Aktuelle Themen Tod vor der Kamera

pea
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Tod vor der Kamera
geschrieben von pea
Jade Goody wurde durch das Reality-Fernsehen in Großbritannien bekannt. Nun stirbt sie an Krebs. Mit der Vermarktung ihrer Krankheit sorgt sie für die finanzielle Zukunft ihrer Kinder.


Eine sehr grenzwertige Geschichte...

Schöne neue Medien-Welt!



Hier noch ein Bericht der sz

Seit Wochen verfolgt die britische Öffentlichkeit mit einer Mischung aus Mitgefühl, Abscheu und Faszination das öffentliche Leiden und Sterben von Jade Goody. Um die Film- und Fotorechte an der Hochzeit balgten sich Hochglanzmagazine und Privatsender, der angesehene Maler Peter Howson hat eine Porträtserie des kahlen Kopfes der Krebskranken erstellt, der Graffitikünstler Banksy lässt mitteilen, dass ein Goody-Wandgemälde in der Londoner Innenstadt nicht von ihm sei, und sogar Premier Gordon Brown gestand bei einer Pressekonferenz in der Downing Street, dass sich "das ganze Land Sorgen um ihre Gesundheit" mache.

geschrieben von sz




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pea
schorsch
schorsch
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Re: Tod vor der Kamera
geschrieben von schorsch
als Antwort auf pea vom 27.02.2009, 10:09:38
.....aber so ist doch ihr Tod doch noch etwas wert.

Ich erinnere an die "Körperwelten" eines gewissen "Künstlers". Diesen habe ich weniger Berechtigung zugemessen, als dem Krebssterben dieser Frau, das zugunsten ihrer Kinder die Sensationslust der Massen befriedigen hilft. Zusehen muss ja keiner am TV!

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schorsch
herminchen
herminchen
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Re: Tod vor der Kamera
geschrieben von herminchen
als Antwort auf schorsch vom 27.02.2009, 10:35:11
Krankheiten und Sterben gehören zum Leben dazu und dass sie in dieser Zeit an ihre Kinder denkt zeugt für mich von Stärke.

Die Frage bleibt offen, ob ihre Kinder es wollen, dass das Sterben ihrer Mutter so öffentlich gemacht wird?




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Herminchen

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pea
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Re: Tod vor der Kamera
geschrieben von pea
als Antwort auf herminchen vom 27.02.2009, 11:10:44
Ich denke für die Kids dürfte es wichtig sein,
wer das Sorgerecht für sie erhält und
ob das Geld sinnvoll in ihre Zukunft investiert wird,
um das Schicksal ihrer White-Trash-Herkunftsfamilie zu durchbrechen.



@ all

Stehen Boulevardthemen auf dem Index...?

))

Ich find den Fall jedenfalls interessant und
nachdem er die seriösen Zeitungen in D erreicht hat,
durchaus diskussionsfähig,
auch wenn das Thema mit "die leiß" natürlich nicht konkurrieren kann!




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pea
pea
pea
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Re: Tod vor der Kamera
geschrieben von pea
als Antwort auf pea vom 27.02.2009, 14:04:45


Entscheidung des Tages

Jade Goody, ehemalige Big-Brother-Skandalnudel aus Großbitannien, hat Gebärmutterhalskrebs und wird bald sterben. Trotzdem lässt sie sich weiter von Kameras begleiten - und die jungen Britinnen gehen seitdem häufiger zur Vorsorgeuntersuchung. Sinnvoll?

Auswertung:

45.8 % Wenn dadurch die Gesundheit der jungen Frauen geschützt wird, ja!

10.7 % Nein, so was gehört einfach nicht ins Fernsehen.

43.5 % Ihr Einfluss auf die Frauen ist sicherlich gut,
aber das kann man auch mit menschenwürdigeren Mitteln erreichen.
geschrieben von taz-umfrage



Leben und Sterben im Fernsehen


Die Frau hat wirklich alles
aus einem erbärmlichen Start ins Leben herausgeholt...
oder???


