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Aktuelle Themen Krieg gegen uns selbst

hema
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Krieg gegen uns selbst
geschrieben von hema
Fukushima und der Krieg gegen uns selbst

Die Ruine glüht, der Wind weht zu den Menschen. Man hatte der Natur den Krieg erklärt, und es kümmert sie - natürlich - nicht, weil wir doch so ausgewählt nicht sind.

Tatsächlich kämpfen wir gegen uns selbst. Es bestehen Chancen, dass es heute nicht zur totalen Katastrophe kommt. Auch dank der unfreiwilligen Helden von Fukushima. Eine Massenpanik konnte bislang vermieden werden.

Jetzt heißt es beten, dass keiner der Behälter bricht. Es wäre reines Glück und danach: Abschalten. Denn wie sagte ein Experte am Wochenende: Das größte Risiko ist immer noch menschliches Versagen. Es ist auch hier der Anfang und das Ende.

Wann war eigentlich das letzte Erdbeben in Deutschland? Man kann es schnell nachschauen: Am 15. Februar 2011. Stärke: 4,4. Dass ein viel stärkeres auftritt, um einen Faktor hundert oder tausend stärker, denn die Richter-Skala ist logarithmisch: In Deutschland? Eine Riesenwelle an der unteren Elbe? Wann denn? In Fukushima lagert angeblich auch Atommüll. In Castoren, wie sie in Gorleben seit Jahrzehnten auf dem Parkplatz stehen? Dann sind sie weggeschwemmt worden. Aber das wissen wir nicht.
Wir wissen auch nicht, wie viele Opfer Tschernobyl gefordert hat. Vielleicht gab es Chemieunfälle, die schlimmer waren. Forderte jemand deshalb das Ende der Chemie? So zerredet die gesunde Angst vor dem Atomunfall, wer der Faszination der Atomkraft erlag.

Sie entstammt dem wohl ältesten Traum: dem von der Beherrschbarkeit der Natur. Nach den drei kosmischen Beleidigungen durch Kopernikus, Darwin und Freud beweist sich der Mensch, dass er das Klima ändern kann und dabei, O-Ton Angela Merkel, den Anstieg der Temperatur auf zwei Grad begrenzen. Und dass er die Kernspaltung beherrscht, obwohl der Entropiesatz sagt, dass auch ein AKW früher oder später kaputt geht.

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Der Mensch beherrscht gar nichts! Er ist nicht mehr als ein Staubkorn im Universum. Das sollten wir bald begreifen.


schorsch
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Mitglied

Re: Krieg gegen uns selbst
geschrieben von schorsch
als Antwort auf hema vom 18.03.2011, 10:06:24
@: "...Der Mensch beherrscht gar nichts! Er ist nicht mehr als ein Staubkorn im Universum. Das sollten wir bald begreifen...."

Grübel: Was sollte es dann nützen, wenn dieses Staubkorn betet!?
Mitglied_8586d17
Mitglied_8586d17
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Re: Krieg gegen uns selbst
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hema vom 18.03.2011, 10:06:24
Der Mensch beherrscht gar nichts! Er ist nicht mehr als ein Staubkorn im Universum. Das sollten wir bald begreifen.

geschrieben von hema


Hierzu habe ich heute einen interessanten Beitrag eines Wissenschaftlers im Deutschlandfunk gehört. Er sagte auch, dass der Mensch oft hilflos solchen Kathastrophen ausgeliefert ist, weil er die Zusammenhänge nicht vollständig begreifen kann. Er führte aber weiter aus, dass es nicht hilft, den Kopf in den Sand zu stecken, sondern die Forschung alles daran setzen müsse, mehr zu erfahren und es natürlich einer Güterabwägung bedürfe, neue Technologien einzusetzen. Im Angesicht dieser Kathastrophen hat weltweit ein Umdeckungsprozess begonnen. Fragt sich nur, wie lange er anhält. Es zeigt sich immer wieder, dass der Mensch ein "Kurzzeitgedächtnis" hat. Wenn jemand meint, Beten hilft, so kann er das ruhig tun. Das gebietet die Toleranz.

