Aktuelle Themen Kind zu vermieten?

olga64
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Kind zu vermieten?
geschrieben von olga64

Im ungeheuerlichen Missbrauchs-Prozess, wo eine Mutter zusammen mit ihrem Lebensgefährten einen Jungen über Jahre an interessierte, männliche Kunden für Sexspiele angeboten hatte und dafür hohe Honorare kassierte, sind nun die Urteile gesprochen worden: die Mutter muss für knapp 13 Jahre, der Lebensgefährte ebenso mit anschliessender Sicherungsverwahrung in den Knast.
Vorher wurden schon diverse Kunden aus den In-- und Ausland zu Gefängnisstrafen in ähnlicher Grössenordnung verurteilt plus Schadensersatzleistungen, die - wenn sie bezahlt werden sollten - dem Kind zugutekommen sollen.
Der Junge, mittlerweile 10 Jahre alt, lebt in einer Pflegefamilie; seit längerem wird versucht, dass eine vertrauensvolle Beziehung zu Erwachsenen in seinem Umfeld aufbaut, was einigermassen zu gelingen scheint. Darunter befindet sich seine Anwältin und eine Polizistin.
Inwieweit diese grausamen Erlebnisse u.a. mit der eigenen Mutter sein späteres Leben prägen werden, weiss natürlich keiner. Man kann ihm nur von ganzem Herzen wünschen, dass er von anderen Menschen begleitet wird als dies in seiner Kindheit der Fall war und es mit viel Kraft und Beistand schaffen wird, ein gutes Leben zu führen.
Und ganz brutal ausgedrückt, wünsche ich den nun verurteilten Schweinen in den jeweiligen Knästen viele extrem schlechte Erlebnisse, wie dies bei diesem Täterbild ja m.W. in diesen Kreisen auch entsprechend geahndet wird.
DAzu kommt noch, dass der Junge hätte früher befreit werden können, wenn einebessere Koordination zwischen Polizei, Jugendamt und Gerichten bestanden hätte - so dauerte seine Leidenszeit noch um ein Vielfaches länger, weil man der Mutter nie zugetraut hätte, dass sie ihr eigenens Kind missbraucht und für diese Zwecke vermietet.
Ich lese gerade ein Buch, wo diese Thematik bei einem Mann, der in seiner Kindheit fast 10 Jahre an pädophile Männer vermietet wurde, sich im weiteren Leben auswirkte ("ein wenig Leben" von Hanya Yanagihara)  ein stark aufwühlendes Buch, das mich nicht zur Ruhe kommen lässt. Olga

mane
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RE: Kind zu vermieten?
geschrieben von mane
als Antwort auf olga64 vom 07.08.2018, 17:33:14

Hallo Olga,

ich hole dieses, auch in meinen Augen wichtige Thema mal wieder nach vorne, kann aber jetzt nur kurz darauf eingehen. Ein unangenehmer Termin steht mir heute bevor.

Es macht mich wütend, dass es nicht möglich war, das Kind zu schützen, obwohl der Lebensgefährte der Mutter einschlägig bekannt und bis 2014 inhaftiert war. Es ist zum Teil Schuld der Behörden (Jungendamt, Familiengericht, Polizei, Justiz, Bewährungshilfe), die seit Jahren mit dem Geschehen befasst waren, der auch vor diesen grauenhaften Vorfällen ein Fall war.

Die grausamen Erlebnisse werden den Jungen für sein ganzes Leben prägen. Hier ist ein Interview mit der Schweizer Psychoanalytikerin Marianne Lenzinger-Bohleber, die sich dazu äußert, wie Kinder so eine Traumatisierung verkraften.
Staufen-Kindesmissbrauch

Mane
 

Seija
Seija
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RE: Kind zu vermieten?
geschrieben von Seija
als Antwort auf olga64 vom 07.08.2018, 17:33:14

Liebe Olga,
ich kann Ihnen nur zustimmen.
Ich würde mir wünschen, dass diese "Ungeheuer" ihr Leben lang für die Grausamkeiten büßen müssten.
Seija


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wandersmann
wandersmann
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RE: Kind zu vermieten?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Seija vom 08.08.2018, 11:07:12

Das Urteil "lebenslänglich" bekam leider nur Einer - nämlich der Junge ....

Aber keine Sorge, was den Täter betrifft. Der wird im Knast schon seine Spezialbehandlung bekommen.

werderanerin
werderanerin
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RE: Kind zu vermieten?
geschrieben von werderanerin

Wenn man die Details über diese Grausamkeiten liest und gestern die Urteile mitbekommen hat, schnürt sich mir immer wieder die Kehle zu und dabei kommen mir stets die Tränen..., allein die Vorstellung, dass die eigene Mutter zu solchen Mißbräuchen überhaupt fähig war..., läßt mich zutiefst erschaudern. 

Und wieder einmal die Frage, niemand hat das Leid wahrgenommen...der Junge hat die Schule besucht und niemend von all den Lehrern hat irgendwelche Anzeichen wahrgenommen...???

