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Aktuelle Themen Reden wir über Menschenrechte in Deutschland

hl
hl
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Reden wir über Menschenrechte in Deutschland
geschrieben von hl
Zitat:
"Ich denke es ist wichtig, dass man Diskussionen über Menschenrechte nicht mit der Frage beginnt: 'Wir sind doch nicht Uganda!' 'Wir sind doch nicht China!'' oder 'Wir sind doch nicht Russland!', sondern einfach zu sagen: 'Auch bei uns gibt es Menschenrechtsverletzungen und die müssen ernst genommen werden'."


Auf das Ergebnis darf man gespannt sein.

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hl
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Reden wir über Menschenrechte in Deutschland
geschrieben von eleonore
als Antwort auf hl vom 02.02.2009, 10:46:18
hl,

danke für deinen link, sehr interessant.
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eleonore
hugo
hugo
Mitglied

Re: Reden wir über Menschenrechte in Deutschland
geschrieben von hugo
als Antwort auf hl vom 02.02.2009, 10:46:18
hm hl,,,die theoretischen Gesetze, Regelungen, Vorschriften und Möglichkeiten,,die Menschnrechte einzuhalten zu akzeptieren und Überschreitungen auszumärzen sind recht ordentlich,,

woran es hapert ist die praktische Durchführung,,,,unser GG ist da schon viel weiter als eine große Masse der Bevölkerung.

So schreibt die Schweriner VZ erst gestern: "In MV werden immer mehr Fälle von Gewalt gegen Frauen und Kinder in Familien bekannt. „Die Zahl der Anzeigen ist 2008 erneut gestiegen, die gesamte Statistik liegt aber noch nicht vor“, sagte die Schweriner Staatssekretärin für Gleichstellung, Margret Seemann, am Sonnabend in Rostock. Anlass war eine Tagung mit rund 120 Ärzten, Rechtsmedizinern und Zahnärzten, wie Gewalt in Familien früher erkannt und eher bekämpft werden kann. Bereits 2007 waren 1383 solcher Straftaten angezeigt worden, 285 Fälle mehr als 2006. Aus den Anzeigen aus dem Jahr 2007 sind in 990 Fällen Strafverfahren wegen Körperverletzung geworden, in acht Fällen auch wegen Totschlags."

und in Blick in die anderen Bundesländer zeigt mir ein ähnliches Bild,,,

dabei muss man aber auch anerkennen das durch die Öffentlichkeit und Medienwirksamkeit dieses Themas der Mut vieler Menschen zugenommen hat, nicht mehr zu schweigen, sondern Anzeigen zu erstatten,,



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hugo

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eliza50
eliza50
Mitglied

Re: Reden wir über Menschenrechte in Deutschland
geschrieben von eliza50
als Antwort auf hl vom 02.02.2009, 10:46:18
Wie soll ein allgemeiner Überprüfungsauschuß des Menschenrechtsrats auch anders die Zeit totschlagen als mit Überprüfungen? Und warum sollen wir nostra culpa schreien : Wir verletzen Menschenrechte? Wenn Asylanten, auch gegen ihren Willen, medizinisch untersucht werden, um die Gefahr der Ausbreitung gefährlicher Krankheiten zu verhindern? Und die medizinische Behandlung stellt in meinen Augen auch keine Menschenrechtsverletzung dar. Jedes Land stellt die Bedingungen für die Einreise in eigener Verantwortung auf und dass Personen bis zur Feststellung aller geforderten Voraussetzungen in Gewahrsam bleiben, ist weltweit üblich. Bei uns werden sie m.E. menschenwürdig untergebracht und ausreichend ernährt. Wir haben also von dem Ausschuß nichts zu befürchten. Gegen einschleichende Terroristen dürfen wir uns doch auch wehren oder?
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eliza50
adam
adam
Mitglied

Re: Reden wir über Menschenrechte in Deutschland
geschrieben von adam
als Antwort auf hl vom 02.02.2009, 10:46:18
Zitat:
"Ich denke es ist wichtig, dass man Diskussionen über Menschenrechte nicht mit der Frage beginnt: 'Wir sind doch nicht Uganda!' 'Wir sind doch nicht China!'' oder 'Wir sind doch nicht Russland!', sondern einfach zu sagen: 'Auch bei uns gibt es Menschenrechtsverletzungen und die müssen ernst genommen werden'."


Auf das Ergebnis darf man gespannt sein.

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hl
geschrieben von hl


Genau hl,

auf das Ergebnis darf man gespannt sein. Und wenn der Bericht des Menschenrechtsrats der UNO vorliegt, sollten wir darüber reden.

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adam
eliza50
eliza50
Mitglied

Re: Reden wir über Menschenrechte in Deutschland
geschrieben von eliza50
als Antwort auf hugo vom 02.02.2009, 11:05:23
hugo, die von Dir angeführten Straftaten häuslicher Gewalt in Deinem Bundesland werden sicherlich nicht von der erwähnten Kommission untersucht. Sie bieten allerdings genügend Diskussionsstoff für Tagungen von Ärzten, Hausfrauen, Hebammen etc., zählen aber nicht unbedingt zu den Menschenrechtsverletzungen. Zur Ahndung genügen die örtlichen Justizorgane in MV. Die Reduzierung dieser Straftaten ließe sich meiner Meinung nach durch Drosselung des Alkoholkonsums in Mcpom eher erreichen, als durch Tagungen.

