Aktuelle Themen Papst

rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Papst
geschrieben von rolf †
als Antwort auf eko vom 12.02.2009, 11:33:54
Eko,
warum ist Beeinflussung bei dir so negativ besetzt?
Wir werden doch ständig beeinflusst, sogar vom Wetter.
Jede Information - egal woher - beeinflusst unsere Meinungsbildung.
Wichtig ist doch, daß wir uns unsere Meinung dadurch bilden, daß wir die für uns richtigen Schlüsse ziehen.
--
rolf
sammy
sammy
Mitglied

Re: Papst
geschrieben von sammy
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.02.2009, 23:45:28
Ich kann mir schwer vorstellen, dass du eko, in einem anderen Kulturkreis z.B. als Aborigin oder als tibetischer Bauernbub geboren, dir dieselben Glaubensinhalte erarbeitet hättest, die du jetzt hast.


nun mart1,
bist du nicht auch der Meinung gerade die "Naturvölker" praktizieren weitestgehend einen "Glauben"??
Wie nun ein "Glauben" besetzt sein mag sei dahin gestellt, mir zumindest sind Menschen, die an etwas glauben lieber, wie diejenigen die meinen feststellen zu müssen...."Glaubende" wären "Schafe" die von einigen wenigen missbraucht werden...


sammy
eko
eko
Mitglied

Re: Papst
geschrieben von eko
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.02.2009, 00:03:54
ok!

Ich denke aber weiter.

Wenn du also allein von dir und aus dir heraus zu doch vorwiegend christlich-evangelischen Vorstellungen gelangt bist, dann müßte doch jeder Mensch auf der Welt, der sich Gedanken über das Dies- und Jenseits macht, zu ähnlichen Glaubensinhalten gelangen.
--
mart1


@ mart:

Da gebe ich Dir vollkommen Recht. Und es gibt solche Menschen, aber die outen sich halt nicht in diesem glaubensfeindlichen Forum hier und sie hängen zumeist auch ihre Erfahrungen nicht an die große Glocke, sondern leben ganz einfach ihren Glauben.

Ich kann Dir versichern, dass es ausser den Menschen, die meinen, ihr Christsein so zeigen zu müssen, dass alle Welt auf sie schaut, viele viele andere gibt, die das nicht nötig haben.

Gottesglauben ist kein sanftes Ruhekissen, etwa nach dem Motto: "einmal glauben = immer glauben". Es kommen Tage und Momente des Zweifels; und Pfarrer, die mir in einer solchen Situation lediglich die Bibel in die Hand drücken, können mir gestohlen bleiben. Ebenso Menschen wie hema, die so tun, als sei ihr Glaube felsenfest und unantastbar.

Es ist und es bleibt ein steter Kampf.

Und das habe ich in meinem Leben gelernt: Du kannst da von keinem anderen Menschen eine brauchbare Unterstützung bekommen, sie nützt auch wenig. Man muss sie sich selbst erarbeiten und sich immer wieder aufs Neue mit ihr auseinandersetzen.

Es grüßt freundlich

der e k o


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bongoline
bongoline
Mitglied

Re: Papst
geschrieben von bongoline
als Antwort auf eko vom 12.02.2009, 12:20:08
Es ist doch ganz egal, von wem man zu irgendwas inspiriert worden ist, wichtig ist doch, was man selbst draus macht.

Ein Negativbeispiel:

In meinem Bekanntenkreis hat sich eine junge Frau in einen Moslem verliebt, wir im Bekanntenkreis haben schon manchmal die Augen verdreht ob der Abhängigkeit dieser jungen Frau, die dem Mann bei jedem Wort, bei jedem sonstigen Geräusch, das er von sich gab, an den Lippen und sonstwo hing.
Eines Tages verkündete sie stolz, sie werden den muslimischen Glauben annehmen und hat das mit aller Konsequenz auch durchgezogen. Nur - ich glaube, es gibt keinen Moslem, der sooooooooooooo extremistisch seinen Glauben auslebt, sogar ihr Freund zieht sich langsam aber sicher immer mehr von ihr zurück, weil dieser Fanatismus fast nicht mehr zu ertragen ist. Er sagte nur mal, normalerweise ist der muslimische Mann der Wortführer, aber sie mache ihn jetzt wirklich bald schon zum Hampelmann.

Meine Meinung ist, Glaube ist etwas, was sich in uns abspielt und für mich ist der Glaube durch diese Verinnerlichung ein leiser Glaube. Je mehr und je lauter man seinen Glauben nach außen hin trägt, auslebt, umso mehr bringt der/diejenige Zweifel zum Ausdruck. Nur obiges Beispiel zeigt wieder mal - es kommt nix von nix, der Mensch ist einfach nun mal leicht beeinfluss- bzw. manipulierbar und manche verstehen es so gut zu manipulieren, dass das Gegenüer absolut davon überzeugt ist, alles sei ganz allein aus Eigenem erarbeitet.


--
bongoline
felix
felix
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Grundsatzfragen zum Glauben
geschrieben von felix
als Antwort auf sammy vom 12.02.2009, 12:09:59
Wie es zum Glauben an eine übergeordnete Institution, einer transzendenten, kreativen oder schicksalsbestimmenden Macht kolmmt wäre ein interessantes, grundlegendes Thema für sich.

Unter anderen gäbe es hier diverse Aspekte zu beleuchten:

- Die Entstehung und Weiterentwicklung dieser typisch menschlichen Vorstellung im Laufe der Menschwerdung in der Evolution.

