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Aktuelle Themen Über die Verselbständigung von Diskussionen

miriam
miriam
Mitglied

Über die Verselbständigung von Diskussionen
geschrieben von miriam
Dies ist ja kein seltenes Vorkommnis - dass man das ursprüngliche Thema allmählich aus den Augen verliert´.
Hier im Forum, stellt man dies seit einiger Zeit oft fest – es dient aber leider später nicht als abschreckendes Beispiel, nein – im Gegenteil.

Zwar ist das von mir eröffnete Thema als allgemeingültig zu begreifen, es besteht aber ein konkreter Grund, der mich veranlasst hat, darüber hier nachzudenken: der Thread "Broder vs. Augstein".

Meine bitte, die nun das vorliegende Thema betrifft: nicht hier erneut über diese beiden Herren zu diskutieren – sondern nur über dieses Phänomen der Verselbständigung der Diskussionen.
Eine alltägliche Querelle, im Grunde genommen eine Banalität – wird von jemandem aufgegriffen – und zum Thema hochstilisiert.
Wie geht dies dann weiter?

Was das Thema selbst betrifft: in der früheren Presse, hätte dies bestenfalls einige knappe Zeilen, als fait divers, erzielt.
Nicht so heute. Es scheint fast so zu sein, dass je mehr dramatische Themen sich in einer gewissen Zeitspanne in der Welt ereignen – desto mehr tendiert man zu den schon oben erwähnten fait divers.
Es sind zugleich diese erholsamen Oasen, die auch den Angriff auf das Gegenüber erlauben, und damit auch den Verlust jedweder Sachlichkeit.

Haben wir es unter Umständen da mit der Pathologisierung eines Berufstandes – also des Journalismus zutun?
Meiner Meinung nach stimmt dies nicht. Wir die Leser sind es, die mitverantwortlich sind, für die Tatsache, dass die Journaille sich genussvoll in ihrem Krankenbett kuschelt – und sich da anscheinend wohl fühlt.

Daraus – wie im vorliegenden Fall Broder/Augstein - ein Diskussionsthema zu machen, mit zur Zeit gut über 100 Beiträgen, welches mehr als 3000 mal gelesen wurden ... was soll man daraus schließen?

Miriam
Karl
Karl
Administrator

Re: Über die Verselbständigung von Diskussionen
geschrieben von Karl
als Antwort auf miriam vom 12.01.2013, 10:56:14
Liebe miriam,

was möchtest Du jetzt diskutieren?

1. Dass Diskussionen manchmal das ursprüngliche Thema verlassen (m. E. ist das von Dir genannte Thema eigentlich kein gutes Beispiel, da gäbe es bessere)

oder

2. Dass solche Themen wie Broder vs. Augstein überhaupt diskutiert werden?

zu Punkt 1: Es gibt ja die Möglichkeit den Beitragstitel zu verändern. Für kurze Abschweifungen z. B. in "off topic". Prinzipiell ist es eine Tugend, beim Thema bleiben zu können, aber ich persönlich würde da mit den Diskutanten nicht zu sehr ins Gericht gehen. Oft entwickeln sich die Diskussionen eben wie Gespräche in einer Gruppe, das geht hin und her und auch schon mal links und rechts rum.

zu Punkt 2: Ich halte dieses Thema schon für diskussionswürdig, denn es macht exemplarisch deutlich, mit welchen Methoden versucht wird, Einfluss auf Journalisten zu nehmen.

Karl
miriam
miriam
Mitglied

Re: Über die Verselbständigung von Diskussionen
geschrieben von miriam
als Antwort auf Karl vom 12.01.2013, 11:20:28
Karl - was diskutiert werden soll nachdem ich ein Thema vorgeschlagen bzw. eingeleitet habe, dies bestimme doch nicht ich.

Ich bat nur, dass man nicht erneut über die beiden Publizisten hier weiter diskutiert. (Wohlbemerkt: ich bat...)

Zu Punkt 2. – erlaube mir diese Frage, die mir etwas provokativ vorkommt, nicht zu beantworten.

Ich fasse zusammen: mir scheint jene Diskussion, welche für mich der Anlass für die Eröffnung des vorliegenden Themas gewesen ist, eigentlich aus so vielen bewussten Provokationen zu bestehen, dass ich es als eine Verselbstständigung bezeichnet habe, die wenig noch mit dem eigentlichen Titel zutun hat.

Bevor dies hier so weitergeführt wird: wenn du es möchtest Karl, kannst du dieses Thema auch löschen.

Miriam

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Karl
Karl
Administrator

Re: Über die Verselbständigung von Diskussionen
geschrieben von Karl
als Antwort auf miriam vom 12.01.2013, 11:46:58
Liebe Miriam,

zum Löschen besteht doch kein Grund. Also lautet das Thema ausschließlich:

"Das Phänomen der Verselbständigung der Diskussionen"

und wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, bedauerst Du, dass sich Diskussionen von ihrem ursprünglichen Thema entfernen können.

M. E. liegt das an der Natur eines Gesprächs ohne Moderator, in dem Teilnehmer oft immer nur Teilaspekte des Vorredners aufgreifen und diese dann weiterspinnen.

