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Aktuelle Themen Kunstsammler Gurlitt ist tot

luchs35
luchs35
Mitglied

Kunstsammler Gurlitt ist tot
geschrieben von luchs35
Am vergangenen Dienstag ist im Alter von 81 Jahren Cornelius Gurlitt an Herzversagen gestorben. Er- und vor allem seine riesige Kunstsammlung machen bis heute von sich reden, und noch ist das Schicksal (und vor allem der Ursprung dieser spektakulären Sammlung) unklar. Angeblich sollte sie der Kunstgalerie Bern, Schweiz, übergeben werden, aber noch ist umstritten, aus welchem ursprünlichen Besitz die Sammlung stammt.

Nun ist der bereits sehr gebrechlich gewesene C.Gurlitt plötzlich verstorben,und niemand weiss bislang, was nun mit der umfangreichen Hinterlassenschaft geschehen wird. Wusste er, woher die Bilder stammten? Dieses Geheimnis hat er nun mit ins Grab genommen, aber weiterer Streit darum ist wohl nun programmiert.

Luchs35
JuergenS
JuergenS
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Re: Kunstsammler Gurlitt ist tot
geschrieben von JuergenS
Ja und.
Es wird interessant, die weitere Entwicklung mit zu verfolgen.

Das mit Bern find ich gut, da braucht nun nicht mehr gestritten werden.

MIt der Rückführung kriminell erworbener Bilder wird sich eine Menge Leute auch lange befassen.
Wichtig ist, dass diese Dinger überhaupt noch da sind, als ERbe der Menschheit.

Servus
Re: Kunstsammler Gurlitt ist tot
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf luchs35 vom 08.05.2014, 10:41:10
Die Kunstsammlung hatte er von seinem Vater geerbt, der Kunsthändler und Museumsdirektor war.

Soweit ich informiert bin, soll er die Sammlung einem Kunstmuseum in Bern vermacht haben.
da die Staatsanwaltschaft ihm die Bilder zurück gegeben hat, konnte man wohl keine Unrechtmäßigkeit beweisen.

hannes

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schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Kunstsammler Gurlitt ist tot
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.05.2014, 10:52:07
Hoffentlich wird damit dem Kunstmuseum Bern kein faules Ei unter-geschoben. Die Schweizer müssen ja in letzter Zeit schon genug den Kopf für Fehler der Anderen hinhalten.....
JuergenS
JuergenS
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Re: Kunstsammler Gurlitt ist tot
geschrieben von JuergenS
lass mal hören, schorsch.

Die Überlassung einer solch hochkarätigen Sammlung ist doch ein Vertrauensbeweis ersten Ranges und euer Bundespräsident verdient sich gerade Lorbeeren, weil er in Sachen OSCE mit Putin erfolgreich verhandelt.
nostalgie
nostalgie
Mitglied

Re: Kunstsammler Gurlitt ist tot
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf JuergenS vom 08.05.2014, 12:13:24
Ein weiser alter Mann , der Herr Gurlitt!
Das war ein kluger Schachzug.

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clara
clara
Mitglied

Re: Kunstsammler Gurlitt ist tot
geschrieben von clara
als Antwort auf luchs35 vom 08.05.2014, 10:41:10
Klar, dass Gurlitt seine Sammlung keinem deutschen Museum vermacht hat. Aber die Überführung wird nicht so einfach sein.
Die deutschen Behörden müssen sie noch genehmigen, weil es das Gesetz zum Schutz von deutschem Kulturgut gibt, welches natürlich nur für die von deutschen Künstlern geschaffenen Werke in der Sammlung gilt. Die Ausfuhr in das Nicht-EU-Land Schweiz würde wohl weniger Probleme machen.
Sehr begeistert scheint das Berner Museum bisher nicht zu sein.

Dieses Interview, in dem die Probleme aufgezeigt werden, hörte ich gestern.

Clara
Karl
Karl
Administrator

Re: Kunstsammler Gurlitt ist tot
geschrieben von Karl
als Antwort auf luchs35 vom 08.05.2014, 10:41:10
Hallo Luchs35,

war Gurlitt nun selber Kunstsammler oder hat er einfach nur die Sammlung von seinem Vater geerbt? Ich selber habe das nicht im Detail verfolgt, aber das was ich gehört habe, lässt mich doch eher letzteres vermuten.

Karl
Re: Kunstsammler Gurlitt ist tot
geschrieben von ehemaliges Mitglied
.
nicht verzahgen, wiki fragen:

cornelius gurlitt[/url]

interessant ist folgendes:
Das Auktionshaus Lempertz in Köln verkaufte im Sommer 2011 die Gouache-Arbeit Löwenbändiger von Max Beckmann für 864.000 Euro. Da im Verlauf der Provenienzforschung durch das Auktionshaus der Verdacht aufkam, der jüdische Kunsthändler Alfred Flechtheim habe das Werk nach 1933 verfolgungsbedingt verkauft, einigte sich Gurlitt mit den Erben Flechtheims in einem Vergleich, den Verkaufserlös mit ihnen zu teilen. (wiki)

ich kann mir vorstellen, dass überall in der welt jetzt begehrlichkeiten wach werden.
[u]trotzdem gebe ich zu bedenken, dass es auch in der nazizeit kunstsammler gegeben haben muss, die kunstwerke nicht nur kauften, sondern auch ordnungsgemäss bezahlten.


die inflation der preise für kunstwerke in bisher unvorstellbare und atemberaubende höhen ist auf globale währungsunsicherheiten zurückzuführen,

und die tatsache, dass es für WIRKLICH reiche keine platzsparendere und auch zukünftig gewinnsichere (unikate(!) anlageform gibt ...

... es sei denn die kronjuwelen der queen kämen auf den markt

m./.
.
luchs35
luchs35
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Re: Kunstsammler Gurlitt ist tot
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Karl vom 08.05.2014, 12:52:11
Karl

Cornelius Gurlitt war selbst Kunstsammler, hat aber diese immense Hinterlassenschaft von seinem Vater geerbt. Und Hildebrand Gurlitt war der Kunsthändler Adolf Hitlers. Der Verdacht, dass sich unter den Kunstwerken auch sogenannte Raubkunst befindet ,liegt nahe, auch wenn die Familie Gurlitt 1939 selbst unter jüdischer Abstammung eingetragen wurde.

Derzeit befasst sich noch das bayrische Kunstministerium mit der Frage, ob die Kunstwerke unter dem Gesichtspunkt national wertvollen Kulturgutes überprüft werden muss. Nach dem Gesetz würden womöglich die Werke in ein "Verzeichnis nationales Kulturgut" fallen, das bei einer Ausfuhr ins Ausland eine amtliche Genehmigung benötigt.

Es dürfte sich also ein ziemliches Gerangel nicht nur um die Herkunft der Bilder anbahnen, sondern auch eine Gesetzesauslegung für die Ausfuhr in die Schweiz.

Und der Berner Stiftungsrat und die Direktion des Kunsthauses zeigt sich bislang zwar sehr geehrt und erfreut, aber es werden auch die Probleme nicht übersehen, die die Verantwortung und die Lösung schwieriger Fragen mit sich bringt.

Es gilt also abzuwarten, ob sich der Streit um die Kunstwerke auch noch nach dem Tod von Gurlitt fortsetzt oder ob eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung gefunden wird.

Luchs35

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