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Aktuelle Themen Mein erstes Jahr im ST

schorsch
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Re: Mein erstes Jahr im ST
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 21.10.2014, 16:57:01
Schön wäre, wenn es eine Instanz gäbe, die einen Start-Strich ziehen würde. Und dann müssten/dürften alle jungen Menschen gleich weit vorne an dieser Linie ihr Leben starten.

Aber diese Instanz gibt es nicht; aber viele andere Instanzen, die glauben berechtigt zu sein, solche Start-Linien zu ziehen.

Und so wird es denn weiterhin junge Menschen geben, die auf dem Leiterchenspiel ganz unten beginnen müssen, während andere ihrer Altersgenossen dank ihren potenten Eltern schon von Geburt an auf Treppchen 77 beginnen können.

Wenn ich jeweils die Karrierenberichte von Menschen lese oder höre, die es "zu etwas" gebracht haben, dann versuche ich herauszufinden, auf welcher Leitersprosse sie ihren Start hatten. Und dann ziehe ich entweder meinen Hut vor solchen, die ganz unten starten mussten - oder ich denke: "Naja, mit diesem Start wäre ich heute Präsident der Erde AG"!
Re: Mein erstes Jahr im ST
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.10.2014, 14:48:45
. und wie willst du da meine Gefühle als Oma nachvollziehen?
geschrieben von sirod49

nein das will ich gar nicht.
Möchte ich einfach mal etwas zu Hartz IV Kindern generell sagen.
Verstehen kann ich Menschen nicht , die ohne Arbeit sind,
vielleicht schon lange Zeit , und Kinder in die Welt setzen ohne
eigenes Einkommen .Obwohl es ja Leute gibt die ihr Hartz Geld als Einkommen ansehen, und so von Anfang an keine Perspektive für ihre Kinder schaffen.
Verantwortungsvolle Eltern sind das in meinen Augen nicht.
Re: Mein erstes Jahr im ST
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 21.10.2014, 16:57:01
Es ist ein fast kindlicher Wunsch, wenn man in unserem Alter und unserer Lebenserfahrung denkt, es müsse allen Kindern auf dieser Welt gut gehen. Wo beginnt "gut gehen" und wo "endet" es.
Gerade wir, die wir in der sicher nicht gutgehenden Nachkriegszeit geboren und aufgewachsen sind, haben dadurch auch viel an Kraft und Überlebenswillen erfahren, der uns auch lebenslang sehr geholfen hat, dieses Leben zu leben, oder?
Oder glauben Sie wirklich, z.B. reichen Kindern ginge es besser? Das ist meist nicht der FAll - zu vergleichen mit dem Immunsystem, das ja auch immer gefordert werden muss.
Und den unschuldigen Kindern, die mit Hartz IV leben müssen (schlimmer wäre es ja, es gäbe kein Hartz IV, oder?) hilft man am besten, wenn die Eltern so schnell wie möglich den Unterhalt aus eigener Arbeit finanzieren und damit diesen Kindern ein solches Leben vorleben. Das hat auch mit Würde zu tun - muss aber im Elternhaus beginnen. Olga

fett von mir - sirod49

Ja, Frau Olga,
meiner Meinung nach es wäre wirklich besser für diese Kinder, wenn es keine Hartz IV Regelung geben würde.
Dafür müsste es dann natürlich eine andere menschenwürdigere finanzielle Unterstützung von Staat geben, das ist ja klar.

Nicht umsonst habe ich ja schon einmal vorgeschlagen, dass z. B. Kindergeld eine wirkliche Hilfe für die Familien sein sollte, die es auch wirklich brauchen. Aber nein, Kindergeldanspruch haben alle Familien mit Kindern, auch wenn das für Luxus ausgegeben wird.

Aber diese jetzige Regelung mit der dazu gehörigen Bedarfsgemeinschaft ist für diese Familien ein Klotz am Bein.
Ich denke z. B. daran, wenn sich die Kinder durch Zeitung austragen etwas dazu verdienen wollen, müssen sie dies gegen rechnen lassen oder ich denke an den Nebenjob eines alleinerziehenden Vaters, der nur ca. 100 € im Monat dazuverdienen darf oder Geldgeschenke zu Feierlichkeiten. Alles Geldwerte wird gegen gerechnet, aber das habe ich auch schon oft erwähnt.

