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Aktuelle Themen Komm zurück liebe Würde

olga64
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Re: Komm zurück liebe Würde
geschrieben von olga64
als Antwort auf Mareike vom 09.01.2012, 15:14:14


"Schließlich geht es beim Amt des Bundespräsidenten um nichts anderes als um die Würde, und die Frage: Kann der Repräsentant ihr gerecht werden? Keine Befehlsgewalt, keine Richtlinienkompetenz. Einzig allein die Würde gilt es zu wahren und zu vertreten.

Interessant - in unserem Grundgesetz steht aber der Satz, dass die Würde des Menschen (nicht unbedingt des Bundespräsidenten) unantastbar ist. Auch der BP ist ein Mensch und wird derzeit sehr würdelos behandelt. Trägt es wirklich etwas zur Aufklärung bei, wenn in der Familie des BP "recherchiert" wird und Details dem missgünstigen und neugierigen Volk offeriert werden?
Warum fragt eine Bildzeitung beim Bundespräsidenten nach, ob diese Message auf der Mailbox veröffentlicht werden darf, wenn nach einem Nein dies doch über den "befreundeten" Spiegel geschieht?
Ich fühle mich nun nach Jahrzehnten wieder mal bestätigt, dass ich seit den 68er Jahren meinem Vorsatz treu blieb, diemals Bildzeitung zu lesen oder dafür Geld auszugeben. Olga
Mareike
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Re: Komm zurück liebe Würde
geschrieben von Mareike
als Antwort auf olga64 vom 09.01.2012, 16:26:25
Meine Fragen beziehen sich deshalb auf den Begriff der Würde: Wovon reden wir wenn wir von Würde sprechen?
Was ist gemeint?

Klar auch die Frage: Was verstehen wir unter Würde des Amtes. Kann diese Würde des Amtes losgelöst gesehen werden von der Person, die dieses Amt inne hat. Überspitzt könnte ich sagen: Der Bu.Prä. wahrt die Würde des Amtes, wenn er den ANSCHEIN der Makellosigkeit wahrt. Dazu müsste er dann natürlich die Möglichkeit haben, Beschmutzungen von außen zu verhindern.
Mareike
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Re: Komm zurück liebe Würde
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Mareike vom 09.01.2012, 16:44:02
So nebenbei kommt mir in den Sinn:
Karl trennt zwischen Karl und Webmaster. Auch das scheint mir eine Gradwanderung. Karl bleibt Karl - dennoch hat diese Unterscheidung einen Grund.
Was darf Karl, was Webmaster nicht darf und umgekehrt?

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olga64
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Re: Komm zurück liebe Würde
geschrieben von olga64
als Antwort auf Mareike vom 09.01.2012, 16:44:02
Ich weiss ja nicht, wie Sie Makellosigkeit definieren: bei der äusseren, also zumindest gewaschen und saubere Klamotten, kann ich noch folgen - aber was ist innere Makellosigkeit? Gibt es solche Menschen überhaupt - ich denke nein.
Und die Würde des Bundespräsidenten wurde spätestens durch den Mimoserich Köhler lächerlich gemacht, der vermutlich auch deshalb zurückgetreten ist, weil es mit dem Hofknicks der weiblichen Gäste und der Ehrerbietung der Männer im allgemeinen im Schloss Bellevue nicht so richtig klappte. Olga
Mareike
Mareike
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Re: Komm zurück liebe Würde
geschrieben von Mareike
als Antwort auf olga64 vom 09.01.2012, 17:18:24
- ich denke nein.
Olga

Ich auch ... dennoch gibt es Würde.
uki
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Re: Komm zurück liebe Würde
geschrieben von uki
Was für ein Satz:" Die Würde des Menschen ist unantastbar!"
Was passiert, wenn sie dennoch angetastet wird?

Es fängt bei den Kindern untereinander an. Einer macht sich über den anderen lustig, will ihn herabsetzen und bloßstellen.
Was passiert?
-nichts in der Regel-
Kaum jemals wird ein Erwachsener, der den Vorfall beobachtet, dazu Stellung nehmen und die Kinder über den Wert der Würde aufklären.
So zieht es sich fort in allen möglichen Lebenslagen.
Der obige Satz scheint mehr oder weniger zur Floskel verkommen zu sein. -bei vielen Menschen-

-uki-

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Mareike
Mareike
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Re: Komm zurück liebe Würde
geschrieben von Mareike
als Antwort auf uki vom 09.01.2012, 18:59:11
Ja Uki, du hast vollkommen recht. Die Würde ist etwas, was dem Menschen zunächst als Möglichkeit gegeben ist, was ihm zusteht, was er aber auch erfüllen muß.

Ich verweise auf folgenden Artikel, wo mMn Wesentliches dazu gesagt wird:

Menschenwürde unantastbar Wunsch oder Wirklichkeit?



Auszug:
"Der Begriff 'unantastbar' sagt ja eigentlich vom Begriff her, daß etwas nicht angetastet werden kann. Das ist aber in der Formulierung so gar nicht gemeint, denn es heißt ja weiter: Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. Wenn etwas unantastbar wäre, müßte es nicht geschützt werden. Es ist also lediglich eine Verpflichtung und noch kein Ergebnis. Gemeint ist, daß die Menschenwürde nicht angetastet werden darf oder zumindest nicht soll. Es ist auch wichtig, zu wissen, daß sich die Verpflichtung in dem Artikel 1 lediglich auf das Verhalten des Staates gegenüber dem Volk bezieht.

Da Menschenwürde selbst unbedingt etwas mit Wahrhaftigkeit sich selbst und anderen gegenüber zutun hat, ist es schon bedeutsam, ja bedenklich, wenn in diesem Zusammenhang von einer Unantastbarkeit gesprochen wird. Das entwertet sowohl den Begriff, als auch die Absicht der Verwendung, und damit seine Wirksamkeit. Es kann so der unbewußte Eindruck entstehen, daß die Unantastbarkeit bereits gewährleistet sei. Besser, weil wahr-haftiger wäre wohl gewesen, anstatt von Unantastbarkeit von Verletzbarkeit oder Unverzichtbarkeit zu sprechen. Es hätte heißen müssen: "Die Achtung und der Schutz der Würde des Menschen sind unverzichtbar" oder "Die verletzbare Würde des Menschen ist zu achten und zu schützen", und zwar nicht nur von gewaltausübenden Staatsbeamten und -angestellten, sondern auch von Eltern, Vorgesetzten, von jedermann gegenüber jedermann und -frau. Schließlich auch gegenüber der Natur, gegenüber Tier und Pflanze. (Abhebung von mir).


Mareike

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