Aktuelle Themen Mobbing an Schulen

ingo
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Mitglied

Mobbing an Schulen
geschrieben von ingo
Gerade gab es in "Hallo Niedersachsen" einen Beitrag über Mobbing an Schulen. Nachdem ich das gesehen habe, habe ich mich gefragt: Warum hat es das nicht gegeben, als meine Kinder (um die 40) zur Schule gegangen sind? Ich denke, dass wir Eltern noch andere Wertevorstellungen vermittelt haben. Was meint ihr?
Re: Mobbing an Schulen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ingo vom 01.03.2012, 19:53:38
Ingo, mobbing gab es zu allen zeiten in den schulklassen.

Es gab immer sogenannte rudelanführer, die einen rattenschwanz von speichelleckern

Um sich scharen konnte.

Wer nicht dazu gehörte, hatte schlechte karten.





myrja
myrja
Mitglied

Re: Mobbing an Schulen
geschrieben von myrja
als Antwort auf ingo vom 01.03.2012, 19:53:38
Mobbing an Schulen gab es immer schon. Es wurde zu unserer Schulzeit und der unserer Kinder nur nicht zum Thema gemacht. Das ist nichts Neues.

Heute ist es Mode über Mobbing zu sprechen und zu berichten. Das ist auch gut so. Vielleicht hilft es so manchem Mobbingopfer aus dieser Rolle heraus zu kommen.

Myrja

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silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Mobbing an Schulen
geschrieben von silhouette
als Antwort auf myrja vom 01.03.2012, 20:02:12
Myria und Karin,
ich kann mich an Mobbing zu meiner Schulzeit auch noch gut erinnern. Das schlimmste Mobbing, so empfand ich das jedenfalls, fand durch die Schüler an bestimmten Lehrern statt, die ein Nervenbündel waren und nicht (mehr) in der Lage, sich vor den Schülern Respekt zu verschaffen.

Für mich war das keine "Herausforderung", und schon wurde ich als Streber abgestempelt, Liebling von xy usw. Meine Eltern haben mir den Rücken gestärkt, weil sie wussten, dass ich durchaus unangenehm sein konnte, aber nicht gegen einen schwachen "Gegner".

Unser Lateinlehrer hat sich später umgebracht, so fertig haben die den gemacht.

Entfernte Freunde von mir sind Lehrer und warten sehnsüchtig auf ihre Pensionierung und hoffen, dass sie bis dahin noch durchhalten. Ich hätte nie um alles in der Welt mit ihnen tauschen mögen.
loretta
loretta
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Re: Mobbing an Schulen
geschrieben von loretta
als Antwort auf myrja vom 01.03.2012, 20:02:12


Was ich so erschreckend finde, ist dass es heute durch das Internet noch begünstigt wird. Es ist so grausam, denn Kinder können sehr, sehr grausam sein.

Es sind die Opfer .... im wahrsten Sinne des Wortes - sie werden Opfer genannt und auch als solche angesprochen.

Nicht wenige wurden dadurch schon in die psychatrische Behandlung getrieben - im schlimmsten Fall in den Selbstmord.

Wenn man sich näher mit diesem Thema beschäftigt, kann einem schon Angst und Bange werden .....

loretta
ingo
ingo
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Re: Mobbing an Schulen
geschrieben von ingo
als Antwort auf myrja vom 01.03.2012, 20:02:12
Myria und Karin: Das was damals stattgefunden hat, war kein (brutales) Mobbing im heutigen Sinn. Das war im weitesten Sinn "isolieren". Sicher war es damals wie heute ein Unterschied, auf welcher Schulform man war. Über "Hauptschulen" kann ich nicht mitreden. @ silhouette: Was Du bezüglich der Lehrer beschreibst, ist was ganz anderes.

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myrja
myrja
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Re: Mobbing an Schulen
geschrieben von myrja
als Antwort auf ingo vom 01.03.2012, 20:36:09
Doch Ingo,

es gab richtiges Mobbing, wozu ich u. a. übrigens auch das, was Du isolieren nennst, zähle. Es wurden genau so wie heute üble Gerüchte über unbeliebte Kinder erfunden, es wurde gehänselt und ausgegrenzt, in allen Schularten.


