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Aktuelle Themen Missbrauch von Schülern an klösterlichen Eliteschulen

olga64
olga64
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Missbrauch von Schülern an klösterlichen Eliteschulen
geschrieben von olga64
In erster Linie bedaure ich hier die Eltern sehr, die glaubten, ihren Kindern viel Gutes zu tun, in dem sie sie in klösterliche Internate einschrieben und dafür viel, viel Geld bezahlten.
Auch bei uns in Bayern kommt hier ja täglich nun mehr und mehr ans Tageslicht. Allerdings sind anscheinend auch ehemalige Schüler darunter, die eine späte Rechnung (über schlechte Noten usw.) glauben, hier mit ihrer ehemaligen Schule begleichen zu können.
Ich hoffe auch sehr ,dass die Kirche wirklich an der Aufklärung mitwirkt, auch an der juristischen, was ja sicher ein grosses Problem sein wird. Es hilft nichts, die amtierende Justizminsterin hier zu attackieren, würde aber mal wieder der normalen Vorgehensweise alter klerikalere Bediensteter entsprechen.
Besonders faszinierend finde ich auch, dass es in keiner der Eliteschulen, die unter Nonnen-Aufsicht stehen, zu solchen Dramen kam. Auch diese Nonnen leben im Zölibat - missbrauchen die ihnen anvertrauten Schülerinnen jedoch anscheinend nicht sexuell.
Olga
Drachenmutter
Drachenmutter
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Re: Missbrauch von Schülern an klösterlichen Eliteschulen
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf olga64 vom 02.03.2010, 17:05:47
In erster Linie bedaure ich die Kinder, die missbraucht wurden und dann erst die Eltern, die glaubten ihren Kindern Gutes zu tun, indem sie sie in klösterliche Internate einschrieben und dafür viel, viel Geld bezahlten.

woelfin
myrja
myrja
Mitglied

Re: Missbrauch von Schülern an klösterlichen Eliteschulen
geschrieben von myrja
als Antwort auf olga64 vom 02.03.2010, 17:05:47
Nein Olga,

da haben Sie recht, sexuell missbrauchen die Nonnen wohl eher nicht.

Ich war während meiner Schulzeit mehrere Jahre in einem süddeutschen Internat, das von Nonnen geleitet wurde. Zwar wurde ich nicht, und auch keine meiner Mitschülerinnen, sexuell missbraucht, aber misshandelt wurden wir. Ich erinnere mich, dass ich mich einmal morgens krank fühlte und darum bat, etwas länger liegen bleiben zu dürfen. Das wurde abgelehnt. Ich musste wie die Anderen in die morgendliche Frühmesse (fand jeden Morgen um 7 Uhr statt). Die Messe hielt ich noch durch. Als wir aus der Kirche rausgingen wurde ich auf dem Flur ohnmächtig. Eine Nonne packte mich an meinem Pferdeschwanz und zog mich (ich lag auf dem Boden) daran einen 25 m langen Flur lang und behauptete, ich würde simulieren. Ich kann gar nicht beschreiben, wie weh das tat! Es stellte sich später heraus, dass ich Mumps hatte. Aber selbst wenn ich simuliert hätte, es war pure Quälerei mich an den Haaren einen Flur lang zu ziehen.
Solche "Bestrafungen" von den Nonnen an uns Kindern waren an der Tagesordnung.

Es gab auch seelische Bestrafungen. Zum Beispiel war eine Bestrafung, dass alle (Kinder und Nonnen) drei Tage nicht mit einem Mädchen reden durften, das etwas angestellt hatte. Man war dann völlig isoliert. Oder es wurde zwar gesagt, dass Post von zu Hause da ist, man bekam sie aber erst eine Woche später. Wer das als Kind nicht selbst erlebt hat, kann sich diese seelischen Qualen wahrscheinlich gar nicht vorstellen.

