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Aktuelle Themen "Senior" - ein unbekanntes Wesen?

uki
uki
Mitglied

Re: "Senior" - ein unbekanntes Wesen?
geschrieben von uki
als Antwort auf ruth vom 15.10.2010, 09:26:52
Wer das Wort "Senior" als Diskrimnierung empfindet, dürfte auch keine Seniorenrabatte, so sie denn angeboten werden, annehmen.

Schlechte Werbung ist eine Sache die viele Merkmale hat. Wenn mehr nicht ist, was mich als Senior/in stört, geht es mir gut.

-uki-

ruth
ruth
Mitglied

Re: "Senior" - ein unbekanntes Wesen?
geschrieben von ruth
als Antwort auf omaria vom 15.10.2010, 09:38:31
Natürlich, liebe omaria, ist es die berechtigte persönliche Meinung, die jeder zu dem Seniorenbegriff haben wird. Das ist völlig ok.-Verstehen muss ich es gemäss meiner Meinungsfreiheit aber nicht, wenn man die Bezeichnung fast als Beleidigung wertet.
Wehrt man sich eigentlich auch gegen die Anrede "Frau", "Herr" oder den Titel "Dame", selbst wenn ein "alt" dazu gesetzt wird? Und der- bzw. diejenige viel weiter von der Vorstellung einer "Dame" oder eines "Herrn" entfernt ist als von
Senior/in.

Naja, vielleicht --- das hat man wohl noch nicht untersucht.

Ruth

Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
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Re: "Senior" - ein unbekanntes Wesen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Senior(in) zu sein ist ein anerkannter Status in der Gesellschaft und beschreibt einen Menschen mit Lebenserfahrung, den jüngere Menschen oft um Rat fragen. Wer auf sich bezogen diese Bezeichnung negiert bestätigt uns keine Lebenserfahrung zu besitzen.

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EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: "Senior" - ein unbekanntes Wesen?
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.10.2010, 09:59:43
Also den Seniorenteller find ich gut.
Hört sich besser an als "Halbe Portion".
Ansonsten stört mich der begriff Senior weniger, als bezeichnung für eine Altersgruppe schon gar nicht.
Im Sport hat man sich da was ausgedacht, da gehts von Juniorklassen über Aktive (kann jeder mitmachen sofern er noch leistung bringt) zu den Jungsenioren (beginnt in manchen Disziplinen schon ab 30) zu den altersklassen, die immer mit über XXX beginnen.
Toll find ich einige Ligen im Tennis und Wakebord, dort gibts für ältere die sogenannte Masterklasse.
Wenn also der begriff Seniorentreff nicht mehr faßt, warum dann nicht Treff der Masters?
adam
adam
Mitglied

Re: "Senior" - ein unbekanntes Wesen?
geschrieben von adam
als Antwort auf hl vom 14.10.2010, 21:16:57
Ich bin nicht dagegen von Senioren im Allgemeinen zu sprechen. Die Begriffe Junior und Senior sind ja nicht Neues. Aber in eine Seniorenschublade möchte ich nicht gesteckt werden. Man darf gerne von mir sagen, ich sei eine verrückte Alte (oder eine nette ältere Frau) [zwinkern] aber Seniorin als persönliche Anrede würde ich mir verbitten.
geschrieben von hl


hl,

ich glaube, Du sprichst den Kern des Problems an. Die Begriffe Junior und Senior sind nicht Neues. Sie sind in der Gesellschaft seit Menschengedenken manifestiert und beschreiben den Generationenkonflikt: Wer bestimmt ab wann, was in der Gesellschaft geschieht. Maßgebend ist dabei die Aktivität durch geistige und körperliche Leistungsfähigkeit und der Wille sich durchzusetzen.

Dabei kommt es durch die "Leistungsstarken" zur Ausgrenzung von den Gesellschaftsmitgliedern, die noch nicht oder nicht mehr in der Lage sind, ihrer Stimme Nachdruck zu verleihen. Es geht um Machterhalt, um in der Gesellschaftspyramide nahe am Futtertrog zu bleiben. Das ist letztendlich kein böser Wille, sondern entspringt dem angeborenen, menschlichen Überlebenstrieb und ist nur begrenzt steuerbar. Ein Sohn oder eine Tochter können ihre alten Eltern mehr oder weniger schätzen und entsprechend behandeln, in der Regel werden sie als Erwachsene auf dem Privileg der Entscheidung bestehen.