--
eliza50

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darklady
darklady
Mitglied

Re: Reden wir über Menschenrechte in Deutschland
geschrieben von darklady
als Antwort auf eliza50 vom 02.02.2009, 12:03:36

Nun ich denke der von Dir angesprochene Alkoholkonsum, ist in jedem Bundeslamd ein Problem. Nicht jedoch die Ursache für häusliche Gewalt.
Denke es handelt sich hier um einen ganzen Pool von Ursachen.
- keine intakten Familien
- mangelndes Selbstbewusstsein
- Arbeitslosigkeit
- Armut
- fehlende Werte
- keine Identifikationsmöglichkeiten durch Vorbilder
- Reizüberflutung durch Medien
- Missbrauch.....


Ich denke diese Liste liesse sich leider noch um einiges erweitern.
Denke mal ne bessere Bildungspolitik würde da schon sehr viel bewirken.

Darklady
yankee
yankee
Mitglied

Re: Reden wir über Menschenrechte in Deutschland
geschrieben von yankee
als Antwort auf hl vom 02.02.2009, 10:46:18
Menschenrechte sind die Zielvorgabe um deren Erreichung sich jeder einzelne Mensch als auch jede Gesellschaft ständig bemühen sollte.
Abhängig vom politischen System jeder einzelnen Gesellschaft, stehen die Rechte des einzelnen Menschen mehr oder weniger im Zentrum.
In einem Gesellschaftssystem mit Schwerpunkt Wirtschaft bzw. wirtschaftlichem Erfolg, steht der einzelne Mensch erstmal nicht im Mittelpunkt des Interesses. Wir sehen dies ja täglich, wie wenig in unserem System der „Faktor“ Mensch noch wert ist bzw. an Wert verliert.
In Kapital orientierten Systemen ist der Mensch nur Mittel zum Zweck.
Nun könnte man ja glauben, dass in religiös orientierten Gesellschaftssystemen die Menschenrechte einen höheren Stellenwert hätten. Eigentlich wäre dies logisch. Leider steht dort aber nicht der Mensch sondern eine imaginäre göttliche Macht im Zentrum des Interesses, denen der Mensch in allem untergeordnet ist. Damit sind denen, welche die religiöse Macht ausüben, natürlich automatisch Tür und Tor geöffnet, jedwede Verletzung eines Menschenrechts durch ein frei interpretierbares übergeordnetes „göttlich verordnetes Recht“ zu rechtfertigen.
In diktatorischen und monarchischen Systemen ist es vom Prinzip her ähnlich wie in den religiösen. Entscheidend ist das übergeordnete Recht der politischen Macht und die Rechte der Menschen sind untergeordnet. Darin unterscheiden sich auch demokratische Systeme nicht.
Vor dem Hintergrund dieser Tatsache sind Verletzungen der Rechte Einzelner in jedem System vorprogrammiert. Wie stark das Potenzial der Verletzungen ist, hängt dann wiederum vom Grad der Freiheit ab, sich gegen Verletzungen des Rechts zu wehren.
In demokratischen Systemen ist dies ja grundsätzlich möglich, ist aber meistens eine Frage der finanziellen Möglichkeiten.
Also wie man es dreht und wendet, die Menschenrechte bleiben ein Ziel in den Systemen, in denen sie offiziell anerkannt wurden. Das Systeme dieses Ziel niemals zu 100% erreichen werden, liegt in der Natur der Sache. Nur der einzelne Mensch ist in der Lage dieses Ziel zu erreichen. Wenn jeder einzelne die Menschenrechte achten würde, könnten Systeme nicht dagegen verstossen. Wahrscheinlich denke ich da viel zu einfach, aber für mich ist die Antwort auf die Frage, warum die Menschenrechte nicht eingehalten werden, in dieser Form ausreichend.

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yankee
uki
uki
Mitglied

Re: Reden wir über Menschenrechte in Deutschland
geschrieben von uki
als Antwort auf yankee vom 02.02.2009, 12:58:25
yankee, ob deine Ausführungen wirklich ausreichend sind, weiß ich nicht genau, doch es scheint mir, du hast wirklich viele Fragen angesprochen und gut durchdacht.

Ich glaube, die Menschen dürfen nie aufhören daran zu arbeiten und werden es in absehbarer Zeit nicht schaffen, dass ein zufriedenstellendes Ergebnis weltweit erreicht wird.

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uki
yankee
yankee
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Re: Reden wir über Menschenrechte in Deutschland
geschrieben von yankee
als Antwort auf uki vom 02.02.2009, 13:22:36
Es liegt mir fern, irgendeinen Anspruch auf Vollständigkeit oder gar Richtigkeit meiner momentanen Meinung zu diesem Thema, zu stellen.
Ich glaube aber nicht, daß es sehr viel Sinn macht, nur über Menschenrechte in Deutschland zu sprechen. Wir sind in einem Verbund von Ländern, Kulturen und unterschiedlichsten Interessen eingebunden. Hier jetzt so eine Art "PISA-Studie" für Menschenrechtseinhaltungen bzw. Verstösse anzufangen, ist m.E. zu kurz gedacht.
Schon allein bei der Definition von Menschenrechten, gehen die Meinungen auseinander.
So wie es die Menschenrechte gibt, müssten ebenso die Menschenpflichten definiert werden. Eine davon wäre beispielsweise die Einhaltung der Menschenrechte.(Ich weiss das es etwas in dieser Art schon gibt)
Wie die allerdings ausgelegt werden, sehen wir am besten bei dem Recht auf Verteidigung von Israel und Palästina. Beide nehmen diese Recht in Anspruch. Wie unterschiedlich allein dieses Recht gesehen wird, kann man sehr deutlich an diesem Beispiel sehen.
--
yankee

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