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Aktuelle Themen Schreiben nach Gehör … sinfoll oder Blötsin?

Medea
Medea
Mitglied

Re: Schreiben nach Gehör … sinfoll oder Blötsin?
geschrieben von Medea
als Antwort auf Edita vom 19.02.2016, 13:16:20
Generationen von ABC-Schützen haben das Schreiben durch die
Buchstabenmethode gelernt
- doch auch meine Enkelinnen hatten
das Pech, in der Klasse mit dem Schreiben nach Gehör"
zu landen. Abenteuerlich, was da für Wortgebilde entstehen -
die Schrift ist ein Durcheinander von Druck- und Schreibbuchstaben.
Nun müssen sie auf dem Gymnasium ausbaden, was die Grundschule
angerichtet hat.

Ich versuche mir vorzustellen, wie es den Asylantenkindern wohl
ergehen muß? Meine Tochter bekam damals gleich ganze Wörter in Sätzen
vorgesetzt, auch so ein Irrsinn - tut tut tut ein Auto
so begann es, daran kann ich mich noch erinern. Auch im Rechnen
experimentierte die Schulbehörde herum -
Mir gefällt ganz und gar nicht, was da so läuft.
Der Inklusion sollte auch ein kritischer Blick gelten, - gut gedacht,
oft schlecht gemacht, was nicht an den Lehrkräften liegt.
Es ist bekannt, daß in hellen farbigen Klassenräumen sich die Kinder
wohlfühlen - nun endlich sind wie ich hörte einige Millionen
bereitgestellt worden, um die maroden Schulen zu renovieren bzw.
zu sanieren. Höchste Zeit.

Medea.
myrja
myrja
Mitglied

Re: Schreiben nach Gehör … sinfoll oder Blötsin?
geschrieben von myrja
Schreiben nach Gehör?

Na, da schaut Euch mal bei Facebook die Hetz- und Hasstiraden der Pegidioten und Rechten an. Die schreiben doch schon heute nach Gehör.

Sorry! Da ist mir wohl, wie Frau Storch von der AfD, die Maus ausgerutscht.

Myrja
lalelu
lalelu
Mitglied

Re: Schreiben nach Gehör … sinfoll oder Blötsin?
geschrieben von lalelu
Edita: Soll das zur Kultur gehören, die bei uns gerade so hochgehalten wird? 

Edita: wenn ich daran denke, mit welchen Reformen man in den letzten 40 Jahren unser Schulsystem „verbessert“ hat, frage ich mich, was das teilweise für „Fachleute“ sind, die unsere Kultur hochhalten.

Vor 40 Jahren war es die hochgelobte Mengenlehre, die aus vielen Kindern mathematische „Analphabeten“ machte. Unsere Tochter wurde in den ersten beiden Schuljahren im Mathematikunterricht in einem Modellversuch zwei Jahre lang ausschließlich mit Mengenlehre unterrichtet – von einem Lehrer, der eine spezielle Ausbildung durchlaufen hatte und ein glühender Befürworter dieser Methode war. Rechnen lernte sie in der Schule nicht. Nach zwei Jahren wurde dieser Lehrer versetzt; sein Nachfolger hatte mit Mengenlehre nicht viel am Hut. Fast alle Kinder aus der Klasse hatten erhebliche Rechendefizite und daher große Probleme im Matheunterricht.

Zum Glück verschwand die Mengenlehre völlig in der Versenkung. Unser Sohn, fünf Jahre jünger als unsre Tochter, blieb davon verschont.

Woelfin: Meine Tochter ist Legasthenikerin und ich weiß, wie schwer ihr das Lesen- und Schreibenlernen fiel. Hätte es zu ihrer Schulzeit schon das Schreibenlernen nach Gehör gegeben, wäre sie vollends untergegangen. Und hätte ich mich nicht mit ihr hingesetzt und Buchstaben für Buchstaben, Wort für Wort erarbeitet, dann weiß ich nicht, wie sie hätte lesen und schreiben lernen sollen, denn die Lehrerin hat sich nicht um leseschwache Schüler gekümmert.

Woelfin: Kinder, welche zu Hause keinerlei Hilfe bekommen, bleiben leider bei schulischen Problemen ganz auf der Strecke. Wir haben es wie du gemacht und mit unserer Tochter zu Hause konsequent das kleine Einmaleins gebüffelt und ihr auch später geholfen. Ein Mathegenie wurde sie trotzdem nicht und wäre das auch nicht geworden, wenn sie „normal“ rechnen gelernt hätte – aber es reichte für eine Vier im Abitur.

