mehr den Zugriff auf die vielen
technischen Zeitschriften und auf die Fachliteratur des
Arbeitgebers.
Und hier zu Hause habe ich nur noch wenige Lexika,
alles andere habe ich vor Jahren entsorgt.

Wie dem auch sei, wenn ich mich um eine 10erPotenz vertan haben
sollte, so ist doch das dann noch verbleibende Abgasvolumen
mit den vielen Schadstoffen riesig.


Die Flugzeugindustrie verfügt, wie die Kernkraftwerke, über
finanzstarke und politisch sehr aktive Lobbyverbände,
die nicht nur die Öffentlichkeit manipulieren.
Das sollte man nie vergessen!

Viele Grüße
arno
Re: Kanada tritt vom Kyoto-Protokoll zurück
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 13.12.2011, 19:49:40
"Wie dem auch sei, wenn ich mich um eine 10erPotenz vertan haben
sollte, so ist doch das dann noch verbleibende Abgasvolumen
mit den vielen Schadstoffen riesig."
geschrieben von arno


Der Anteil der Flugzeugemissionen an der weltweiten CO2-Emission beträgt zwar nur 2-3% - die Abgase fördern allerdings auch den Aufbau des Treibhausgases Ozon in der Luft.

Damit gehören Flugzeuge sicher nicht zu den Hauptemittenten, wie vor einigen Jahren noch angenommen wurde, sollten aber nicht vernachlässigt werden, denn es ist nach wie vor der Verkehrsbereich, der sich sehr dynamisch entwickelt.

Berücksichtigen sollte man allerdings auch, dass in den letzten 20 Jahren der Treibstoffverbrauch deutlich gesunken ist.
So hat die Lufthansa z.B. seit 1991 ihre CO2-Effizienz um rund 30 Prozent gesteigert. Der spezifische Treibstoffverbrauch ist seitdem um knapp zwei Liter pro 100 Passagierkilometer von 6,25 Liter auf heute 4,4 Liter gesunken.


Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Kanada tritt vom Kyoto-Protokoll zurück
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.12.2011, 09:23:12
gewöhnlich wird als erfolg hingestellt, dass ein verbrauch RELATIV gesenkt wurde. wurde der treibstoffverbrauch aber auch ABSOLUT gesenkt? - stichwort: rebound

--
Wolfgang

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arno
arno
Mitglied

Re: Kanada tritt vom Kyoto-Protokoll zurück
geschrieben von arno
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.12.2011, 09:23:12
Hallo, klaus,

ich bin mit Deinem Beitrag nicht einverstanden!

Wenn auch der Anteil der Flugzeugemissionen an der weltweiten
CO2-Emission nur 2-3% betragen, so hat dies ganz andere
Auswirkungen auf das Klima, als der Rest aller CO2-Emissionen und auch aller anderen Schadstoffenissionen zusammen!


Strahltrieb-Flugzeuge fliegen in sehr klimasensiblen
Luftschichten
über den Wolken.

Eine "Schadstoff-Reinigung" der Strahltriebwerks-Abgase durch das Wolkenfilter ist in dieser Höhe nicht möglich.

Das ist nicht nur deshalb sehr schlimm, weil die
Abgasschadstoffe in den klimasensiblen Luftschichten verbleiben,
sondern weil auch über den ständig steigenden und ununterbrochenen
Flugbetrieb kontinuierlich weitere Schadstofffrachten in die
klimasensiblen Luftschichten eingebracht und so angereichert
werden.


Dies geschieht nicht nur über den Industrieländern!

Diese Art der Anreicherung und Verteilung von Abgasschadstoffen
geschieht um den ganzen Erdball herum
!

Das ist aber nur die eine Seite der Flugzeug-Abgase.

Die andere Seite ist die ununterbrochene Einbringung riesiger Wärmefrachten mit den Abgasen in die klimasensiblen Luftschichten.

Nur zur Erinenrung:
1kg Kerosin erzeugt 10.000 Kcal
1t Kerosin erzeugt 10.000.000 Kcal

180.000.000t Kerosin/a erzeugen 1.800.000.000.000.000 Kcal /a und das in Klimasensiblen Luftschichten!

Die ständige Anreicherung der Abgas-Schadstoffe und das ständige
Einbringen riesiger Energiemengen in klimasensible Luftschichten
hat wegen der ständigen Zunahme der physikalischen und
chemischen Reaktionsgeschwindigkeiten
wesentlich schlimmere
Auswirkungen auf die Veränderung unseres Klimas, als die
Industriealisierung der dritten Welt.

