Aktuelle Themen Killerphrasen/Totschlagargumente
Killerphrasen oder Totschlagargumente sind Aussagen, die dazu dienen, ein Gespräch oder eine Diskussion zu beenden. Es sind meist inhaltsleere Behauptungen, die jedoch oft verhindern, dass jemand widerspricht. Das Ziel kann auch sein, das Gegenüber herabzusetzen, zu verunsichern oder zu frustrieren.
Was meint Ihr? Welche Killerphrasen oder Totschlagargumente begegnen Euch und wie wehrt Ihr Euch dagegen. Oder ist es vielleicht besser, gar nicht darauf zu reagieren? Denn häufig sind sie der Beginn von unschönen Auseinandersetzungen.
Ich habe im Forum bereits einige Male gelesen: "Habt ihr keine größeren Probleme, als....."
Gruß Mane
Nun, liebe Mane, es ist m. E. manchmal kein Fehler, wenn man die Bedeutung eines Themas versucht richtig einzuordnen.
Karl
Hallo Karl,
die Bewertung der Bedeutung eines Thema, ist meiner Meinung selten objektiv, sondern personenabhängig. Nur weil es andere und gewichtigere Probleme gibt, sollte das, was nur wenigen Personen als wichtig erscheint, nicht durch solch ein "rhetorisches Mittel" abgewürgt werden.
Mane
(Lieber Karl, würdest Du bitte den Rechtschreibfehler im Titel und im ersten Beitrag korrigieren?)
Nun , diesen Satz in einem Diskussionsforum zu verwenden , ist ziemlich dumm, denn natürlich gibt es immer etwas, was noch schlimmer / schöner / wichtiger ist.
Ich habe im Forum bereits einige Male gelesen: "Habt ihr keine größeren Probleme, als....."
Gruß Mane
Mit diesem Satz kann man praktisch alles kleinreden und als nicht wichtig genug erachten. Also keine Diskussionen mehr, schon gar keine Plaudereien, keine Fotos oder Spiele.....oder was ?
Nur noch die Bitte um Weltfrieden ?
Wer soll denn bestimmen, was wichtig genug ist, darüber zu reden ?
Meist kommen solche Sätze von Leuten, die keine Ahnung vom Thema haben , keine Argumente mehr haben und deshalb so ihre Überlegenheit demonstrieren möchten.
Ja, man gibt sich mit solchen Diskussionen natürlich nicht ab, man hat wichtigeres im Kopf.
Upps, liebe Lissy,
jetzt hast Du mich aber erwischt, denn auch ich habe das schon geschrieben oder gesagt, wenn sich m. E. andere nutzlos wegen Geringfügigkeiten gestritten haben . So etwas schreibt oder sagt man ja nicht, wenn andere sich normal unterhalten, sondern immer nur als Reaktion auf umsichgreifende Erregung.
Vielleicht liegt der Unterschied dann an der Einordnung dessen, was einem wichtig ist. Es kann aber auch sein, dass sich Parteien über Kleinigkeiten aufregen, aber eigentlich etwas ganz anderes dahinter steht.
Karl
Eine Frage ist doch auch, wo denn die Grenze zwischen wichtigen und unwichtigen Problemen liegt? Wird sie nicht oft in dem Moment gezogen, wo jemand das besagte Argument bringt, weil er andere Prioritäten setzt? Das eine ist in mancher Augen ein ernstes Problem, das andere nicht.
Besteht denn überhaupt ein Grund, eine Grenze zu ziehen? Ignorieren wir dann doch, dass Menschen verschieden sind.
Mane
(Danke für die Korrektur, lieber Karl)
Das Ganze wird auch 'Whataboutism' genannt
Whataboutism (aus dem englischen What about? = „Was ist mit?“ und dem Suffix -ism = „-ismus“ zusammengesetzt) ist eine oft als unsachlich kritisierte Gesprächstechnik, die unter diesem Namen ursprünglich der Sowjetunion bei ihrem Umgang mit Kritik aus der westlichen Welt als Propagandatechnik vorgehalten wurde.
Wikipedia
Danke, dein Beitrag hat mich zu einem interessanten Artikel geführt:
Perfider Trick aus der Mottenkiste
Mit "Und was ist mit...?"
kann man jede Debatte torpedieren und als Sieger hervorgehen.
Donald Trump beherrscht ihn perfekt.
Beklagt jemand z.B. die Zunahme von Rechtsextremismus, heißt es oft: "Und was ist mit den Linken?" Als ob das rechtsextreme Gewalt irgendwie besser machen würde.Wie staunte man, als Donald Trump im Wahlkampf alle möglichen Vorhaltungen einfach an sich abperlen lassen konnte. Dafür griff er zu einem rhetorischen Taschenspielertrick: Wann immer er angegriffen wurde, attackierte er Hillary Clinton wegen ihrer E-Mail-Affäre. Wer könnte heute noch all die Skandale aufzählen, die Trump im Wochentakt produzierte? Haften blieb stattdessen das böse Wort von "crooked Hillary" – der unehrlichen Hillary Clinton.
Wenn Missstände nur noch mit anderen Missständen beantwortet werden, bis Fakten und Meiningen durcheinander geraten, "bleibt am Ende nichts Gutes und die ganze Welt wirkt schlecht".
Mane
Ich denke, dass Diskussionen nie "einfach" sind, weil natürlich auch andere Meinungen ins Feld geworfen werden und das ist ja auch erstmal gut. Sich mit anderen Meinungen auseinandersetzen heißt ja vor allem auch, sich die Meinung zu durchdenken und nicht blindlinks drauf zu hauen.
Ich finde das durchaus auch schwierig, denn oft meint man ja, erstmal logischerweise im "Recht" zu sein...
Man kann diskutieren, argumentieren, sollte aber auch andere Ansichten zumindest akzeptieren...Kompromisse finde ich nur, wenn Beide dies auch möchten, beharre ich auf meine, eigene Position und schalte auf stur, wird alles nur verhärten.
Man sieht es doch heute vor allem in den sozialen Netzwerken, wo man anonym seinen Frust so richtig loswerden kann..., würde man aber einem Diskutanten gegenüber sitzen, würde wohl manches schon ganz anders aussehen.
Kristine
Wer die erwähnten rhetorischen Mittel verwendet, will meist gar nicht diskutieren, sondern vom Thema ablenken und als "Gewinner" dastehen.
Mane