Aktuelle Themen Schach im Seniorenheim: was haltet Ihr davon?

Hallo,
bei verschiedenen Schachvereinen wird z.Z. diskuttiert, was man gegen den ständigen Mitgliederschwund unternehmen könnte. Eine (wie ich finde gute Idee) ist, dass man nun gezielt Senioren als neue Mitglieder gewinnen will. D.h. Mitglieder des Schachvereins würden in Seniorenheime gehen und dort mit Bewohnern spielen. Oder eine Simultanvorstellung geben. Oder sogar einen Abholdienst anbieten, um Schachspieler zum Vereinsabend abzuholen und wieder ins Seniorenheim zurück zu bringen. Ich finde die Idee gut, weil es nicht nur den Schachvereinen helfen könnte, sondern auch möglicherweise gelangweilten Bewohnern von Seniorenheimen, die sich für Schach interessieren, hilft. Und vielleicht hatte der eine oder andere Seniore ja schon mal die Idee zum Schachverein zu gehen, aber die Hemmschwelle war zu groß!?
Was meint Ihr: würden solche Aktionen auf Interesse stoßen in den Seniorenheimen?

Ich weiß es nicht,ob gerade Schach so verbreitet ist. Aber vielleicht ist es einen Versuch wert. Ich selbst würde kein Schach spielen. Ich bevorzuge körperliche Aktivitäten, wandern, laufen mit dem Hund, usw. Ich glaube es wäre gut, wenn auch in Seniorenheimen mehr solche Sachen gemacht würden. Viele Krankheiten kann man ausschließen wenn genügend Bewegung da wäre. Aber das ist meine Meinung, vielleicht lieben andere Leute mehr das Schachspiel.

Hm, meinst Du, dass die in einem Seniorenheim befindlichen Senioren noch Geld für die Mitgliedschaft in einem Schachverein übrig haben? Die sind oft froh, wenn sie ihren Aufenthalt im Seniorenheim aus der eigenen Rente finanzieren können, ohne, dass ihre Kinder mit herangezogen werden müssen.

Und das wenige Geld, dass den Senioren dort als Taschengeld zur Verfügung steht, will ihnen doch wohl kein Schachverein noch aus der Tasche ziehen, nur weil er an Mitgliederschwund leidet?

Solange es nicht darum geht, unter diesen Senioren neue Vereinsmitglieder zu rekrutieren, finde ich die Idee vom gemeinsamen Schachspiel in Seniorenheimen schon gut.

LG,
woelfin

Solange es nicht darum geht, unter diesen Senioren neue Vereinsmitglieder zu rekrutieren, finde ich die Idee vom gemeinsamen Schachspiel in Seniorenheimen schon gut.

Da hast du mich auf eine gute Idee gebracht. Ich suche dauernd jemand zum Schachspielen und niemand will. Aber an ein Seniorenheim habe ich noch nicht gedacht. Ich habe gleich eines nebenan, auch Seniorenwohnungen. Mal nachfragen, ob es da vielleicht jemand gibt, der auch noch gerne spielen möchte.

Luchs

Bei uns am Ort läuft es anders herum. Senioren erteilen ehrenamtlich den Schülern unserer Grundschule Schachunterricht. Viele der Kleinen sind mit Begeisterung dabei, einige haben sich inzwischen einem Schachclub angeschlossen und spielen erfolgreich in der Liga.
Diese Art der Werbung für Schach finde ich besser, als Seniorenschach, so schön natürlich eine sinnvolle und den Geist anregende Beschäftigung im Heim auch sein mag. Allzu viele der Heimbewohner werden ohnehin nicht mehr für einen solch anspruchsvollen Denksport in der Lage sein.

Clara

Die Idee mit Schachspielen im Seniorenheim ist sicher sehr gut.
Nur solltet ihr nicht davon ausgehen, dass sich viele der dortigen Bewohner zu einer Mitgliedschaft bewegen lassen.
Trotzdem solltet ihr das machen.

