Aktuelle Themen Olympiaboykott ?

arno
arno
Mitglied

Olympiaboykott ?
geschrieben von arno
Hallo,

Die Unruhen in Tibet bringen Olympia-Ausrichter China in die
Bredouille. Politiker fordern eine rasche Lösung des Konflikts.
Menschenrechtler fordern den Boykott der Olympischen Spiele.
Ich bin für eine politische Lösung und gegen einen Boykott der
Spiele, weil man die unbeteiligten Sportler nicht bestrafen soll!
Was sind Eure Vorschläge und Meinungen ?

Viele Grüße
--
arno
pilli
pilli
Mitglied

Re: Olympiaboykott ?
geschrieben von pilli
als Antwort auf arno vom 17.03.2008, 09:58:13
wozu denn mit einem Olympiaboykott politik und sport vermischen?

wann werden die scheuklappen, die manche menschenrechtler wohl davor schützen, mal auf die sportler zu sehen, nur einen spalt breit geöffnet?

was sollten wir den jugendlichen, die den sport lieben und oft jahrelang trainieren, die qualifikation zu erreichen, ansonsten anbieten? daddelspielchen am pc oder omas aufreissen per pn oder im chat des ST?

...

Nur ein einziges Mal bekam Thomas Bachs Stimme einen metallenen Beiklang: Als der ranghöchste deutsche Sportfunktionär auf einen möglichen Boykott der Olympischen Spiele in Peking wegen der blutigen Niederschlagung der Unruhen in Tibet zu sprechen kam. „Die Geschichte hat gezeigt, dass Boykotte nie zum Ziel führen“, rief er in den Saal. Die alte Empörung war plötzlich wieder da. Auch 28 Jahre nach dem Boykott der Spiele in Moskau sind die alten Narben noch empfindlich. Nicht nur bei Bach, dem Mannschafts-Olympiasieger im Fechten von 1976 auf Florett, sondern beim gesamten deutschen Sport.

Eigentlich hatte am Sonntag eine launige Festrede im Kölner Gürzenich zum 125. Bestehen des Deutschen Ruderverbandes auf der Agenda des sportpolitischen Multi-Taskers gestanden, und Bach gab sich alle Mühe, Humor zu beweisen. Aber mit der guten Laune ist es in den Diskussionszirkeln des deutschen Sports vorbei – seit Forderungen etwa von Hollywoodstar Richard Gere laut geworden sind, die Nationen sollten dem großen chinesischen Prestige-Ereignis Olympia fernbleiben.
geschrieben von faz/Simeoni


vom verzicht, der keinen konflikt löst, schreibt Simeonis in der faz

und zitiert Heiner Brand u.a.:

„Das ist das Schlimmste, was einem Athleten passieren kann“, sagt etwa der Handball-Bundestrainer Heiner Brand, ein Boykott-Opfer von 1980. „Deswegen halte ich davon gar nichts.“ Bach wettert heute noch: „Kein einziger Soldat hat sich aus Afghanistan herausbewegt, nur weil einige Mannschaften nicht bei den Olympischen Spielen gestartet sind.“

geschrieben von Simeonis


eine weitere frage, de es zu diskutieren gilt, ist, warum China zum austragungsort gewäht wurde? gelten nicht die gleichen überlegungen auch heute noch?



--
pilli
hafel
hafel
Mitglied

Re: Olympiaboykott ?
geschrieben von hafel
als Antwort auf arno vom 17.03.2008, 09:58:13
@ arno: mich würde doch zunächst erst einmal DEINE Meinung interessieren.
--
hafel

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mulde1
mulde1
Mitglied

Re: Olympiaboykott ?
geschrieben von mulde1
als Antwort auf pilli vom 17.03.2008, 11:09:47
Der Olympiaboykott in Moskau was hat es gebracht?
nichts gar nichts , die damals den Boykott wegen dem Einmarsch der Sowjets in Afghanistan sind heute die
"Besatzer" in Afghanistan.
Das ganze ist nur (der Boykott)ma möchte Olympia wieder mal für Tot erklären- das ist der Sinn bestimmter Politinteressenten
Damals war es Afghanistan - schiebt man die Sicherheit
der Athleten wegen der Unruhen In Tibet vor!
Ganz zaghaft wurde ja such bereits der Smog über Peking
als Abbruch vorgeschlagen!
Eigentlich werden alle 4 Jahre solche Horrormeldungen
in die/durch die Medien verbreitet.
Man gönnt sich ja sonst keine Horrormeldung.

--
mulde
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Olympiaboykott ?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf arno vom 17.03.2008, 09:58:13
Bestraft man denn jene Sportler, die sich für die Menschenrechte einsetzen möchten, nicht auch und noch mehr, wenn man von ihnen verlangt, dass sie so tun sollen, als ob alles in Butter wäre?

--
schorsch
lotte
lotte
Mitglied

Re: Olympiaboykott ?
geschrieben von lotte
als Antwort auf arno vom 17.03.2008, 09:58:13
Lachhaft .... Kein "westliches" Land( = Land mit neoliberalem Wirtschaftssystem - egal auf welchem Erdteil gelegen, kann ein wirkliches Interesse an solchem Vermengsele von dem hohen Ideal * grins* der Idee des sportlichen Wettkampfes mit seinen wirtschaftlichen Interessen haben.