Myrja

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clara
clara
Mitglied

Re: Missbrauch von Schülern an klösterlichen Eliteschulen
geschrieben von clara
als Antwort auf olga64 vom 02.03.2010, 17:05:47
Von sexuellem Missbrauch in Nonnen-Internaten habe ich auch noch nichts gehört. Publik geworden ist ja die üble Geschichte mit den von Nonnen geführten Magdalenen-Heimen in Irland. Dorthin kamen "gefallene" Mädchen, wurden von den Nonnen schikaniert und seelisch und körperlich gequält.

Entschädigung

Der preisgekrönte Film "Die unbarmherzigen Schwestern" (die sich tatsächlich "Sisters of mercy" nennen) zeigt diese Mißstände. Natürlich folgte wieder prompt der Protest der kirchlichen Obrigkeit. Doch die aufgedeckten Tatsachen sprechen für sich.

Clara

albaraq
albaraq
Mitglied

Re: Missbrauch von Schülern an klösterlichen Eliteschulen
geschrieben von albaraq
als Antwort auf clara vom 02.03.2010, 17:40:46
Clara,
auch in Deutschland gibt es längst einen "Runden Tisch Heimerziehung" wo es auch um Entschädigung der Opfer geht. Tagte z.B. im vorigen Jahr am 15./16.06.09 in Berlin. Was meinst Du wohl unter wessen Vorsitz - genau - einer Fr. Dr. Antje Vollmer (woher kenn ich die bloß noch???)
Irland bekennt und zahlt, Deutschland wird aussitzen, beschönigen, nach Ausflüchten suchen,
1007 Untersuchungskommissionen bilden, 500 Sachverständigengutachten erstellen und warten, dass die Zeit das mal wieder regelt, denn die Opfer die sich zu Wort melden, sind ja auch schon so zwischen 50 und 60.
Aber die Heimkinderopfer werden sicher auch nicht mehr nur noch tatenlos zuschauen und aus Angst vor den allmächtigen Kirchenfürsten weiterhin den Mund halten.
Das Internet macht es möglich, dass auch sie sich zusammenschließen können und sei es von Australien aus, nicht wahr Herr Mitchel!

Albaraq
hugo
hugo
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Re: Missbrauch von Schülern an klösterlichen Eliteschulen
geschrieben von hugo
als Antwort auf myrja vom 02.03.2010, 17:15:08
oh Myria,,,wann und wo soll das denn gewesen sein ?

das kann ich mir fast nicht vorstellen,,,

dazu fehlt einem fast die Phantasie,,

da kann ich ja einem Dingsda (wem auch immer) dankbar sein niemals im Leben auch nur ansatzweise einer solchen Behandlung unterworfen worden zu sein,,

muss ja allerschlimmste Rachegefühle und Gedanken hervorgerufen haben,, oder sind Mädchen da anders,,ich glaub, ich wär ausgerastet, aber das sagt sich wohl so leicht.

hugo

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myrja
myrja
Mitglied

Re: Missbrauch von Schülern an klösterlichen Eliteschulen
geschrieben von myrja
als Antwort auf hugo vom 02.03.2010, 18:26:58
Tja Hugo, das war in der zweiten Hälfte der 50er Jahre und in der ersten Hälfte der 60er Jahre in einem Internat in der Nähe des Bodensees und in einem Internat nahe bei Karlsruhe zwischen meinem 12. und 18. Lebensjahr.

Rachegefühle habe ich nicht, aber einen fürchterlichen Hass auf das scheinheilge Getue der Nonnen. Mir braucht keiner mehr etwas erzählen von einem "lieben" Gott. Daran glaube ich seit damals nicht mehr.

Gruß

Myrja
caya
caya
Mitglied

Re: Missbrauch von Schülern an klösterlichen Eliteschulen
geschrieben von caya
als Antwort auf myrja vom 02.03.2010, 19:51:01
Hallo Myria,

haben deine Eltern für diese besondere Art der Erziehung bezahlt? Wußten sie davon? Haben sie dich trotz allem dort gelassen?

