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Aktuelle Themen Marktwirtschaft : Organverkauf

niederrhein
niederrhein
Mitglied

- Duplikat -
geschrieben von niederrhein
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.11.2008, 21:14:28
- Duplikat -
niederrhein
niederrhein
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Auch hier eine Ergänzung
geschrieben von niederrhein
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.11.2008, 21:14:28
[...] tatsache ist [...] seit jahren diskutiert [...] unterschiedliche länder unterschiedliche richtlinie [...] versuchen, dann das geld aufzubringen, um ein organ zu kaufen [...] plumpudding
geschrieben von plumpudding


Ich konzediere gerne, daß zwischen eben theoretischen, prinzipiellen Aussagen und einer konkreten Notsituation oft eine unüberbrückbare Diskrepanz bestehen kann und ich natürlich nicht weiß, was etwa ich als Person in einer bstimmten Situation dann machen würde ...

Dennoch ... hier ist doch eine (nicht nur national)staatliche Regelung notwendig.

Mein Vorschlag diesbezüglich würde lauten, daß ein (marktwirtschaftlicher) Handel mit Organen (zur Profiterzielung) nicht stattfinden darf, eben um einen solchen Mißbrauch zu verhindern.

Dann die Frage, in welchem grundsätzlichen Rahmen das Ganze stattfinden darf. Grundsätzlich nur mit der Einwilligung des Betroffenen oder auch dann, wenn der Betroffene nicht explizit zugestimmt hat.

Noch etwas
Mein Beitrag, besser: meine Kritik griff aber weiter ... (aber gut, das ist hier nicht mehr das Thema).

Die Bertha
vom Niederrhein

rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Marktwirtschaft : Organverkauf
geschrieben von rolf †
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.11.2008, 17:09:12
Ich habe seit Jahrzehnten einen Organspenderausweis, weiß allerdings nicht, ob von uns Alten überhaupt noch Organe zu gebrauchen sind.

Im übrigen bin ich für die Widerspruchslösung,
--
rolf

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heide †
heide †
Mitglied

Re: Marktwirtschaft : Organverkauf
geschrieben von heide †
als Antwort auf rolf † vom 11.11.2008, 22:13:02
Warum denn nicht! Wenn Du z.B. als 90-jähriger verunglückst und zu Lebzeiten immer kerngesund warst, können Deine Organe auch noch verwendet werden.
--
heide
Re: Auch hier eine Ergänzung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf niederrhein vom 11.11.2008, 21:57:29
Aber aber bertha,

soweit mir bekannt ist, ist in europa ein marktwirtschaftlicher handel mit organen nicht gestattet.
In österreich muss ausdrücklich der entnahme von organen widersprochen werden und nicht wie bei uns zugestimmt werden.

Die Würde des Menschen ist unantastbar.

diese aussage ist für mich seit jahren nicht mehr akut, dazu wird diese aussage zu oft und bewusst mit füssen getreten. Es lebe das kapital!

Es wäre sicherlich ein fortschritt, wenn europa ein einheitliches bild vermitteln würde. Es wäre sicherlich auch um einiges leichter, dann gegen diese organmafia vorzugehen. hält einen mörder die todesstrafe davon ab zu morden ? Aber ich bin auch davon überzeugt, dass der „reiche“ weiterhin sein geld springen lassen wird und sich sein organ kaufen wird.


Rolf, man kann sicherlich nicht mehr als gebrauchen aber wie wäre es mit der hirnanhangdrüse, die für das wachstum zuständig ist. Und sei sicher, es gibt noch mehr.

