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Aktuelle Themen Kinderarmut in Deutschland

olga64
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Kinderarmut in Deutschland
geschrieben von olga64
Trotz vielfältiger staatlicher Subventionen leben in Deutschland fast 3 Mio Kinder in Armut (das sind 20% aller in der BRD lebenden Kinder) - diese Armut ist vererbbar;vermutlich werden nur wenige der Kinder jemals aus dieser Zwangslage entweichen können.
Wie die Mehrheit der deutschen Steuerzahler bin auch ich gerne bereit, höhere Steuern zu bezahlen, damit diesen Kindern geholfen werden kann. Z.B. durch kostenlose Mittagessen in Schulen und Kitas, kostenlose Gesamtschulen, kostenlose Bücher und Lehrmittel in den Schulen u.v.m.
Wie viele Deutsche bin aber auch ich verunsichert, ob man solche Geldern den Eltern in die Hand geben soll - die Gefahr ist oft zu gross, dass diese es für sich und ihre vermeintlichen Bedürfnisse ausgeben. Nach meiner Meinung spricht für ein solches Verhalten auch,dass Subventionen auf Gutscheinbasis nur zögerlich abgerufen werden.
Wie kann diesen Kindern wirklich geholfen werden? Primär ist es wichtig, ihnen den Zugang zu Bildung zu ermöglichen, damit sie ihre eigene Zukunft unter anderen Voraussetzungen aufbauen können - der Weg wird schwierig sein; sie verdienen unsere vollste Unterstützung. Olga
Re: Kinderarmut in Deutschland
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 15.01.2014, 16:03:33
Danke, Olga, dass Sie dieses ernste Thema noch einmal ansprechen.
Es ist ja noch gar nicht so lange her, da haben wir das Thema “Kinderarmut …“ hier schon einmal
diskutiert.
Ja, ich sehe das auch so, dass diese Armut vererbt wird. Die Kinder aus sozial schwachen Familien haben nicht die Möglichkeiten, sich selbst ein hilfreiches Umfeld zu schaffen. Und den Kindern muss geholfen werden!!!

Im Bildungspaket steht u. a., dass die Familien für schulpflichtige Kinder zu Beginn des Schuljahres im August Anspruch auf 70€ für Schulmaterial haben. Weitere 30€ gibt es dann noch einmal im Februar. Ob das Kind in die 1. oder 8. Klasse geht, findet keine Berücksichtigung.
Diese Pauschalierung ist nicht durchdacht, ist es doch ein großer Unterschied, ob das Kind z. B. nur ein paar Hefte, Bücher und Stifte braucht oder ob zur Erledigung der Hausaufgaben z. B. auf das Internet verwiesen wird. Sozial schwache Familien können sich aber ohne finanzielle Unterstützung keinen Computer und den Internetanschluss leisten. Der, der jetzt sagt, dass der Internetanschluss vom Amt bezahlt wird, sage mir bitte, wo das so gemacht wird.
Ältere Computer mit dem Betriebssystem XP können ab 2014 auch nicht mehr für das Internet genutzt werden, wer soll dann einen neuen PC bezahlen?

Die Nutzung des Bildungspaketes ist für viele Eltern mit einer Formularflut verbunden, die für einige einfach nicht überschaubar ist.
Bewilligungen gibt es immer nur befristet, dann beginnt der Antragswahnsinn von vorn…

Ich halte an meinen Vorschlag fest, dass das Kindergeld nicht auf den Regelsatz angerechnet werden darf und dies für die gesamte Schulzeit. Das Bildungspaket wäre überflüssig, Anträge, Bearbeitungszeiten in den Ämtern könnten eingespart werden.

Ich bezweifle aber, dass es wirklich viele Steuerzahler gibt, die gerne mehr Steuern zahlen würden, damit Geld für eine schnelle Hilfe zur Verfügung steht. Schön wäre es ja! - sirod49
Elisabet
Elisabet
Mitglied

Re: Kinderarmut in Deutschland
geschrieben von Elisabet
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.01.2014, 13:03:48
In Würzburg wurde eine Kindertafel gegründet,wo ehrenamtliche Helfer täglich Pausenbrote streichen und in die Schulen liefern.Firmen mit ehrlicher sozialer Gesinnung unterstützen das auch.Die Basis in einem Staat ist die Familie,und wie aus vielen Beispielen erkennbar ist,wird diese oft mit Füssen getreten,anstatt finanziell unterstütz zu werden,wo diese Hilfe nötig ist, aber nicht als Almosenempfänger,sondern weil es Familie zusteht,weil aus ihr die nächste Generation heranwächst.

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Re: Kinderarmut in Deutschland
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Bis jetzt gab es zum Thema “Kinderarmut in Deutschland” 145 Zugriffe.

Bis jetzt gibt es hier nur 3 Meinungsäußerungen.

Ich mache mir Gedanken darüber, woran das liegen kann:

Dieses Thema wurde bereits im letzten Jahr ausführlich diskutiert
und viele haben ihre Meinung schon gesagt?

oder
Das Thema “nervt”, denn die eigene Rente reicht selbst nicht, man ist daher kein Steuerzahler und kann sich der Meinung von Olga nicht anschließen?

oder
man ist noch berufstätig und hat genug eigene Probleme?

oder
Kommen doch noch Meinungen?

