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Aktuelle Themen Solidarische Hilflosigkeit

Drachenmutter
Drachenmutter
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Re: Solidarische Hilflosigkeit
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf susannchen vom 17.04.2008, 18:58:54
@Wolfgang
Du beschreibst das sehr wirklichkeitsnah, in der Tat ist es leider so.

Meiner Meinung nach ist es ein Generationenproblem, die antiautoritären Erziehungsmethoden heute,sind daran erheblich beteiligt.
--
susannchen


Susannchen, was Wolfgang da erzählt, ist mir so ähnlich, allerdings ohne Bedrohung, schon vor 29 Jahren in einem Bus passiert. Ich war hochschwanger (achter Monat) und kam von der Routineuntersuchung, wollte im vollen Bus nach Hause fahren. Es war kein Sitzplatz frei, so musste ich eine Weile stehen. Zwei Haltestellen weiter stand jemand von Sitz auf und stieg aus. Der Platz war in meiner Nähe und ich bewegte mich in diese Richtung, um mich zu setzen. Da sprang von einem anderen Sitz ein älterer Herr auf und setzte sich mit den Worten, er wolle neben seiner Frau sitzen, auf diesen Sitzplatz. Der Platz auf dem er gesessen hatte wurde in Windeseile von einem anderen Menschen besetzt, so dass ich weiter stehen musste. Wohl wurde der ältere Herr von seiner Frau darauf hingewiesen, dass ich schwanger sei, aber das störte ihn nicht. Ich musste also bis zu meiner Zielhaltestelle stehen. Bis auf einen Mann, der neben mir stand, hat sich kein Mensch dazu geäußert.
Die Unhöflichkeit und die fehlende Solidarität ist also keine Domäne der Jugend und die ältere Generation wurde bestimmt nicht antiautoritär erzogen. Es gab schon immer Menschen, die sich nicht um andere scherten. Heute wird es nur immer krasser und die körperlichen Angriffe häufen sich. Der Respekt geht immer mehr verloren. Respekt lernt man aber nur, wenn einem auch Respekt entgegengebracht wird. Wer in seiner Kindheit und Jugend von den Erwachsenen respektlos behandelt wird, kann auch nicht lernen, respektvoll zu handeln, er wird also nur im Rahmen seiner Möglichkeiten handeln können und dieser Rahmen wurde von Eltern und sonstigen erwachsenen Vorbildern, wie Großeltern, Nachbarn, Lehrern und Lehrherren gesteckt. Also ein hausgemachtes Problem.

Liebe Grüße,
Wölfin
susannchen
susannchen
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Re: Solidarische Hilflosigkeit
geschrieben von susannchen
als Antwort auf Drachenmutter vom 18.04.2008, 14:57:01
@woelfin
Ich darf nur an das Jahr 1968 erinnern, da begann es mit vielen Dingen, gute, wie auch schlechte und dazu zähle ich die antiautoritäre Erziehung.
Mein Sohn ist Jahrgang 1969, ich verweigerte mich dieser neuen Erziehungsmethoden, mit Erfolg wie ich meine, selbst mein Sohn sagt , gut so, wenn ich sehe wie sich manche in meinem Jahrgang benehmen, dann war das wohl OK.
Was hatten wir doch noch einen Respekt vor unserem Lehrer und später Dozenten, geh heute mal in die Schule und schau dir mal an was die Lehrkräfte da alles über sich ergehen lassen müssen.
Es hat keinem geschadet bei Verfehlungen mal einen Klapps(ich rede nicht von Prügel) zu verteilen auch wenn Karl da anderer Meinung ist.
--
susannchen
Drachenmutter
Drachenmutter
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Re: Solidarische Hilflosigkeit
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf susannchen vom 18.04.2008, 15:07:49
Oh, Susannchen, was die angebliche Harmlosigkeit eines Klappses angeht, da bin ich aber auch ganz anderer Meinung, aber das ist ein ganz anderes Thema und gehört hier nicht her. Vielleicht sollte dazu ein neues Thema eröffnet werden.

Ansonsten stimme ich Dir zu, die antiautoritäre Erziehung war für die Tonne, sie hat mit Erziehung nun gar nichts zu tun und ist eher als Verwahrlosung zu bewerten. Die Kinder durften machen, was sie wollten, hatten keinen Halt und kannten keine Grenzen. Nicht gut. Hat sich ja auch schnell überholt. Leider sind wohl die wenigsten Eltern in der Lage, den schwierigen Mittelweg zu gehen, denn er setzt Mitdenken voraus. Alles andere, wie nicht drum Kümmern, oder das Gegenteil, Draufhauen, ist einfacher.


LG,

Wölfin

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