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Aktuelle Themen Kindesmissbrauch - Mutter als Mitwisserin vor Gericht!

olga64
olga64
Mitglied

Kindesmissbrauch - Mutter als Mitwisserin vor Gericht!
geschrieben von olga64

In SChweinfurt wird derzeit der Missbrauch an einem 11-jährigen Mädchen verhandelt, das vom Lebensgefährten der Mutter in mindestens 16 Fällen seit seinem 9. Lebensjahr missbraucht wurde.
Das Kind musste gemeinsam mit diesem Mann und der Mutter in einem Bett schlafen, wo sich dann der mittlerweile verurteilte Mann (10 Jahre Haft) an dem Mädchen verging. Teilweise verliess die Mutter des Mädchens das SChlafzimmer "weil sie bei dem Lärm nicht schlafen konnte".
Ausserdem bot der Mann das Mädchen anderweitig an, z.B. an Rastplätzen an Lkw_Fahrer. Einer "beschenkte" das Kind nach dem Missbrauch mit 5 Euro und einer Schachtel Zigaretten.
DAs alles flog auf, weil ein Lkw-Fahrer die Polizei informierte als ihm das Mädchen angeboten wurde.
Ein weiterer Mittäter wurde ebenfalls zu Haft von 3 Jahren verurteilt.
Jetzt steht die Mutter vor Gericht wegen Unterlassens von Hilfeleistung, was dann zu diesem schweren Missbrauch des Kindes führte.
Das Kind ist mittlerweile in einer therapeutischen Einrichtung. Olga

Seija
Seija
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RE: Kindesmissbrauch - Mutter als Mitwisserin vor Gericht!
geschrieben von Seija
als Antwort auf olga64 vom 30.06.2021, 18:11:48

Es macht einen einfach sprachlos, dass so etwas geschieht.....
Wie hoch wird die Dunkelziffer sein.
Für das ganze Leben geschädigte Menschen bleiben zurück.
Was kann man dagegen tun? Ich weiss es nicht......
Nicht wegschauen - das in jedem Fall.
LG Seija

rose42
rose42
Mitglied

RE: Kindesmissbrauch - Mutter als Mitwisserin vor Gericht!
geschrieben von rose42
als Antwort auf olga64 vom 30.06.2021, 18:11:48

Mein Gott - ist das schrecklich! Ich kann es nicht fassen, wozu manche Menschen fähig sind! Solche mißratene Kreaturen sind Abschaum der schlimmsten Art. Ich bezweifle, daß denen ein paar Jahre Gefängnis und Pschotherapie hilft. Straflager der härtesten Art würde die vielleicht auf andere Gedanken bringen. Ansonsten ein Eingriff in dieses kranke Gehirn ....


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Via
Via
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RE: Kindesmissbrauch - Mutter als Mitwisserin vor Gericht!
geschrieben von Via
als Antwort auf olga64 vom 30.06.2021, 18:11:48

Welche Reaktionen erwartest du denn auf diese Veröffentlichung außer einstimmiger Empörung und den Ruf nach unaussprechlichen Strafen, die der deutsche Rechtsstaat "leider" nicht zulässt?
Dass sich das Ganze wieder hochschaukelt bis zum Schließen des threads?
VG - Via

