Forum Allgemeine Themen Aktuelle Themen Papst Benedikt tritt zurück.

Aktuelle Themen Papst Benedikt tritt zurück.

Re: Papst Benedikt tritt zurück.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich respektiere auch seine Entscheidung und halte sie gleichermaßen für Stärke.
Aber man kann nur hoffen, dass sein Nachfolger weniger konservativ ist und sich vielleicht auch mal wieder an die Neuerungen des 2. Vatikanischen Konzils erinnert, die in den letzten Jahren wieder zurückgefahren wurden.

Unten ein Interview mit Hans Küng. Zwar nicht neu (von 2011), aber immer noch interessant
Zitat:
Ratzingers Vorgänger Johannes Paul II. hat gegen die Intentionen des Zweiten Vatikanischen Konzils ein Programm der kirchlichen wie politischen Restauration aufgelegt. Er wollte eine Wiederverchristlichung Europas. Und sein treuester Adlatus war schon sehr früh Joseph Ratzinger. Man kann von einer Periode der Restauration des vorkonziliaren römischen Herrschaftssystems sprechen.
Re: Papst Benedikt tritt zurück.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf eleonore vom 11.02.2013, 12:23:06
Ich bin Katholik

Mir hat der Papst nichts gebracht im Leben nur kleine Diskussionen unter Freunden !

Mir ist mein Jim Morisson Bild in der Stube lieber als jetzt ein neues Bild aufzuhängen von einen neuen Papst ;)

crosby :)
wandersmann
wandersmann
Mitglied

Re: Papst Benedikt tritt zurück.
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf eleonore vom 11.02.2013, 12:23:06
Wie Radio Vatikan vorhin mitteilte, liegt der Rückzug des Papstes wohl doch nicht in seinem Alter begründet. Vielmehr sei durchgesickert, dass sich der Pontifex aus aktuellem Anlass in den letzten Tagen nochmal seine Dissertation zum Thema:" Volk und Haus Gottes in Augustins Lehre von der Kirche" zur Hand nahm. Dabei musste er feststellen, dass die wenigen Quellenangaben nicht reichten, sämtliche Zitate abzudecken. Seinen Einwand, Gott hätte ihm ganze Absätze diktiert, konnte selbst der Vatikan nicht für ernst nehmen. Daraufhin wurde er zum Rücktritt gedrängt.
Was für eine fuchtbare Welt.

Anzeige

Medea
Medea
Mitglied

Re: Papst Benedikt tritt zurück.
geschrieben von Medea
als Antwort auf wandersmann vom 11.02.2013, 15:04:02

DAS kann ich zwar nicht so recht glauben, Wandersmann -
aber mitten in den "tollen Tagen" des Karnevals kocht
natürlich die Gerüchteküche.

Den Rücktritt Benedikts sehe ich auch nicht als Schwäche,
er ist für mich ein Zeichen von großer innerer Stärke. Es
zeigt seine Einsicht in die Situation, daß dieses höchste
katholische kirchliche Amt beginnt, ihn gesundheitlich zu überfordern.

Diese Erkenntnis hätte ich mir oft für seinen Vorgänger gewünscht, dessen langsames schweres Sterben
als öffentlicher Akt mir unmenschlich erschien.

Es ist nicht üblich, daß Päpste zurücktreten, bisher soll es
das erst einmal vor Jahrhunderten gegeben haben. Danach
nicht mehr. Auch damit setzt er ein Zeichen.

Mir als Protestantin nötigt diese Heltung ebenfalls Respekt ab.
Man(n) / Frau sollte wissen, wann es Zeit wird, den Hut
zu nehmen.

M.
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
Mitglied

Re: Papst Benedikt tritt zurück.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf nerida vom 11.02.2013, 14:05:27
Zur sachlichen Diskussion darf man sich nicht von den katholischen Kirchenfürsten und deren Verlautbarungen in den Medien durcheinander bringen.

