Forum Allgemeine Themen Aktuelle Themen Kindesmissbrauch in Lügde

Aktuelle Themen Kindesmissbrauch in Lügde

mane
mane
Mitglied

RE: Kindesmissbrauch in Lügde
geschrieben von mane
als Antwort auf Der-Waldler vom 13.06.2020, 10:27:47

Hallo Der-Waldler,

du hast natürlich recht, der Missbrauch von Kindern ist nicht zu entschuldigen und dieser Eindruck darf auch nicht entstehen. Gerade weil eine „Kindesvergewaltigung“ ein „versuchter Mord“ für die Kinder und späteren Erwachsenen bedeutet, sollte uns auch daran gelegen sein, zu klären, wie die TäterInnen zu den Monstern wurden, die zu solchen Grausamkeiten fähig sind und waren.

Gewalterlebnisse und Traumatisierung können zu Kreisläufen der Gewalt führen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Zur Prävention gehört, meiner Meinung nach, auch nachzuvollziehen, wie aus Opfern Täter werden können, um diesen Kreislauf zu beenden.

Gruß Mane
 
Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Kindesmissbrauch in Lügde
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf mane vom 13.06.2020, 19:00:19

Hallo, Mane,

ohne Frage gehört zur Aufarbeitung, zur Schaffung von Prävention und zur Überwindung auch, die Mechanismen und Strukturen der Täter zu kennen und zu verstehen. Und damit eventuell auch Folgetaten zu verhindern. Das habe ich auch nicht infrage gestellt (ich hoffe, das kam nicht so rüber!??).

Aber leider ist es so, dass heute sehr oft mit Hinweis auf die "Täter, die mal Opfer waren" mehr für die heutigen Täter getan wird als für die heutigen Opfer. Und das ist kein blanker Populismus, sondern meine eigene Erfahrung. Ich habe mehrere Jahre lang auch solche Prozesse beobachten müssen, weil ich mit den Opfern gearbeitet habe. Nicht selten mussten z.B. Opfer jahrelang um eine kontinuierliche Therapie kämpfen, während die Täter problemlos ihre Therapien bekamen, und oft von der Stundenzahl nahezu unbegrenzt. Und das ist nur EIN Punkt, der mich bei all dem wütend macht.

Schönen Gruss

W.

olga64
olga64
Mitglied

RE: Kindesmissbrauch in Lügde
geschrieben von olga64
als Antwort auf Der-Waldler vom 13.06.2020, 22:38:53

Ich habe heute einen Beitrag einer Kinderpsychologin gelesen, wem sich missbrauchte Kinder gegenüber anvertrauen.
Es sind in erster Linie ungefähr gleichaltrige Kinder,die sie dann aber zum Stillschweigen verdammen ("grosses Ehrenwort"), womit auch diese Kinder dann Probleme haben, dieses Information an einen Erwachsenen weiterzugeben.
Kinder "öffnen" sich verbal auch nicht direkt, sondern meist in Andeutungen ,weil sie selbst vermutlich nicht in der Lage sind, ihre grausamen Erlebnise in Worten zu schildern. D.h., man muss ihnen sehr, sehr genau zuhören. Das gilt m.E. für Mütter, Väter und auch Grosseltern, die sich nicht vonvornherein damit wappnen sollten: "das passiert anderswo, aber nie in unserer Familie". So ist es nämlich nicht, wenn man von einer Dunkelzffer von mindestens 1 Mio missbrauchter Kinder in Deutschland ausgeht.
Sobald Kinder gesprochen haben, gehöen sie in die Hände von geschulten Ärzten und Psychologen - diesen Schritt müssen Eltern gehen, auch wenn es die eigene Familie zerstört und vermutlich auch das Verhältnis zum sehr schutzlosen Kind.
Olga
 


Anzeige

olga64
olga64
Mitglied

RE: Kindesmissbrauch in Lügde
geschrieben von olga64

In München steht derzeit ein 60-jähriger Mann vor GEricht,der Jahrzehnte Polizist in exponierter Stellung war und nebenberuflich viel Jugendarbeit machte, u.a. im Sportverein, bei der freiwilligen Feuerwehr usw.
Seit vielen Jahren missbrauchte er kleine Buben - irgendwann wurde er angezeigt von einem MIssbrauchsopfer und eine Lawine setzte sich in Gang.
Jetzt hat er vor Gericht gestanden; er sitzt bereits seit Monaten in Untersuchungshaft. Durch sein Geständnis ist es nicht mehr nötig, die missbrauchten Kinder nochmals vor Gericht aussagen zu lassen und ihre Pein vor Publikum zu schildern.
Es wird ihn eine gerechte Strafe erwarten; seine Pensionsansprüche als Beamter wird er verlieren. Recht so! So muss es sein und ich hoffe, dies wird in Zukunft immer mehr so passieren.
In der Knasthierarchie wird ihn auch einiges erwarten; dort sind MÄnner, die Kinder missbrauchen, so gar nicht gut angesehen. Olga