olga64
olga64
Mitglied

RE: Kindesmissbrauch - Mutter als Mitwisserin vor Gericht!
geschrieben von olga64
als Antwort auf Seija vom 30.06.2021, 18:41:19
Es macht einen einfach sprachlos, dass so etwas geschieht.....
Wie hoch wird die Dunkelziffer sein.
Für das ganze Leben geschädigte Menschen bleiben zurück.
Was kann man dagegen tun? Ich weiss es nicht......
Nicht wegschauen - das in jedem Fall.
LG Seija
DAnke für Ihren Beitrag.
Ich denke in solchen Fällen auch immer an die Dunkelziffern - das sind und können ja keine Einzelfälle sein, sondern nur diejenigen ,die aufgedeckt wurden.
Haben solche Kinder wirklich niemanden ausserhalb solche Horror-Familien, an die sich vertrauensvoll wenden können und wo man ihnen auch zuhört? Grosseltern, Verwandte, auch Lehrer?
Solche Missbrauchshandlungen an Kindern gab es immer schon; nur mittlerweile werden sicherlich auch mehr aufgedeckt. Ein Grund ist auch ,dass solche "Eltern" ja Fotos von diesen Gräueltaten machen und diese dann im Netz gegen Geld veröffentlichen. Auch wenn so ein Kind einem LkwFahrer angeboten wird, ist Geld im Spiel und vermutlich wird sogar das Kind geködert, in dem man ihm verspricht ,dass irgendein Wunsch erfüllt wird, wenn "es brav" mitmacht.
Was sind das nur für Männer, die GEld dafür ausgeben, um sich an kleinen Mädchen austoben zu können? Oft haben die ja selbst Kinder zu Hause - ja, und was sind das für Mütter, die ihren Kindern jegliche Hilfe versagen?
Auch hier dürfte die Dunkelziffer hoch sein, denn der Mutter-Mythos ist ja in unserer GEsellschaft nach wie vor stark verankert, obwohl es mittlerweile viele gegenteilige BEweise dafür gibt. Olga
Seija
Seija
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RE: Kindesmissbrauch - Mutter als Mitwisserin vor Gericht!
geschrieben von Seija
als Antwort auf olga64 vom 30.06.2021, 19:07:21

Ich teile diese Gedanken mit Ihnen!
Seija


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Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Kindesmissbrauch - Mutter als Mitwisserin vor Gericht!
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Via vom 30.06.2021, 19:02:14

Liebe @Via,

ich habe ja mit vergewaltigten Kindern therapeutisch gearbeitet, die letzten beiden Jahre meiner Berufstätigkeit.

Ich kann nur sagen, dass man dieses Thema meiner Meinung nach immer wieder in die Öffentlichkeit bringen muss, um ein Gefühl dafür zu erzeugen, wie weit verbreitet, wie häufig und wie kinderseelenzerstörend das Ganze ist.

Natürlich sollte das nicht dazu führen, irgendwelche Strafen zu fordern, die zu verhängen sowieso nicht möglich und durchführbar sind.

Aber wenn (auch durch öffentlichen Druck!) wenigstens die Strafmaße ausgeschöpft werden, die per Gesetz möglich sind, dann lohnt es sich schon, immer und immer wieder darauf hinzuweisen. Meine Arbeit ist zwar schon 20 Jahre her, aber ich habe "Fälle" gehabt, bei denen Kinder massiv geschädigt wurden, und die Täter wurden "zur Strafe" mit 10 Monaten auf Bewährung und Versetzung an eine andere Schule "bestraft". So war es bei einem Sportlehrer, der Grundschülerinnen vergewaltigt hat (ich verwende übrigens äußerst ungern das Wort "Missbrauch", weil das assoziiert, es könnte auch einen legalen "Gebrauch" von Kindern geben; nein, das nenne ich Vergewaltigung.

Natürlich wird das heute alles schon viel strenger gehandhabt als bis 2000 herum; die Strafen sind härter, das Bewusstsein in der Bevölkerung doch etwas geschärfter als damals. Aber wir sind noch LÄNGST nicht so weit, dass es da einen deutlichen Abschreckungseffekt gäbe. Ob es den jemals wirklich geben wird, weiß ich nicht,. Aber man sollte durchaus alles versuchen, die Achtsamkeit der Öffentlichkeit durch Information weiter zu schärfen.

