Forum Allgemeine Themen Aktuelle Themen Kopf?- Körper?-Transplantation?

Aktuelle Themen Kopf?- Körper?-Transplantation?

Re: Kopf?- Körper?-Transplantation?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf qilin vom 16.07.2017, 14:06:08
Nun jeder wie er möchte und es so entscheidet,muss akzeptiert werden!

Dieses Beispiel der respiratorischen Insuffizienz aber ,ist doch eher absurd,und kaum geeignet für einen solchen Eingriff.

Würde und Ethik sehe ich da keine, weder bei den ausführenden Chirurgen noch beim Empfänger.-

Warum?

Den Chirurgen ginge es um was?..Hmm genau! Operation womöglich gelungen...Patient jedoch...ad exitum.-

Beim Empfänger... eine Erwartung die so oder so nicht erfüllt werden könnte. Primär durch seine Grundkrankheit und erfolgten Schädigungen durch die langen Jahre.-( physisch und psychisch)

Da müssten einige Organe transplantiert werden um nur einigermassen zu überleben. Der Preis wäre nicht unerheblich,mit nur minimalen Ueberlebungschancen,Abstossungsgefahr,unvorhergesehenen Komplikationen, Einnahme,von vielen,nicht ungefährlichen Medikamenten, die das Immunsystem schwächen und ...und.
Zynisch gesagt...das Lebensende wäre garantiert,mit unnötigen Qualen und grossem Frust!

Ist es das wirklich Wert? Für mich ganz zynisch-> Nein !
Re: Kopf?- Körper?-Transplantation?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.07.2017, 15:08:41

Zynisch gesagt...das Lebensende wäre garantiert,mit unnötigen Qualen und grossem Frust!



Heute ist die Herztransplantation eine etablierte Behandlungsmethode und für Herzchirurgen mittlerweile zur Routine geworden. Doch damals war sie eine Sensation: Am 3. Dezember 1967 gelang dem südafrikanischem Chirurgen Christiaan Barnard dieser Durchbruch. Er führte die weltweit erste erfolgreiche Herzverpflanzung durch. Der Patient lebt nach dem Eingriff noch 18 Tage, für damalige Verhältnisse galt dies als Erfolg.
geschrieben von herzbewusst.de

Fett von mir.

Dass es beim 1.Mal keine Routine und Erfahrung gibt, ist logisch.

Aber mal anders gefragt: Was ist die Alternative für den Patienten?
Re: Kopf?- Körper?-Transplantation?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.07.2017, 16:41:40
Die Alternative?

Das ist sehr individuell und zum Teil auch egoistisch,wenn man bedenkt wieviele junge Menschen sterben,weil"nur" die erforderlichen Hilfs-sowie Nahrungsmittel fehlen.-

Aber sicherlich auch je nach der generellen Lebenseinstellung, sowie dem Anspruch und den Möglichkeiten der zukünftigen Lebensgestaltung.-

Oder ganz einfach, Verzicht auf lebensverlängernde Massnahmen und das Leben noch bewusst lenken und wahrnehmen.-

Anzeige

Re: Kopf?- Körper?-Transplantation?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.07.2017, 17:47:52
Das ist sehr individuell
Nun, dann können wir hier nicht pauschal darüber urteilen, sondern müssen die Entscheidung dem Patienten und seinem Arzt überlassen.

und zum Teil auch egoistisch,

Wie ist eigentlich "egoistisch" definiert?

Egoismus besteht nicht darin, dass man sein Leben nach seinen Wünschen lebt, sondern darin, dass man von anderen verlangt, dass sie so leben, wie man es wünscht.
geschrieben von Oscar Wilde


wenn man bedenkt wieviele junge Menschen sterben,weil"nur" die erforderlichen Hilfs-sowie Nahrungsmittel fehlen.-

Bekommen die mehr, wenn man auf diese OP verzichtet?

Sicher haben wir auf der Welt ein Verteilungsproblem. Aber das ist eher politisch verursacht. Es bringt den Benachteiligten nichts, wenn man auf Nutzung von Ressourcen verzichtet, wenn sie nicht auch umgeleitet werden.
Ohne Umleitung auf Nutzung von Ressourcen zu verzichten, nur weil es jemanden gibt, dem es schlechter geht, führt nur zu einer Welt, in der es allen gleich schlecht geht.
Re: Kopf?- Körper?-Transplantation?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.07.2017, 18:03:21
Du hast ja die Fragen bestens beantwortet
So ist es!
wandersmann
wandersmann
Mitglied

Re: Kopf?- Körper?-Transplantation?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf qilin vom 16.07.2017, 14:06:08
Wenn das mit der SMA Typ 1 stimmt, dann lebt der Russe seit 33 Jahren nur durch Maschinen, und sein Körper funktioniert schlicht und einfach nicht [...] Dem Mann ist ja vermutlich bewusst, dass er mit einer Chance von 99,9 % nach der OP nicht mehr aufwacht, und er akzeptiert das. Welche Ethik und wessen Würde wird dadurch genau verletzt?


Dies sehr ich genau wie Du, qilin.

Hier treffen 2 Umstände aufeinander, die eine Erhöhung des Wissenstandes ermöglichen, ohne dass dabei Jemand mehr Schaden nimmt, als er bereit ist zuzulassen. Der todkranke russische Patient ist bereit, den Tod als mögliche Folge einer misslungen Operation in Kauf zu nehmen, der Chirurg, darf es probieren.

Frage1: Wer von den Beiden, also der Empfänger oder der Spender, lebt dann eigentlich, und wer von den Beiden ist tot?

