Aktuelle Themen Kapitulation vor der Wissenschaftsfeindlichkeit
" Demnächst soll es eine Fachzeitschrift geben, in der Forscher nur noch anonym publizieren, um sich zu schützen. ...
... Das neue Journal soll es Forschern ermöglichen, stress- und angstfrei Studien und Thesen zu veröffentlichen, die aus welchem Grund auch immer Empörung oder Aggression auslösen können. ...
... Im Grunde ist es eine Kapitulation vor dem Erstarken antiaufklärerischer Kräfte. "
https://www.sueddeutsche.de/wissen/fachzeitschrift-anonymes-publizieren-1.4212143
Das ist an sich eine gute Idee, um unterdrücktes Wissen zu tabuisierten Themen in qualifizierter Weise an die Öffentlichkeit zu bringen! Obwohl vermutlich die Insider eines jeden Fachgebiets ziemlich schnell anhand des Schreibstils und der inhaltlichen Richtung herausfinden können, wer die jeweiligen Autoren sind. Dafür gibt es ja mittlerweile schon spezielle Softwaretools zur Sprachanalyse. Da wird man abwarten müssen, wer sich dann wirklich traut, im Vertrauen auf die Anonymität in einer solchen Zeitschrift zu publizieren.
Daß das seriöse Forscher sind, wage ich zu bezweifeln, denn - was man bis jetzt beobachten kann, sind es doch nur Populisten, die seriöse Forschungsergebnisse anzweifeln, siehe Erderwärmung, Staatsschulden oder Genderforschung, und nur sie sind es, die
" Wissenschaftsfeindlichkeit " an den Tag legen, ihre Überzeugung ist es doch, ähnlich wie der "berühmte Merzsche Bierdeckel", die Komplexität diverser national - und weltpolitischer Zusammenhänge auf Bierdeckelgröße zusammenzuschrumpfen, um dem geneigten Wähler zu beweisen, daß er seine bis dato an den Tag gelegte Verunsicherung, seine Ängste und seine Unterstützung des Regierungssystems als solches, über Bord werfen könne / müsse, und dann endlich ist er von "allen Sorgen" befreit!
Gottseidank - sind es nur ca. plus / minus 10% der Menschen in unserem Lande, die sich solch primitive Bierdeckel-Diktatur aufschwatzen lassen würde!
Edita
Da können dann wohl auch jene Pseudo-Wissenschafter ihre Ergebnisse publizieren, die eine seriöse Zeitschrift gar nicht bringen würde?
Wenn es nur so einfach wäre mit der Unterscheidung zwischen "seriös" und "unseriös"! Man braucht ja nur zu schauen, wie es Leuten mit neuen Ideen, die nicht zum Mainstream passen, im Wissenschaftsbetrieb ergeht. Da wird nicht nur fachlich diskutiert. Die Bandbreite reicht von Diffamierung über Rufmord und Mobbing bis zur Vernichtung der beruflichen Existenz. Ich spreche keineswegs von Esoterikspinnern, die sich ja sozusagen selber aussortieren, sondern von kompetenten Forscherinnen und Forschern. Naiv, wer glaubt, dass es in dem Tempeln der Wissenschaft stets erleuchtet oder auch nur zivilisiert zugeht. Es geht um Reputation, um Macht und um Geld - wie überall.
Wenn es nur so einfach wäre mit der Unterscheidung zwischen "seriös" und "unseriös"!Nun - ich denke, daß das für Wissenschaftler kein großes Problem ist, ganz bestimmt kommen seriöse Wissenschaftler ins gedankliche Trudeln, wenn sie für ihre Veröffentlichungen nur ein paar hundert oder tausend Kopeken ihrer Landeswährung bezahlen müssen, egal was sie veröffentlichen, dort gibt es keine ausreichende wissenschaftliche Kontrolle!
Ist ja gerade höchst aktuell, weil mal wieder inverstigative Journalisten, " diese verdammte Lügenpresse ", unseriösen Leuten auf die Schliche gekommen sind!
Medtronic - Weltkonzern auf Abwegen
Edita
Anonyme Wissenschaft ist für mich undenkbar. Ich würde auch keinen dieser dort veröffentlichten Artikel ernst nehmen. Dieses Publikationsorgan wäre ein Hort der Fakenewsgeneration.
Stellen wir uns vor, Darwin, der extrem angefeindet wurde, hätte anonym publiziert. Fakes sind sowieso ein Problem in der Wissenschaft und immer wieder kommen solche aufgrund der wissenschaftlichen Methodik, die eben alles auf den Prüfstand stellt, an die Öffentlichkeit.
Wenn Wissenschaftler nicht mehr mit ihrem guten Namen für die Ergebnisse einstehen, können sie auch nicht mehr persönlich zur Rechenschaft gezogen werden und ihren Ruf verlieren.
Was wird die Konsequenz sein? Anonym werden Märchen zu lesen sein.
Karl