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Aktuelle Themen Menschen- die vergessen werden...

Tina1
Tina1
Mitglied

Menschen- die vergessen werden...
geschrieben von Tina1

Ich denke sehr viel an Menschen die Hilfe nötig haben, aber von einem großen Teil
der Gesellschaft, der Politik vergessen werden. Weihnachten denke ich besonders an diese Menschen, besonders an die Kinder. Es gibt viel Armut in Deutschland. Es gibt ganz viele Kinder, die in prekären Familienverhältnissen aufwachsen. Die Miterleben müssen, dass Mitte des Monats kein Geld mehr da ist für Nahrung. Die an Freizeitgestaltung nicht teilnehmen können, denn es fehlt das Geld. Die ohne gefrühstückt zu haben, ohne Schulbrot in die Schule kommen. Darüber hat Uschi Glas berichtet. Für die Weihnachten nur traurig sein wird, ein Weihnachten ohne ein Geschenk.

Es gibt die vielen Obdachlosen, die ich immer sehen muss, wenn ich in der Stadt bin. Sie wurden immer mehr aus den Innenstädten, aus den warmen Bahnhöfen verdrängt. Es werden immer mehr. Es gibt die alten kranken, die Flaschen suchen, aber was noch schlimmer ist, sie suchen jetzt was zu essen in den Müllbehältern. Ich habe das mehrmals gesehen.

Frank Zander, hat all diesen Menschen Weihnachten immer eine Feier in einem warmen Raum ermöglicht, wo auch die Kinder Geschenke bekamen. Da haben ihm einige Prominente geholfen. Das geht wegen Corona nun nicht mehr, jetzt muss er es draußen versuchen. Uschi Glas hilft den Schulkindern mit Brot, mit Frühstück.

Es wäre schön, wenn die, denen es gut geht, die genug haben mal was abgeben würden, an all diese Menschen, die es in dem reichen Deutschland gibt. Es wäre schön, wenn die Spendengala`s mehr werden würden, wenn es um Spenden geht, die für die armen in Deutschland, für die Kinder. Es gibt Menschen, die wirklich helfen, auch Prominente, aber es sind noch viel zu wenige.
Es wäre auch schön, wenn es mal einen Thread hier geben würde, wo man an all diese Menschen denkt. Wo man darüber spricht, was man tun könnte. Ich gehe an keinem Obdachlosen vorbei, ohne dass ich ihm was gebe,wenn ich in der Stadt bin, auch wenn ich selber nicht viel habe. Ich habe oft Kleidung, vor allem Wintersachen, in den Obdachlosenunterkünften abgegeben. Ich habe im Winter öfter auch Mützen u. Schals in der Tasche zum Verschenken.Ich habe öfter mal an diese Menschen erinnert hier im ST, aber da hat sich kaum jemand dafür interessiert. Der einzige war, Dutsch.

Es gibt soviel in Deutschland zu tun, um dieses Elend, diese Armut, was immer größer wird, zu bekämpfen. Ich erinner nochmal an den Flüchtling, der für die Obdachslosen gekocht hat. Der nicht begreifen konnte, dass es in Deutschland Menschen gibt, die auf der Straße leben,die nichts zu essen haben.

Das Problem ist, dass man das nicht sehen will, dass diese Situation von Menschen nicht wahrgenommen wird. Man will es nicht sehen, also das gibt es doch nicht. Ich habe festgestellt, dass besonders die jungen Menschen viel Empathie zeigen, versuchen Menschen zu helfen auf den Straßen.
Einer meiner Weihnachtswünsche wäre, dass man die Menschen am Rande der Gesellschaft, am unteren Ende,  endlich wahrnimmt. Für sie was getan wird.
Tina

"Frohe Weihnachten Euch Allen! Vielen Dank an Chris und Johnny für die tolle Unterstützung beim Dreh (https://bit.ly/2BBrgxN)! Denkt um die Zeit wo es euch am besten geht auch mal an eure Mitmenschen, die vielleicht Hilfe brauchen. Vielen Dank an alle fleißigen Spender, ohne die das Projekt nicht möglich gewesen wäre. Habt mit eurer Familie oder euren Freunden ein schönes Weihnachtsfest! "
 


Rispe
Rispe
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RE: Menschen- die vergessen werden...
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Tina1 vom 23.12.2021, 09:07:32

Liebe @Tina1,
danke, dass du auch an diese Menschen denkst!
Ich kaufe immer die Obdachlosenzeitung bei uns, nicht nur, um den Leuten ein klein wenig zu helfen, sondern auch, weil sie sehr interessant ist und wirklich interessante Artikel enthält, oft sogar Beiträge von Helge Schneider oder Campino und ähnlich interessanten Leuten.
Es gibt in Düsseldorf ein Projekt, das wirklich toll ist, es nennt sich Housing First, und ich finde, es sollte von allen Städten nachgeahmt werden
Hier wird erst einmal dafür gesorgt, dass Obdachlose ein Dach über den Kopf kriegen, und zwar ohne jede Bedingung. Sie nehmen es dankbar an und finden dann auch so manchesmal wieder eine Arbeit, wenn sie eine Adresse angeben können, unter der sie erreichbar sind.
Dieses Projekt wurde von der Obdachlosenhilfe (die auch die Macher der Obdachlosenzeitung sind) angestoßen und wird von der Stadt unterstützt.
Näheres kann man hier nachlesen: Obdachlosigkeit in Düsseldorf durch Housing First beenden