Einerseits kommt es so zum Drang der Jungen, in die Welt der Erwachsenen vorzurücken, andererseits wehren sich die Älteren dagegen, aus dieser priviligierten Stellung verdrängt zu werden. Natürlicherweise mögen Jung und Alt diese Ausgrenzung nicht, obwohl kein Mensch darum herum kommt, sie zu durchleben. Was zählt, ist die "Stimme im Parlament", die jeder haben will. Hat er diese Stimme in der Gesellschaft noch nicht oder nicht mehr, empfindet er seine Stellung als negativ. Daran ändert auch eine kosmetische Veränderung der Begriffe "jung" und "alt" in "Junior" und "Senior" nichts, sie haben ein negatives G`schmäckle, das wohl nie ganz ausgemerzt werden kann.

Allerdings habe ich als Senior in unserer modernen Gesellschaft die Möglichkeit, dem Übergang zum Altenteil das Abrupte zu nehmen und fließend zu gestalten, mitzubestimmen, wann ich mich zurückziehen will. Dazu gehören Flexibilität des Geistes, Lernbereitschaft auch im Alter und positives Denken, solange es irgend möglich ist. Wir können mithelfen, die Begriffe "Seniorin und Senior" mit Respekt zu impfen.


Lesenswerte Links bei Wiki: Senioren und Altersdiskriminierung

--

adam





bongoline
bongoline
Mitglied

Re: "Senior" - ein unbekanntes Wesen?
geschrieben von bongoline
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.10.2010, 08:59:21
.....das sie in ihrem Alter noch so.....
geschrieben von gudrun_d


das hat mich jetzt zum Schmunzeln gebracht und mich daran erinnert, wie sehr meine Tante dieses Wort "noch" gehasst hat. Sie sagte immer, das klingt ja grad so, als würde man meinen, meine letzte Stunde hätte bald mal geschlagen.

Ich muss sagen, dass meine Tante auch im Alter noch Extrembergtouren gemacht hat, sehr agil war und einen Hotelbetrieb mit 50 Angestellten geführt hat.

Ich war mit ihr in der Cinque Terre und wir waren auf dem Weg in den Klippen hinauf zum Trafo - ca. 500 Höhenmeter zu überwinden. In der Mitte auf einem kleinen Plateau liegt ein Kirchlein. Ich musste ja in jede Kirche rein, sie hat draußen auf mich gewartet. Als ich aus der Kirche rauskomme, sehe ich, dass sie sehr erregt war und auf meine Frage erzählte sie mir, dass ein Tourist sie wie folgt angesprochen hat:

Na Muttchen, ist wohl Rast angesagt, aber sie wollen sicher nicht da auch noch rauf.

Da hab ich laut aufgelacht und sie meinte zu mir, wir treffen uns dann oben, denn dem Kerl werde ich beweisen, was ein Muttchen ist und schon ging sie los. Als ich dann auch oben angekommen bin, sass sie ganz relaxed im Gastgarten und lachte mir zu und sagte, den Kerl hab ich ganz schön stehen lassen auf dem Antieg und nur zu ihm gesagt: Na Jungchen, nur nicht schlapp machen auf diesem Spazierweg. Als ich bereits meinen Tee am Tisch stehen hatte, kam dann der Mann mit hochrotem Kopf, total außer Atem und hat jeden Blickkontakt mit uns vermieden. Muss schon schlimm für so einen überheblichen Typ sein, wenn er von zwei Weissschöpfen überholt worden ist

Seniorin ist für mich kein Schimpfwort, nur bemerkte ich sehr oft, dass manche Senioren weit mehr Pfeffer im Hintern haben als diejenigen, die das Wort Senior oftmals abwertend in den Mund nehmen.

bongoline
die weiss, was sie bringen kann und solche Abwertungen mit einem mitleidigen Lächeln quittiert

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clara
clara
Mitglied

Re: "Senior" - ein unbekanntes Wesen?
geschrieben von clara
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 15.10.2010, 10:12:55

Im Sport hat man sich da was ausgedacht, da gehts von Juniorklassen über Aktive (kann jeder mitmachen sofern er noch leistung bringt) zu den Jungsenioren (beginnt in manchen Disziplinen schon ab 30) zu den altersklassen, die immer mit über XXX beginnen.
geschrieben von gram

Ja, kenne ich auch vom Tennis. Beim Fußball gibt's die Altliga, auch Altherren-Mannschaft, womit die nicht mehr aktiven Sportler gemeint sind. Daran stört sich keiner der oft erst Enddreißiger.