olga64
olga64
Mitglied

RE: Kindesmissbrauch in Lügde
geschrieben von olga64

DEr Polizist aus STarnberg, der in München wegen Pädokriminalität vor Gericht stand, wurde nun zu 4.5 Jahren Haft verurteilt. Die U-Haft wird ihm angerechnet und er dürfte in nicht allzu ferner Zeit sicher das Gefängnis verlassen dürfen.
Aber seine berufliche Zukunft ist erledigt; mit seiner Beamtenpension wird er Probleme bekommen und ob seine Familie wirklich zu ihm hält, wird er sehen. Er hat sich also - kurz und knapp - sein Restleben aus eigenem Antrieb zerstört.

Menschen, die sich mit Pädophilie beschäftigen, liefern derzeit interessante Zahlen: demzufolge sind geschätzt 1 % der in Deutschland lebenden Männer latent oder voll pädophil veranlagt. Das sind dann mindestens 400.000 Männer. Bei den meisten kommt die Kriminalität nicht zum Ausbruch; es gibt auch solche, die sich Hilfe suchen und auch medikamentös versuchen, ihrem Trieb Einhalt zu gebieten.
Aber bei Kindern, die sexuell missbraucht werden (es sind bekannt ca 43 Kinder pro Tag mit geschätzter, sehr hoher Dunkelziffer) geschieht dies zu 93% im Nahfeld: also durch Väter, Stiefväter, Onkel, Grossväter, Lehrer usw.

Es wäre also sinnvoll, wenn z.B. Mütter ihre Warnungen an Kinder, sich nicht von fremden Männern ansprechen zu lassen, in fremde Autos zu steigen usw. dergestalt ausdehnten, in dem sie auch die Kinder ermuntern, bei übergriffigem Verhalten aus dem direkten Umfeld dies sofort zu melden, bzw. NEIN zu sagen. Das setzt natürlich auch voraus, dass die Mütter AnsprechpartnerInnen sind und bleiben, nicht selbst verdrängen oder dem Kind nicht glauben.

Olga

olga64
olga64
Mitglied

RE: Kindesmissbrauch in Lügde
geschrieben von olga64

Der Missbrauchs-Skandal an Kindern im Bergischen Land weitet sich aus: mittlerweile sind 30.000 Beteiligte erkannt. TEils direkt Handelnde als auch indirekt, in dem sie sich die Fotos runterladen, bzw. untereinander Tips geben, wie sie ihre eigenen Kinder vor dem Missbrauch sedieren und ruhigstellen können.
Anscheinend wird auch mit retuschierten Bildern gearbeitet: da sieht man dann kleine Mädchen oder Jungen, die lächeln und in die Kamera gerichtet, den Täter bitten, weiterzumachen.
Olga


Anzeige

olga64
olga64
Mitglied

RE: Kindesmissbrauch in Lügde
geschrieben von olga64

Es vergeht kein Tag, an dem wir nicht von neuen Ungeheuerlichkeiten in Sachen Missbrauch an Kindern hören, aber auch von entsprechenden Verhaftungen in diesem unsäglichen Milieu.
Das ist eine erfreuliche Mitteilung   - da bin ich völlig der Meinung des Herrn Reul, Innenminister von NRW,der sich dies anscheinend zu seinem Lebensprojekt macht.
Auch beweist es, dass die VErantwortlichen zur Aufdeckung heute andere Möglichkeiten haben und nicht mehr, wie es so lange Zeit war, immer hinter den Tätern hinterherhinken.
In NRW wurden heute weitere Männer zwischen 27 - 49 Jahren festgenommen, die sich an dem Stiefsohn des mutmasslichen Haupttäters ebenfalls vergangen haben. Hoffentlich geht es so weiter, obwohl vermutlich immer noch ein Grossteil "unbeschadet" sein dreckiges Werk weiterführen kann. Olga

