Aktuelle Themen Späte Reue - John Lennons Mörder entschuldigt sich

Der Mörder von John Lennon, Mark Chapman, hat fast 30 Jahre nach der Tat für die Schüsse auf den legendären Musiker um Entschuldigung gebeten. "Ich schäme mich", sagte der heute 53- Jährige nach Angaben der "New York Daily News" bei einer gerichtlichen Anhörung. "Mir tut meine Tat leid. Ich glaube, ich verstehe heute heute besser, was ein Menschenleben bedeutet."

Entschuldigung für einen Mord

Noch heute, 30 Jahre nach diesem sinnlosen Mord, wehrt sich Yoko Ono heftigst gegen eine Begnadigung des Mörders ihres geliebten Johns .... ich kann sie verstehen.

loretta

Manche Verbrecher betrachten das Wort "Entschuldigung" wie eine Münze, die man oben in einen Automat stecken kann - und dann kommt unten eine Begnadigungsurkunde heraus.

Hallo, loretta,

wie ich sehe,
bist Du eine Befürworterin der Todesstrafe.

Viele Grüße
Arno

Deine Schlussfolgerung / Unterstellung ringt mir nur ein müdes Lächeln ab.

Irgendwie scheinen jeden Tag immer wieder arme Irre aufs Neue aufzustehen

loretta

So handeln nicht nur "Verbrecher" - es ist allgemein usus in unserer GEsellschaft und hängt wohl auch mit der früheren Pädagogik zusammen, die uns als Kinder lehrte: jetzt gehst Du hin und entschuldigst Dich (bzw. 2. Schritt, wenn man katholisch ist oder war - jetzt gehst Du zur Beichte). Dann erhielt man einige Gebetchen, die man zusammen mit "Reue" beten musste und schwups war das Konto wieder blank und man konnte von Neuem beginnen, zu sündigen oder sich schäbig zu benehmen. Olga

Als ich von John Lennons Tod hörte, war ich 29, saß ich im Auto und war auf dem Weg ins Büro. Den ganzen Tag lief ich ein paar Schritte neben mir. Ich wollte es nicht akzeptieren, war einfach nicht bereit, die Nachricht zu verarbeiten. Erst abends, als alle Sender den Tod von John Lennon immer wieder brachten, alte Beatlesongs spielten und Szenen aus den Filmen, drang die Meldung als real zu mir durch.

Es war echte Trauer, die ich empfand und mir wurde klar, wie sehr ich dem Menschen John Lennon innerlich verbunden war, obwohl ich ihn nicht persönlich gekannt hatte und er nicht mein "Lieblings"-Beatle war. Seine Musik, die Musik der Beatles, hatten mich durch die Jugend, mein ganzes bisheriges Leben begleitet und so viele Erinnerungen hatten den Klang dieser Musik. Ich habe damals fast die ganze Nacht unter dem Kopfhörer gesessen und meine Beatles gehört.

Entschuldigung für einen Mord nach 30 Jahren? Wie unangebracht.....wie lächerlich.....



Beatles.............Cry For A Shadow

Warum soll sich ein Mörder nicht entschuldigen? Warum soll er sich nicht schämen für seine Tat? Ich finde das in Ordnung. Wäre es Euch lieber, es würde ihm nicht leid tun? Es kann doch sein, dass sich ein Mensch im Laufe von 30 Jahren ändert und seine Tat von damals selbst vielleicht verurteilt. Es ist nicht immer alles Lüge. Niemand von uns kennt den Täter persönlich und kann darum auch nicht beurteilen, wie er es meint.

Myrja

Er kann sich meinetwegen so oft entschuldigen, wie er mag. Bin ich verpflichtet die Entschuldigung anzunehmen? Ich stehe nicht vor dieser Situation.

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adam

Hi adam,

deine Gefühle hast du echt gut beschrieben - ähnlich sah es auch in meinem Innern aus (ich war 31).

Als ich von dieser sinnlosen Tat eines Wahnsinnigen erfuhr, war ich gerade mit dem Zug auf dem Weg nach Palermo und befand mich in Rom, wo mein Freund und ich umsteigen mussten. Auf dem Bahnhof las ich in riesigen Lettern die Schlagzeilen der Zeitungen und wollte es nicht glauben.

Genau wie bei dir, so war John auch nicht mein "Lieblingsbeatle", aber immerhin empfand ich die Ermordung und das zukünftige Fehlen eines dieser Fab Four als ein absolutes "no go", obwohl zu dieser Zeit die harmonische Einheit der Beatles nicht mehr gegeben war.

John war immer der verrückteste, engagierteste, innovativste von allen - dank Yoko Ono. Wenn ich noch an dieses spektakuläre Interview im Bett denke (da war ich gerade 20), so hat mir dies zu damaliger Zeit doch sehr imponiert. John Lennon & Yoko Ono stage a 'bed-in'

Am 24. März 1969 luden der Beatle John Lennon und seine frisch angetraute Frau Yoko Ono Journalisten und den Rest der Welt in ein Amsterdamer Hotelzimmer zu einem einwöchigen "Bed-In". Mit ihren "öffentlichen Flitterwochen" wollten die Rock-Promis für den Weltfrieden demonstrieren.

Imagine Peace

Gerade weil die beiden immer sehr engagiert für den Frieen in der Welt eingetreten sind, ist es doppelt tragisch, dass John Lennon auf diese gewaltsame Weise sterben musste.

John Lennon & Yoko Ono: War Is Over! (If You Want It)

Von daher - keine vorzeitige Begnadigung für den Mörder.

loretta

Hallo Adam,

das ist doch ok, wenn Du diese Entschuldigung nicht annehmen möchtest.

Ich verhalte mich da neutral, da ich nicht weiß ob er es ehrlich meint oder nur seinen Vorteil sucht. Ich traue mir persönlich nicht zu , dies von hier aus und ohne ihn zu kennen, zu beurteilen.

Myrja