Sollte es bei mir einmal der Fall sein, ist es mir egal, ob ich in ein Altersheim oder Seniorenheim komme. Der Namenswechsel zeigt, dass heute schlecht mit dem Alter umgegangen werden kann, man muss beschönigen.
Oder wäre es noch denkbar, vom "würd'gen Greis" zu sprechen, der es früher oft schon mit den ersten grauen Haaren war!? Auch als weibliches Pendant. Ich kenne kein "Forum für Greise".

Clara
hl
hl
Mitglied

Re: "Senior" - ein unbekanntes Wesen?
geschrieben von hl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.10.2010, 09:59:43
Senior(in) zu sein ist ein anerkannter Status in der Gesellschaft und beschreibt einen Menschen mit Lebenserfahrung, den jüngere Menschen oft um Rat fragen. Wer auf sich bezogen diese Bezeichnung negiert bestätigt uns keine Lebenserfahrung zu besitzen.


Senior ist genau betrachtet, ein schwammiger Kunstbegriff um den Begriff Alter, Alte zu vermeiden. In der Soziologie spricht man immer noch von der Alterssoziologie.

Selbst im "Internationalen Jahr der Senioren" 1999, sprach man von älteren Menschen, von Alten oder Menschen über 60.

http://www.unric.org/html/german/senioren/iyop1999.htm

"Senior" nun gar als anerkannten Status zu sehen und zu behaupten, es handle sich um einen Menschen der aufgrund seiner Lebenserfahrung jüngeren Rat geben kann, ist für mich unzulässige Pauschalisierung.

Der Begriff "Senioren" ist für mich absolut wertfrei und bedeutet einfach "Alte". "Alte" sind so oder so, fit wie Gudrun , dement wie ein Teil meiner Tagesgäste, faul und träge, aktiv und lebendig, sie tragen die ganze Palette menschlicher Eigenschaften und sind geprägt von ihren Lebenserfahrungen - so oder so.
Urego
Urego
Mitglied

Re: "Senior" - ein unbekanntes Wesen?
geschrieben von Urego
als Antwort auf hl vom 15.10.2010, 15:50:22


@ hl

Früher gab es Franz Meyer, jun. und Franz Meyer, sen. Wie man sieht, dienten "junior" und "senior" zu Unterscheidung zweier Personen mit gleichem Namen.

Das ist natürlich eine Verallgemeinerung. Dagegen habe ich aber nichts. Ich möchte lieber als "Senior" anstelle von "Alter" bezeichnet werden.

Ich finde, daß "Senior" eine würdige Bezeichnung ist, die aber nicht automatisch die Weisheit und Gelassenheit des Alters mitbringt.

Urego
loretta
loretta
Mitglied

Re: "Senior" - ein unbekanntes Wesen?
geschrieben von loretta
als Antwort auf Urego vom 16.10.2010, 14:49:51
Mit großem Interesse habe ich alle eure Beiträge gelesen
Habe auch des öfteren mehr oder weniger in mich reingeschmunzelt. Manchmal kam auch rüber, wieviel oder wie wenig Selbstwertgefühl der "neumodische" Begriff Senior/in doch einflößen kann.

Also, wenn ich so zurück denke an meine Jugend, ... also da gab es gar keine Senioren, schon gar keine Seniorenteller, -reisen oder gar -kurse, d. h. es gab sie schon, aber sie hießen damals schlichtweg

Rentner.


Und das war ein Status, der unumstößlich und nicht zu diskutieren war, lächel.
Seufz ...... insofern war früher wohl doch alles einfacher.

Wenn ich hier was falsch sehe, belehre man mich bitte eines Besseren

Rockerrente

loretta

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