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Aktuelle Themen Mauerfall vor 30 Jahren: Erinnerungswoche in Berlin beginnt

wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Mauerfall vor 30 Jahren: Erinnerungswoche in Berlin beginnt
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Edita vom 15.11.2019, 11:20:36


Mich würde auch brennend interessieren, in welchem Zustand sich eine " heutige DDR " und ihre Gesellschaft präsentieren könnte, wenn sie noch existieren würde ......

Edita
Mich eher nicht.
Edita
Edita
Mitglied

RE: Mauerfall vor 30 Jahren: Erinnerungswoche in Berlin beginnt
geschrieben von Edita
als Antwort auf wandersmann vom 15.11.2019, 12:51:16


Mich würde auch brennend interessieren, in welchem Zustand sich eine " heutige DDR " und ihre Gesellschaft präsentieren könnte, wenn sie noch existieren würde ......

Edita
Mich eher nicht.

Das glaube ich Dir ohne jegliche Einschränkung auf's Wort! 

Edita  

 
Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Mauerfall vor 30 Jahren: Erinnerungswoche in Berlin beginnt
geschrieben von Tina1
als Antwort auf Edita vom 15.11.2019, 11:20:36

Mich würde auch brennend interessieren, in welchem Zustand sich eine " heutige DDR " und ihre Gesellschaft präsentieren könnte, wenn sie noch existieren würde ......

Edita
Das frage ich mich schon lange. Wie hätte das System "Sozialismus", was fehlgeschlagen ist, weiter existieren können? Was ja die Genossen und linientreue sich gewünscht haben. Auch mit Reformen wäre dieses System als eigenständiger Staat nicht lebensfähig gewesen. Wie denn? Was wäre mit der Planwirtschaft geworden, wenn man soz. Marktwirtschaft ablehnt, denn das ist Kapitalismus. Der Staat war pleite, wie hätte er weiter existieren können? Was wäre mit der Währung geworden, denn es hätte keine DM gegeben. Hat man geglaubt, dass dann die Menschen bei der "M" geblieben wären, wenn sie doch zur DM in den Westen nun gehen konnten?Da gäbe es Fragen über Fragen.  Ich weiß nicht, wie sich das die Genossen vorgestellt haben.

Und wenn es keine friedliche Revolution gegeben hätte, keine Öffnung der Grenzen, dann wäre die DDR heute, ein Land grau in grau, fast schon schwarz. Die Altstadtkerne in den Orten wären nicht mehr bewohnbar. Schon vor 30 Jahren war alles verfallen, kaputt, manche Gassen u Straßen waren Menschenleer, die Häuser sahen wie Ruinen aus. In keinem Haus in der großen Altstadt gab es ein Bad, die Toiletten waren außerhalb der Wohnung( Plumpsklos) u. für 3 Familien. Und das bis zur Wende.
Tina

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Angeli44
Angeli44
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RE: Mauerfall vor 30 Jahren: Erinnerungswoche in Berlin beginnt
geschrieben von Angeli44
als Antwort auf wandersmann vom 14.11.2019, 23:59:13

           
An Wandersmann_1 - und andere Interessierte

 
Zitat von Wandersmann_1:
 
„Michael Beckmann und Gustl Molath hatte ich deshalb angeführt, weil beide ein hartes Schicksal zu meistern hatten, dieses aber dennoch nicht symptomatisch für deren jeweilige Gesellschaft zu sehen ist.“
 

Diese Aussage suggeriert die Vergleichbarkeit eines politischen Gefangenen in der ehemaligen DDR und eines Menschen in der Psychiatrie im Gesamtdeutschland.  Das ist nicht richtig!
 
Michael Beckmann hat als politischer Gefangener das erlebt, was die vielen, etwa 200 000 bis 300 000 politischen Gefangenen in der ehemaligen DDR ebenfalls erlebten: Extreme Haftbedingungen und körperliche und psychische Misshandlungen, die zum großen Teil bis heute nachwirken! Hierüber berichtet auch eine psychologische Studie, die im Archiv des Ärzteblattes nachzulesen ist:
 
https://www.aerzteblatt.de/archiv/117042/Politische-Gefangene-in-der-DDR-Rachegedanken-halten-Stoerungen-aufrecht
 
Ein weiterer, sehr guter Artikel über politische Gefangene in der ehemaligen DDR ist in der FAZ zu finden:
 
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/politische-gefangene-der-ddr-die-haft-dauert-an-12654971.html
 
Ich kann beide Artikel nur sehr zum Lesen empfehlen!
 
 
Weiter empfehle ich ein Buch von Klaus Behnke und Jürgen Fuchs:
 
„Zersetzung der Seele – Psychologie und Psychiatrie im Dienste der Stasi“. Rotbuch Verlag 1995.
 
Klaus Behnke und Jürgen Fuchs waren beide Psychologen in der DDR, die mit dem Regime in Konflikt gerieten. Jürgen Fuchs war unter anderem mit Wolf Biermann befreundet und 1976 selber in politischer Haft.
 
