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Aktuelle Themen Stierkampf zum Kulturgut erklärt !

Medea
Medea
Mitglied

Re: Stierkampf zum Kulturgut erklärt !
geschrieben von Medea
als Antwort auf cooki vom 15.11.2013, 08:50:55
Wie pervers ist es eigentlich, Tiere, hier Stiere, gegen als Schlächter
ausgebildete Typen in die Arena zu treiben und dort miteinander
"kämpfen" zu lassen - und bei diesem niveaulosen Spektakel auch
noch Begeisterung zu empfinden?

Das Ganze auch noch zu einem nationalen Kulturgut zu erklären,
schlägt dem Faß den Boden aus.
Ich habe dafür lediglich Verachtung übrig - die Spanier wollen
ein so stolzes Volk sein und diskreditieren sich aufs Höchste
bei diesem angeblichen "Volkssport". Pfui Deibel aber auch.

M.
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Stierkampf zum Kulturgut erklärt !
geschrieben von schorsch
als Antwort auf luchs35 vom 14.11.2013, 18:14:48
Wie blöd müssen Regierungsmitglieder sein, die annehmen, dass ihr barbarisches Spiel bei human weiter entwickelten Völkern dazu führen könnte, solches Gemetzel zum Weltkulturerbe zu erklären!
pippa
pippa
Mitglied

Re: Stierkampf zum Kulturgut erklärt !
geschrieben von pippa
als Antwort auf cooki vom 15.11.2013, 08:50:55
Als ich 1961 einen Urlaub in Spanien verbrachte, beobachtete ich entsetzt, wie man dort mit den ihnen anvertrauten Tieren umging.

Hauptsächlich ging es um Pferde, die man einfach ohne jeden Schutz in der Sonne stehen ließ. Nicht einmal Wasser bekamen sie.

Von morgens bis abends standen sie dort und ein paar arrogante, Peitsche schwingende Kerle bewachten sie auf Touristen wartend, die diese arme Kreatur mieten sollte.

Als ich einmal wütend fragte, wann die Tiere endlich einmal Wasser bekämen, wurde ich mit einer Peitsche bedroht und verjagt.

Zu dieser Zeit lohnte es sich auch nicht, sich an die Polizei zu wenden, denn dort führte sich auch noch der kleinste Dienstgrad auf wie ein Despot.

Damals schwor ich mir, Spanien als Urlaubsland zu meiden, woran ich mich bis heute gehalten habe (außer im letzten Jahr Teneriffa, was man mit dem Festland jedoch nicht vergleichen kann.)

Katalonien hat sich übrigens bereits 2011 vom Stierkampf losgesagt, aber die meisten Katalanen bezeichnen sich selbst ja auch nicht als Spanier.

Pippa

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luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Stierkampf zum Kulturgut erklärt !
geschrieben von luchs35
als Antwort auf pippa vom 15.11.2013, 10:30:53
Die Katalanen haben sich zwar aus verschiedenen Gründen - vor allem, weil sie keine echte Spanier sein wollen - vom Stierkampf losgesagt. Aber sie haben zur Volksbelustigung eine anderer Form zum Quälen und Töten der Stiere gefunden.

Ihre "Corrida" bedeutet, den Stieren brennende Fackeln an die Hörner zu heften und sie dann durch die Strassen zu jagen. Das Ende heißt für die Stiere ins Meer getrieben zu werden.

Nachdem das "gesetzlich geschützte Kulturgut Stierkampf" durchgesetzt wurde, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, dass auch Katalonien diese Art "Freizeitspass" wieder aufnimmt.

Dazu sei noch betont, dass die jungen Spanier überwiegend den Stierkampf als Privileg für die Älteren ablehnen und lieber Fussballfans werden und den Stierkampf als Tierquälerei einstufen.

Sollte der Stierkampf von der Unesco auch noch als geschütztes "Weltkulturerbe" eingestuft werden, hat diese Form der Tierquälerei ihre absolute Legitimation gefunden. Und Tierschützer dürften damit auch ausgebremst werden.

Luchs
uki
uki
Mitglied

Re: Stierkampf zum Kulturgut erklärt !
geschrieben von uki
als Antwort auf luchs35 vom 15.11.2013, 11:00:12
Beim Lesen dieser Beiträge könnte man meinen, dass kaum noch ein Tourist Spanien als Reiseziel wählt.
Dem ist ja leider nicht so.
Ich halte es wie viele hier; Spanien ist für mich schon vor 1980 aus meinen Reisezielen gestrichen worden.
Einen Stierkampf besuchte ich noch nie, das tat ich mir auch damals gar nicht erst an. Allein was ich und meine Familie auch so an Tierleid mitbekam reichte.

Nun will ich aber auf keinen Fall die hier in Deutschland und fast überall zur Normalität zählenden Grausamkeiten bei der Haltung und Schlachtung von Nutzvieh vergessen.
Dagegen hilft auch nur des Einzelnen Reaktion; Fleischessen vermeiden.

Notgedrungen sind jetzt 2 Themen ineinander geflossen. Sie gehören aber irgendwie tatsächlich zusammen.
Ich kann nicht das eine verdammen und das andere gutheißen oder ignorieren.

