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Aktuelle Themen Muslime in der SChweiz weigern sich, die Hand zu reichen...

olga64
olga64
Mitglied

Re: Muslime in der SChweiz weigern sich, die Hand zu reichen...
geschrieben von olga64
als Antwort auf Medea vom 29.04.2016, 15:20:47
SEhe ich auch so und habe es auch lebenslang bis heute so gehalten, wenn ich Gästin in einem anderen Land bin, passe ich mich den dortigen Gepflogenheiten an. Allerdings hatte ich aber auch nie Ambitionen, ein besonders dämliches Machoverhalten in irgendeiner Form praktizieren zu müssen.
Eine Diskutantin hält mir/uns vor, wir sollten das der Schweiz überlassen. Es finden solche Dinge leider auch in Deutschland statt und es gibt Frauen aus den Helferkreisen für Flüchtlinge, die dies auch bestätigen müssen. Sogar einer ambitionierten Kandidatin für ein MP-Amt in Rheinland Pfalz passierte es ja. Auch Polizistinnen im Einsatz klagen darüber.
Da sollten gerade wir Frauen frühzeitig die Weichen stellen, damit wir uns nicht ausser den "eigenen" fremde Machos anerziehen. Olga
uki
uki
Mitglied

Re: Muslime in der SChweiz weigern sich, die Hand zu reichen...
geschrieben von uki
als Antwort auf olga64 vom 29.04.2016, 15:50:52
Hallo zusammen,
ich melde mich nochmals zum Thema um zu klären, was ich mit meiner Bemerkung sagen wollte. Es ging mir nicht darum, ob Händereichen, Hand aufs Herz, Kopf neigen oder so, sondern einzig und allein, dass es meines Erachtens schwierig wird, bei einem Besuch von und mit Menschen anderer Sitten und Gebräuche, beide Gebräuche gleichzeitig in Einklang zu bringen, nach dem Motto; jeder nach seiner Fasson.

Praktisch: Einer reicht die Hand, die aber vom anderen nicht angenommen wird, der andere macht, nach seiner Fasson, von mir aus einen Hofknicks.

Es geht also nur darum; jeder nach seiner Fasson ist bei einer Begegnung nicht oder kaum möglich.

Etwas belustigt darüber sprach ich Margit dazu an.

Wie ich selbst dazu stehe, ist eine andere Sache.

Liebe Grüße
~uki~
Karl
Karl
Administrator

Re: Muslime in der SChweiz weigern sich, die Hand zu reichen...
geschrieben von Karl
als Antwort auf uki vom 29.04.2016, 16:20:53
Ich denke, da sind Margit und Du weniger weit auseinander als Du glaubst. Letztlich zählt, ob auf beiden Seiten Wertschätzung erkennbar wird, wie auch immer. Die Form ist dann letztlich zweitrangig und darauf würden Margit und ich sicherlich nie pochen.

Es gehört m. E. auch dazu, auf die Gepflogenheiten eines Gastes zu achten, jedenfalls würde ich als Gastgeber einem Gast niemals meinen Willen aufdrücken wollen und wir haben uns schon immer auch nach Kräften um Informationen bemüht, wenn Gäste aus unbekannten Ländern angekündigt waren.

Karl

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Re: Muslime in der SChweiz weigern sich, die Hand zu reichen...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich entdecke diese Diskussion erst jetzt und möchte dazu ein sehr unangenehmes Erlebnis beisteuern.
Ich wohnte einige Jahre lang mit einer muslimischen Großfamilie in einem Haus, nette Leute, sehr gastfreundlich, ich habe gute Erfahrungen mit ihnen gemacht, die so manche Klischees bei mir ausräumten, auch über die angeblich fehlenden Frauenrechte, denn die Frauen waren da ziemlich dominierend.

Aber ein Erlebnis der höheren Art da hat mich sehr unangenehm berührt. Eines Tages war ich eingeladen, als auch ein Imam zu Gast war. Der kam erst später und wurde mir vorgestellt, und als ich ihm die Hand reichte, nahm er sie und presste sie ganz fest ein wie in einen Schraubstock, sie tat danach eine ganze Zeitlang weh, und ich war total empört, ließ mir aber als höflicher Gast nichts anmerken, wunderte mich nur über dieses unverschämte Benehmen und konnte mir das nicht erklären.

Erst viel später habe ich erfahren, dass männliche Muslime Frauen die Hand verweigern, und da wurde mir klar, dass dieser Schraubstock ein Protest und eine Abwehr darstellen sollten und dass er mir bewusst weh tun wollte. Bis dahin wusste ich nichts von dieser Sitte, weil ich sie bei der Familie vorher nie wahrgenommen hatte.