Es gibt auch eine Ausgabe des Buches von 2013, die über Internet-Verlage erworben werden kann.
 
Booklooker schreibt über dieses Buch:
 
„Überall auf der Welt setzen Diktaturen und ihre Geheimdienste Sozialtechniken und psychologisches Wissen gegen politische Gegner ein. Mit Hilfe der psychologischen Kriegsführung im Innern, deren Repertoire auch Zwangseinweisung von Andersdenkenden in psychiatrische Kliniken umfasst, soll der Kampf um die Seele gewonnen werden. Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR bildet da keine Ausnahme. Die »Operative Psychologie« der Stasi unterlag strikter Geheimhaltung und diente eindeutigen politischen Zwecken: Eignungs- und Leistungsdiagnostik für Leistungskader und IMs, Überwachung der politischen Zuverlässigkeit und Motivation von Mitarbeitern, Einschätzung von bespitzelten Personen und ihres sozialen Umfeldes, verbesserte Schulungs- und Vernehmungstechniken. Mit Hilfe der »Operativen Psychologie« betrieb das MfS sowohl die gezielte Anwerbung und »Stabilisierung« von Mitarbeitern als auch die systematische »Zersetzung« der Opposition.“
 
Entnommen von:
https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Angebote/autor=Klaus+Behnke+J%C3%BCrgen+Fuchs&titel=Zersetzung+der+Seele.+Psychologie+und+Psychiatrie+im+Dienste+der+Stasi.
 
 

Angeli44
 
 
olga64
olga64
Mitglied

RE: Mauerfall vor 30 Jahren: Erinnerungswoche in Berlin beginnt
geschrieben von olga64
als Antwort auf wandersmann vom 14.11.2019, 23:59:13
@ Angeli44

Michael Beckmann und Gustl Molath hatte ich deshalb angeführt, weil beide ein hartes Schicksal zu meistern hatten, dieses aber dennoch nicht symptomatisch für deren jeweilige Gesellschaft zu sehen ist.

 
Gustl Mollath hat soeben einen Prozess gegen den Freistaat Bayern gewonnen und erhält nun weitere 600.000. Euro Schadensersatz für seine unrechtmässige Einweisung in die Psychatrie. Er erhielt bereits 70.000.- Euro.
Das ist doch auch ein schöner Erfolg und ich bezweifle, dass solche Verfahren in der früheren DDR möglich gewesen wären. Olga
ana
ana
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RE: Mauerfall vor 30 Jahren: Erinnerungswoche in Berlin beginnt
geschrieben von ana
als Antwort auf wandersmann vom 14.11.2019, 23:53:36

Tina1 und Edita, haben Dir ausführlich vom ehemaligen Arbeiter-und Bauernstaat berichtet und ich habe
das Empfinden,Du hälst diesen Aussagen für unglaubwürdig,oder?

Du schwächst die Tatsachen in einer Form ab,mir kommt dabei das große Lächeln!
Meine Aussage zu diesem ehemaligen Staat, ein Unrechtsstaat!

Die heutige LINKE-Partei,hat mit dieser Bezeichnung große Schwierigkeiten!
Schätze und stufe Dich auch in diese Partei ein.
Könntest oder bist ein mehr als guter Wahlhelfer,wenn man den Stimmenzuwachs in den neuen Bundes-
ländern bertrachtet!
Mir ist unbegreiflich,dass diese Partei-Die Linke,von ehemaligen DDR-Bürgern,die Wahlstimme erhalten!

Deine berufliche Laufbahn brauchst Du mir nicht zu erläutern,schätze ein Parteigenosse und bevorzugte
berufliche Tätigkeit?!

Dein letzter Absatz könnte stimmen,als Rundfunksprecherin ist Parteimitgliedschaft wahrscheinlich Fakt.
Lispeln lässt sich beheben auch das ist Fakt.

DAS war mein Wort zum Samstag-Abend und in hochdeutsch geschrieben,nicht in Sächsisch!

 


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wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Mauerfall vor 30 Jahren: Erinnerungswoche in Berlin beginnt
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf ana vom 16.11.2019, 18:39:59

Mir ist unbegreiflich,dass diese Partei-Die Linke,von ehemaligen DDR-Bürgern,die Wahlstimme erhalten!



 
geschrieben von ana
Wenn Du das Wahlverhalten im Osten nichts verstehst, resp. es Dir unbegreiflich erscheint, dann solltest Du Dich vielleicht vor dem Diskutieren mit diesem speziellen Umstand der Ostler beschäftigen, ebenso mit den Ursachen, die dazu geführt haben. Und generell mit Demokratie, das würde auch nicht schaden.