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Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
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Re: Krieg gegen uns selbst
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.03.2011, 10:27:18
dazu eine Karikatur
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Krieg gegen uns selbst
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 18.03.2011, 10:11:50
etwas kann so ein gebet bewirken... der betende mensch wird sich bewusst, dass er nicht gott ist und gott-spielen eine sünde ist, die u.u. - wie jetzt in Japan - mit dem untergang eines ganzen landes bestraft wird. wohlgemerkt: das land geht unter nicht weil gott das will, sondern weil die menschen gegen gottes gebote in eklatanter weise verstoßen haben. - das allerdings erschließt sich nur demütigen menschen. narzisstische menschen werden das alles abtun. - stichworte: Demut, Narzissmus

--
Wolfgang
caya
caya
Mitglied

Re: Krieg gegen uns selbst
geschrieben von caya
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.03.2011, 11:44:48


....und nur wer gar nichts begriffen hat, ringt die Hände und fragt ketzerisch:

Wie konnte Gott so etwas Grauenvolles zulassen?

Es ist der Mensch der für das Übel in unserer Welt verantwortlich ist!
Er hat den freien Willen und auch Verstand mitbekommen!

Caya

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Re: Krieg gegen uns selbst
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf caya vom 18.03.2011, 11:56:51
Ja Caya, da muß ich Dir Recht geben.

Alles fing ja schon mit den Atomversuchen an.
Hat der Mensch geglaubt, es rächt sich nicht
alles im Leben???

Menschen an der Macht, fühlen sich wie Götter
und spielen mit dem Leben der Bevölkerung,
so jedenfalls, bekommt man den Eindruck.

Wenn man so richtig drüber nachdenkt, ist
doch letztendlich alles nur wegen dem schnöden
Mammon.

Ja der Mensch vernichtet sich selber, leider.

Astrid
Carla21
Carla21
Mitglied

Re: Krieg gegen uns selbst
geschrieben von Carla21
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.03.2011, 10:27:18
Toleranz und Dummheit.

Toleranz bedeutet in der Praxis leider auch manchmal, hilflose Dummheit gewähren zu lassen.

Beten mag den Beter beruhigen, hilft aber weder anderen noch kann es die Welt verändern. Handeln und verändern kann nur der Mensch selbst.

olga64
olga64
Mitglied

Re: Krieg gegen uns selbst
geschrieben von olga64
als Antwort auf Carla21 vom 18.03.2011, 15:40:33
Handeln und verändern kann nur der Mensch selbst.

Man kann nur drei Dinge ändern:
das System - ist meist nicht möglich, bzw. langwierig und nur mit anderen zusammen möglich
die Mitmenschen oder seine Umgebung - auch meist nicht möglich, bzw. führt zur Trennung und oft auch Isolierung
sich selbst - dies ist der einzige Weg, um Änderungen durchzuführen. Olga
hema
hema
Mitglied

Re: Krieg gegen uns selbst
geschrieben von hema
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.03.2011, 11:44:48
Gut geschrieben Wolfgang!

Ich hab großes Mitleid mit den Menschen in Japan. Gibt es noch Schrecklicheres?

Trotzdem bitte bedenken:

Noch bis zum 2. Weltkrieg wurde der Tenno (Kaiser von Japan) als oberster Gott bezeichnet mit Göttlicher Herkunft. Erst dann legte er diesen Titel ab. Etwas größenwahnsinnig hat er sich schon benommen, als seine Delegation noch verlogen in Washington verhandelte, während die Kamikazi-Flieger schon nach Pearl Habor unterwegs waren.

Trotzdem sehen die Japaner und auch ihr Kaiser Hiro Hito sehr demütigen aus wenn man sie im TV sieht. Was da wirklich die Schuld hat, weiß ich leider auch nicht.

Es lohnt sich aber darüber nachzudenken.
Vielleicht ist diese Katastrophe auch ein Aufrütteln, um zu begreifen und umzudenken.
Gott hat es gut mit uns gemeint; mit den Japanern weniger. Wir sollten es als Mahnung ansehen.



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