Es steht einem Themeneröffner frei, die Rolle eines Moderators zu übernehmen und zu versuchen, die Diskutanten zum Thema zurück zu führen. Ob dies gelingt, hängt von seinem Geschick und von der Natur der teilnehmenden Diskutanten ab.

Karl
Re: Über die Verselbständigung von Diskussionen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf miriam vom 12.01.2013, 10:56:14
Ach Miriam! Du bist doch so leicht durchschaubar.
Meinst du nicht, es ist klar, was (bzw. wer) dir in Wirklichkeit nicht passt an der Diskussion? Du würdest gern bestimmte Kritiken bzw. Kritiker mundtot bzw. tastentot machen, das ist nicht schwer zu verstehen.
Aber sei getrost, schöpfe Hoffnung, es naht Rettung. Voraussichtlich nehme ich bald wieder eine meiner Auszeiten, allerdings nur voraussichtlich, wiege dich also vorsichtshalber mal nicht in Sicherheit, man weiß nie bei Marina!

Schönes Wochenende und viele Grüße
Marina
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Über die Verselbständigung von Diskussionen
geschrieben von schorsch
als Antwort auf miriam vom 12.01.2013, 10:56:14
Ein Forum ist wie ein Kaffeehaustisch: jemand beginnt mit einem Thema; bei der Diskussion fällt ein Stichwort, das von einer Teilnehmerin als Anlass genommen wird, zum nächsten Thema zu springen. Wäre in deinen Augen das falsch?

Und: Wäre es in deinen Augen richtiger, wenn eine Teilnehmerin hier in der Diskussion, wenn auch ein Stichwort fällt, das zu einem neuen Thema führt, schreiben würde: "Hallo, das Stichwort *nnnnnn* hat mich auf eine neue Idee gebracht. Ich eröffne damit einen neuen Themenstrang"? Stell dir mal vor, was das für ein Herumgehüpfe gäbe hier.....

P.S. Ich zweifle nicht daran, dass meine gerade jetzt geschriebenen Worte den Einen oder die Andere auf die Idee gebracht hat, einen "Seitensprung" zu wagen!

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schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Über die Verselbständigung von Diskussionen
geschrieben von schorsch
als Antwort auf miriam vom 12.01.2013, 11:46:58
.............
Bevor dies hier so weitergeführt wird: wenn du es möchtest Karl, kannst du dieses Thema auch löschen.

Miriam


Siehst du, genau dies sollte ja nicht passieren. Nämlich dass jemand sich das Recht herausnähme, einen Strang zu löschen, wenn dieser in eine andere Richtung verläuft, als man eigentlich im Sinne hatte.
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Über die Verselbständigung von Diskussionen
geschrieben von Mareike
als Antwort auf miriam vom 12.01.2013, 10:56:14
Der Thread "Broder vs. Augstein" und vor allem einige Anmerkungen zum Threadeinsteller Pecado veranlasste mich dazu, mal etwas zurück zu blättern. Ich landete in einem ST-Thread aus dem Jahre 2007 zum Thema Wasserversorgung in Palästina.
Das Verrückte aber auch Beunruhigende dabei war: ICH KONNTE NAHTLOS WEITERLESEN!

Mareike
eka231246
eka231246
Mitglied

Re: Über die Verselbständigung von Diskussionen
geschrieben von eka231246
als Antwort auf miriam vom 12.01.2013, 10:56:14
Liebe Miriam,

ich kann Dich gut verstehen und bin manchmal wie Du irritiert, wenn sich auf den 1. Blick Diskussionen in völlig andere Richtungen bewegen. Auf den 2. Blick ist es oft nicht so. Du hast mit anderen Themen selbst festgestellt (Diskussionen so weit zurückzuverfolgen kann ich leider aus Zeitgründen nicht), der rote Faden geht nicht immer verloren. Ich lerne viel von dem, was hier geschrieben wird und bin erstaunt, wie gut die meisten Diskutanten informiert sind. Jeder hat sein individuelles Haupthema, was jedem der Seele brennt. Oft finde ich die kleinen Reibereien und Missverständnisse ungheuer amüsant, denn Meinungsbildung geht glücklicherweise nicht immer gerade aus. Ich denke, wir können es uns inzwischen doch leisten. Es darf auch um die Ecke gedacht werden und brav ohne Kanten und Ecken dem Strohm zu folgen, wäre mir stink langweilig.

Eka
morgensonne
morgensonne
Mitglied

Re: Über die Verselbständigung von Diskussionen
geschrieben von morgensonne
als Antwort auf eka231246 vom 15.01.2013, 13:08:58
@ eka
Ich lerne viel von dem, was hier geschrieben wird und bin erstaunt, wie gut die meisten Diskutanten informiert sind.

hallo eka,
da kann ich dir nur beifplichten. Auch wenn ich nicht alles verstehe,
was manch einer hier schreibt, beneide ich viele user um ihr wissen.
Und ebenso wie du finde ich manche "kappelei" auch amüsant
solange sie nicht in boshaftigkeit ausartet.
Gr. morgensonne

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