Schorsch: Solche Forderungen können meiner Meinung nach nur von irrgeleiteten Pädagogen stammen - oder von Legasthenikern.

Schorsch: Uiuiui … die Methode wurde von Jürgen Reichen, einem Schweizer Reformpädagogen, entwickelt.

Quelle: Wikipedia[/url]

Wie auch immer: dieses Schreiben nach Gehör scheint ebenso eine Schnapsidee zu sein wie damals das Konzept der Mengenlehre. Das Eigenartige ist, dass noch so oft nach dieser Methode unterrichtet wird, obwohl die negativen Stimmen nicht nur hier im Thread, sondern auch bei Eltern und Fachleuten zu überwiegen scheinen.

[u]Christine5:
Leider gehören meine Enkelkinder zu den Unglücksraben, die nach dieser Methode unterrichtet wurden. Mir sträubt sich regelmäßig das Gefieder bei schriftlichen Nachrichten von ihnen

Christine: Eins meiner Enkelkinder lernt ebenfalls das Scheiben nach Gehör (jetzt in der zweiten Klasse). Auch wenn die Eltern und Großeltern es sehr erheiternd fanden, als der Kleine seine ersten schriftlichen Werke präsentierte, wird er zu Hause auf seine Fehler aufmerksam gemacht, und sie werden verbessert – entgegen der Empfehlung der Schule. Seine Schwester wird im kommenden Sommer eingeschult; damit brauchen dann zwei Kinder die Unterstützung ihrer Eltern.

Meine beiden anderen Enkelkinder haben das Glück, nach der herkömmlichen Methode unterrichtet zu werden. Ich kann nicht feststellen, dass sie weniger motiviert sind, kleine Briefchen zu schreiben als ihr Cousin, der das Schreiben nach Gehör lernt.

Medea: doch auch meine Enkelinnen hatten das Pech, in der Klasse mit dem Schreiben nach Gehör" zu landen. Abenteuerlich, was da für Wortgebilde entstehen - die Schrift ist ein Durcheinander von Druck- und Schreibbuchstaben. Nun müssen sie auf dem Gymnasium ausbaden, was die Grundschule angerichtet hat. 

Medea: Die Enkeltochter von Freunden ist ein intelligentes Mädchen und besucht mittlerweile das Gymnasium. Sie sagt selbst, dass sie nicht sehr rechtschreibesicher ist und führt das auf die Methode „Schreiben nach Gehör“ zurück, nach der auch sie unterrichtet wurde.

Lalelu

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Schreiben nach Gehör … sinfoll oder Blötsin?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Medea vom 19.02.2016, 14:06:16
nun endlich sind wie ich hörte einige Millionen
bereitgestellt worden, um die maroden Schulen zu renovieren bzw.
zu sanieren. Höchste Zeit.

Medea.


Ja, Medea - dies ist schon ein erstes sehr gutes Zeichen, wie gut es unserem Land tut, wenn Flüchtlinge und hier Flüchtlingskinder zu uns kommen. Es gab bis vor kurzem noch verödete Landstriche in Deutschland, wo überhaupt keine (deutschen) Kinder mehr leben oder erwartet werden. Da braucht es dann auch keine Schulen und es wäre eine grosse Vergeudung der Steuergelder gewesen, diese trotzdem am Leben zu erhalten.
In Bayern wurden Schulen im ländlichen Raum zusammengelegt, um kleinere Klassen zusammenzubekommen - teilweise sogar mit österreichischen Orten.

Das ändert sich jetzt nun. Jetzt brauchen wir Schulen und sie werden renoviert oder gebaut werden. DAs Problem sind die Grundschullehrer, die ebenfalls mehr als knapp sind. Wenn keine Kinder nachwachsen, brauchte es auch diese nicht und die StudentInnen konzentrierten sich beim Lehrerberuf mehr auf die Gymnasialstufen, wo auch besser bezahlt wird.
Jetzt müssen die jungen StudentInnen motiviert werden, dass sie auch Grundschuluntericht in ihre Berufspläne einbauen - mit entsprechenden Benefits kann dies auch gelingen. Bayern stellt derzeit mindestes 2.000 solcher Lehrer ein - das grosse Problem, man findet sie aktuell nicht. Eine Lösung ist dann auch nicht ,dass Bayern aus anderen Bundesländern, wo schlechter bezahlt wird, abwirbt - dann gibt es dort ja den Mangel. Olga

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