In meinen Augen hätten die Urteile noch viel höher ausfallen müssen. Ich wünsche mir sehr, dass beide Verbrecher im Knast hoffentlich (!!!) am eigenen Leibe spüren werden, wie Andere darüber denken !

Den geschändeten Kinderen (wohl der eigene Junge und noch andere) möchte ich nur das Allerbeste wünschen..., mögen neue und gute , einfühlsame Familien ihnen dabei helfen, vielleicht manches zu verarbeiten.
Nur fürchte ich, dass mit der Pubertät und dem wirklichen Wissen und der richtigen Einordnung darüber, was ihnen angetan wurde und vielleicht der Tatsache, dass diese Kinder nie richtig lieben können...wird es noch ein langer, langer  Weg werden...

Alles, alles erdenklich Gute den Geschändeten und hoffentlich ein neues, liebes zu Hause !!!
Mögen die Psychologen eine mehr als gute Arbeit leisten !

Kristine

 

olga64
olga64
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RE: Kind zu vermieten?
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 08.08.2018, 08:55:02

wenn man diese sog. Mutter sah, als sie in den Gerichtssaal geführt wurde; eine ungepflegte und unbeteiligte Frau.
Ihr "Lebensgefährte" (der sich von dem missbrauchten Jungen auch Papa nennen liess) spielte eine Show ab so als wäre er in einer Reality-Show bei RTL 2.
Aber er deckte anscheinend ein ganzes Netz dieser Kunden auf, was dazu führte,dass auch die verurteilt werden konnte. Deshalb fiel seine Strafe etwas milder aus, obwohl er aus heutiger Sicht vermutlich erst in ca 25 Jahren aus den Knast kommen dürfte.
Es wurde ja nicht nur der Sohn dieser sog. Mutter missbraucht, sondern auch ein damals 3-jähriges Mädchen einer Freundin dieser sog. Mutter.
Die Behörden haben untereinander nicht funktioniert.
Da der Junge in der Schule sehr aggressiv wurde, schaltete die Lehrerin zuerst die Mutter und dann das Jugendamt ein. Dann arbeiteten alle für sich allein: Jugendamt, Polizei und GEricht.
Es ist auch schwierig in Deutschland, hier an umfassende Daten zu kommen, da die meisten Dinge Persönlichkeitsschutz und Datenschutz beinhalten.
Da muss sich was ändern, da vermutlich zur gleichen Zeit im Hintergrund gigantische Pädophilenringe weiter ihr Unwesen mit diesen für ihr Leben gezeichneten Kindern treiben werden.
Bei aller Mitschuld von Behörden usw.  - die Täter sind solche Eltern und diese erwachsenen Männer, die oft selbst Kinder haben und andere suchen, um sich auszutoben, in einem Fall sogar mit Todeswunsch für diesen Jungen.
Woher kommt diese Perversion bei diesen Männern und was machen die als nächstes? Ermorden sie die Kinder früher? Olga


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RE: Kind zu vermieten?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 08.08.2018, 18:17:28
Woher kommt diese Perversion bei diesen Männern und was machen die als nächstes? Ermorden sie die Kinder früher?
Drogen & Alkohol zerstören das Gehirn. Und damit verlieren jene jegliche Kontrolle. Es geht dann nur noch darum, stets 'high' zu sein - wie auch immer. Sie 'verwildern' regelrecht, auch durchaus sichtbar.
Hirnzellen wachsen auch nicht neu nach, deswegen sollten solche Typen auf Lebenszeit weggesperrt werden.
Pädophile stehen in der KnastHirarchie wirklich ganz ganz unten; sie haben keinerlei 'Ehren'Kodex zu erwarten. Aber leider ist es dann schon zu spät.
Ich glaube nicht daran, dass diese Szene jemals in den Griff zu kriegen ist.
mane
mane
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RE: Kind zu vermieten?
geschrieben von mane
als Antwort auf olga64 vom 08.08.2018, 18:17:28

Hallo Olga,

die Mutter des Jungen, Berritn T. scheint verwahrlost zu sein, nicht nur was das Äußere betrifft.  Sie muss, meiner Meinung nach, schwer gestört sein, um so etwas ihrem Kind anzutun und selber in sehr ungünstigen Verhältnissen aufgewachsen sein. Möglicherweise ist auch sie als Kind missbraucht worden, wie das gerade bei Frauen, die zu Täterinnen werden, häufig der Fall ist. Ich habe gelesen, dass sie ein weiteres Kind hat - eine Tochter, die nicht bei ihr lebt.