China ist für die globalkapitalistischen Konzerne DER interessanteste Partner überhaupt.
--
Wen scheren da Menschenrechte und so`n idealistischer Quatsch?

zynisch
lotte

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eleonore
eleonore
Mitglied

tibet.......
geschrieben von eleonore
als Antwort auf lotte vom 17.03.2008, 23:16:03
gelackmeiert sind im endeffekt die sportlerinnen und sportler, falls (und das glaube ich nicht) es zu einen boykott käme.
sport hat heutzutage zwar wenig mit ehrliche wettkämpfe zu tun, es geht meistens um den schnöden mammon, lukrative werbeverträge und sowas.

trotzdem ist eine olympische goldmedaille immer noch ein symbol mit wert, und diese leute die dort hinfahren, haben jahrelang wie irre trainiert und sich vorbereitet.

was china angeht.....ob ein boykott was bewirken würde, wage ich zu bezweifeln.
auch wenn in china zur zeit, wegen die kommende spiele brutal aufgeräumt wird.
da werden arme leute und bettler gnadenlos in hinterland gekarrt, beijing wird auf hochglanz poliert, und die fossile diktatoren üben *smile*.

was die chinesische sportler angeht, da herrscht gnadenlose drill, sie wollen ja medaillen abräumen, ohne ende und ohne rücksicht auf verluste.
wieweit doping kontrollen zugelassen werden von chinesische seite, weiss ich nicht.

ein boykott auf sportebene würde herzlich wenig bewirken, solange in einen atemzug politiker und wirtschafts bosse den chinesen puderzucker ins arsch blasen, und alle naselang versichern, wie toll die wirtschaftliche beziehungen zu china sind.
auch wenn die chinesen alles kopieren und klauen.

napoleon sagte mal....................."Wenn China erwacht, wird die Welt erzittern."....nun,er ist erwacht, wobei das dornröschen schlaf in innere chinas anhält.

die chinesen werden weiterhin an ihre ausrede, was tibet angeht festhalten.
irgendwann vor einige hundert jahren heiratete eine tibetische prinzessin einen chinesische kaiser, und tibet soll ihre mitgift gewesen sein.
das war für china ein ausreichende grund, tibet zu annektieren.

allerdings was in tibet die vergangene jahre abging, war unter alle sau.
zwangs sterilisation von tibeter, frauen wie männer......nur mal eins von viele grausamkeiten zu nennen.
ein volk wird ihre identität beraubt, wir empören uns mit recht, aber ändern wird sich nicht. leider.

--
eleonore

Karl
Karl
Administrator

Re: Olympiaboykott ?
geschrieben von Karl
als Antwort auf arno vom 17.03.2008, 09:58:13
Ich habe zum Thema nun eine Umfrage eingestellt:
--
karl
fahrstg.
fahrstg.
Mitglied

Re: Olympiaboykott ?
geschrieben von fahrstg.
als Antwort auf lotte vom 17.03.2008, 23:16:03
Hallo Lotte.
Da gebe ich Dir vollkommen Recht.
Die Art u.Weise wie sich China das Territorium der Tibeter
unter den Nagel gerissen hat,hat weltweit nur Gezehter
von lauter sogenannten Menschenrechtlern hervorgerufen.
Ernsthaft unternommen hat kein Staat etwas,weil er auch gar nicht kann,denn China ist als immer größer werdende
Handelspartner viel zu wichtig,als dass man sich damit anlegt.Geld hat immer Vorrang!
Später wird mal keiner mehr darüber reden,wie die Größe Chinas zustande kam.
Genau so,wie keiner darüber spricht,wie Kalifornien,Utah,
New Mexico,Colorado,Wyoming u.z.T Arizona zu USA kamen,
oder wie England zu seinem Commonwealth kam.
Frage ist eigentlich,wer überhaupt China als Austragungsstätte nominiert hat ?
Tibet wird so oder so Teil Chinas bleiben.
Ich habe aber den Verdacht,dass die jetzige Aufruhr,von
aussen gesteuert,aufgeflammt ist.
--
fahrstg.
hafel
hafel
Mitglied

Re: Olympiaboykott ?
geschrieben von hafel
als Antwort auf Karl vom 18.03.2008, 08:59:35
Die Erfahrung lehrt. dass ein Fernbleiben des Westens 1980 von den Spielen in Moskau keinen einzigen UdSSR-Soldaten aus Afghanistan vertrieb... im Gegenteil, die Kritiker von Gestern sind heute dort. Daraus, und der Retourkutsche des Ostblocks 1984 in Los Angeles, lehrt die Vernunft, dass sich mit dem Sport als Druckmittel keine politischen Probleme lösen lassen.

Als Angelika Merkel im vergangenem September den Dalai Lama in ihrem Kanzleramt empfing, hagelte es Proteste einer seltsamen Koalition aus SPD und Industrie. Während G. Schröder kritisierte: Merkel habe die chinesischen Gefühle verletzt und K. Beck ihr sogar vorwarf, keine Ahnung von China zu haben, fürchteten Vertreter aus der Wirtschaft, wie BDI-Präsident J. Thumann, um den deutschen Handelsbilanzüberschuss.

Wieder einmal muss B. Brecht herhalten: „Erst kommt das Fressen, dann die Moral“. Solange der Abbruch der Handelsbeziehungen mit China utopisch ist, steht der Sport in keiner moralischen Pflicht.

--
hafel

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