… und ein Schulkind kann sich ohne diesen gewissen Makel “ein Hartz IV Kind” zu sein, wesentlich besser fühlen und entwickeln.

Das sind nun meine Oma Gefühle dazu.

PS.:
Wie viel Enkel haben Sie und sind sie alle glücklich?

Gerne können Sie mir einen Vorschlag machen, wie ein alleinstehender Vater oder auch eine alleinstehende Mutter mit einem 10 j. Schulkind einen Vollzeitjob in Schichtarbeit organisieren soll.
Ach ja: Öffentliche Verkehrsanbindung ist miserabel, altes Auto ist nicht fahrtüchtig…

Jobs ohne Schichten sind woooooo zu finden?

Aber bitte nicht schreiben, dass Oma helfen soll, die wohnt nicht dort…

sirod49

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Re: Mein erstes Jahr im ST
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 22.10.2014, 10:40:34
Danke Schorsch, ich bilde mir jetzt ein, dass du mich etwas verstehst.
Viele Grüße an dich von sirod49
KaJazza
KaJazza
Mitglied

Re: Mein erstes Jahr im ST
geschrieben von KaJazza
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.10.2014, 12:18:58

Gerne können Sie mir einen Vorschlag machen, wie ein alleinstehender Vater oder auch eine alleinstehende Mutter mit einem 10 j. Schulkind einen Vollzeitjob in Schichtarbeit organisieren soll.
geschrieben von sirod49


Dazu zunächst die Frage: Klassischer 3-Schicht-Betrieb? Welche Art Job?

Ach ja: Öffentliche Verkehrsanbindung ist miserabel, altes Auto ist nicht fahrtüchtig…
geschrieben von sirod49


Wie weit ist der Arbeitsplatz von zuhause entfernt?

Ich war über 6 Jahre komplett alleinerziehende und vollzeit berufstätige Mutter von 3 Kindern - damals 2 Jahren und 2x6 Jahre alt. Sicher - ich hatte einen "easy" Bürojob, höchst verständnisvollen Arbeitgeber.

Trotzdem mußte ich ja irgendwie auf meine 40 Wochenstunden kommen - und das klappte mit einem ausgeklügelten Netzwerk aus Kindergarten/Babysitter/Freunden/Tagesmutter.

Zehrte zwar am Nettoeinkommen - aber ich habe meinen Kindern eben schon sehr früh klargemacht, dass Geld und "Marken" nicht alles auf der Welt sind. Und auch, dass Mama arbeiten muss, damit dieser und jener Wunsch eben doch erfüllt werden kann. Man kann 10-jährige durchaus schon zu einer gewissen Eigenverantwortung anleiten
olga64
olga64
Mitglied

Re: Mein erstes Jahr im ST
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.10.2014, 12:18:58
Ein 10-jähriges Kind sollte viele Stunden tagsüber in der Schule sein, evtl. noch im Hort oder gar Ganztagsschule? Und wenn es Mama und Papa gibt, können diese sich ja auch abwechseln in der Betreuung.

Viele, viele Menschen weltweit schaffen es, neben den Kindern auch einer normalen Beschäftigung nachzugehen, die monatlich Geld bringt und allen Beteiligten die "unwürdige H 4-Situation" erspart.
Nicht umsonst wird z.B. Frauen nach einer Scheidung der Unterhalt nicht mehr bezahlt,wenn das Kind älter als 3 Jahre alt ist. Ein 10-jähriger kann sicher auch eine kurze Zeit mal ohne Mama oder Papa auskommen. Oft regeln sich dies die Eltern auch in einer Art Netzwerk, d.h., betroffene Eltern tun sich zusammen und passen auf die Kinder auf - und wechseln sich hier ab.
Es gibt Möglichkeiten - auch ausserhalb der Grosseltern (obwohl diese das doch sehr gerne machen, wie ich hier immer lese?) - mit etwas gutem Willen und der Einsicht, dass Familien für ihre Kinder selbst verantwortlich sind, klappt es sicher. Olga