Eigentlich dürfte es Obdachlosigkeit in einem so reichen Land überhaupt nicht geben. Und nun komme man mir nicht wieder mit der Meinung, dass diese Leute es nicht anders wollen. Das ist ein Mythos, der in den allermeisten Fällen nicht stimmt, auch das erfährt man, wenn man diese gute Zeitung liest. Es ist kein Zufall, dass die Obdachlosigkeit in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen hat. Bezahlbarer Wohnraum wird in Großstädten immer seltener, viele Menschen sind irgendwann einfach nicht mehr in der Lage, die ständig ansteigenden Mieten zu bezahlen. Und das ist nicht immer eigene Schuld, jede und jeder kann einmal in eine solche Lage kommen, wenn z. B. der Job gekündigt wird oder eine Scheidung jemandem den Boden unter den Füßen wegzieht oder oder . . .
Es gibt viele verschieden Gründe dafür.
Jetzt bei dieser Eiseskälte sind bei uns auch schon wieder Menschen erfroren. Muss so etwas wirklich sein in einem reichen Land?

Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Menschen- die vergessen werden...
geschrieben von Michiko

Gerade wollte ich an die Weihnachtsaktivitäten meines Lieblingsberliners erinnern liebe @Tina1, und da sehe ich, dass Du bereits an seine foodtruck-Aktion vom letzten Jahr erinnert hast. Frank Zander hat seit vielen Jahren ein großes Gänsebratenessen veranstaltet im Berliner Estrel-Hotel für die Obdachlosen der Stadt, das aber nun schon im letzten Jahr wegen der Pandemie ausfallen musste. Stattdessen hat er 2020 eine "Foodtruck-Aktion" gestartet und fährt mit viel prominenter Unterstützung durch 7 Berliner Stadtbezirke.
Und nun gab es auch in diesem Jahr „Weihnachten mit Frank *On Tour*“. In der Woche vom 13.12.2021 bis 17.12.2021 begleiteten Frank Zander und sein Team den Caritas-Foodtruck an 7 Stationen quer durch Berlin. Neben einem weihnachtlichen Essen gab es auch wieder Geschenketaschen, Schlafsäcke und ein bisschen weihnachtliche Stimmung. Auch zur 27. Weihnachtsfeier gab es wieder prominente Unterstützung: Franziska Giffey, Regina Halmich, Britta Elm, Katy Karrenbauer, Annemarie Eilfeld, Gregor Gysi, Kai Wegner, Dieter Hallervorden, Falko Liecke, Wolfgang Bahro, Simon Gosejohann, Alf Ator und Stumpen halfen bei der Essensausgabe und beim Verteilen der Geschenke.

Es ist doch schön, dass es so etwas noch gibt.

LG Michiko
 



 
Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Menschen- die vergessen werden...
geschrieben von Der-Waldler

Das ist sehr schön, dass hier dieser Menschen gedacht wird. Danke dafür, @Tina1

Der Waldler

olga64
olga64
Mitglied

RE: Menschen- die vergessen werden...
geschrieben von olga64
als Antwort auf Rispe vom 23.12.2021, 17:44:06
 

Eigentlich dürfte es Obdachlosigkeit in einem so reichen Land überhaupt nicht geben. Und nun komme man mir nicht wieder mit der Meinung, dass diese Leute es nicht anders wollen. Das ist ein Mythos, der in den allermeisten Fällen nicht stimmt, auch das erfährt man, wenn man diese gute Zeitung liest. Es ist kein Zufall, dass die Obdachlosigkeit in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen hat. Bezahlbarer Wohnraum wird in Großstädten immer seltener, viele Menschen sind irgendwann einfach nicht mehr in der Lage, die ständig ansteigenden Mieten zu bezahlen. Und das ist nicht immer eigene Schuld, jede und jeder kann einmal in eine solche Lage kommen, wenn z. B. der Job gekündigt wird oder eine Scheidung jemandem den Boden unter den Füßen wegzieht oder oder . . .
Es gibt viele verschieden Gründe dafür.
Jetzt bei dieser Eiseskälte sind bei uns auch schon wieder Menschen erfroren. Muss so etwas wirklich sein in einem reichen Land?
Ich kaufe auch gerne die Obdachlosenzeitung, die in München "Biss" heisst und zwar meist an der U-Bahn-Station Marienplatz, wo seit Jahren der gleiche Mann sie verkauft. Mit dem habe ich mich auch schon öfters unterhalten. Er hat durch den Verkauf der Zeitung ein regelmässiges Einkommen, kann sich jetzt auch wieder eine kleine Wohnung leisten und es gelang ihm ein Neuanfang.
Tja, Rispe - Obdachlosigkeit dürfte es nicht geben. Es gibt sie aber in den grossen Städten, wo generell Wohnungen knapp sind. Obdachlose wollen aber wirklich nicht gerne in Unterkünfte gehen, die man ihnen ja anbietet, u.a. weil dort Rauch- und Alkoholverbot herrscht und zudem Tiere nicht mitgenommen werden dürfen. Das ist auch eine Sache der Hygiene und sollte man auch verstehen.
Viele der Obdachlosen sind gestrandete Osteuropäer, die sich bei uns als Taglöhner oder Bettler  verdingen und angeben, dass es ihnen trotzdem damit noch besser ginge als in ihren Heimatländern, wo sie völlig im Stich gelassen werden, zumal wenn es sich um Roma oder Sinti und sehr kinderreiche Familien.
Aber mal ganz ehrlich gefragt: wer von uns, der oder die evtl. über eine eigene, vermietete Wohnung verfügen, würde wirklich an einen Obdachlosen vermieten? Wo leider oft auch Alkoholismus oder andere Süchte vorhanden sind und die Integrationsarbeit in die Gesellschaft sicher auch recht problematisch sein dürften? Olga

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