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Re: Badetag der Schwimmer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mulde1 vom 13.08.2008, 18:46:09
@mulde,
"Verlieren ist das Übel nur verlieren unter der eigenen
Bestzeit das ist das blamable !"

Genau das ist es, was mich ärgert.
Michael Groß hat gestern angedeutet, dass eine Ursache die zu starke Isolation unserer Schwimmer sein könnte.
Früher nahm man an viel mehr internationalen Wettkämpfen teil, an denen auch die Amis und Australier teilnahmen. Man beteiligte sich an Trainings-Camps an amerikan. Universitäten und versuchte mit Erfolg die viel größeren Möglichkeiten in den USA zu nutzen.
Seit etwa 6-8 Jahren versucht man mit sehr geringen Erfolgen Sonderwege zu gehen, die sich eigentlich schon 2004 als Irrwege herausstellten.

--
klaus
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Badetag der Schwimmer
geschrieben von luchs35
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.08.2008, 09:04:24
Seit ich dieses Massenrekorde sehe, habe ich ein eher skeptisches Gefühl, nachdem sich die Sportärzte und -wissenschaftler längst darüber einig sind, dass es heute Dopingmittel gibt, die schon nach 1 1/2 Tagen nicht mehr nachweisbar sind.

Ich finde es richtig gut, dass die deutschen Sportler bislang vor allem da Medaillen geholt haben oder sehr gute Leistungen zeigen, wo Doping keine oder kaum eine Rolle spielt und wenig Sinn machen würde.

Diese Massen- Weltrekorde sind für mich eher ein Zeichen, dass da so einiges nicht stimmt. In Athen gab es noch einen einzigen Weltrekord, jetzt kippen die Weltrekorde fast im Stundentakt - übertrieben dargestellt, aber immerhin sind es bis heute über 30, und die Leichtathleten haben noch nicht mal angefangen!
--
luchsi35
Re: Badetag der Schwimmer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf luchs35 vom 14.08.2008, 09:14:25
@luchsi35,
"Diese Massen- Weltrekorde sind für mich eher ein Zeichen, dass da so einiges nicht stimmt."

Es wird sicher ein ständiger Wettlauf der Chemiker/Biochemiker/Pharmakologen... und der Dopingwilligen auf der einen Seite und der "Dopingwächter"(World Anti-Doping Agency oder der NADA in Deutschland) auf der anderen Seite bleiben. Das ist ja immerhin auch ein Wettkampf?!( Das soll Sarkasmus sein !)
Bei diesem "Wettkampf" starten die Dopingwächter logischerweise immer mit einem gewissen Rückstand.

Die Dopingbefürworter haben sich inzwischen ja auch schon zu Wort gemeldet. Sie gehen davon aus, dass jeder für seine Gesundheit selbst verantwortlich ist, wenn sie genau auf Risiken und Nebenwirkungen hingewiesen wurden.
Ich sehe auch keine Möglichkeit, den Sport absolut dopingfrei zu bekommen.

Ich würde aber nie Pauschalverurteilungen bei besonders "verdächtigen" Leistungen aussprechen wollen. Es gab und wird auch immer wieder besonders veranlagte Sportler, besonders effektive Trainingsmethoden ... geben, die vielleicht grundlos einen Verdacht aufkommen lassen.



--
klaus

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luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Badetag der Schwimmer
geschrieben von luchs35
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.08.2008, 10:36:50

Nein, Klaus, einen "Universalverdacht" würde ich auch nie äussern wollen. Aber diese sich jagenden Weltrekorde in bestimmten Sportarten und Nationen machen einfach misstrauisch. Bei den Radsportlern wundert man sich schon gar nicht mehr, da gehört es wohl schon dazu, aber ich finde doch, dass der Zuschauer manchem versteckten oder noch nicht entdeckten Dopingsünder zujubelt.

Wenn Doping freigegeben wird, kann sich dem wohl kein Athlet mehr entziehen, denn er wird dann auf keinen grünen Zweig mehr kommen, wenn er nicht ebenfalls mitzieht. Sport dieser Art und in diesem Wettbewerbsumfeld ist heute zu einem absoluten Milliarden schweren Wirtschaftszweig geworden, nur den Spitzen ( Managern gleichzusetzen) gelingt der Sprung nach oben. Der Rest bleibt unbeachtet auf der Strecke, wenn schon ein zweiter Platz einer Niederlage gleichkommt.

Welche verantwortungsvollen Eltern z.B. würden ihren Kindern noch zu sportlichen Leistungen und Weiterkommen auf diesem Gebiet raten und sie unterstützen, wenn sie wissen, dass sie damit auch deren Gesundheit aufs Spielsetzen? Der Nachwuchs wird immer weniger. Wen wundert es noch?