--
plumpudding
rolf †
rolf †
Mitglied

Organspende
geschrieben von rolf †
als Antwort auf rolf † vom 11.11.2008, 22:13:02
Da die Editierzeit gerade um ist, hier eine Ergänzung:

Vor Organe wollte ich viele einfügen.
Das nicht alles unbrauchbar ist, weiß ich natürlich, kenne aber nicht die gesetzlichen Regelungen.
Blutspenden ist z. B. - unabhängig vom Gesundheitszustand - ab 68 (70) nicht mehr möglich.
Ich habe trotzdem sowohl meinen Organspender- als auch den Blutspenderausweis bei mir.
--
rolf

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eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Organspende
geschrieben von eleonore
als Antwort auf rolf † vom 11.11.2008, 22:49:21
so geht es auch, wenn auch nur eine fiktion.
--
eleonore
niederrhein
niederrhein
Mitglied

Eine weitere Ergänzung
geschrieben von niederrhein
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.11.2008, 22:25:02
Eine weitere Ergänzung

[...] ist in europa ein marktwirtschaftlicher handel mit organen nicht gestattet. [...] plumpudding
geschrieben von plumpudding



Genau einen Tag später erschien in der Süddeutschen Zeitung folgender Artikel.

http://community.seniorentreff.de/storage/pic/userbilder/a30f1d57825f100a5a9ba38c76fffe20/fundus01/115493_1_Fundus_01.jpg[/img]

Daraus:

Rohstoff Mensch
Was mit dem eigenen Körper alles passieren kann, wenn man einfach nur "Ja" im Organspendeausweis ankreuzt

[...] Wenn die Gesundheitsministerin für Organspenden wirbt, tut sie das in diesen Tagen mit der Breitenwirkung der Apotheken-Umschau, Deutschlands Zeitschrift mit der größten Leserschaft. Das Blatt startete vor kurzem eine gut gemeinte Kampagne, um die Bereitschaft der Deutschen zur Organspende zu steigern. "Organspende schenkt Leben" war, wie seit Jahren bei solchen Aktionen, das eingängige Motto.

Die Kampagne überzeugt zu Recht viele Menschen vom Sinn der Organspende. Doch wer auf dem beiliegenden Organspendeausweis nun einfach nur "Ja" an-kreuzt, der erklärt sich zu mehr bereit als allein zur Spende seiner inneren Organe wie Leber, Lunge, Herz und Nieren. Mit seinem Ja gibt der Spender sämtliches Gewebe seines Körpers zur Entnahme frei - Knochen genauso wie Haut, Sehnen, Knorpel und Gefäße. Vorne heißt es "Organspendeausweis", doch auf der Rückseite werden Organe und Gewebe stets gemeinsam genannt.
[...] [k]ein Bun-desbürger weiß so viel über die Verwertungsmöglichkeiten menschlicher Leichen, dass er die Einschränkungen bewusst vornehmen kann. Auch die Apotheken-Umschau verliert in ihrer Kampagne kein Wort über die Unterschiede von Organ- und Gewebespende.