Aus manchen Berichten, wo sich ähnliches abspielt, hat man schon mal was gehört, allerdings bei schwer erziehbaren Kindern in staatlichen Institutionen.

Eine dermaßen geknechtete Kinderseele, und bei dir zieht sich das Martyrium ja bis zu deinem 18. Lebensjahr hin, also bis hinein ins Jugendlichenalter entstehen schwere seelische Schäden.

Wie bist du damit fertig geworden, außer dass du einen unbändigen Hass auf Gott und die Welt in dir hast?

Caya
hugo
hugo
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Re: Missbrauch von Schülern an klösterlichen Eliteschulen
geschrieben von hugo
als Antwort auf myrja vom 02.03.2010, 19:51:01
danke myrja,kaum zu glauben

da kommen mir dann oft solche Gedanken wie: Gott ist eben auch nur ein Mensch. Zumindest bei der Auswahl seines Bodenpersonals hat er oft und gewaltig danebengegriffen (vorausgesetzt er wollt das nicht so haben wie geschildert)

und sein oberstes Bodenpersonal hat wiederum geschlampt und versagt und unchristliche Typen beschäftigt.

immer mal wenn ich sowas lese, muss ich an die Typen denken die spanischen Eroberer, die zur Verherrlichung Christi und der zwölf Apostel täglich je 13 Indianer über einem Feuer aufhängten,,

die wollten doch auch nur das Allerbeste, die wollten den Indios ihre Unchristlichkeit austreiben,,,und die Anderen die das mitansehen mussten bekehren,,

hast Du das nicht so ähnlich empfunden ? aber es hat wohl nicht richtig funktioniert, wenn Du noch heute traurig und wütend und nicht so richtig dankbar dafür bist.

ps zum Glück hat solch grausames Tun mit der Zeit -beginnend im Mittelalter bis hin ins Jetzt- zwar sehr langsam, aber doch immerhin etwas nachgelassen,,ist aber auch nicht allen auf die "Christlichen Untugenden" beschränkt, das kommt wohl bei den meisten Glaubensrichtungen und auch bei Heiden vor,,

hugo
ehemaligesMitglied36
ehemaligesMitglied36
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Re: Missbrauch von Schülern an klösterlichen Eliteschulen
geschrieben von ehemaligesMitglied36
als Antwort auf caya vom 02.03.2010, 20:45:19
Hallo Myria,

haben deine Eltern für diese besondere Art der Erziehung bezahlt? Wußten sie davon? Haben sie dich trotz allem dort gelassen?

Aus manchen Berichten, wo sich ähnliches abspielt, hat man schon mal was gehört, allerdings bei schwer erziehbaren Kindern in staatlichen Institutionen.

Eine dermaßen geknechtete Kinderseele, und bei dir zieht sich das Martyrium ja bis zu deinem 18. Lebensjahr hin, also bis hinein ins Jugendlichenalter entstehen schwere seelische Schäden.

Wie bist du damit fertig geworden, außer dass du einen unbändigen Hass auf Gott und die Welt in dir hast?

Caya
geschrieben von caya



Man konnte so etwas erzählen, dann war man ein undankbarer Nestbeschmutzer,
und bekam daheim noch Schimpfe obendrein,
weil man sich solch böse Sachen ausdenkt, nur damit man nicht lernen muß.
oder man war stille, denn ändern konnte man ja doch gar nichts.

Als Kind war man ausgeliefert.
UInd wenn man sich wehrte, so war man bockig und schwer erziehbar.
Das wißt ihr doch alle noch, oder etwa nicht ?

Unser Lehrer hat einem "halsstarrigen" Schüler aus der Klasse das leben zur Hölle gemacht.
Der Junge war zu stark und zu selbstbewußt.

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