-uki-
Re: Stierkampf zum Kulturgut erklärt !
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf uki vom 15.11.2013, 11:12:46
wenn man gegen stierkämpfe ist, muss man ja nicht notgedrungen
das ganze land meiden.
spanien ist ein tolles land. es kommt darauf an, wohin man reist.

genügen würde es schon, wenn niemand mehr hinginge zu den kämpfen,
aber auch viele touristen (pervers oder nicht pervers) besuchen
diese kampfarenen.

stierkämpfe gehören zur geschichte spaniens,
was ich IMMER SCHON als absurd empfand.
aber echte spanier hängen wohl an der leidigen tradition.

inzwischen gibts aber auch dort viele, die die stierkämpfe meiden,
und das ist gut so. - aber es gibt natürlich auch andere, die sogar
ihre kinder in "stierkampfschulen" schicken, wie ich eingangs schon
schrieb.

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luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Stierkampf zum Kulturgut erklärt !
geschrieben von luchs35
als Antwort auf uki vom 15.11.2013, 11:12:46
Nun will ich aber auf keinen Fall die hier in Deutschland und fast überall zur Normalität zählenden Grausamkeiten bei der Haltung und Schlachtung von Nutzvieh vergessen.
Dagegen hilft auch nur des Einzelnen Reaktion; Fleischessen vermeiden.
geschrieben von uki.


Das ist völlig richtig, uki, dass Du das in diesem Zusammenhang ansprichst.
Wenn die Schlachthäuser Glaswände hätten, würden die Menschen Vegetarierer Spruch habe ich irgendwo gelesen). Das ist der Unterschied zwischen dem "Spass " einer Corrida und dem einer Herstellung eines Schnitzels.

Aber während in der EU wenigstens Beschlüsse gegen den furchtbaren Transport von Schlachttieren kreuz und quer durch viele Länder gefasst wurden ( nach sehr langer Beratungszeit ), lässt man nun "großherzig" die unbarmherzige, blutige Hatz von Stieren als Volksbelustigung zu.

Luchs
Re: Stierkampf zum Kulturgut erklärt !
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf luchs35 vom 15.11.2013, 11:38:45
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im link unten trifft es nicht die stiere, sondern "arme schweine".
die tiere haben natürlich keine chance, das weitläufige "adelige gelände" ist eingezäunt.

nachdem spanische tierschützer erfolge gegen die grausame tradition des stierkampfes erzielt hatten, kamen bereits in diesem video (ende 2012) befürchtungen auf, dass solche "ersatzveranstaltungen für v.i.p-s",
die ersten verbote des stierkampfes wieder aufweichen würden.

stierkampf hat in spanien eine lange tradition,
eine grausame und an urinstinkte appellierende tradition, die mich beschämt.
die geschichte lehrt, dass viele sogenannte verwurzelte traditionen mit der wurzel ausgerissen werden können.

vieles läuft falsch,
aber schlimmste tierquälerei zur erbauung einer johlenden "menschen"masse ist pervers und unwürdig.


spaniens feine gesellschaft jagt arme schweine

das video ist unblutig, 6 min. kurz und kann m.e. von jedem verkraftet werden.

m./.
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.
clara
clara
Mitglied

Re: Stierkampf zum Kulturgut erklärt !
geschrieben von clara
als Antwort auf luchs35 vom 15.11.2013, 11:38:45
Wegen des zum Kulturgut erklärten grausamen und inhumanen Stierkampfs nicht mehr nach Spanien zu reisen, halte ich für falsch. Dann dürfte man auch nicht mehr z. B. nach Italien oder Malta fahren, wo trotz EU-Richtlinie immer noch illegal Tausende Zugvögel auf grausame Art gefangen und getötet werden. Die hierzulande von Privatleuten mit großem Halali und sonstigem Brimborium durchgeführte Jagd wird von Jägern auch als Kulturgut angesehen und damit von ihnen legitimiert. Wenn sie auch nicht mit dieser unsäglichen Grausamkeit geschieht.
Bei solchen Tierquälereien hilft nur eine unermüdliche Aufklärungskampagne und Überzeugungsarbeit auch von außerhalb (das ist keine Einmischung in innere Angelegenheiten), denn nur die Menschen in den betr. Ländern können solche Zustände ändern. So wie wir in D nur auf diese Weise etwas an den qualvollen Tiertransporten, Schächten usw. ändern können. Es gibt noch viel zu tun!

Clara
murasaki
murasaki
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Re: Stierkampf zum Kulturgut erklärt !
geschrieben von murasaki
als Antwort auf luchs35 vom 14.11.2013, 18:14:48
Leider Gottes bedeuten Stierkämpfe ein Milliardengeschäft, an denen zigtausend Arbeitsplätze hängen. Wen wundert es in Anbetracht der schlechten wirtschaftlichen Lage Spaniens, dass Tierschützer nicht gewinnen können und man seitens des Senats lieber kurzerhand dieses grausame Spektakel zum Kulturgut erklärt, um sich die Einnahmen zu erhalten.

Welch ein unwürdiges und feiges Vorgehen, sich Milliarden auf Kosten zu Tode gequälter Stiere (ca. 20.000 - 30.000 jährlich) zu sichern.

Der Mensch hat schon vieles unter dem Deckmantel der Tradition angerichtet, so auch dies.

murasaki

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