--
pea
wanda
wanda
Mitglied

Re: Tod vor der Kamera
geschrieben von wanda
als Antwort auf pea vom 27.02.2009, 14:04:45
M.E. sind die Kinder viel zu jung, um sagen zu können, ob sie das möchten oder nicht.
Ich finde es makaber, und somit geschmacklos.
Aber Angebot und Nachfrage bestimmen unser Leben. Und hier handelt es sich offensichtlich um eine Person, die immer die Öffentlichkeit hat zugucken lassen, was offensichtlich auch süchtig macht.
Es sterben viele Frauen ohne Aufsehen, und die Kinder kommen auch durch.
--
wanda

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nasti
nasti
Mitglied

Re: Tod vor der Kamera
geschrieben von nasti
als Antwort auf wanda vom 28.02.2009, 08:20:45

Wanda

bin total deiner Meinung. Und überhaupt, unsere Generation ist nicht so bessesen mit die Idee in TV Auftreten und berühmt werden, wir sind ohne TV groß geworden.
Dieser Wahn berühmt und bekannt werden / Superstar/ raubt die Jugendliche um menschlichen Stolz, Sie sind fähig alles tun damit Sie in TV kommen . Gott sei dank nicht alle, aber sehr viele. Lassen Sie sich demütigen, erleiden Sie Tantalossi Schmerzen und weinen literweise Krokodil Tränen dabei. In diesem Moment wenn Sie weinen anfangen /es ist in Mode die Emotionen zeigen vor Publikum - pfuj/ wechsle ich das Kanal.

Grüsst

Nasti
adam
adam
Mitglied

Re: Tod vor der Kamera
geschrieben von adam
als Antwort auf pea vom 28.02.2009, 08:16:18
Da wurde ein Schicksal an die Oberfläche der Gesellschaft gespült, wie es sonst tausendfach unbeachtet versickert und trotzdem ein Schicksal bleibt. Ein Leben, komprimiert auf nicht einmal drei Jahrzehnte, ohne Zeit zur Besinnung, ohne die wirkliche Möglichkeit, es in Bahnen zu lenken, die der Gesellschaft wohlgefällig sind und die Gesellschaft tönt in allen Klangfarben hinterher. Eine bisher unbeachtete Form von Unschuld?

Mich erinnert es daran, wieviel Glück ich bisher gehabt habe und wie nebensächlich manche Probleme sind.

--

adam
bongoline
bongoline
Mitglied

Re: Tod vor der Kamera
geschrieben von bongoline
als Antwort auf adam vom 28.02.2009, 12:51:20
adam,

da gehe ich mit Dir konform.

Außerdem, warum schockieren sich einige darüber, wenn jemand seinen Tod gut an eine Fernsehgesellschaft verkauft. Es schaut doch auch bei einem Krimi niemand weg, wenn da geschossen und gestorben wird, das allerdings entstammt der Feder eines Drehbuchautors, hier schreibt das Leben bzw. das Sterben das Drehbuch. Wer es sehen will, schaut hin, wer nicht, schaut weg, ganz einfach.

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bongoline
ehemaligesMitglied65
ehemaligesMitglied65
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Re: Tod vor der Kamera
geschrieben von ehemaligesMitglied65
als Antwort auf nasti vom 28.02.2009, 11:05:35

Wanda

bin total deiner Meinung. Und überhaupt, unsere Generation ist nicht so bessesen mit die Idee in TV Auftreten und berühmt werden, wir sind ohne TV groß geworden.
Dieser Wahn berühmt und bekannt werden / Superstar/ raubt die Jugendliche um menschlichen Stolz, Sie sind fähig alles tun damit Sie in TV kommen . Gott sei dank nicht alle, aber sehr viele. Lassen Sie sich demütigen, erleiden Sie Tantalossi Schmerzen und weinen literweise Krokodil Tränen dabei.
Tod vor der KameraIndiesem Moment wenn Sie weinen anfangen /es ist in Mode die Emotionen zeigen vor Publikum - pfuj/ wechsle ich das Kanal.
Grüsst

Nasti
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Ich schließe an Deinen letzten Satz an. Ja, es ist Mode, Emotionen zu zeigen, was grundsätzlich nicht schlecht sein muss. In meinen Augen aber sind diese Emotionen heuchlerisch und verlogen. Das widert mich an. Ich denke da nur an die mit Tränen in den Augen und von solchen erstickter Stimme in die Fernsehkamera drängenden tiefbetroffenen Nachbarn eines zu Tode gequälten Kindes. Genau die, die sich vorher augenscheinlich einen Dreck um dessen Schicksal gekümmert haben.
Zum Thema meine ich, dass in diesem Fall der Zweck die Mittel heiligt. Ich weiß nicht, was ich für die Zukunft meiner Kinder getan hätte. Obwohl mir das unendlich schwer gefallen wäre, den ich würde nie in einem Big Brother Container leben.meritaton

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