Es geht um die Kinder in Deutschland, die ganz dringend auf Hilfe von Außen angewiesen sind, weil die Eltern es allein oft nicht schaffen.

Wie Olga schon gesagt hat: “… sie verdienen unsere vollste Unterstützung

Ich meine, wenn darüber nicht gesprochen wird, werden auch keine hilfreichen Gedankengänge staatlicherseits umgesetzt werden können.

sirod49
youngster
youngster
Mitglied

Re: Kinderarmut in Deutschland
geschrieben von youngster
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.01.2014, 12:20:11
Hallo sirod49,

wo kann ich die Anzahl der Zugriffe auf das Thema ersehen? Das würde mich mal interessieren.
Re: Kinderarmut in Deutschland
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf youngster vom 18.01.2014, 17:07:52
Klicke mal auf START dann auf FORUM dann auf AKTUELLE THEMEN:
da steht das Thema "Kinderarmut in Deutschland". Jetzt sehe ich 188 Zugriffe ...
sirod49

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youngster
youngster
Mitglied

Re: Kinderarmut in Deutschland
geschrieben von youngster
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.01.2014, 18:05:36
danke sirod49 für deinen Tip. Wieder was gelernt.

Gruß youngster
uki
uki
Mitglied

Re: Kinderarmut in Deutschland
geschrieben von uki
In welchen Bundesländern müssen die Eltern für den Unterricht an staatlichen Schulen denn Schulgeld bezahlen?????

"Reichtum ist vererbbar"
Wo nichts ist, also Armut, ist auch nichts vererbbar.
Mit den Genen hängt es auch nicht zusammen.
Für mich ist das nur ein Schlagwort.

Beratung und Hilfe für das Ausfüllen von Anträgen zur finanziellen Unterstützung der Förderung von Kindern können Eltern bei kirchlichen Einrichtungen, Caritas und Wohlfahrt kostenlos einholen.

Vielleicht kann ja auf dieser Grundlage weiter diskutiert werden.

Jeder einzelne Mensch kann sich einbringen, um diese Verbände bei ihren Aufgaben zu unterstützen,

-uki-
Re: Kinderarmut in Deutschland
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf uki vom 19.01.2014, 12:36:31
Uki, ich sehe das ein wenig anders und meine:

Doch, diese Armut ist vererbbar.

Kinder, die unter armen Verhältnissen aufwachsen (müssen), haben selten das Glück und die Möglichkeiten, dem Teufelskreis zu entkommen. Mit “Teufelskreis” meine ich hier, dass sie ohne Hilfe von Außen als junge Erwachsene oft wieder auf staatliche Unterstützung angewiesen sind. Diese manchmal noch sehr jungen Leute bekommen wieder Kinder und alles beginnt von vorn.
Das meine ich u. a. auch mit “Armut ist vererbbar”

Dein Vorschlag, dass das Ausfüllen von Anträgen zur finanziellen Unterstützung von den kirchlichen Einrichtungen wie Carits und Wohlfahrt unterstützt wird, nutzen sicher diejenigen Eltern, die es gelernt und verstanden haben, sich helfen zu lassen. Leider sind das aber sehr wenige, bei vielen klappt dies nicht so gut und die leidtragenden sind die Kinder.

Dann ist auch noch die Bearbeitungszeit der Anträge anzusprechen.
Um z. B. einen finanziellen Zuschuss für einen Hortplatz, immer nur gültig für 6 Mon, zu beantragen, brauchst du die neue Bestätigung der Bedürftigkeit, da die Bescheide ja alle 6 Monate immer neu berechnet werden.
Eine Bestätigung muss als Nachweis an den anderen Antrag, die Bearbeitungszeiten sind oft recht lang, so dass der Schulhort (die Stadt) auch schnell eine Bezahlung vom den Eltern fordert, die dann in Vorleistung gehen müssen. Das Geld fehlt dann wieder an anderer Stelle in der Familie.

Ich habe gestern erst wieder einen Leserbrief in einer Zeitung gelesen, in dem auf Hartz IV geschimpft wird, weil viel Unwissenheit da ist. Der Leser schrieb u. a. :
“Denen geht es doch sooo gut, die kriegen das Geld vom Amt und noch Kindergeld, Unterhalsvorschuss, Bafög, Halbwaisenrente obendrauf.”

So ist es aber nicht!
Viele wissen nicht, dass alles Geldwerte als Einkommen zählt und mit dem Regelsatz verrechnet wird.

sirod49
olga64
olga64
Mitglied

Re: Kinderarmut in Deutschland
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.01.2014, 13:39:04
H 4 war und ist keine Dauerlösung. Es wurde installiert, um Menschen aus einer temporären Notlage herauszuhelfen (man kann sie ja nicht verhungern lassen). Aber vermutlich zetern die am meisten,die sich dauerhaft darin einrichten möchten und persönlich durch Schwarzarbeit "aufstocken". DAfür habe ich als Steuerzahlerin kein Verständnis und bin sehr dafür, wenn die prüfenden Daumenschrauben noch weiter zugedreht werden. Vielleicht kapieren diese Leute es dann endlich mal, dass sie es auch ihren Kindern schuldig sind, denen vorzuleben, wie sich eigener Lebensunterhalt durch Arbeit erwirtschaften lässt. Olga

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