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Aktuelle Themen Peinlich, peinlich.....

luchs35
luchs35
Mitglied

Peinlich, peinlich.....
geschrieben von luchs35
Nicht nur die Anleger brauchen immer stärkere Nerven, wenn sie feststellen müssen, wie in der aktuellen Finanzkrise "alte Böcke zum Gärtner" gemacht werden.
Bringt es doch die Bundeskanzlerin fertig, den 77jährigen Hans Tietmeyer als Chef einer Expertengruppe für das Banken-Rettungspakt vorzuschlagen. Denselben Tietmeyer, der als Aufsichtsrat die Hypo Real Estate (HRE) deren dramatische Krise mit verantwortete.

Dass sie damit bei der ersten Lesung zu diesem Thema einen vollen Heiterkeitserfolg einfuhr und eine Kontroverse mit der SPD auslöste, ist nur die Spitze der Peinlichkeit, die dann Tietmeyer selbst mit seinem Verzicht auf dieses Amt stoppte.

Es wirft nicht gerade eine positives Licht auf die Kanzlerin und ihre Berater, die hier mit "Nichtwissen" (??) in einer solch heiklen und für das Land folgenschweren Finanzkrise handeln.

Mit politischem Dilettantismus ist die Krise sicher nicht zu bewältigen.

Vielleicht machen wir für unser Erspartes doch besser ein Plätzchen unter der Matratze frei....
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luchsi35
carlotta
carlotta
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Re: Peinlich, peinlich.....
geschrieben von carlotta
als Antwort auf luchs35 vom 16.10.2008, 15:00:17
ich schätze eure änschi, aber auch kluge menschen können dumme fehler machen.
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carlotta
hafel
hafel
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Re: Peinlich, peinlich.....
geschrieben von hafel
als Antwort auf luchs35 vom 16.10.2008, 15:00:17
Als Mit-Architekt der deutschen Einheit und langjähriger Hüter der D-Mark hat sich Ex-Bundesbankpräsident Hans Tietmeyer fraglos viele Verdienste erworben. Doch als Chef eines Expertengremiums der Bundesregierung zur Überwindung der Finanzkrise ist der 77-jährige eine krasse Fehlbesetzung. Tietmeyer mag vor Sachverstand strotzen, aber in seiner Funktion als Kontrolleur bei Hypo real Estate und der HRE –Neuerwerbung Depfa – Bank hat er - gelinde gesagt – keine Überzeugende Vorstellung abgeliefert. „Operation Vertrauen“ nennt Frau Merkel das Programm zur Stützung der Finanzmärkte. In diese Operation das Aufsichtsmitglied einer Bank einzubinden, die nur dank massiver staatlicher Hilfe vor der Pleite gerettet werden konnte, ist kontraproduktiv und recht instinktlos. Der schnelle Rückzieher begrenzt zwar den Schaden, macht die Sache für Tietmeyer und das Kanzleramt aber nicht weniger peinlicher. Für die Opposition ist dieser Patzer ein gefundenes Fressen. Doch ich denke, die Lage ist zu ernst, um sich all zu lange darüber aufzuregen.
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hafel

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chris
chris
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Hat unsere Kanzlerin soooooooo schlechte Berater??
geschrieben von chris
als Antwort auf luchs35 vom 16.10.2008, 15:00:17
Merkel war schlecht beraten
Merkel hatte in ihrer Regierungserklärung angekündigt, zur Vorbereitung eines Sondertreffens der G8-Staaten und einiger Schwellenländer wolle sie noch in diesem Jahr eine Expertengruppe einsetzen. Sie habe Tietmeyer gebeten, diese zu führen. Offenbar war Merkel bei der Benennung des 77-Jährigen schlecht beraten - nach dpa-Informationen wusste sie nicht, dass Tietmeyer Aufsichtsratsmitglied der HRE ist. Die SPD erklärte prompt, sie werde dies nicht mittragen. Auch aus der Unionsfraktion wurde die Berufung Tietmeyers als nicht sensibel bezeichnet.

_aus:http://wirtschaft.t-online.de/c/16/53/86/44/16538644.html-


Ich frage mich wirklich, ob das Beraterteam um Frau Merkel nur jeden Monat das
Gehalt einsteckt und sonst nichts denkt.


Wo soll da für uns "Endverbraucher" noch ein Vertrauen herkommen??
Wenn ein Aufsichtsrat keine Bilanzen lesen kann, dann hat er nichts im
Aufsichtsrat verloren. Ganz zu schweigen davon, dass solche Leute auch noch
Berater werden sollen. Das ist mehr als eine Lach-Nummer.

Warum werden für die Verluste der Bank die kleinem
Leute bestraft??? Wie wäre es, wenn man die Herren im Aufsichtsrat mal zum
Regress auffordert, für den Mist, den sie verzapft haben?




--
chris
silhouette
silhouette
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Re: Hat unsere Kanzlerin soooooooo schlechte Berater??
geschrieben von silhouette
als Antwort auf chris vom 16.10.2008, 16:39:48
Ich gebe zu bedenken, dass es unter Politikern durchaus vorkommen kann, jemand absichtlich "schlecht zu beraten" und ins offene Messer laufen zu lassen. Mit solchen einleitenden Aktionen wurden schon Amtsinhaber gestürzt.