Dabei ist die Verwertung von Körpergewebe inzwischen so mannigfaltig, dass der Leipziger Zelltherapie-Professor Frank Emmrich, Mitglied des Deutschen Ethikrates, der Ansicht ist, eine fundierte Entscheidung könne nur der künftige Spender selbst treffen. [...]
Zusammen mit der Organspende wird die Gewebespende einfach unter dem großen Versprechen, Leben zu retten, subsummiert. Gewebe rettet aber nur im Ausnahmefall Menschenleben. Häufig verbessert es die Lebensqualität. "Daneben gibt es jedoch durchaus auch Anwendungen, die Gewebebanken, Hersteller und Vertreiber lieber verschweigen", schreibt die Autorin Martina Keller in ihrem informativen Buch "Ausgeschlachtet - Die menschliche Leiche als Rohstoff" (Econ, Berlin 2008). So benutzen zum Beispiel Schönheitschirurgen Produkte aus menschlichen Leichen - etwa um den Nasensattel aufzupolstern, Falten zu unterfüttern oder Lippen aufzupumpen [...] Längst übertrifft die Verwertung von Gewebe die Organspende. "Nur rund 4500 Menschen bekommen in Deutschland jährlich Organe verpflanzt", schreibt Martina Keller. "Hingegen wird mehreren Zehntausend Gewebe transplantiert." Und eine findige Medizin-Industrie generiert immer neue Anwendungsmöglichkeiten für die menschliche Leiche. Inzwischen lässt sich fast jeder Teil eines Toten verwerten [...] Der Spender lebt also nicht wie bei der Organspende in einem oder wenigen Empfängern weiter, sondern im Extremfall in 60 oder mehr Personen.
[...] Noch ein Unterschied ist von Belang: Anders als gespendete Organe sind Gewebe auch kommerziell interessant. [...] Gewebe werden [...] werden weiterverarbeitet [so [i]Martina Keller
] [...]
Jedes Gewebe hat dabei seinen Preis. In den USA, wo sich bereits ein regelrechter Markt etabliert hat, lässt sich mit einer zerlegten Leiche ein Erlös von 250 000 Dollar erzielen [...] In Deutschland ist die Gewebespende zwar noch überwiegend gemeinnützig organisiert; allerdings gibt es auch dort einige kommerzielle Anbieter, und selbst die gemeinnützigen konkurrieren untereinander um Leichen und Abnehmer. [...] Ohnehin sagt das Adjektiv "gemeinnützig" wenig über Ehrhaftigkeit und Gewinnstreben aus. "Das Label Gemeinnützigkeit allein bürgt für wenig", sagte Ralf Heyder vom Verband der Universitätsklinika Deutschlands während der Tagung der DGFG. Den Gewinnen ist dann zwar eine Grenze gesetzt, aber dennoch werden die Preise (im Branchenjargon Aufwandsentschädigungen genannt) von den Organisationen selbst kalkuliert, ebenso wie die Gehälter der beteiligten Manager.
[Weitere Einzelheiten im Artikel! Bertha] [...]
Allen Ernstes ließ sich der eigens für das Ethik-Referat geladene Soziologe Wolfgang van den Daele in Berlin zu der Bemerkung hinreißen, Ärzte dürften einem Organspender ruhigen Gewissens auch allein wegen der Herzklappen sein Herz entnehmen. "Die Klappe wird ja zu demselben Zweck verwendet wie das Herz" [...] CHRISTINA BERNDT/ Süddeutsche Zeitung/ Nr.263, Mittwoch, den 12. November 2008 , Seite 20

http://community.seniorentreff.de/storage/pic/userbilder/a30f1d57825f100a5a9ba38c76fffe20/fundus01/115492_1_Fundus_01.jpg[/img]

Verantwortlich:[i]
Die Bertha
vom Niederrhein



P.S. Hervorhebung von mir.
angelottchen
angelottchen
Mitglied

Re: Eine weitere Ergänzung
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf niederrhein vom 14.11.2008, 20:10:02
nicht zu vergessen die Hirnhaut Verstorbener, die schon vielen kleinen Babys mit einer Fehlbildung, die "offener Rücken" genannt wird und n och vor einigen Jahren unweigerlich zu lebenslanger Behinderung führte.

Diese Missbildung kann bereits pränatal operiert werden. Eine Spina bifida aperta ("Offner Rücken") muss wegen des Risikos einer Infektion schon in den ersten Tagen nach der Geburt operativ verschlossen werden, wobei eine Variante das Überhäuten mit Hirnhaut ist.

Auch wird aus Hirnhäuten neue Haut gezüchtet um sie speziell Brandopfern mit allerschwersten Verbrennungen zukommen zu lassen

Offen gestanden wäre es mir lieber, meine Einzelteile für so gute Verwendung genutzt zu sehen als sie einfach den Flammen zu überlassen.




--
angelottchen
Re: Eine weitere Ergänzung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf niederrhein vom 14.11.2008, 20:10:02
bertha, wenn ich das lese graust es mir.

ich werde am wochenende meine freundin bitten, mir die apo-umschau mitzubringen. allerdings geb ich auch angelottchen recht. ich hätte ja auch überhaupt nichts dagegen, wenn man mich "ausschlachten" würde, wenn man mich vorab darüber informieren würde und mit meinem dahinscheiden nicht noch die grosse kohle von leuten verdient werden, die ich nicht kenne. ob ich da was von abkriegen kann ?

ich glaub ich werd mir mal einen neuen organspendeausweis besorgen, meiner ist fast 20 jahre alt, und den genau unter die lupe nehmen.

ich frage mich aber - was ich selbst tun kann, denn ich bezweifel, dass alleine das kreuzchen beim ja ausschlaggebend ist. ist man einmal in diesen fängen drin, prüft doch anschliessen niemand mehr nach, was die mir alles weggenommen haben.
--
plumpudding

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