Frage 2: Wessen Seele existiert in dem neuen Gesamtkörper? Die vom Rumpf, oder die vom Kopf?

Anzeige

qilin
qilin
Mitglied

Re: Kopf?- Körper?-Transplantation?
geschrieben von qilin
als Antwort auf wandersmann vom 16.07.2017, 23:16:37
Hm - beide Fragen setzen die Existenz eines von der restlichen Welt getrennten Ich, vulgo Seele, voraus. Dieser Begriff ist nicht unumstritten, manche zeitgenössischen Psychologen sehen darin einen 'Trick der Evolution', mit dem der (Über)Lebenswille des Individuums angekurbelt werden soll; der Buddhismus behauptet Ähnliches schon seit 2500 Jahren...
Ob dieses 'Ich' nun tatsächlich existiert oder nicht - auf jeden Fall ist es mit Bewusstsein und Denkvermögen gekoppelt, und diese wiederum mit dem Gehirn...
Wäre die Situation eine andere - der Kopf bzw. das Gehirn würde in einen Roboterkörper transplantiert, oder ein Hirntoter bekäme einen Computer als Gehirn eingepflanzt - wie wären die Antworten dann?
Re: Kopf?- Körper?-Transplantation?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf qilin vom 17.07.2017, 12:39:00
Das ist ja ein abstruser Gedankengang,für mich eine unwirkliche Vision.

Diese Verpflanzung von Kopf oder Gehirn oder gar ein Roboterhirn,wäre fern von gut und böse.-
Ein gewagter Eingriff in die einzigartige Schöpfung.

Was dann...mit dem Denkvermögen und Bewusstsein,welches es zum ICH,nebst vielen feinen,essenziellen Voraussetzungen noch braucht?

Diese Frage wäre dann an den "Kreator" solcher hirnverbrannten Ideen zu stellen. Aber ich befürchte, diese Frage stellt er sich sicherlich nicht.-

Das ICH braucht Bewusstsein und Wachheit um sich zu entwickeln.
Bestenfalls, wäre es dann ein Robotermensch der gesteuert werden müsste...könnte?

Was für ein Abstieg der Einzigartigkeit des homo sapiens!
qilin
qilin
Mitglied

Re: Kopf?- Körper?-Transplantation?
geschrieben von qilin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.07.2017, 13:48:46
Diese Frage wäre dann an den "Kreator" solcher hirnverbrannten Ideen zu stellen. Aber ich befürchte, diese Frage stellt er sich sicherlich nicht.-

Das ICH braucht Bewusstsein und Wachheit um sich zu entwickeln.
Bestenfalls, wäre es dann ein Robotermensch der gesteuert werden müsste...könnte?

Was für ein Abstieg der Einzigartigkeit des homo sapiens!

Inwiefern sind solche Ideen 'hirnverbrannt'? Wäre die erste Variante, die Verpflanzung eines lebenden Gehirns in einen Roboterkörper, für Dich nicht ethisch weniger problematisch als die in den Körper eines Hirntoten?
Das 'Ich' braucht Bewusstsein und Denkvermögen nicht nur um sich zu entwickeln, sondern grundsätzlich - wenn weder das Eine noch das Andere vorhanden ist, wo ist dann das Ich?
Und Roboter müssen gesteuert werden? Das ist nicht mal heute so, von einer überlegenen Technik irgendwann in der Zukunft gar nicht erst zu reden...

Ich habe da - um zur Ursprungsfrage zurückzukommen - vor Jahren mal die englische Ausgabe 'Immortal' von Wimon Sainimnuan gelesen, einem Thai-Autor, der im Jahre 2000 dafür den SEA Write Award erhielt. In dem Roman wird - allerdings unter ganz anderen Voraussetzungen (hier hat ein Großindustrieller sich selbst klonen lassen, um nach 20 Jahren sein eigenes Gehirn in den jungen Körper transplantieren zu können) - die ethische Seite eines solchen Unternehmens deutlich problematisiert. Ich habe damals schon überlegt, mir die Übersetzungsrechte geben zu lassen und einen deutschen Verlag dafür zu interessieren - das war mir aber dann doch zu unsicher...
Helmut25
Helmut25
Mitglied

RE: Kopf?- Körper?-Transplantation?
geschrieben von Helmut25
Irgendwann in der nahen Zukunft wird man auch Nerven wieder miteinander verbinden können.
Dann werden auch Köpfe verpflanzt werden können.
Naja- wenn meine Organe nicht mehr funktionieren und mein Kopf auf den Körper eines jungen Athleten verpflanzt werden könnte, dem der Kopf bei einen Unfall zerschmettert wurde.
Wäre ich dann Spender oder Empfänger?
Wem würde die Rentenversicherung die Rente weiterzahlen?
Meinem Kopf oder dem Spenderkörper?
Wenn ich dann doch irgendwann sterbe, welcher Name steht in der Sterbeurkunde?
 
Auf jeden Fall würde ich wohl mehr davon profitieren als der Verunglückte.
Eigentlich wäre ich ja Spender und Empfänger gleichzeitig.
Oder?
In Oklahoma sollen nun Todeskandidaten mi dem ungiftigen Stickstoff eingeschläfert/hingerichtet werden.
Was ist wenn der Todeskandidat seinen Körper für nach seinem Tod spendet?
Er ist ja noch vollkommen intakt, denn er wurde nicht vergiftet oder mit Strom gebraten.
Viele Menschen spenden ihren Körper der Wissenschaft.
 
Viele Grüße aus Andalusien
Helmut

Anzeige