Die Geschichte selbst wird Stoff liefern für die Büttenreden der nächsten Karnevals-Saison. Von irgendwas müssen die doch auch "leben".
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silhouette
luchs35
luchs35
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Re: Hat unsere Kanzlerin soooooooo schlechte Berater??
geschrieben von luchs35
als Antwort auf silhouette vom 16.10.2008, 16:44:55

ja, Silhouette, ich würde den Büttenrednern gönnen, Munition fürs grosse Lachen zu finden , wenn...die Ursache nicht zum Heulen wäre! Diese Panne spricht für die Schludrigkeit, mit der Leute in Positionen gehievt werden, denen sie schlicht und einfach nicht gewachsen sind. Wenn einer mal einen gutgefederten, weichen Sessel ergattert hat, bleibt er in irgendeiner Form erhalten, bis er von allein vom Stuhl fällt!

Tietmeyer mag seine Meriten verdient haben, aber jenen, die ihn nun ausgerechnet in eine Position setzen wollten, die er erst so richtig schön "vergeigt" hat, ist angesichts der prekären Finanzlage doch mehr Augenmass anzuraten. Das Vertrauen der kleinen und grossen Anleger, eigentlich aber jedes Einzelnen, ist sowieso mehr als angeschlagen. Da fehlte nun so ein Patzer gerade noch, um zu zeigen, dass die Schlamperei weitergeht. Vertrauensbildend war das mit Sicherheit nicht.

--
luchsi35

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EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
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Re: warum nicht T ?
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf luchs35 vom 16.10.2008, 17:32:53
Jetzt will ich mich mal so richtig unbeliebt machen.
1. bin ich auch nicht so toll für den herrn T, aber mehr wegen seines alters und wegen seiner rolle im aufsichtsrat, aber da haben auch andere gesessen und haben heut noch ihre posten inne, wie auch ein herr L .
2.Find ich aber die idee zumindest überlegenswert, denn herr T hat durchaus seine früheren verdienste, wissen und erfahrung in dieser branche.
Warum also soll ein intimer kenner der materie in neuer, kontrollierter funktion, im dienste eines neuen herrn nicht denen auf die finger schauen, die ihm nix vormachen können?
Bei der aufarbeitung der stasiunterlagen hat die behörde auch ehemalige kenner des systems beschäftigt um an gut gehütete geheimnisse zu kommen.



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gram
luchs35
luchs35
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Re: warum nicht T ?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 17.10.2008, 10:58:21
Diesem Gedankengang kann ich gut folgen, gram, ich hatte zuerst einen ähnlichen.
Aber: es geht auch um Vertrauensbildung, vor allem bei der Bevölkerung, sprich den grossen und kleinen Anlegern oder Sparern. Und ich fürchte, die sehen das anders. Da macht man dann buchstäblich den "Bock zum Gärtner", denn als Aufsichtsrat hat Tietmeyer bei der HRE ja nun mal versagt.
Und es zeugt wahrlich nicht von Fingerspitzengefühl von Frau Merkel, ihn nun als Chef über dieses schwierige und heikle Unterfangen "Rettungspaket" vorzuschlagen, wobei die Medien wohl ziemlich heftig in diese Kerbe schlagen werden. Dann könnte genau das passieren, was am meisten gefürchtet wird: Jeder beeilt sich, sein Geld unter der Matratze zu verstecken .

Man kann es also nicht mit der Aufarbeitungshilfe Stasi vergleichen.

Aber die Kuh ist ja vom Eis: Tietmeyer hat abgelehnt (worden?)!

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luchsi35
chris
chris
Mitglied

Re: warum nicht T ?
geschrieben von chris
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 17.10.2008, 10:58:21

2.Find ich aber die idee zumindest überlegenswert, denn herr T hat durchaus seine früheren verdienste, wissen und erfahrung in dieser branche.
geschrieben von Gram


Gram,

gerade weil so jemand Kenntnisse hat, frage ich mich als Laie,
warum erkennt ein Fachmann nicht das Problem der Branche??
Für mich entsteht das Gefühl, alles schön abnicken - Hauptsache
die Aufsichtsratsvergütung kommt aufs Konto.

Damit meine ich nicht nur Herrn T., sondern alle, die bei
Hypo Real Estate Verantwortung getragen haben - oder hätten tragen sollen!
--
chris
baerliner
baerliner
Mitglied

Re: warum nicht T ?
geschrieben von baerliner
als Antwort auf chris vom 17.10.2008, 12:24:50
Auch bei den Beschlüssen eines Aufsichtsrates gilt, dass sie mindestens mit einfacher Mehrheit gefällt werden müssen. Und im Aufsichtsrat sitzen nicht nur Fachleute, sondern auch Betriebsräte, Gewerkschaftler usw.

Da nutzt die Fachkenntnis eines Herrn Tietmeyer herzlich wenig, wenn andere glauben, es besser zu wissen. Natürlich könnte ein Fachmann sein Amt dann niederlegen, aber ob das in jedem Falle sinnvoll ist, möchte ich bezweifeln, denn die Medien würden sich gierig auf so einen Fall stürzen.

Die Entscheidungen werden ja eh vom Vorstand gefällt. Und den bzw. seinen Vorsitzenden kann der Aufsichtsrat gar nicht so leicht von seinem Posten abwählen lassen oder zum Rücktritt bewegen.

--
baerliner

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