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Aktuelle Themen Sterben für das Fussballfest

luchs35
luchs35
Mitglied

Sterben für das Fussballfest
geschrieben von luchs35
Skandalöse Bedingungen scheinen auf den Baustellen in Qatar zu herrschen, wo Menschen aus Nepal, Indien, Sri Lanka und anderen Ländern, wo tiefste Armut herrscht, wie Sklaven für die Fußball-WM 2022 malochen - und sterben.
In diesem ersten Halbjahr gab es laut Meldungen von der Organisation "Human Rights Watch" bereits 48 Tote. Unmenschlichen Bedingungen beim Bau der WM- Austragungsstätten sind Tausende Arbeiter ausgesetzt. In glühender Hitze wird ihnen sogar kostenloses Wasser verweigert. Wer sich beschwert bezieht Prügel oder wird ohne Lohn weggeschickt. Zwölfzimmerbetten , Krankheiten und Hunger ist dort Alltag. 12 Stunden täglicher Arbeitseinsatz zu vereinbarten Hungerlöhnen von maximal 200 Dollar wurden nun auch noch gesenkt. Vorsichtshalber wurden die Pässe eingezogen.

Die durch und durch korrupte Fifa zeigt sich "besorgt".
Bedenken für die Vergabe nach Qatar wurden mit den entsprechenden "Finanzierungen" weggewischt.

Anstatt nun diese katastrophalen Arbeitsbedingungen zu ändern, sollen nun die "Vorwürfe" überprüft werden, vermutlich so lange, bis dieser Skandal wieder vergessen ist.

"Human Rights Watch" rechnet bis zum Ende der Bauzeit 2022 mit über 100 000 (einhunderttausend !) toten Arbeitern!

Fussballfest als Totentanz?

Luchs
olga64
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Re: Sterben für das Fussballfest
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 30.09.2013, 17:29:14
GAnz schlimm finde ich auch, dass den Menschen ihre Pässe genommen werden und sie nicht frei entscheiden können, ob sie bei diesen korrupten Arbeitgebern kündigen wollen.
Bin mal gespannt, ob sich eine Menge von Menschen bildet, die gegen dieses Sport-Event rebelliert - vergleichbar mit den Hundetötungen in Bukarest. Nehme aber an, es wird nicht passieren - es sind ja nur Menschen, die leiden. Olga
luchs35
luchs35
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Re: Sterben für das Fussballfest
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 30.09.2013, 17:33:18
Die Fifa hätte es vorher wissen können (hat sie vermutlich auch), Olga, denn bereits 2004 gab es einen weltweiten Aufschrei über die Bedingungen der Gastarbeiter in Qatar, die regelmässig seit 20 Jahren von dem Emirat ins Land geholt und erbarmungslos wie Sklaven ausgenutzt werden. Im Jahr 2004 gab es 880 Todesfälle.

Der Aufschrei verhallte bis heute, und auch dieser wird verhallen. Der Vergleich mit Hundeschicksalen in osteuropäischen Ländern ist absolut treffend!

Luchs

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Sterben für das Fussballfest
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 30.09.2013, 17:44:21
WEgen des Vergleichs mit den osteuropäischen Hundeschicksalen werde ich sicher bald wieder aus dieser Gruppe beschimpft werden. Ist mir aber egal - ich denke, nur so kann eine entsprechende Aufmerksamkeit für diese katarischen Gastarbeiter erzeugt werden.
Dieses Land hat ca 250.000 "eigene" Einwohner - und Millionen Gastarbeiter aus den ärmsten Ecken der WElt (viele aus Nepal usw.). ABer es wird leider so kommen, dass sich wieder mal viele empören und dann frenetisch die WM bejubeln werden. Hauptsache, diese Leute bekommen in diesem strengen, muslimischen Land ihr Bier und dürfen freizügig bekleidet rumlaufen. Olga
myrja
myrja
Mitglied

Re: Sterben für das Fussballfest
geschrieben von myrja
als Antwort auf luchs35 vom 30.09.2013, 17:29:14
Nun wird endlich mal bekannt, wie diese "Gastarbeiter" dort behandelt werden. Dafür musste erst eine Fußball-WM angesagt werden.