olga64
olga64
Mitglied

RE: Kindesmissbrauch in Lügde
geschrieben von olga64

Heute Morgen waren eine Freundin und ich vor dem Frühstück im See schwimmen.
Vor uns marschierte eine Gruppe mit ca 20 kleinen Kindern und vier Erzieherinnen. Sie nahmen dann ihren Platz in unserer Nähe ein; zogen sich aus und plantschten im Wasser rum. Nicht nur, dass ich die Erzieherinnen für diese verantwortungsvolle Aufgabe sehr bewundere, war es eine friedliche, schöne Szene.
Auf einmal tauchte vom Weg kommend ein Mann auf einem Fahrrad auf, der diese Kindergruppe aufmerksam beobachtete.
Die Kleinen waren zwischenzeitlich aus dem Wasser raus und mussten trockene Klamotten anziehen, wozu natürlich gehört, dass sie vorher mal nackt sind und abgetrocknet werden.
Der Mann schaute immer noch zu.
Das verunsicherte uns doch sehr; die Erzieherinnen waren vollauf beschäftigt, kein Kind aus dem Auge zu verlieren.
Ich ging dann recht auffällig zu diesem Radfahrer, baute mich vor ihm auf und starrte ihm ins Gesicht. Als er immer noch diesen Beobachtungsposten einnahm, ging ich weiter zu den Erzieherinnen und machte sie darauf aufmerksam, in dem ich deutlich mit meinem Finger auf den Mann zeigte.
Der verschwand dann;stellte sich aber auf dem Weg, der durch Büsche verdeckt ist, noch einige Zeit auf den neuen Beobachtungsposten.
Als wir schon kurz davor waren, die Polizei anzurufen, war er endlich weg.
Kann ja gut sein ,dass ich schon bei harmlosen Gegebenheiten ein Übermass solcher Befürchtungen habe  - trotzdem ist es mir lieber, einmal mehr ein wenig zu reagieren als einmal überhaupt nicht. Olga

mane
mane
Mitglied

RE: Kindesmissbrauch in Lügde
geschrieben von mane
als Antwort auf olga64 vom 30.07.2020, 17:23:37

Hallo Olga,

kann es nicht auch sein, dass dieser Mann, genau wie Sie und Ihre Freundin, einfach nur Spaß an dem lustigen Treiben dieser Kinder hatte? Ganz ohne schäbige Hintergedanken?
Es ist richtig, wachsam zu sein und wenn ein begründeter Verdacht besteht, etwas zu unternehmen. Die Erzieherinnen über ihre Beobachtung zu informieren, war sicher richtig. So konnten diese ein besonderes Augenmerk auf die Kinder haben.

Schade finde ich, dass Männer immer wieder misstrauisch beäugt werden, was diese und auch Kinder verunsichern kann. Sie wagen es kaum noch sich an Kindern und Heranwachsenden zu erfreuen oder gar mit ihnen herumzutollen. Es gibt kaum noch männliche Erzieher in KITAS, da viele Eltern es nicht gerne sehen, wenn diese ihre Kinder betreuen. Man tut den Kindern damit keinen Gefallen, denn sie brauchen weibliche und männliche Vorbilder für ihre Entwicklung.

Gruß Mane
 
olga64
olga64
Mitglied

RE: Kindesmissbrauch in Lügde
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 30.07.2020, 23:13:46

Wenn in unserem Land mindestens 15.000 Kinder jährlich von MÄnnern missbraucht werden, stimme ich mit Sicherheit nicht in einen Chor mit ein, wo man MÄnner im Allgemeinen bedauert. Die können das recht gut selbst und das seit Jahrtausenden.

Ich habe mit diesem Mann nicht gesprochen; es wäre an ihm gelegen, als ich vor ihm stand, mir begeistert zu erzählen, dass er eine Horde kleiner, nackter Kinder so reizend findet, dass er einfach zusehen muss. Geglaubt hätte ich ihm sicher nicht.

Er war verunsichert, blieb aber mit seinem Rad stehen und glotzte,bis eine der Erzieherinnen und ich etwas massiver wurden. Dann verschwand er hinter einen Busch, um weiter zuzusehen.

Ich habe mich darüber nun auch mit Männern unterhalten, die ihre eigenen Artgenossen sicher besser einschätzen können als Frauen. Jeder fand das seltsam und riet mir, aufmerksam zu lesen, was in unserer Gegend demnächst so passiert. Sein Aussehen habe ich mir gut eingeprägt - hoffe aber nicht ,dass ich es irgendeinem Polizisten so erklären muss ,dass ein Phantombild angefertigt werden kann. Olga


Anzeige