Allerdings nicht still und heimlich nur mit dem Seniorenheim abgesprochen, sondern mit Information der Presse.
Die sind sicher an solchen Aktivitäten interessiert und berichten dann auch dementsprechend in der lokalen Presse.

Wenn ihr dann noch durchblicken lasst, dass euer Verein evtl auch Kurse für Jüngere anbieten könnte (Kinder und Jugendliche und deren Eltern) dann könnte sicher das ein oder andere Neu-Mitglied zu euch stossen und bei jüngeren Mitgliedern ist die Wahrscheinlichkeit einer längeren Mitgliedschaft sicher größer als bei 80- oder 90jährigen


Kirk

Warum können deutsche Menschen nicht einfach Schach spielen, wenn sie dieses kluge Spiel können und es gerne machen? Warum müssen sie einen Verein hierfür gründen?
Ich sah gestern Abend im TV eine sehr interessante Sendung über alte Menschen,die regelmässig in Berlin eine Senioren-Disko besuchen. Ein sehr netter Mann-Musiker gründete diese vor vielen Jahren für über 50-jährige - heute ist seine Klientel zwischen 65 - 99 Jahre. Die alten Menschen bewegen sich, geniessen die Musik, finden dort Kontakte und auch Zweierbeziehungen. Eine Dame gefiel mir besonders gut: sie war zum Dreh-Zeitpunkt fast 90 Jahre alt, sehr witzig und sang auch vor diesem Publikum - sie starb dann kurz nach Abschluss der Dreharbeiten. Tolle Sendung und schafft wohl naturgemäss mehr Frohsinn als das kluge Schachspiel. Olga

Es muss ja niemand Schach spielen und Schach muss ja auch nicht die einzige Freizeitbeschäftigung sein.
Mal hat man Lust auf Bewegung, mal auf eine etwas ruhigere Betätigung. Es ist doch die Abwechslung die gefragt ist.

Warum gründet man einen Verein oder tritt ihm bei?
Da gibt es mehrere Gründe.
Zum einen kann ein solcher Verein die Interessen seiner Mitglieder bei Behörden oder dem Gesetzgeber vertreten. Zugegeben, letzteres trifft nicht auf jede Freizeitbeschäftigung in Vereinen zu

Oder der Verein veranstaltet Wettbewerbe. Bei einem Schachclub wären das Schachturniere, bei anderen Vereinen jeweils das entsprechende Äquivalent.
Man möchte ja nicht immer gegen den gleichen Gegner spielen. Nach einer gewissen Zeit kennen sich die Spieler und können (fast) immer den nächsten Zug vorhersagen.
Es gibt mit Sicherheit noch mehr Gründe für einen Verein und bestimmt auch einige dagegen.


Kirk

Meine Aversion gegen Vereine und deren Strukturen (mehrere Vorstände, Kassenwarts u.v.m.) hängt sicher damit zusammen, dass ich grossenteils nur in Grossstädten lebte und Vereine ja anscheinend ihre Domäne im ländlichen Bereich haben. Wie ich aber auch höre, haben alle Vereine Nachwuchsprobleme, da sich die jungen Menschen lieber in virtuellen Communities aufhalten als sich Vereinsstrukturen zu unterwerfen.
Eine grossstädtische Vereinsmöglichkeit sind Schrebergärten; aber auch dort herrscht dann grosse Fluktuation, weil sich die Wichtigmacher über jeden Grashalm aufregen, der nicht aufrecht mit der Nagelschere gekürzt gen Himmel ragt.
Ich gönnen allen Menschen - und nicht nur Senioren - ihre Vereine,wenn sie dies mögen. Für mich wäre es nix. Olga

Wenn man gegen Personen, die in einem Schachclub sind, spielt,
dann verliert man immer, so bekommt man schnell den Verleider.

Ob da Senioren noch mithalten können?

Emy