- Die geschichtlichen Entstehunsgeschichten von religiösen Vorstellungen.

- Die Glaubensformen der noch bestehenden urtümlichen Volksgruppen.

- Die Entwicklung des Glaubens vom Kleinkind bis zum Tod.

- Der Glaube als (Schein-) Antwort auf die rational unlösbaren Grundfragen nach dem "Woher", "Wohin", dem Sinn des Daseins und dem Zustand nach dem Tod etc.

- Der Einbezug der Erkenntnisse der vergleichenden Ethologie, der Verhaltensforschung. Insbesondere die Strukturierung des Sozialverhaltens in einer Gruppe, Sippe, Population. Die Funktion einer Hierachie, einer Rangordnung eines Alphas, einer Leitfigur.

- Die machtpolitische Instrumentalisierung des Glaubens zum Zwecke der Führung und des Gehorsams.

Die Aufzählung ist unvollständig gäbe aber Stoff für ein eigenes Forum!

--
felix
felix
felix
Mitglied

Re: Papst
geschrieben von felix
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.02.2009, 00:03:54
Hallo mart,

die Frage nach dem "Urglauben" habe ich auch in meine Liste der diskussionswürdigen Aspekte gestellt.

Die christlichen Glaubensinhalte entsprechen mit Sicherheit nicht diesem Grundtypus. Sie entwickelten sich auch erst nach langen Kulturepochen im Kleinasiatischen Raum.

Genauso schwierig ist die Frage nach der Ursprache der Menschen. Da würde ja auch niemand annehmen, dass dies Deutsch oder Französisch sein kann!

--
felix

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schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Grundsatzfragen zum Glauben
geschrieben von schorsch
als Antwort auf felix vom 12.02.2009, 12:42:29
Einen ganz wichtigen Aspekt hast du vielleicht vergessen aufzuzählen: Die Angst!

Ich denke, als der Mensch langsam sich zu einem solchen wandelte, begann er sich zu überlegen, was denn all diese Naturgewalten wie z.B. der Blitz sein könnten. Da er keine Lösung fand, wurde es ihm zum Unerklärlichen. Und aus diesem Unerklärlichen wurden die Geister. Und aus diesen die Götter. Und aus diesen - es wurde dadurch übersichtlicher! - der EINE Gott.

Aber die Urangst des sich aus dem Tier entwickelnden Menschen ist bis heute geblieben. Nur so sind gewisse Ergüsse von gewissen Menschen - auch im ST! - zu erklären.

--
schorsch
Re: Grundsatzfragen zum Glauben
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 13.02.2009, 10:08:42
Einen ganz wichtigen Aspekt hast du vielleicht vergessen aufzuzählen: Die Angst!

Ich denke, als der Mensch langsam sich zu einem solchen wandelte, begann er sich zu überlegen, was denn all diese Naturgewalten wie z.B. der Blitz sein könnten. Da er keine Lösung fand, wurde es ihm zum Unerklärlichen. Und aus diesem Unerklärlichen wurden die Geister. Und aus diesen die Götter. Und aus diesen - es wurde dadurch übersichtlicher! - der EINE Gott.

Aber die Urangst des sich aus dem Tier entwickelnden Menschen ist bis heute geblieben. Nur so sind gewisse Ergüsse von gewissen Menschen - auch im ST! - zu erklären.

--
schorsch


Damit Schorsch,könntest Du genau richtig liegen.
Es leuchtet ein,mir jedenfalls.

Lieben Gruß,Astrid
susannchen
susannchen
Mitglied

Re: Grundsatzfragen zum Glauben
geschrieben von susannchen
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.02.2009, 11:05:14
Ich fürchte Schorsch setzt Selbstbewusstsein mit Angst gleich!
--
susannchen
eko
eko
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Re: Papst
geschrieben von eko
als Antwort auf bongoline vom 12.02.2009, 12:38:58
@ bongoline:

Es ist mir unbegreiflich, warum man (ich schreibe bewusst "man" und nicht "Du"!) immer die negativen Beispiele heranziehen muss. Warum kann man denn nicht auch positive Beispiele bringen? Ich versteh das nicht!

Und was die Lautstärke des Bekenntnisses seines Glaubens anbetrifft:

Ich trage meinen Glauben ganz gewiß nicht wie eine Monstranz vor mir her. Wenn ich hier immer und immer mal wieder etwas poste, dann lasse ich mich dazu hinreißen (was ich eigentlich gar nicht nötig hätte), auf provokante Aussagen zu reagieren.

Hat denn überhaupt jemand mal sich positiv zu meinen Bekenntnissen geäußert? Nein! Mit Wonne stürzen sich doch fast alle drauf, nur darauf aus, meine Weltanschauung zu verhöhnen und zu verlachen. Schau Dir doch mal den Felix z.B. an, der will es doch ums Verr....nicht wahrhaben, dass ich meine Linie selbst gefunden habe, ohne Beeinflussung durch irgendeine Instanz.

Ja, ich habe mich dem Einfluss der Kirche entzogen und mich selbst auf die Suche nach Gott gemacht. Ich kann nicht sagen, dass ich ihn schon so gefunden hätte, dass ich mich zufrieden zurücklehnen könnte. Es kommen immer mal wieder Zweifel und Fragen.

Dieses von Dir, bongoline, angeführte Negativbeispiel kannst Du doch unmöglich verallgemeinern. Solche "Ausreißer" gibts immer und in allen Lebenslagen, aber man kann sie doch nicht als das Maß aller Dinge heranziehen. Das ist doch unmöglich!
--
eko

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