--
luchsi35
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Badetag der Schwimmer
geschrieben von eleonore
als Antwort auf luchs35 vom 14.08.2008, 11:26:56
es ist eine sehr merkwürdige olympiade.

gestern wurden auch die erste kritische stimmen vernommen, zu leistungen von schwimmer.
auch michael groß war skeptisch.
man berichtete von insulin für die muskeln, voltaren um die schmerzgrenze zu erweitern.

ich bin selbst schwimmerin gewesen, und weiss, wie groggy man nach 100m schmetterling ist.
da schwimmt man nicht eine halbe stunde später erneut weltrekord.
jedenfalls nicht ohne hilfsmittel.

als der olympiade in athen war, hab ich eine zeitung aufgehoben, da dort wunderschöne fotos von athleten in griechische pose abgedruckt waren.
neben diese bilder war auch ein gespräch mit ein deutsche leichtathlet, der in usa trainiert hat.

er hat bemängelt, wie selten die us athleten zu doping kontrolle gebeten werden.
ob dass jetzt auch so ist, kann ich nicht beurteilen.
ebenso erzählte er, in us-trainingslager verschwanden immer wieder sportler, und kamen 3-4 wochen später, merkwürdig muskulös zurück.

ich vermute, dass es inzwischen auch doping mittel gibt, die nachzuweisen sehr schwer bis gar nicht geht.
--
eleonore
eko
eko
Mitglied

Re: Badetag der Schwimmer
geschrieben von eko
als Antwort auf luchs35 vom 14.08.2008, 11:26:56

Welche verantwortungsvollen Eltern z.B. würden ihren Kindern noch zu sportlichen Leistungen und Weiterkommen auf diesem Gebiet raten und sie unterstützen, wenn sie wissen, dass sie damit auch deren Gesundheit aufs Spielsetzen? Der Nachwuchs wird immer weniger. Wen wundert es noch?
luchsi35
geschrieben von luchsi35


@luchsi, ich denke aber, dass es neben verantwortungsvollen Eltern noch viele, viele andere Eltern gibt, die um des eigenen Ehrgeizes willen die Gesundheit ihrer Kinder aufs Spiel setzen, bloss um sich in der Sonne des Erfolgs ihres Sprößlings sonnen zu können.

klaus hat Recht, wenn er betont, dass es einen dopingfreien Sport niemals geben wird. Es mischen sich da die Interessen des Sportlers, der einerseits auf dem Treppchen stehen will und andrerseits bei Nichterreichen des Ziels dies auch am Geldbeutel zu spüren kriegt. Das Wort vom "Dabeisein ist alles" ist abgegriffen und nicht mehr zeitgemäß, da können wir uns hier noch so sehr darüber auslassen, wir werden nichts daran ändern.
--
eko

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luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Badetag der Schwimmer
geschrieben von luchs35
als Antwort auf eko vom 14.08.2008, 12:23:30

Natürlich hat Klaus Recht, wenn er sagt, dass es dopingfreien Sport nie mehr geben wird. Bei einer Freigabe habe ich aber trotzdem grosse Bedenken, weil sich dann kein Sportler mehr dagegen wehren kann, will er weiterkommen. Der Druck würde noch mehr vergrössert, denn ich bin überzeugt, dass ein grosser Teil der Athleten auch an die eigene Gesundheit denkt. Eine offizielle Freigabe wäre nicht nur eine Bankrotterklärung gegenüber jeder sportlichen Einstellung, sondern würde sehr wahrscheinlich immer weiter in einen "chemischen Sumpf" hineinführen.

Das korrupte System des IOC ist schon schlimm genug , vor allem für die olympische Idee, die ohnedies hinkt und von Politik und Wirtschaft missbraucht wird.

Aber ich gehöre wohl zu den Unverbesserlichen, die auch an Positives glauben möchten.

Eleo, das Schlimme an der ganzen Geschichte ist das Misstrauen, dass auch "sauberen" Sportsleuten entgegen gebracht wird.
Und bevor bei uns Zuschauern, die wir nun mal sind, keine Wende im Denken einsetzt, einem Denken, das auch Sportlern, die überhaupt es schaffen, dabei zu sein, Beachtung schenkt, kann sich auch nichts bessern oder ändern.
"Weiter- höher- besser" allein kann es ja nicht sein. Das ist ein Weg ins Aus!
--
luchsi35
pilli
pilli
Mitglied

Re: Badetag der Schwimmer
geschrieben von pilli
als Antwort auf luchs35 vom 14.08.2008, 13:40:20
"Weiter- höher- besser" allein kann es ja nicht sein. Das ist ein Weg ins Aus!
geschrieben von luchsi


mit doping sicherlich luchsi,

führt dieser weg ins Aus; aber ansonsten wage ich mal watt anderes zu meinen!

hmmm...wie denn sonst wären weiterentwicklungen...nicht nur auf der sportlichen ebene...überhaupt möglich?


--
pilli
Linta
Linta
Mitglied

Re: Badetag der Schwimmer
geschrieben von Linta
als Antwort auf luchs35 vom 13.08.2008, 15:49:33
6.Goldmedaille durch Britta Heidemann im Degenfechten
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luchsi35
geschrieben von luchsi35



Rotz und Wasser habe ich gestern geheult vor Freude als Britta Heidemann Gold im Fechten holte.

Bis zu meinem 26. Lebensjahr war ich selbst Turnierfechterin (Florett) und weiss von all den Entbehrungen und dem harten Training auf dem Fechtboden und so konnte ich mich gestern irrsinnig mitfreuen über diesen herausragenden Sieg.

Ein wunderschönes Klingenspiel gaben sich die beiden
streckenweise.

ninna
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Badetag der Schwimmer
geschrieben von schorsch
als Antwort auf luchs35 vom 14.08.2008, 13:40:20
Heute ist nicht mehr der Beste der Beste, sondern jener, der es versteht, möglichst viel "Kraftmittel" 1. unbeschadet zu überstehen und 2. dies noch ohne dass es ihm nachgewiesen werden kann.

--
schorsch

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