Also bei aller Liebe, tut mir leid, da hört es bei mir auch auf. Hat dieser Mann gemeint, ein normales Handgeben könnte schon in den Bereich Zärtlichkeit fallen, wenn er mir dabei nicht wehtut? Na ja, es soll ja auch Sado-Maso geben, woher will er wissen, dass das nicht erst recht sexuelle Gefühle weckt?

Auf jeden Fall habe ich da eine Toleranzgrenze bei mir wahrgenommen, ich gebe es zu. Nicht alles sollte man mir fremden Sitten kleinreden und relativieren. Wenn es eindeutig darum geht, eine männliche Dominanz gegenüber Frauen klarzustellen, dann finde ich das nicht in Ordnung.

P.S. Der Zeit-Artikel ist übrigens sehr interessant.
margit
margit
Administrator

Re: Muslime in der SChweiz weigern sich, die Hand zu reichen...
geschrieben von margit
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.04.2016, 17:14:14
Liebe Marina,

ja, da haben wir wieder den Punkt: eine Begrüßung hat mit Anstand und Respekt zu geschehen. Unverschämte Imane gibt es genauso wie ungezogene Priester, die vor lauter Würde oder Angst vor der Weiblichkeit nur knapp die Fingerspitzen berühren.
Ich habe in solchen Fällen keine Hemmungen, deutlich meinen Unmut zum Ausdruck zu bringen. Auch kenne ich die Begrüßung mit starrem Ellbogengelenk, um mir allzu aufdringliche Zeitgenossen vom Hals zu halten. Deine Erfahrung mit dem schmerzhaften Händedruck habe ich gerade beim ST-Treffen in Bochum gemacht. Da hatte der Schmerz allerdings nichts mit Missachtung zu tun, sondern es war ein besonders herzlicher Händedruck und Schuld am Schmerz hatte ein Ring, den ich an meiner rechten Hand trug.
Dazu fällt mir noch ein: Handküsse mag ich gar nicht und den Ring eines katholischen Würdenträgers würde ich auch nie küssen, auch wenn er mir noch so huldvoll dargeboten würde.

Also ich bleibe dabei, wenn eine Begrüßung mit Respekt und Freundlichkeit erfolgt, ist mir die Form gleichgültig.

Margit
ehemaligesMitglied33
ehemaligesMitglied33
Mitglied

Re: Muslime in der SChweiz weigern sich, die Hand zu reichen...
geschrieben von ehemaligesMitglied33
als Antwort auf Medea vom 29.04.2016, 14:34:10
mönsch-medea, so lustig kenne ich dich nicht, hab
laut gelacht wie verrückt, mit dem eimerchen meine
ich, (hab auch ein eimerchen neben meinem bett, da
brauch ich nicht zur toilette, war neulich die treppe
runtergefallen), also noch einmal zum händegeben und
-waschen, das ist echt manchmal eine unappetitliche
sache--- ich hoffe sehr auf einen cliffhanger von olga,
dies ist nur the top of the iceberg... danke-danke für
tollen thread, olga ist supernett, lg, witta

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Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Muslime in der SChweiz weigern sich, die Hand zu reichen...
geschrieben von Tina1
als Antwort auf uki vom 13.04.2016, 20:48:21

So geringfügig dieses Thema auch erscheinen mag, es steckt doch einiges an Fragen dahinter.
Meinen vorherigen Link zu lesen, -von einer Muslimin geschrieben- klärt schon etwas auf.
hier nochmals; Begrüßung
Lieben Gruß
~uki~
geschrieben von uki


Uki ich habe deinen Beitrag schon vor Tagen gelesen u. ich bin deiner Meinung, dass er vieles aufklärt. Was übrigends auch nur die Muslime u nicht die Nichtmuslime tun sollten/können, so wie es in dem Artikel passiert ist.
Ich habe festgestellt, dass die große Mehrheit der integrierten Muslime, ganz anders mit solchen Themen umgehen, wie die Nichtmuslime u. Konvertiten. Sie stellen sich dem Thema, reden Klartext u. reden nichts schön oder bringen fehlgeleitete Vergleiche ans Tageslicht. Wenn ein Muslime was über die Religion erzählt, dann hat es für mich mehr Gewicht, wie wenn mir ein Nichtmuslime oder Konvertit was über den Islam erzählen will. Viele integrierte Muslime wollen die Diskussion, das Auseinandersetzen mit ihrer Religion. In meinem Link liest man von den Diskussionen, über das Thema in der Schweiz. Ich denke Diskussionen sind immer gut u. ich bin der Meinung, dass nur Muslime selber, was klären können. Da sollte man sich nicht einmischen.

Es ist ein gravierender Unterschied, wenn ich selber entscheiden kann ob ich die Hand gebe, oder mir ein streng gläubiger Iman(möglichst aus Saudi-Arabien) oder ein Moscheeverein wie hier in dem Fall der IZRS der als Vertretung eines radikalen Islam in der Schweiz auftritt, es verbietet. Die Vergleiche sind in meinen Augen daher unpassend.
Meine Meinung, die niemand teilen muss.
Tina

Linktipp: Streit in der Schweiz: Dürfen Männer und Frauen einander die Hand geben?