Erklären muss mir die DDR übrigens niemand, ich habe 29 Jahre dort gelebt, es sei denn, jemand kann Insiderkenntnisse bieten über Vorgänge, die Otto-Normal damals verborgen blieben, da höre ich gern zu. Mit angegoogeltem Wiki-Wissen aber braucht man mir nicht zu kommen.
ana
ana
Mitglied

RE: Mauerfall vor 30 Jahren: Erinnerungswoche in Berlin beginnt
geschrieben von ana
als Antwort auf wandersmann vom 16.11.2019, 19:04:44

Nicht nur Du hast lange Jahre dort gelebt,ich auch!
Dort geboren,Schule und Beruf ausgeübt,noch Fragen?

Ein Urteil über diesen ehemaligen Staat,kann ich mir erlauben!
Mit Wiki-Wissen hat es nichts zu tun.


 

wandersmann
wandersmann
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RE: Mauerfall vor 30 Jahren: Erinnerungswoche in Berlin beginnt
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf ana vom 16.11.2019, 23:54:41

Ich möchte Deine gemachten Erfahrungen, die zu diesen Einschätzungen führten, keineswegs in frage stellen. Angegoogeltes Halbwissen findet sich oftmals bei Altbundesbürgern vor, die dann meinen sich berufen zu fühlen, den indigenen Ostlern ihr Leben erklären zu müssen. Sehr unangenehme Zeitgenossen, man muss sie ertragen lernen.
Normalerweise werde ich hier dem rechtsnationalen AfD-Spektrum zugeordnet, deswegen war es für mich interessant zu lesen, dass Du mich eher als links verortest.

 

Edita
Edita
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RE: Mauerfall vor 30 Jahren: Erinnerungswoche in Berlin beginnt
geschrieben von Edita
als Antwort auf wandersmann vom 17.11.2019, 01:27:37

Mir ist unbegreiflich,dass diese Partei-Die Linke,von ehemaligen DDR-Bürgern,die Wahlstimme erhalten!
geschrieben von ana
 
Wenn Du das Wahlverhalten im Osten nichts verstehst, resp. es Dir unbegreiflich erscheint, dann solltest Du Dich vielleicht vor dem Diskutieren mit diesem speziellen Umstand der Ostler beschäftigen, ebenso mit den Ursachen, die dazu geführt haben. Und generell mit Demokratie, das würde auch nicht schaden. 
geschrieben von wandersmann

Wandersmann - obiger Satz riecht nach meinem Gefühl und etlichen anderen deinerseits schon getätigten Aussagen zu diesem Thema, nach absichtlich formulierter und irreführen sollende Strategie eines " Nicht wissen Wollens " oder nicht " Wahrhaben Wollens ", Du drehst den Spieß einfach um und schon denkst Du, daß Dein Gegenüber nun den Schwarzen Peter des Nichtwissens kassiert hat!
Ist aber nicht so, es tritt genau das Gegenteil ein, also bei Leuten, die sich mit Wissenschaftsskepsis, Verschwörungstheorien, Lügen, Wahrheit und gefühlter Wahrheit näher und ausgiebiger beschäftigen, mit dieser Masche manifestieren Populisten nur eine "strategische Form" der Dummheit, also man stellt sich dumm, um nicht wissen zu müssen, eine absichtlich gewählte  "Dummheit" der Ignoranz sozusagen!

 

Erklären muss mir die DDR übrigens niemand, ich habe 29 Jahre dort gelebt, es sei denn, jemand kann Insiderkenntnisse bieten über Vorgänge, die Otto-Normal damals verborgen blieben, da höre ich gern zu. Mit angegoogeltem Wiki-Wissen aber braucht man mir nicht zu kommen.

Es soll Leute geben, hier im Forum übrigens auch, die weitaus länger in der DDR gelebt haben, oder die seit frühester Kindheit, wie ich z.B., mit
" Insiderkenntnissen " konfrontiert waren, das hat mit
"angegoogeltem " Wiki-Wissen nichts zu tun, obwohl ........ man dort schon lange auch unpersonalisiertes "Insiderwissen" finden kann!

Im Übrigen fällt mir sowieso sonst auch auf, daß sich
die Kritik, gerne auch oft unterschwellig, an "ergoogeltem" oder gar "angelesenem" Wissen zunehmender Beliebtheit erfreut, das gibt mir auch schon zu denken ......
Die permanent insistierende INFRAGESTELLUNG wissenschaftlicher Grunderkenntnisse, JA - deren Verbreiter und Nutzer auch ironisch und zynisch als ELITEN (denen man nicht trauen darf) abzuwerten, soll bewerkstelligen, daß Leute sich nicht mehr in der Lage sehen, ihre Irrmeinungen an ERLESENEM oder auch an ERGOOGELTEM  messen und eichen zu wollen und zu können, um ihre persönliche und individuelle Überzeugung und Klarheit zu finden!

Diese Möglichkeit des sich auch ÜBERZEUGEN könnens, gehört zu den urdemokratischen Merkmalen!

Edita

 

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