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mane
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RE: Sexismus und Werbung
geschrieben von mane
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.08.2017, 15:13:45
Oh..es sind so viele Jahre her,wo ich mich mit Alice Schwarzer befasst habe.

Nachher  eigentlich nie mehr,da sie mir zu sehr polarisierte.-
Nun, die Antworten darauf haben nun einige gegeben,in so etwa denke ich auch.-
Mich dünkt...sie ist nun doch etwas ruhiger,loyaler geworden?
Hallo umanitad,
Alice Schwarzer ist  mit den Jahren wirklich etwas ruhiger geworden, scheint mir. Wann hast du sie als unloyal empfunden?
Sie hat sich über die Jahre ein dickeres Fell zugelegt, sonst hätte sie die vielen Diffamierungen nicht so lange ausgehalten und sich aus der Öffentlichkeit längst zurück gezogen. In der Kritik an ihr ging es meist weniger um die "Sache", die war oft persönlich und unter der Gürtellinie.
Gruß Mane


 
olga64
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RE: Sexismus und Werbung
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 29.08.2017, 13:28:06

LiebeMane, Alice Schwarzer hat viel für Frauen unserer GEneration getan und sich dafür auch derb beschimpfen lassen (übrigens auch von Frauen unserer Generation, die damals das Wort "Emanze" als SChimpfwort benutzten), vermutlich auch deshalb, weil sie ihren Männern, die die Emanzipation der Frauen fürchteten, nicht widersprechen wollten.
ABer irgendwann hat sie sich selbst überlebt. Die heutigen jungen Frauen brauchen diese Ikone der Frauenbewegung nicht mehr. Sie gehen es viel cleverer und selbstbewusster an als wir es damals gemacht haben.
Sie kombinieren die emanzipierte Frau mit dem Wesen ,das auch sexy ist, berufstätig und Mutter und Männer nicht unbedingt abschreckt, weil wir vermutlich alle irgendwann erkannt haben, dass es ohne MÄnner auch nicht geht, eine emanzipierte Gesellschaft zu etablieren.
Und dann kam da noch dazu, dass die Sauberfrau Schwarzer wegen Steuerhinterziehung verurteilt wurde. Seitdem hat sie sich zurückgezogen, bzw. werden die Talkshows usw sie nicht mehr einladen. So einfach ist das manchmal, wenn Menschen in ihrem eigenen Leben zuwiderhandeln. Auch für die gilt dann, dass der mediale Lift mit ihnen nach oben fährt, aber genau so schnell wieder nach unten, wenn es angebracht erscheint. Olga

mane
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RE: Sexismus und Werbung
geschrieben von mane
als Antwort auf Edita vom 29.08.2017, 08:36:48

.Zitat von Edita:
"...ihre komplette Haltung in "Chefsachen" - also wie sie sich als Chefin benimmt - sie regiert ihre Emma keinen Deut anders als die von ihr ( zu recht ) kritisierten Männer, denen sie das aber als machtgeil und herrschaftssüchtig vorwirft -
ihre m.M.n. total verquere Haltung zur Sexualität insgesamt: Männer sind Täter - Frauen sind Opfer, der Koitus und das Penetrieren des Mannes währenddessen,  seien der beste Beweis und der hauptsächliche Grund für die Unterdrückung der Frau und alle Folgerungen daraus,
ihre Einstellung zur "Solidargesellschaft", siehe Steuerhinterziehung und Vorteilsnahme bei Stiftungsgeldern,
wie sie sich in der "Kachelmann- Causa verhalten hat,
wie sie unter dem Vorwand der Gleichberechtigung Frauen dringlichst "ermuntert" hat, doch "intimste Geheimnisse" preiszugeben, sich selbst aber bis unter die Zähne zugeknöpft hielt,
usw. und sofort!
Sie hat zwar viele tatsächlich zu kritisierende Zustände in der Männer - Frauen - Gesellschaft angesprochen - aber wie sie das für sich vermarktet hat, das finde ich ekelhaft"

Hallo Edita,

ich habe den Eindruck, fast alles was Alice Schwarzer schreibt/sagt/macht, wird von manchen Leuten gegen sie verwendet - ohne dass man sich die Mühe macht, genauer zu lesen/hören/sehen. Viele haben eine vorgefasste Meinung und somit eine eingeschränkte Sichtweise. Das will ich dir nicht unterstellen, du hast sicher Gründe, warum du sie so siehst. Wahrscheinlich hat sie vieles in ihren sehr aktiven jüngeren Jahren von sich gegeben, was ich nicht mitbekommen habe.