LG

DW

margit
margit
Administrator

RE: Kindesmissbrauch - Mutter als Mitwisserin vor Gericht!
geschrieben von margit

@rose42,

ich kann Deinen Zorn auf die Täter nachempfinden. Allerdings sollten wir uns in unserer gerechten Empörung nicht dazu hinreißen lassen, nach Strafen zu rufen,  die selbst wiederum inhuman und grausam sind. Damit verlassen wir nicht nur den Rahmen, den uns unsere Gesetze vorgeben, sondern begeben uns schnell auf ein Niveau, das dem der Täter entspricht.
Unsere Gesetze sind in der Lage, solche Verbrechen durchaus angemessen zu ahnden.
Dass härtere (brutale) Strafen Verbrechen nicht verhindern können, ist inzwischen hinlänglich bekannt.

@Via

Wenn das Bekanntmachen solcher Verbrechen, die in der "trauten" Familie begangen werden, dazu führt, dass wir alle genauer hinsehen und den Mut haben, nachzufragen oder im Zweifelsfall auch Hilfe anzubieten oder gar das Jugendamt zu verständigen, so macht das für mich Sinn.

Spontane Reaktionen, wie den Ruf nach härteren Strafen, kann ich verstehen. Allerdings sollten wir da dann unseren Verstand einsetzen und nicht dem "Bauchgefühl" die Oberhand überlassen.

Margit

Via
Via
Mitglied

RE: Kindesmissbrauch - Mutter als Mitwisserin vor Gericht!
geschrieben von Via
als Antwort auf Der-Waldler vom 01.07.2021, 15:05:38

Lieber @Der-Waldler,
Liebe @Margit,
 
es ist vollkommen richtig, dass dieses Thema immer wieder publiziert werden muss.
 
Eine gute Bekannte ist Kindergartenleiterin in einem Münchener Problemviertel. Sie absolvierte mehrere medizinische und psychologische Kurse, um Gewaltanwendung an Kindern nicht nur zu erkennen, sondern auch diskret aufzudecken und an die entsprechenden Stellen weiter zu melden. Du (@Der-Waldler) warst sicher eine dieser Anlaufstellen.

Mich stört an dem Eröffnungsthread einfach nur diese kommentarlose Widergabe eines Zeitungsartikels, die in dieser Form für mich reißerisch wirkt. Das hätte man subtiler gestalten können.
 
Beobachten konnte ich selber noch Mitte der 1990er Jahre, dass schreiende Kinder mit Schlägen zum Schweigen gebracht werden sollten. Bei meinem Einschreiten wurde ich beschimpft und bespuckt. Das hat sich grundlegend geändert – zumindest in der Öffentlichkeit. Was hinter den Fassaden stattfindet, wussten wir in den 1950er Jahren genauso wenig wie heute.
 
Aufmerksamkeit – selbstverständlich!
Zeitungsartikel dieser Art verbreiten – mit einem eigenen Kommentar versehen, wäre zumindest eine Diskussionsgrundlage.
 
VG - Via
 

rose42
rose42
Mitglied

RE: Kindesmissbrauch - Mutter als Mitwisserin vor Gericht!
geschrieben von rose42
als Antwort auf margit vom 01.07.2021, 15:08:41

Liebe Margit,
mein Sohn hat im Wehr-Ersatzdienst in einer Kinder-Sozialstation gearbeitet. Anfangs freute er sich, daß ihn die Kinder alle so gerne mochten. Dann aber kam er abends immer öfter in ziemlich gedrückter Stimmung nach Hause. Es stellte sich heraus, daß er Kenntnis erhalten hatte, daß viele von ihnen ein gewalttätiges 'Zuhause' hatten und auch unter Mißbrauch litten. Er sprach mit der Heimleitung, wie man diesen Kindern helfen könnte und erhielt eine ziemlich niederschmetternde Antwort. 
Ich wußte, daß er sehr gut mit Kindern umgehen kann und meinte, bevor er zum Zivildienst ging, ob das nicht für ihn als Beruf in Frage käme. "Nein niemals!" war seine eindeutige Antwort; er hielte es nicht aus, dieses Elend tagtäglich zu erleben ohne etwas dagegen tun zu können.
Er war heilfroh, als dieser Dienst zu Ende war - und ich auch!


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