Aktuelle Themen Schießbefehl

Ich habe lange gezögert, dieses Thema anzusprechen,
jedoch frage ich mich, haben die Menschen in der damaligen DDR davon gewußt - und - das als gegeben hingenommen?
Es wurden Menschen erschossen, die das Land verlassen wollten.
Sorry, wie abgebrüht muß man eigentlich sein, um das als normales Verhalten anzunehmen.
fragt
--
gila

Na klar haben wir das gewußt, hab doch täglich die Tagesschau gesehen.
In den Ostnachrichten wurde der Schießbefehl dementiert.
Und weil uns das Leben nur einmal geschenkt wird, bin ich der ehemal. DDR treu geblieben.

Nein, mein Plan war fertig, der Mauerbau kam zu früh, oder ich wurde zu spät geboren, je nach Betrachtungsweise.

nixe44

Ich verstehe Dich - umarme Dich - und, alles Liebe
wünscht
--
gila

Ich verstehe Dich - umarme Dich - und, alles Liebe
wünscht
--
gila

Sorry, wie abgebrüht muß man eigentlich sein, um das als normales Verhalten anzunehmen.
fragt
gila[/quote]
Natürlich haben wir das gewußt, sonst wären doch viele naiv über die Grenze gelaufen und hätten den Tod oder mindestens Gefängnis riskiert.Und es blieb eine Abwägung der Gefahren, ob man über die Grenze geht und dies riskiert.zum Teil wir selbst, aber zumindest die Generation unserer Eltern haben die Nazizeit erlebt. Wie abgebrüht waren denn deutsche Soldaten oder auch deutsche Zivilisten, die diese Regime unterstützten? Sie wußten natürlich auch von den Judenverfolgungen, sie ahnten(hoffentlich) manches Mal, daß die Besetzungskriege nicht rechtens waren, nicht nur mit Rußland, nein zuvor gabe es ja Polen, Tschechien, Frankreich, Holland, Dänemark, Norwegen und andere.Und? Haben sie protestiert?
Warum verhält man sich unter den "Altbundesbürgern" manchmal so naiv, ob das alles nicht vorkommen konnte? Die Soldaten an der Mauer waren für
Sonderurlaub oder ähnl. bereit, sogenannte "Grenzverletzer" festzunehmenoder zu erschießen. Auch die Generation unserer Eltern verhielt sich im Kriege nicht anders.Das wird in den heutigen Armeen nicht anders sein. Und der heutige Bundeswehrsoldat geht ja auch "freiwillig" nach Afghanistan, nicht um dort Demokratie aufzubauen, nein weil er Kohle erhält. Allein an Zulage ca.95.-€/ Tag.
--
hans10

@gila

Für mich war die Mauer sammt Schießbefehl einfach eine Tatsache. Ich bin 1962 geboren und da stand die Mauer schon - ich bin somit in diesem "Biotop" aufgewachsen und habe mich etabliert. Ich bin als Student jedes Jahr vier Wochen lang durch den Balkan getrampt, nach Polen und in die CSSR gereist und hatte meinen Spaß. Ich wäre nie auf die Idee gekommen einen Grenzübertritt zu riskieren, wo doch jeder Bekloppte weiss, dass dort geschossen wird.

Ich bin auch 1989 nicht auf die Strasse gegangen, um die Mauer umzuschmeissen. Ich wollte in der DDR demokratische Verhältnisse, Meinungsfreiheit und vor allem Zugang zu allen Informationen. Ich habe danach zwar sieben Jahre in Holland gelebt und gearbeitet, aber die Reisefreiheit ist mir noch heute egal. Ich habe nicht den Drang ständig zu reisen oder Urlaub zu machen.

p.s.: ...und Bananen schmecken mir überhaupt nicht. Hab mir noch nie eine gekauft.

))))

ach, das find ich ja toll! Noch nie eine Banane gekauft.

ich nutze für mich die Reisefreiheit weitgehend aus. Ich lebte einige Zeit in Schweden, seit 10 Jahren verbringe ich den Winter in Australien, stoppe auf dem Flug dahin in Asien oder Indien, also, das ist für mich mit eines der großen Freiheiten ( das Wort "Geschenke" meide ich . Wer soll mir etwas geschenkt haben?)
Und das betreibe ich mit einer " Ostrente" zwischen Sozialsatz und Pfändungsfreigrenze. Sozusagen auf Bachpacker Niveau
--
hans10

mööööööösch HANS

Du hast mich falsch verstanden. Das ist doch toll, dass wir das nun alle können. DARUM bin ich vom September bis Dezember ´89 laut brüllend und mit geballter Faust auf die Straße gegangen. Ist ja auch gut so. Selbst Hugo wird nicht meckern, dass er niemanden um Erlaubnis fragen muss, um jederzeit nach Cuba zu reisen.

Ich wollte nur darlegen, dass dies für mich kein Schwerpunkt war zu rebellieren.

ich hatte eine geballte Faust in der Tasche, mit der anderen Hand hielt ich die Kerze und wir zogen in einem kleineren Ort immer um einen Platz herum, um die Leute aufmerksam zu machen. Heute muß ich ein bischen Lachen, wenn ich an diesem Platz vorbeikomme
--
hans10

@hans

Ich weiß was du meinst. Wir standen am 7ten Oktober 1989 auch nur mit 130 Leuten protestierend auf der Bus-Zentralhaltestelle in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), um demokratische Wahlen zu forden - aber das war immerhin sooooo wichtig, dass die Bereitschaftspolizei mit nem Wasserwerfer ankam - sowas kannte ich vorher nur aus dem Westfernsehen.