In Sachen Steuerhinterziehung und wie sie sich Jörg Kachelmann gegenüber verhalten hat, bin ich deiner Meinung. Dass sie wenig selbstkritisch ist, habe ich u.a. gesehen, als Markus Lanz sie in seiner Sendung auf Kachelmann ansprach und sie nach wie vor zu ihrem Verhalten stand, obwohl Kachelmann freigesprochen und seine frühere Freundin verurteilt wurde.

Privates hat sie lange Zeit nur wenig von sich preisgegeben, sie wollte nur ihre Arbeit in den Mittelpunkt stellen und nicht ihr Privatleben. 2011 machte sie eine Ausnahme und schrieb in ihrer Autobiografie "Lebenslauf" ausführlich darüber. In meiner Antwort an Philippe habe ich ein Video eingestellt, wo sie darüber berichtet.

Die "intimsten Geheimnisse" gaben Frauen ganz freiwillig in Interviews preis, die sie in ihrem Bestseller "Der kleine Unterschied" und seine großen Folgen, veröffentlichte und anschließend analysierte. Das Buch kam 1975 raus, da war Alice Schwarzer 32 Jahre alt. Als sie es schrieb, war vieles, was die nachfolgenden Generationen von Frauen heute als selbstverständlich ansehen, noch nicht gegeben - obwohl die wahre Gleichstellung von Mann und Frau noch lange nicht vollendet ist. Es ist immer noch ein interessantes Buch. Zu lesen, wie groß der Unterschied zwischen den Geschlechtern einmal war, zeigt auch, wie unsere Beziehungen zum Teil gewesen sind. Ich habe das Buch noch und werde es erneut lesen.
Gruß Mane

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schorsch
schorsch
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RE: Sexismus und Werbung
geschrieben von schorsch
als Antwort auf mane vom 29.08.2017, 09:44:27

Ich denke, die meisten Bücher werden nicht geschrieben, um die Welt zu verbessern, sondern um Geld damit zu verdienen...

....und ich nehme mich dabei nicht aus.

RE: Sexismus und Werbung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mane vom 29.08.2017, 21:08:23

Zum Wirken von Alice Schwarzer:

Ich kaufte ihre erste EMMA und war zunächst etwas verwirrt über die vielen Berichte von Vergewaltigungen (so war es, wenn ich mich richtig erinnere). Das war 1977.

Aber ihre Berichte gaben mir schwer zu denken und kurze Zeit später verstand ich, warum sie diesen Wirbel veranstaltete.

Wer keinen Wirbel macht und keine Übertreigung auslässt, wird NICHT erhört.
Ich bin froh, dass es eine Frau gab/gibt, die das Sexthema aus ihren Tabu herausgeholt hat!

Ich selbst hatte keine guten Erlebnisse von kleinem Kind an bis erwachsene Frau. Man konnte mit niemandem darüber sprechen, denn das Thema war einfach nicht vorhanden!!!
Selbst die Polizei reagierte gar nicht bzw. mit: "Stellen sie sich halt nicht so an" bzw das Beste war mal, "da muss schon ein Mord vorliegen". Wird euch schlecht? Mir auch.

Heute werden solche Sachen als "sexuelle Übergriffe" und "Vergewaltungen", "Stalking" etc. verfolgt und bestraft. Früher war da null, null, null.