All das und vieles mehr wird durch die Öffentlichkeitsarbeit der
Flugzeug-Lobbyisten unterdrückt.

Erst kürzlich hat man herausgefunden, wie der energiereiche
Ionenstrom von der Sonne, Sonnenwind genannt, auf die
klimarelevanten Schadstoffe in den höheren Schichten wirkt.

Wir erwarten im nächsten Jahr eine große Verstärkung des
Ionenstroms. Wie sich das auswirken wird, werden wir alle
erleben.

Viele Grüße
arno


Re: Kanada tritt vom Kyoto-Protokoll zurück
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.12.2011, 10:05:09
"gewöhnlich wird als erfolg hingestellt, dass ein verbrauch RELATIV gesenkt wurde. wurde der treibstoffverbrauch aber auch ABSOLUT gesenkt?"


Ganz klar - NEIN!
Schon deshalb nicht, weil die Flugkilometer weltweit eine steigende Tendenz aufzeigen (z.T. durch Verbilligung der Flüge, was die Nachfrage erhöht).
Ich schrieb ja auch, dass dieser Verkehrsbereich sich bes. stark entwickelt hat.


Re: Kanada tritt vom Kyoto-Protokoll zurück
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 14.12.2011, 10:44:05
"Wenn auch der Anteil der Flugzeugemissionen an der weltweiten
CO2-Emission nur 2-3% betragen, so hat dies ganz andere
Auswirkungen auf das Klima, als der Rest aller CO2-Emissionen und auch aller anderen Schadstoffenissionen zusammen!"
geschrieben von arno


Diese Aussage würde ich als übertrieben bezeichnen.
Aber - es gibt noch ziemliche Unsicherheiten über das Zusammenwirken aller Faktoren.

Ich habe die Gefahr auch nicht abgestritten und wollte sie keineswegs bagatelisieren.

Richtig ist, dass die schädigende Wirkung wahrscheinlich größer ist, als diese 2-3% ausdrücken.
Das liegt u.a. daran, dass in großer Höhe ganz andere Vorgänge wirksam werden, als in Bodennähe.
Dabei spielen auch die niedrige Temperatur (-40°C) und der geringe Sauerstoffgehalt eine Rolle.
In der üblichen Höhe v. 9-13 Km führen die Stickstoffoxide zur Bildung v. Ozon.
Hinzu kommt die Bildung v. Eiskristallen (Kondensstreifen), die die vom Erdboden kommende Strahlung teilweise zurückwirft und damit den Treibhauseffekt fördert.
Dieser Effekt ist wahrscheinlich sogar größer, als der durch die CO2-Emission.
Diese Dreifachwirkung ( CO2, Stickstoffoxide, Kondensstreifen) ist natürlich nicht zu vernachlässigen.

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schorsch
schorsch
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Re: Kanada tritt vom Kyoto-Protokoll zurück
geschrieben von schorsch
als Antwort auf clara vom 13.12.2011, 15:12:51
Wenn sich alle Regierungen der Welt im Kreis aufstellen, und jeder zeigt mit dem Finger auf denjenigen rechts von ihm, und sagt dazu: "He, soll der doch zuerst mal!", dann drehen wir uns noch Jahrzehnte lang im Kreis - und schaufeln uns damit unser eigenes Grab!
clara
clara
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Re: Kanada tritt vom Kyoto-Protokoll zurück
geschrieben von clara
als Antwort auf schorsch vom 14.12.2011, 11:44:22
Genau dies passiert in diesem Fall, was ich mit "Schwarzer Peter" beschrieb.

Hannah McKinnon, Direktorin beim Climate Action Network Canada sagte: "Unsere Enkel werden uns dafür verdammen."

Hintergrund der Abkehr vom Kyoto-Protokoll ist ja auch, dass Kanada, anstatt bis 2012 seinen Treibhaus-Ausstoß um 6% zu senken, nicht verhinderte, dass er weiter stieg. Dabei liegt die Lösung so nahe : Allen Verkehr auf den Straßen verbannen und die Heizung in allen Gebäuden abdrehen , meinte Umweltminister Peter Kent.

Nun kann man gespannt sein, was das Land mit den eingesparten umgerechnet gut 10 Milliarden Euro anfängt.

Clara
arno
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Re: Kanada tritt vom Kyoto-Protokoll zurück
geschrieben von arno
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.12.2011, 11:39:37
Hallo, klaus,

Ich habe die Gefahr auch nicht abgestritten und wollte sie keineswegs bagatelisieren


vielen Dank für die Klarstellung.

Viele Grüße und einen schönen Tag
arno

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