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Aktuelle Themen Kein Sitzenbleiben mehr - eine gute Idee?

loretta
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Mitglied

Re: Kein Sitzenbleiben mehr - eine gute Idee?
geschrieben von loretta
als Antwort auf Felide1 vom 21.02.2013, 14:32:56
.... und Rechtschreibung, liebe felide.

Zwinkernde Grüße ins schöne Tirol
loretta
bongoline
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Re: Kein Sitzenbleiben mehr - eine gute Idee?
geschrieben von bongoline
als Antwort auf loretta vom 21.02.2013, 14:17:11
ach nöööö loretta,

also den Sympie hätte ich noch in der Tasche gelassen, besonders was ich im vorherigen Beitrag an Ausdrücken für Kids und Jugendliche hab lesen müssen. so wie freebird das beschreibt (brrrrr) können die Kids ja überhaupt nichts dafür, sie wurden und werden dazu gemacht und man könnte in dem Fall ruhig mit abwertenden Ausdrücken sparsamer umgehen (ist ja das gleiche mit sogenannten Kampfhunden - es gibt keine Kampfhunde, wie werden von der Bestie Mensch, die hinten an der Leine hängt, dazu gemacht) und ehrlich, mir sind Jugendliche weit lieber als so viele verbiesterte Ältere und Alte. Für diesen Beitrag hätte, wenn denn die Möglichkeit bestanden hätte, freebird ein Miesgesicht anstelle eines Lächelns von mir bekommen.

Mein Cousin, ein Math.Genie, seine Bücher und weltweiten Vorlesungen sind für Mathematiker ein Muss - im täglichen Leben aber kann er gewaltig ein Zyniker sein und wenn man es versteht, die Aussagen eines Zynikers in menschlich zu übersetzen, dann muss zumindest ich oftmals zugeben - oha, so ganz unrecht hat er ja nicht.

Ich kann auch selten mit den Aussagen von sittingbull konform gehen , noch dazu, da ich Österreicherin bin und mir innerdeutsche parteipolitische Konfrontationen hinten vorbei gehen und Kommunismus mich überhaupt nicht interessiert - aber wenn ich oftmals seine Texte in "menschlich" übersetze - so manch Körnchen Wahrheit ist da schon mit dabei.

bongoline
die keinen Sympie vergibt
Felide1
Felide1
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Re: Kein Sitzenbleiben mehr - eine gute Idee?
geschrieben von Felide1
als Antwort auf loretta vom 21.02.2013, 14:35:23
Loretta,

was so a Stricherl bei manchen alles anstellen kann.

Grüssle zurück Felide die sich eines grinst.

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sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Kein Sitzenbleiben mehr - eine gute Idee?
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf circe vom 21.02.2013, 14:33:42
Meinst du nicht, das er ordentlich der deutschen Sprache in Wort und Bild mächtig sein sollte???


ich meine das er vor allem in lage sein sollte , seinem handwerk nachzugehen .

sitting bull
Re: Kein Sitzenbleiben mehr - eine gute Idee?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ein schwieriges Thema.

In Walddorfschulen war es m.E. schon immer so, dass es für die Schüler kein Sitzenbleiben gab - bis zum Abitur, das dann viele einfach nicht schaffen.
Die Kinder haben nicht gelernt, sich auch in den Fächern anstrengen zu müssen, die ihnen nicht so liegen.

Es ist nun mal so, dass man sich im Leben - vor allem im Berufsleben - immer wieder sehr viel Mühe bei Dingen geben muss, die einem gar nicht so liegen bzw. Spaß machen. That's life. Daher bin ich der Meinung, dass Kinder frühzeitig lernen müssen, mit diesem Druck umzugehen, ihm standzuhalten, sich Mühe zu geben, um etwas zu erreichen. Mit Mühe bleibt ja meist der Erfolg nicht aus - und das ist doch ein schönes Erlebnis!

Schön, wenn das heutzutage besser angegangen wird als bei den alten Walddorfschulen. Aber - ob es wirklich so ist?

Ich sehe schon seit langer Zeit eine Null-Bock-Generation heranwachsen......