Christian L. soll pädophil sein, was zwar behandelbar, aber nicht heilbar ist. Er sagte aus, selbst im ähnlichen Alter seines heutigen Opfers missbraucht worden zu sein. Er wird sozial ebenso geschädigt zu sein, wie die Frau. Möglicherweise hatte er sich mit ihr angefreundet, mit dem Ziel, ihren Sohn sexuell zu missbrauchen. Ob er die Frau unter Druck gesetzt hatte, an dem Missbrauch mitzuwirken, ist unklar. Die Frau war jedenfalls nicht, wie der Mann, durch ähnliche Taten aufgefallen. Der Richter nannte sie „egozentrisch“ und „intellektuell grenzbegabt“.
„Der Junge“, sagte der Vorsitzende Richter, „hatte keinen Schutzraum und keine echte Wahlmöglichkeit. Die Mutter blieb die engste weibliche Bezugsperson. Er war verängstigt und hatte auch nach der Verhaftung noch Angst, sich gegenüber der Kriminalbeamtin zu öffnen.“ Die seelischen Folgen für beide Kinder, das drei Jahre alte Mädchen und den zunächst sieben Jahre alten Jungen, sind für das Gericht offenkundig. Das missbrauchte Mädchen falle durch ein stark sexualisiertes Verhalten im Kindergarten auf. Wie sich Berrin Ts. Sohn weiter entwickle, sei derzeit noch schwer zu bewerten, aber die seelische Belastung sei hoch, er leide unter Schlafstörungen.“ Quelle
Der Junge war seinen Peinigern ausgeliefert, er konnte ihnen nicht entkommen. Er traut heute wahrscheinlich keinem Menschen mehr. Ob seine seelischen Wunden jemals geheilt werden können, hoffe ich sehr, befürchte aber, dass durch langjährige Therapien, die seelischen Verletzungen vielleicht gelindert, aber nicht gelöscht werden können.
Mane
 
olga64
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RE: Kind zu vermieten?
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 08.08.2018, 23:11:32

Es dürfte auch in unserem Land sehr, sehr viele Menschen geben ,die als Kinder missbraucht wurden. Die Dunkelziffer muss gigantisch sein, insbesondere früher als wir noch Kinder waren, wurde dies zum einen juristisch nicht akribisch verfolgt und auch Kinder lebten noch mehr in Angst als heute.
Ich habe zwischenzeitlich einige interessante Abhandlungen von Psychologen gelesen, wie das Leben der Opfer später verlaufen kann (genau weiss das ja keiner - siehe oben Dunkelziffer).
Zur Selbstrettung katapultieren sich die Kinder während des Missbrauches praktisch aus ihrem Körper und schweben darüber, sind also "nicht beteiligt", abgesehen von den physischen Schmerzen. Das ist Verdrängung auf höchster Stufe, was aber Leben retten kann.
Therapien sind sicher wichtig, funktionieren aber nur, wenn das Opfer mitmacht. ABer irgendwann muss auch Schluss sein mit Therapien,das weiss man heute auch besser als früher. Irgendwann muss zugegraben und nicht mehr geöffnet werden, um evtl. ein sog. normales Leben zu ermöglichen, was ja nicht von Therapien abhängig ist.
Bei Therapien gibt es ja auch die oft zweifelhafte Auslegung z.B. von Kindheit: wenn jemand dem Therapeuten erklärt, die sei gut gewesen (mit allen Abstrichen) wird oft eingeredet, dies können Selbsttäuschung gewesen sein. Dann werden labilere Patienten förmlich in Situationen gedrängt, die ihnen bisher unbekannt waren.
Auch Therapeuten leben von ihren Einnahmen und sind keine Samariter.

Auch wenn die Mutter und der Lebensgefährte des Jungen nun angeben, sie seien selbst missbraucht oder was auch immer worden  - mir völlig egal; es bestünde ja immer die Chance, etwas besser zu machen als man es selbst erlebte, zumal wenn jemandem Kinder anvertraut wurden.
Aber auch hier ging es vordringlich um hohe Geldeinnahmen: pro "Job'" erhielten die ja immerhin zwischen 10 - 15.000 Euro (zusätzlich übrigens zu den H 4-Einnahmen).
Als "Marketingmassnahme" missbrauchten die Mutter und dieser Typ übrigens den Jungen vor laufender Kamera und stellten dies als Werbemassnahme sofort ins Netz.
Der Junge kam u.a. mit einem teuren Notebook zu seinen Pflegeeltern, die ihn mal fragten, woher er das habe. Er antwortete dann: die Erwachsenen würden sicher nicht wissen wollen, was er dafür alles tun musste.... Olga

Pat
Pat
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RE: Kind zu vermieten?
geschrieben von Pat
als Antwort auf mane vom 08.08.2018, 08:55:02

unfassbar, haben dort Pädophile die Mehrheit, keine Ahnung was daraus geworden ist, der Artikel
ist schon im Mai erschienen, aber alleine die Idee ;-((

Nach Protesten in Frankreich
Kein Schutzalter bei Sex mit Minderjährigen


Wer in Deutschland juristisch einvernehmlichen Sex haben möchte, muss mindestens 14 Jahre alt sein. In Frankreich ist so ein Schutz nicht gewährleistet. Dort sorgt eine umstrittene Vorlage der Nationalversammlung für Empörung.

In Frankreich soll es auch künftig kein Schutzalter geben, bis zu dem Sex mit Minderjährigen strafbar ist:



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