Und in der Richtung haben wir sehr viel Frau Schwarzer zu verdanken.
Nicht, dass ich sie je sympathisch fand, ich mochte sie als Frau überhaupt nicht, auch heute noch nicht. Aber sie hat viel erreicht für uns Frauen, dafür bin ich dankbar.
Was ihre sonstigen Tätigkeiten und ihr Privatleben angeht... das ist mir völlig wurscht.
Morrison

olga64
olga64
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RE: Sexismus und Werbung
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 29.08.2017, 21:08:23

Frau Schwarzer ist Journalistin und lebte lange in Frankreich. Damals hatte sie das "Glück", dass die BEwegung Simone de Beauvoir plus Sartre für einigen Rummel sorgte und die GEschlechterdiskussion im Nachgang zu den 68er Jahren in eine neue Richtung wiesen.
DAs transportierte sie nach Deutschland und bereitete den Boden für eine signifikante, gesellschaftliche Änderung. DAfür wurde und wird sie bis heute angefeindet, erstaunlicherweise auch von vielen Frauen, was ich nie ganz verstanden habe.
Mich störte an ihr nur, dass sie jahrelang predigte, was sich gehört und dann doch auch einer finanziellen Gier zum Opfer fiel und die Solidargemeinschaft betrogen hat. DAs finde ichgenerell kriminell (bei wem auch immer und unabhängig vom Geschlecht) und seitdem erscheint sie mir nicht mehr glaubwürdig.
Auch scheint sie einen etwas patriarchalischen (matriarchalischen) Führungsstil in ihrer Zeitschrift zu pflegen und damit Probleme zu haben, einen NachfolgerIn zu finden und ihr Haus zu bestellen.
DAs kommt auch nicht so richtig gut, wie ich finde, wenn man genau diese Mechanismen jahrzehntelang zu Recht den Männern ankreidet. Olga


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Edita
Edita
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RE: Sexismus und Werbung
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 30.08.2017, 16:36:21
Frau Schwarzer ist Journalistin und lebte lange in Frankreich. Damals hatte sie das "Glück", dass die BEwegung Simone de Beauvoir plus Sartre für einigen Rummel sorgte und die GEschlechterdiskussion im Nachgang zu den 68er Jahren in eine neue Richtung wiesen.
DAs transportierte sie nach Deutschland und bereitete den Boden für eine signifikante, gesellschaftliche Änderung. DAfür wurde und wird sie bis heute angefeindet, erstaunlicherweise auch von vielen Frauen, was ich nie ganz verstanden habe.
Mich störte an ihr nur, dass sie jahrelang predigte, was sich gehört und dann doch auch einer finanziellen Gier zum Opfer fiel und die Solidargemeinschaft betrogen hat. DAs finde ichgenerell kriminell (bei wem auch immer und unabhängig vom Geschlecht) und seitdem erscheint sie mir nicht mehr glaubwürdig.
Auch scheint sie einen etwas patriarchalischen (matriarchalischen) Führungsstil in ihrer Zeitschrift zu pflegen und damit Probleme zu haben, einen NachfolgerIn zu finden und ihr Haus zu bestellen.
DAs kommt auch nicht so richtig gut, wie ich finde, wenn man genau diese Mechanismen jahrzehntelang zu Recht den Männern ankreidet. Olga
Liebe Olga - ich verstehe das sehr wohl - denn in besagtem Stern mit dem
"Abtreibungsgeständnis" deutscher Frauen, wurde auch eine Frau genannt  mit Bild und Adresse abgelichtet , die ich persönlich sehr gut kannte, sie wohnte damals im gleichen stock-katholischen 2500 Leute Kaff am Rande der Ostalb wie ich!
Frau Schwarzer protegierte mit diesem Stern ihr bald darauf erschienenes Buch " Frauen gegen den § 218 " und diese Frau von der Ostalb hat sich mit diesem Stern ihr " gesellschaftliches Grab " geschaufelt, kein eingefleischter Dörfler wollte noch was mit ihr zu tun haben!
Und ich möchte wetten, daß das nicht die einzige Frau war, die in ihrer dörflichen Heimat zur " traurigen Berühmtheit " wurde, aber dat war der Schwarzern wurrscht, Hauptsache das Buch flutschte über die Ladentheken!