LG
Morrison
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Kein Sitzenbleiben mehr - eine gute Idee?
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.02.2013, 14:50:55
Mit Mühe bleibt ja meist der Erfolg nicht aus - und das ist doch ein schönes Erlebnis!


und

Ich sehe schon seit langer Zeit eine Null-Bock-Generation heranwachsen...


sorry , morrison ...

stimmt leider beides nicht und ist in unendlich vielen artikeln nachzulesen .

sitting bull

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Elisabet
Elisabet
Mitglied

Re: Kein Sitzenbleiben mehr - eine gute Idee?
geschrieben von Elisabet
als Antwort auf sittingbull vom 21.02.2013, 15:02:27
Ein pensionierter Lehrer in meiner Verwandschaft hat mich mal gefragt: rate mal wieviel sich in einer Klasse für Geschichte interessieren? Er meinte dann noch, als Lehrer hängt es dir eines Tages zum Hals oben raus, die Schüler zwangsbeglücken, mit unnötigem Lehrstoff.
Re: Kein Sitzenbleiben mehr - eine gute Idee?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sittingbull vom 21.02.2013, 15:02:27

sorry , morrison ...

stimmt leider beides nicht und ist in unendlich vielen artikeln nachzulesen .

sitting bull


Sitting Bull, ich habe von meinen Erfahrungen geschrieben und nichts aus "gelesenen Artikeln" zitiert. Es mag ja solche Artikel geben, daran besteht kein Zweifel. Nur - manchmal redet (schreibt) man sich etwas schön.
lalelu
lalelu
Mitglied

Re: Kein Sitzenbleiben mehr - eine gute Idee?
geschrieben von lalelu
als Antwort auf Karl vom 21.02.2013, 07:24:48
Sitzenbleiben wegen Latein und Mathe trotz brillianter Deutschaufsätze ist ein Fiasko und Resourcenverschwendung
geschrieben von Karl

Karl, grundsätzlich bin ich deiner Meinung. Es ist wirklich nicht einzusehen, dass Schüler, die beispielsweise sehr begabt in Sprachen sind, wegen schlechter Noten in naturwissenschaftlichen Fächern die Versetzung nicht schaffen – oder umgekehrt. In Rheinland-Pfalz soll im nächsten Jahr ebenfalls ein Modell-Versuch in dieser Richtung gestartet werden.

Allerdings führen schlechte Noten in einem oder zwei Fächern sowieso nicht zwangsläufig zum Sitzenbleiben, weil man sie mit guten Noten in anderen Fächern ausgleichen kann. Unsere Tochter ist beispielsweise einmal mit zwei Fünfern (Mathe und Physik) auf dem Zeugnis ohne Probleme versetzt worden, weil sie in Deutsch, Englisch und Französisch Eins und Zwei hatte und die anderen Noten im grünen Bereich lagen. Ihr Abitur hat sie schließlich ohne Ehrenrunde und mit einem Durchschnitt von 2,2 geschafft. (Nebenbei bemerkt: Unser Sohn hingegen hat Mathe studiert; an den Genen kann es nicht gelegen haben ).
Wir müssen wegkommen von dem reglementierten Klassenverband, der nach Jahrgängen organisiert ist, hin zu fachspezifischen Leistungsgruppen. Ich denke, dass dies mit den heutigen technischen Möglichkeiten angeboten werden muss.
geschrieben von Karl

In diesem Punkt bin ich deiner Meinung, das wäre optimal, aber das ist bisher bei uns Zukunftsmusik. Solange es jedoch Klassenverbände gibt, ist Versetzung und Nichtversetzung nach meiner Meinung unverzichtbar. Was soll denn beispielsweise mit Schülern geschehen, die einen Gesamt-Notendurchschnitt von schlechter als 4 haben oder die in fast allen Fächern auf dem Zeugnis als "Note" die Bemerkung stehen haben: Nicht feststellbar?? Bist du wirklich der Meinung, solchen Schülern sei mit einer Versetzung in die nächste Klasse geholfen? Wenn sie sowieso nicht befürchten müssen, "kleben" zu bleiben, ist doch der letzte Druck oder Anreiz weg.

Ich finde es besser, Kindern schon frühzeitig beizubringen, dass man ihnen Erfolgserlebnisse nicht im Henkelkörbchen hinterherträgt. Die wenigsten sind so begabt, dass sie ohne eigenen Fleiß die Schule durchlaufen.