Diese Sklavenhaltung von Hausmädchen und Hausdiener gibt es schon ewig lange dort in reichen Familien. Keinen hat das bisher interessiert und dies scheint auch weiterhin der Fall zu sein. Es wird nur über die Bauarbeiter und ihre schrecklichen Arbeitsbedingungen berichtet.

Myrja
qilin
qilin
Mitglied

Re: Sterben für das Fussballfest
geschrieben von qilin
als Antwort auf myrja vom 30.09.2013, 17:51:32
Das beschränkt sich leider nicht auf das vergleichsweise winzige Qatar, sondern ist auf der ganzen arabischen Halbinsel verbreitet...

() qilin

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Sterben für das Fussballfest
geschrieben von olga64
als Antwort auf qilin vom 30.09.2013, 17:55:08
Das macht es nicht besser - ausserdem sind dort keine WM geplant, oder? Olga
Malinda
Malinda
Mitglied

Re: Sterben für das Fussballfest
geschrieben von Malinda
als Antwort auf myrja vom 30.09.2013, 17:51:32
Völlig richtig Myrja! Genau das war auch meine Überlegung, als ich von den Zuständen, die Luchs zu recht noch mal hier anprangert, las.
Vielleicht ändert sich jetzt etwas, wo eine breitere Masse hinschaut,bitte auch mal in die Haushalte!! Aber ich glaube es nicht.
Der eigentliche Skandal ist die Vergabe der WM dorthin. Es wird wohl viel Geld geflossen sein. Das hat noch immer geholfen, Gewissen zu beruhigen.
Ich werde gewiss nicht wertfrei gucken, wenn überhaupt.
Die Fifa kann man getrost in die Tonne kloppen. Wer zeigt jetzt Flagge
und setzt sich für die geschundenen Menschen ein? Welche Möglichkeiten gibt es?
Immer heißt es, der Sport sei kein Instrument, um auf die Politik Einfluss zu nehmen. So auch jüngst in Russland.
Und wenn die Sportler sich solidarisch erklären würden und streikten?
Dann käme ein Flut von Prozessen wegen nicht eingehaltener Verträge. Denn es geht doch längst nicht mehr ums Vergnügen, Ruhm oder Ehre...
Das Thema macht mich zornig und gleichzeitig ohnmächtig
Malinda
Mitglied_1a4a99f
Mitglied_1a4a99f
Mitglied

Re: Sterben für das Fussballfest
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Malinda vom 30.09.2013, 18:09:13
genau das habe ich auch gerade gedacht, als ich mir diesen thread durchlas

streiken geht nicht, klagen tut die fifa auch nicht und die wm dort abblasen ist erst recht nicht drin, weil ja schon mit den bauarbeiten angefangen wurde...

wenn die fifa konsequent wäre, dann würde sie erstmal für bessere bedingungen auf den baustellen sorgen, indem sie bekannt gibt dass, wenn sich nichts ändert, die wm dort nicht statt findet... so arm ist die fifa nicht, dass sie das zahlen kann im falle eines nichterfüllens der forderungen ich hoffe sie tut etwas...

das wäre ein novum, welches noch nie da war und würde ein zeichen setzen für zukünftige bauvorhaben einer fußball-wm

f.o.
Re: Sterben für das Fussballfest
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf myrja vom 30.09.2013, 17:51:32
.
(..) Diese Sklavenhaltung von Hausmädchen und Hausdiener gibt es schon ewig lange dort in reichen Familien. Keinen hat das bisher interessiert und dies scheint auch weiterhin der Fall zu sein.
fett von margarit

tja, myrja, in den dortigen, moslemischen ländern gibt es echte sklavenhaltung, und zwar, wie du richtig schreibst, schon "ewig lange".

vor ca. 1 1/2 jahren hatte ich mal einen beitragsentwurf verfasst,
habe ihn aber nicht eingesetzt,
ich wollte mich nicht gegen die zu erwartenden, üblichen vorwürfe rechtfertigen müssen.

margarit
.

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