Zwei Schüler aus dem Kanton Baselland haben mit ihrer Weigerung, ihrer Lehrerin zur Verabschiedung die Hand zu geben, einen Eklat ausgelöst.
Ihre Schule erteilte ihnen eine Sondergenehmigung.

Wenn Janina Rashidi, 26, Pressesprecherin des Islamischen Zentralrats Schweiz (IZRS), einen fremden Mann begrüßt, muss sie ihm zunächst erklären, warum sie dieses Ritual verweigert. Sie legt ihre Hand aufs Herz, sagt, dass es nichts mit Respektlosigkeit zu tun habe, sondern mit dem Gegenteil. Es geht um ihren Glauben, ihre "körperliche Integrität" - und die des anderen. Probleme habe sie deshalb noch nie gehabt. Der IZRS gilt als Vertretung eines radikalen Islam in der Schweiz.

Seit Tagen rollt nun eine Welle der Empörung durch das Land. "Wir sind hier nicht in Saudi-Arabien", schimpft etwa Saïda Keller-Messahli, Präsidentin des Forums für einen Fortschrittlichen Islam. Sie zitiert den Hadith-Gelehrten Tabarani: "Es ist besser, dass einer von euch mit einem Eisenstachel in den Kopf gestochen wird, als dass er eine Frau berührt, die er nicht berühren darf." Hadithe sind mündliche Überlieferungen. Im Koran selbst sei von einem solchen Verbot keine Rede, sagt Keller-Messahli, Islamisten dagegen bezögen sich mit Vorliebe auf mündliche Überlieferungen. Für ihr Forum, das in der Öffentlichkeit vor allem von Frauen vertreten wird, ist das Verbot des Händedrucks "neo-islamisch", seine Wurzeln seien nicht im Koran, sondern im saudischen Wahhabismus zu suchen.

Als am vergangenen Freitag in der Diskussionssendung "Arena" des Schweizer Fernsehens vier sehr unterschiedliche Vertreter von Schweizer Muslimen über den Islam diskutierten, war das Thema Händeschütteln eines der wichtigsten. Sie fühle sich diskriminiert, sagte eine pensionierte Lehrerin über die Regelung an der Sekundarschule. Das Forum für einen fortschrittlichen Islam unterstützte sie in dieser Einschätzung. Sakib Halilovi, ein aus Bosnien stammender Imam, der heute in der Nähe von Zürich predigt, sagte nur Nein. Nein, es sei nicht in Ordnung, wenn Muslime dem anderen Geschlecht den Handschlag verweigern. Nein, dafür brauche es weder Verständnis noch Sondergenehmigungen. Nicolas Blancho, Präsident des IZRS, verteidigte dagegen die Verweigerungshaltung seiner Glaubensbrüder.

Die deutsche Konvertitin Janina Rashidi, die für den Islamischen Zentralrat Schweiz spricht, hatte nach eigener Aussage nie Probleme mit dem Handschlag, anders als die Schüler in Therwil. Ist es also etwas anderes, wenn eine Frau sich dem Ritual verweigert? Rashidi und andere Exponenten des IZRS betonen, dass das Gebot des Nicht-Anfassens in beide Richtungen gilt. Es sei somit keine Diskriminierung der Frau, sondern ein "Konzept der Geschlechtertrennung, um die Verführung zu verhindern", wie es Qaasim Illi formuliert. Auch er ist Konvertit und Vorstandsmitglied des Zentralrats. Den erzwungenen Handschlag sieht Illi als Eingriff in die Intimsphäre: "Würde die unsittliche Annäherung zwischen einem jungen Mann und einer Lehrerin erzwungen, grenzt das an körperliche Nötigung. von mir fett gedruckt
geschrieben von Charlotte Theile, Zürich
ehemaligesMitglied33
ehemaligesMitglied33
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Re: Muslime in der SChweiz weigern sich, die Hand zu reichen...
geschrieben von ehemaligesMitglied33
als Antwort auf Tina1 vom 01.05.2016, 20:16:02
hallo tina, toller artikel, ich möchte herzlich danken,
in meinem langen leben habe ich viele menschen kennengelernt,
-- und staune immer wieder, die nettsten, freundlichsten,
gütigsten waren muslime, -- besonders ein physiotherapeut,
der meinen mann behandelte und liebevoll zu ihm war wie
ein bruder!!! beim abschied bekam er immer ein küsschen...
das hätten die eigenen brüder-priester niemals getan,
sie konnten gefühle nicht zeigen, auch nicht bei mir, dem
sündigen weibe, naja, will mich weiter nicht auslassen, und
langweilen möchte ich auf keinen fall, believe me, tina, ich
habe auf jedes thema gegenargumente, meschugge witta

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