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Aktuelle Themen Operation Zucker. Jagdgesellschaft

youngster
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Re: Operation Zucker. Jagdgesellschaft
geschrieben von youngster
als Antwort auf olga64 vom 26.01.2016, 16:18:19
Liebe Olga du hast genau das richtige gemacht m.E. und dennoch bleibt in so einer Situation ein ungutes Gefühl. Ich kann das gut nachvollziehen, es gehen einem dann alle möglichen Gedanken und Zenarien duch den Kopf. Ich kann dir auch nicht sagen was ich gemacht hätte.

Auf alle Fälle so wie du das Mädchen nach hause gebracht und so wie du die Mutter verständigt bzw. unterrichtet. Ja nach der Antwort und dem Verhalten der Mutter hätte ich dann auch nur nach meinem Bauchgefühl handeln können. Man fühlt sich in solchen Situationen verdammt unsicher, da kann ich dich gut verstehen.

Dein Tun war aber dennoch richtig. Dadurch, dass du dich dem Kind schon mal angenommen hast, hat es bestimmt seine Angst verloren, das war ja auch schon viel wert.
mane
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Re: Operation Zucker. Jagdgesellschaft
geschrieben von mane
als Antwort auf olga64 vom 26.01.2016, 16:18:19
Ich war auch etwas irritiert wegen dieser Formulierung. Das Zitierte stammt von einer Seite des Vereins "Zartbitter", einer Kontakt- und Informationsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen. Meiner Meinung nach unterscheiden die zwischen der engsten Familie und Familienangehörigen außerhalb dieser und bezeichnen sie als Verwandtschaft.
Wer sind die Täter und Täterinnen?

Wichtiger finde ich, dass hier deutlich gemacht wird, dass der größte Teil der Täter aus dem außerfamiliären Nahbereich stammt, die das Kind zwar kennt, die aber nicht mit im Haushalt leben.

Ich gebe Ihnen recht, dass da eine Hemmschwelle besteht, die am Eingreifen hindert, besonders wenn die Situation nicht eindeutig ist. Man will ja auch niemanden falsch beschuldigen.
Das Bauchgefühl ist aber ein guter Indikator zum Handeln - evtl. nicht sofort mit einer Anzeige bei der Polizei. Ich hatte Kontakt zum Jugendamt gesucht, die mir wertvolle Tipps gaben, als ich in unserer Nachbarschaft mitbekam, dass Kinder sehr rauh angefasst wurden. Ich denke, nicht immer ist es ratsam die Kinder sofort gewaltsam aus der Familie herauszuholen.
Wenn es jedoch um Kinder geht, wie in dem Film "Operation Zucker Jagdgesellschaft" gezeigt, ist schnelles Handeln angesagt.
Mane
olga64
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Re: Operation Zucker. Jagdgesellschaft
geschrieben von olga64
als Antwort auf youngster vom 26.01.2016, 17:21:10
DAnke Youngster. Und ich liess mich natürlich dadurch verleiten ,dass mir die Mutter vernünftig erschien, das häusliche Umfeld (so wie es hier halt ist) "normal" usw. Und genau da dürfte das PRoblem liegen, weil Saubermann und Sauberfrau oft die grössten Ferkel sind, wie wir dem Film entnehmen könnten und es in der Realität wohl so ist.
Ich habe den Fall aber noch meiner Nachbarin geschildert, die an der Schule unterrichtet, wo dieses Kind auch hingeht. Sie wird sich auch darum kümmern, Näheres von der Familie zu erfahren und das Kind von Lehrer-Kollegen beobachten lassen. Mehr kann ich nicht mehr machen, nur das nächste Mal mache ich es hoffentlich (noch) besser. Olga

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mane
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Re: Operation Zucker. Jagdgesellschaft
geschrieben von mane
als Antwort auf olga64 vom 26.01.2016, 17:53:24
Da haben Sie mehr getan, als die meisten Menschen, wären sie in ihrer Situation gewesen, getan hätten.
Kinder werden im Stich gelassen, u.a. ist dafür das weitverbreitete Wegschauen und Schweigen verantwortlich. Lt. Manfred Paulus ist dies selten so ausgeprägt, wie bei der sexuell motivierten Kriminalität, begangen an den Wehrlosesten und Kleinsten.
"Wenn es einen Maßstab für den Zustand einer Gesellschaft ist, wie sie mit ihren Kindern umgeht und wie sie ihre Kinder (und die Kinder Anderer) schützt, dann ist es um die unsere nach wie vor nicht gut bestellt."
Die Kriminal Polizei Seite 3

Mane
olga64
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Re: Operation Zucker. Jagdgesellschaft
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 27.01.2016, 17:10:46
Und das in einem Land wie Deutschland, wo Kinder immer weniger werden. Ich kann mir gut vorstellen,dass junge Leute bei ihren Überlegungen, ob Kinder oder nicht, sich auch davon beeinflussen lassen. Auch ältere Menschen wie wir sind oft sehr intolerant Kindern gegenüber (eigene Enkel natürlich ausgenommen). Wenn die laut juchzen, spielen oder sonstwie Krach machen, werden Prozesse geführt, obwohl dies gottseidank heute nicht mehr viel nützt, da die Rechtslage eindeutig ist und Kinder ein Recht haben, auch laut zu sein.
MIr gegenüber wohnt auch so eine Rasselbande, die zudem mit den Kindern meines Nachbarn (er hat eine Patchworkfamilie und ist nur sporadisch in dieser Wohnung, aber dann mit allen Kindern dieser Familie) befreundet sind. DA geht es manchmal hoch her. Ich habe aber beste Erfahrungen damit gemacht, wenn ich mit den Kindern normal spreche und bitte, etwas rücksichtsvoller zu sein, weil auch ich ein Recht auf etwas Ruhe habe. Die sind dann recht verständnisvoll, fragen mich ein Loch in den Bauch, warum das so ist und erinnern sich gegenseitig mit "PST" wenn es mal wieder zu laut wird.
Im Sommer ist das einfacher, da machen sie ihren Quatsch unten am See, wo es mich ja nicht stört.
Mir persönlich sind aber fröhliche Kinder viel lieber als diese kleinen Nerds, die jeden ERwachsenen ignorieren, weil das Smartphone doch interessanter ist. Olga

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