Die Abdankung eines Papstes gab es das letzte Mal vor rund 700 Jahren. Sie wurde meines Wissens 1414 auf dem Konzil zu Konstanz abgeschafft (Das war übrigens das Treffen aller katholischen Fürsten und Könige, an dem Jan Huß schmählich verraten und lebendig auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde). Immerhin ist der Papst der gewählte Stellvertreter Gottes auf Lebenszeit!!! Ratzinger hat zu seiner Wahl genau gewusst, worauf er sich einließ. Glaubt er letzten Endes selbst nicht mehr an Gott?
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Papst Benedikt tritt zurück.
geschrieben von JuergenS
Viel wichtiger als die Rücktritts-Hintergründe ist die Tatsache, dass die kath. Kirche taumeln würde, wenn wieder ein konservativer Papst gewählt werden würde, der Reformen und Eingeständnisse von Fehlern und deren Wiedergutmachung an Opfern vermeidet.

Alles andere ist zweitrangig.

Sonst wird der katholische Glaube mit all seinen Einrichtungen zum Museum.

Anzeige

miriam
miriam
Mitglied

Re: Papst Benedikt tritt zurück.
geschrieben von miriam
als Antwort auf JuergenS vom 11.02.2013, 16:51:53
Aus der Online-Seite von ZDF.heute.de:

Theologe regt begrenzte Amtszeit an

Der Saarbrücker Theologe Gotthold Hasenhüttl regt eine begrenzte Amtszeit des Kirchenoberhaupts an.
"Ich finde gut, dass (Benedikt) zurücktritt, weil dieser Schritt auch das Amt relativiert."
Nun sei eine gute Gelegenheit zu entscheiden, Papst werde man nur noch für maximal zweimal fünf Jahre.

Ende des Zitats

Miriam
lars
lars
Mitglied

Re: Papst Benedikt tritt zurück.
geschrieben von lars
als Antwort auf JuergenS vom 11.02.2013, 16:51:53
Diese Einrichtung ist schon lange zu einem Museum verkommen, meine persönliche Meinung!
Einmal möchte ich doch der miriam Recht geben, die Amtszeit vom Papst sollte begrenzt werden, wäre schon lange fällig.
Wundere mich schon lange, wie viele Menschen immer zusammen kommen wegen dem Papst? Sehen und gesehen werden?
Und dass der Rücktritt eine Ueberraschung sein soll?
Er muss es doch selber am besten wissen, ob er dieses Amt noch "bestreiten" kann, betreffend Gesundheit. Wünsche ich ihm alles Gute in seiner Sommerresidenz!
pippa
pippa
Mitglied

Re: Papst Benedikt tritt zurück.
geschrieben von pippa
als Antwort auf lars vom 11.02.2013, 18:16:26
Ich finde die Entscheidung des Papstes einfach nur vernünftig.

Wenn man Vernunft nun schon als Stärke definiert - na dann ist er meinetwegen auch stark.

Pippa
Karl
Karl
Administrator

Re: Papst Benedikt tritt zurück.
geschrieben von Karl
als Antwort auf miriam vom 11.02.2013, 17:32:21
Der Saarbrücker Theologe Gotthold Hasenhüttl regt eine begrenzte Amtszeit des Kirchenoberhaupts an.
"Ich finde gut, dass (Benedikt) zurücktritt, weil dieser Schritt auch das Amt relativiert."
In der Tat, das wäre eine gewaltige Revolution, wenn eine begrenzte Amtszeit für einen Papst eingeführt würde. Es wäre ein Schritt in die Moderne. Das wird aber nicht passieren. Allerdings werden zukünftige Päpste sich eventuell an Benedikt erinnern und sich ermutigt fühlen Gleiches zu tun.

@ nerida,

ich habe doch kein Gerücht gestreut (eine Behauptung als Realität in die Welt gesetzt), sondern laut nachgedacht. Die Zeiten der Denkverbote sind vorbei. Benedikt wird sehr wahrscheinlich diesen Schritt mit seinen Beratern diskutiert haben. Eine vollkommen einsame Entscheidung war dies vermutlich nicht.

Karl

Anzeige