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Medea
Medea
Mitglied

Re: Mein erstes Jahr im ST
geschrieben von Medea
als Antwort auf KaJazza vom 22.10.2014, 12:48:08
Liebe Sirod, über die sogenannte Kinderarmut bei Harz IV-Empfängern
ist schlecht zu diskutieren, denn bei vernünftigem Wirtschaften der
Eltern sind diese Kinder nicht arm, sie müssen ja nicht am PC, dem I-Pad, dem neuestens Handy etc. und Marken-Klamotten gemessen werden.
Es gibt in jeder Stadt Second Hand-Läden mit guter Ware/Spielsachen für billiges Geld, der "Warenkorb" ist vernünftig gefüllt und es werden vom Staat
oft auf Antrag zusätzliche Hilfen geboten.
Bitte sich mal erkundigen, wie das aktuell aussieht.

Bei Schulen plädiere ich schon lange für das Tragen von einheitlicher
Schulkleidung, ich kenne Schulen, wo es auf freiwilliger Basis geschieht.

Arm sind für mich die Kinder der Flüchtlinge, die oft nur das
blanke Leben retten konnten. Auch wenn es in Deutschland diese
Statistik über Kinderarmut gibt, scheint mir das vielfach hergeholt.

Liebe Sirod, es tut mir leid, daß ich Dir keine andere Antwort geben kann, denn ich bin sicher, daß Du wie jede Omi ihren Enkel gerne
verwöhnen möchtest. Meine Enkeltöchter "verdienen" sich mit Radputzen, Unkraut jäten, Wagen säubern, Schuhe für die Familie
putzen ein zusätzliches Taschengeld.

Frdl Gruß
Medea.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Mein erstes Jahr im ST
geschrieben von olga64
als Antwort auf Medea vom 22.10.2014, 15:06:43
Vor einigen Tagen sah ich im TV einen erschütternden Bericht über rumänische Kinder und Jugendliche, die seit Jahren ohne Eltern und teilweise in der Kanalisation leben, wo sie dann durch Klebstoff-Schnüffeln oder mit härteren Drogen versuchen, ihren Hunger zu stillen. DAs ist verdammt arm, wie ich finde und auch der weitere Lebensweg dieser jungen Menschen ist katastrophal. Diese Eltern haben sich frühzeitig verabschiedet von ihren Kinder - warum auch immer. Hätte man denen H 4 auf deutschem Niveau geboten und zusätzliche soziale Netze, die bei uns ja existieren - die hätten sich bestimmt wie in einem Paradies gefühlt. Olga
Re: Mein erstes Jahr im ST
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Meine Anfangszeilen zum Thread werden m. M. n. von einigen von Euch einfach ignoriert.

Ich merke schon, dass von meiner Frage abgelenkt wird, denn so ganz neu bin ich ja nun auch nicht mehr.

Macht´s mal gut und macht ruhig weiter so.

sirod49
olga64
olga64
Mitglied

Re: Mein erstes Jahr im ST
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.10.2014, 16:18:19
ABer Sirod - Sie werden sich doch jetzt nicht beleidigt in irgendeinen Schmollwinkel zurückziehen? Es ist nun mal das Grundprinzip von Diskussion, auch andere und gegensätzliche Meinungen zu artikulieren und auch zu tolerieren und zu akzeptieren. Wäre es anders, wäre es doch auch stinklangweilig, bzw. würden wir viele Impulse vermissen müssen, die uns auch auf andere Gedanken bringen können.
Und die Schmerzgrenze, wo jemand den anderen nicht mehr als lieb, fair oder sonstwas empfindet, zieht jeder selbst. Als Grundprinzip sollte gelten (wie auch hier vorgeschrieben) den persönlichen Anstand und eine gewisse Fairness einzuhalten -aber bitte auch auf beiden Seiten.
In diesem Sinne nehme ich an, Sie sind gerne hier MitdiskutantIn - nicht mehr und nicht weniger. Olga

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