Statt das Sitzenbleiben ganz abzuschaffen, fände ich es weitaus besser, den Gesamtnotendurchschnitt als Bewertungsgrundlage zu nehmen. Dadurch wäre eine Minderbegabung in einem oder zwei Fächern aufzufangen. Wer aber noch nicht einmal einen Gesamtschnitt von 4 schafft, ist nach meiner Auffassung im Klassenverband einer Durchschnittsklasse fehl am Platz. Und was soll mit denjenigen geschehen, die sich trotz Förderunterricht nicht verbessern? Immer weiter versetzen, bis sie schließlich mit einem Abschluss entlassen werden, der nichts wert ist?

Ich weiß aus Rheinland-Pfalz genau, dass Lehrer quer durch alle Schularten darüber klagen, dass das Gesamt-Niveau im Vergleich zu früher gesunken ist, weil man immer wieder auf die schwächeren Schüler Rücksicht nehmen muss. Außerdem werden Noten "geschönt". Arbeiten, die vor 20 Jahren einen Notenspiegel auf mittlerem Niveau erzielten, können heute nicht mehr unverändert in der gleichen Klassenstufe geschrieben werden, ohne dass der Durchschnitt um mindestens eine Note nach unten rutscht. Was tut man? Die Arbeit wird "entschärft" oder die Bewertungskriterien werden verändert. Schließlich MUSS mindestens die Hälfte der Klasse wenigstens ausreichend erreichen, sonst muss die Arbeit wiederholt werden, weil sie offensichtlich "zu schwierig" war. Welcher Lehrer will das schon?

Das Ergebnis bekommen künftige Lehrherren und Uniprofessoren zu spüren. Grundlegende Kenntnisse fehlen, Bewerbungen sind schludrig formuliert und strotzen vor Fehlern, wie es hier schon erwähnt wurde. Ausbildungsbetriebe verlassen sich zunehmend weniger auf Zeugnisse, sondern machen eigene Eignungstest, bei denen viele Bewerber durchs Raster fallen. Für Studenten werden Vorbereitungskurse angeboten, in welchen die angehenden Akademiker das lernen, was sie eigentlich schon können sollten. Trotzdem ist die Abbrecherquote bei Studenten hoch (bei Mathestudenten schließen z.B. nur 20% ihr Studium ab).

Ich finde es humaner, schon den Kindern beizubringen, dass sie nicht für die Schule, sondern für ihr eigenes Leben lernen, als dass junge Erwachsene später unsanft aus ihren Träumen in der Kuschelecke gerissen werden.

Lalelu
olga64
olga64
Mitglied

Re: Kein Sitzenbleiben mehr - eine gute Idee?
geschrieben von olga64
als Antwort auf lalelu vom 21.02.2013, 15:22:00
Ja, das ist ein schwieriges Thema, hängt aber sicher auch damit zusammen, dass Sitzenbleiben nach wie vor in unserer Gesellschaft einen entsprechenden Houtgout hat. Wenn man berücksichtigt, welche Menschen sitzengeblieben waren und die dann doch ihr berufliches Leben sehr gut meisterten, kann dies ja auch als Chance betrachtet werden, eine Klasse nochmals und hoffentlicher besser zu absolvieren.
Wenn das Sitzenbleiben entfällt, bleiben die - oft sind sie es ja - auch faulen und notorisch lernunwilligen Schülern auch denen erhalten, die schulisch weiterkommen wollen. Deren Eltern werden sich dann überlegen, ihre Kinder auf andere Schulen oder in andere Bundesländer zu schicken, wo dies anders gehandhabt wird. Und zurück bleiben dann wieder mal Klassen mit etwas unterentwickelten Schülern und frustrierten Lehrern.
Ich persönlich bin nie sitzengeblieben - wenn es so gewesen wäre, hätte ich es wohl als Warnzeichen für mich gesehen, da auch mein Elternhaus dies so interpretiert hätte. Heute ist es wohl etwas anderes - ist ein Kind gefährdet, nicht versetzt zu werden, marschieren mehrere Anwälte auf, um dies zu verhindern. Aber ob dem Kind damit geholfen wird? Olga

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