Edita
olga64
olga64
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RE: Sexismus und Werbung
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 30.08.2017, 16:57:35

Das glaube ich voll und ganz und erfüllt auch mein persönliches Bild, das ich von Frau Schwarzer habe. ES ist halt nicht nur Männersache, wenn jemand dringend die Aufmerksamkeit der Vielen sucht und dafür auch Wege geht, die nicht immer anständig sind.
Es gab zu Gründungszeiten von "Emma" noch ein Pendant in dieser frauenbewegten Zeit: die Zeitschrift Courage. DAs war eine gute Zeitschrift; aber irgendwann ging der Gründerin das Geld aus und sie verfügte auch nicht über die Cleverness und Connection wie Frau Schwarzer, was dann zu einem Hennenkampf führte, wo Frau Schwarzer siegte.
Früher haben dies Hardcore-"Emanzen" auch so argumentiert, dass dies nötig ist, so unter dem Motto: die Gleichberechtigung ist erst dann geschafft, wenn genau so viele unfähige Frauen an Schlüsselpositionen sitzen wie seit Jahrtausenden unfähige Männer dies tun.
Ich dachte auch lange so, bis ich in der Praxis erlernte und erlebte, dass es andere Wege gibt, um gleichberechtigt durchs Leben zu gehen und zwar am besten mit (guten) Männern zusammen. Die Idioten beiderlei Geschlechts kann man ja links liegenlassen.
Aber diese praktischen ERfahrungen machte Frau Schwarzer nie; sie war ja immer irgendwie Chefin und benahm sich dann auch so. Und heute muss auch sie mit einer gewissen Bedeutungslosigkeit klarkommen, was ihr sicher nicht leicht fällt. Olga

mane
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RE: Sexismus und Werbung
geschrieben von mane
als Antwort auf Monja_moin vom 28.08.2017, 11:59:05

Alice Schwarzer hätten wir nicht gebraucht.
Schwartzer ist nur auf den Zug aufgesprungen und schaffte es zum großen Teil populistisch die Erfolge der anderen Frauen als ihre eigenen Erfolge zu vermarkten.

Daß Schwarzer lesbisch ist, wußten wir damals nicht.
Ist auch unwichtig.
Lesbisch zu sein bedeutet nicht automatisch männerfeindlich zu sein!
 
So sehe ich das nicht. Ende der 60er Jahre gründete sich in Deutschland die Neue Frauenbewegung, ausgelöst durch einen Eklat auf der Deligiertenkonferenz des Deutschen Studentenbundes. Die Berlinerin Heike Sander durfte als einzige Frau in Frankfurt am Main eine Rede halten und zwar zum Thema "Gleichberechtigung der Geschlechter". Doch die Genossen reagierten ignorant und voller Arroganz. und waren nicht zur Diskussion bereit - emoji_yumda wurden Tomaten in die Männerrunde, geworfen von einer empörten Studentin. Die Frauen wollten nun ihr eigenes Ding machen - in vielen Städte bildeten sich Weiberräte. Der Frankfurter Weiberrat verteilte ein "Schwanzlos" -Flugblatt mit der berühmt gewordenen Forderung "Befreit die sozialistischen Eminenzen von ihren bürgerlichen Schwänzen!" Es ging ganz schön hoch her damals.
Alice Schwarzer hatte in Paris Soziologie und Psychologie studiert und engagierte sich ab 1970 in der Frauenbewegung. Zunächst in Frankreich und dann in Deutschland. In den Mittelpunkt rückte schließlich das Thema Abtreibung und Alice Schwarzer initiierte die Kampagne "Wir haben abgetrieben!" Die Frauenguppen (Weiberrat) waren gegen eine Beteiligung als Gruppe, nur einzelne machten mit. Trotzdem bekannten sich 300 Frauen dazu, eine Schwangerschaft abgebrochen zu haben.