Mobbing oder Mobben (von englisch to mob „anpöbeln, angreifen, bedrängen, über jemanden herfallen“ und mob „Meute, Gesindel, Pöbel, Bande“) steht im engeren Sinn für „Psychoterror am Arbeitsplatz mit dem Ziel, Betroffene aus dem Betrieb hinauszuekeln. Im weiteren Sinn bedeutet Mobbing, andere Menschen ständig bzw. wiederholt und regelmäßig zu schikanieren, zu quälen und seelisch zu verletzen, beispielsweise in der Schule, am Arbeitsplatz, im Sportverein, im Altersheim, im Gefängnis und im Internet (Cyber-Mobbing). Typische Mobbinghandlungen sind die Verbreitung falscher Tatsachen, die Zuweisung sinnloser Arbeitsaufgaben, Gewaltandrohung, soziale Isolation oder ständige Kritik an der Arbeit.
Aus Wikipedia

Myrja
Re: Mobbing an Schulen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf myrja vom 01.03.2012, 20:47:39
In meiner grundschulklasse war eine type, die uns körperlich total überlegen war.

Sie forderte regelmässig zum "verkloppen" einzelner mädchen auf, die ihr nicht

Genehm waren......

Und viele wollten unbedingt in ihrem dunstkreis sein, weil somit "geschützt"

Und das als mädchen in der 1. Klasse!
Dreierlei3
Dreierlei3
Mitglied

Re: Mobbing an Schulen
geschrieben von Dreierlei3
Gemobbt wurde auch schon zu meiner Schulzeit. Man nannte das damals nur nicht mobben sondern: striezen.
Die Vorgehensweise war/ist immer die gleiche. Eine/r greift an, verbal oder körperlich, andere stellen sich unter seinen 'Schutz', reagieren vielleicht sogar mit Bewunderung/Anbetung, jedenfalls mit fehlender Selbstreflexion und fehlender Sozialkompetenz, und schon wurde ein/e andere/r ausgegrenzt, verspottet, verhöhnt, verschlagen, verfolgt.
Dies kann einem Menschen nicht nur in der Kinder- und Schulzeit passieren, sondern auch in der Arbeitswelt kommt das häufiger vor, als man davon hört.

Achja, in Foren auch ...

Viele Betroffene glauben an eine Mitschuld, werden extrem unsicher und verängstigt, sind so voller Scham, dass sie den Schritt nicht wagen, ihre Situation anderen mit zu teilen.
Ich schätze mal aus diesem Grund erfahren auch viele Eltern nichts von der Notlage ihrer eigenen Kinder, oder der Notlage anderer in den Klassen.
Beliebter Spruch von Mobbenden: "Ist doch nur ein Spiel, nicht ernst gemeint."
(Erinnert mich an die Aussage von Hundebesitzern deren freilaufende Hunde an fremden Menschen hochspringen.)

Übrigens ein Thema, das ich gerade auch in unserem Aquarium beobachte. Selbst Fische gleicher Art neigen wohl zum Mobbing.

schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Mobbing an Schulen
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ingo vom 01.03.2012, 19:53:38
Nicht gegeben?

Das Problem ist, dass 1. die Betroffenen das selten daheim oder anderswo sich getrauen zu outen. 2. Die Nichtbetroffenen merken es oft gar nicht - oder schliessen ihre Augen davor - damit sie nicht selbst zu Betroffenen werden!

Ich selber war ein Betroffener; und dies also bereits vor 70 Jahren. Wenn ich mich aber mal zu hause outen wollte, stand ich vor einer Wand - oder bekam gleich noch eine Ohrfeige dazu mit der Begründung: "Musst dich halt anpassen!" Oder: "Der liebe Gott wird schon wissen, warum er dich so prüft!" Oder mit dem Bibelspruch: "Wenn dir einer eins auf die rechte Backe hat, dann halte ihm auch noch die linke hin!"

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