Monja warst du damals aktiv dabei, weil du schreibst, dass Alice Schwarzer damals nur auf den Zug aufgesprungen sei und dass "wir" sie nicht gebraucht hätten. Es gab und gibt auch jetzt noch mehrere feministische Guppen, die insgesamt die "Frauenbewegung" bilden. Alice Schwarzer sehe ich im Großen und Ganzen eher als Einzelkämpferin, die sehr viel bewirkt hat.
Sie hat, meines Wissens nie behauptet lesbisch zu sein - soweit ich weiß, ist sie beiden Geschlechtern zugeneigt.
Gruß Mane
 
mane
mane
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RE: Sexismus und Werbung
geschrieben von mane
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.08.2017, 15:20:03
Zum Wirken von Alice Schwarzer:

Ich kaufte ihre erste EMMA und war zunächst etwas verwirrt über die vielen Berichte von Vergewaltigungen (so war es, wenn ich mich richtig erinnere). Das war 1977.

Aber ihre Berichte gaben mir schwer zu denken und kurze Zeit später verstand ich, warum sie diesen Wirbel veranstaltete.

Wer keinen Wirbel macht und keine Übertreigung auslässt, wird NICHT erhört.
Ich bin froh, dass es eine Frau gab/gibt, die das Sexthema aus ihren Tabu herausgeholt hat!

Ich selbst hatte keine guten Erlebnisse von kleinem Kind an bis erwachsene Frau. Man konnte mit niemandem darüber sprechen, denn das Thema war einfach nicht vorhanden!!!
Selbst die Polizei reagierte gar nicht bzw. mit: "Stellen sie sich halt nicht so an" bzw das Beste war mal, "da muss schon ein Mord vorliegen". Wird euch schlecht? Mir auch.

Heute werden solche Sachen als "sexuelle Übergriffe" und "Vergewaltungen", "Stalking" etc. verfolgt und bestraft. Früher war da null, null, null.

Und in der Richtung haben wir sehr viel Frau Schwarzer zu verdanken.
Nicht, dass ich sie je sympathisch fand, ich mochte sie als Frau überhaupt nicht, auch heute noch nicht. Aber sie hat viel erreicht für uns Frauen, dafür bin ich dankbar.
Was ihre sonstigen Tätigkeiten und ihr Privatleben angeht... das ist mir völlig wurscht.
Morrison
Liebe Morrison, ich freue mich, dich zu lesen.

mir ist es ähnlich gegangen wie dir und sehe auch noch vor mir, wie mit dem Thema Sexualität in der fernen Vergangenheit umgegangen wurde. Es wurde nicht darüber gesprochen, wahrscheinlich hatten unsere Eltern gar keine Worte dafür. Harmlose Doktorspiele wurden bestraft, über negative Erlebnisse trauten wir uns nicht zu sprechen. Mir ging es jedenfalls so, ich will das nicht verallgemeinern. Da gab es den älteren Cousin, der jede Gelegenheit nutzte, seine Cousinen überall zu berühren, den Mann, der sich im Wald ohne Hose zeigte, die Männer, die in der Straßenbahn jungen Frauen unter den Rock gingen und Kollegen, die das ebenfalls taten, wenn man vor ihnen die Treppe hinaufging. Auch das darf natürlich nicht verallgemeinert werden, ich weiß, dass die meisten Männer sich nicht so verhalten haben.

Heute ist das, wie du richtig schreibst anders. Eltern sind selbst aufgeklärter als es unsere Eltern waren, Sie reden mit ihren Kinder in der Regel über Sexualität und deren Auswüchse und Gefahren. Heute wagen  Kinder eher sich an Erwachsene zu wenden, wenn sie unsittlich angegangen werden.

Auch ich finde es wichtig, dass Alice Schwarzer sich die ganzen Jahre nicht beirren ließ und an den Themen dranblieb - manchmal auch mit dem Holzhammer. Manche Forderungen scheinen Jahr für Jahr wiederholt werden müssen, bevor sie umgesetzt werden. Da braucht es einen langen Atem und Durchsetzungsvermögen.
Gruß Mane
 

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