Aktuelle Themen Über die Verselbständigung von Diskussionen

WER will bei einer Diskussion denn überhaupt einen Konflikt lösen?

Geht es dabei nicht hauptsächlich um die Lust, sich selbst darzustellen?

Ganz am Anfang, ich war gerade eher zufällig hier gelandet oder gestrandet, schrieb mal eine Userin wutentbrannt, ob ich eigentlich überall meinen Senf hinzu geben muss.
Erst war ich erschrocken, aber dann schrieb eine andere, "wollen wir das denn nicht alle?".

Mir ging danach ein ganzer Lampenladen auf, und ich habe diese Äußerung nie vergessen.

Pippa

Es wird für mich auch langweilig, immer wieder die gleichen Unterstellungen, Beleidigungen und schablonenhaften Formulierungen zu lesen. Ganz gleich, ab es um die DDR oder um Israel geht.

Justus, mir geht es auch so (ich denke da besonders an manche festgefahrene Urteile über das Leben in der ehem. DDR, die mir oft weh tun, weil die Differenzierung fehlt) denn es ändert nichts, wenn man seine Sicht der Dinge in die Diskussion einbringen will. Aus These und Antithese sollte man zu einer Synthese kommen, aber das setzt auch ein Ziel voraus.
Klara

Bei einer zielorientierten Diskussion, für mich bedeutet das die Diskutanten benötigen ein verwertbares Ergebnis, müssen die Übereinstimmungen überprüft werden um einen gemeinsamen Nenner zu finden. Man spricht eher von verhandeln, leider steht am Ende oftmals ein fauler Kompromisse statt eines einvernehmlichen Konsens.

ehrlich gesagt, ich suche hier keinen gemeinsamen Nenner, aber auch keinen Streit.
Für mich ist das hier eine wunderbare Möglichkeit zu reflektieren und meinen Standpunkt und meine Meinung zu einem Ereignis zu überprüfen.
Für manche liegt ja auch der Reiz einer Diskussion in der Entdeckung einer eigenen Meinung - oder es kommt nicht selten vor, dass man während einer Diskussion hartnäckig eine These vertritt um anschliessend festzustellen, dass man plötzlich auch Argumente der Gegenseite übernommen hat. Das hat auch garnichts mit Wankelmütigkeit zu tun, sondern das nenn ich einen Lernprozess zu dem man auch im Alter fähig sein sollte.

Was man zudem berücksichtigen sollte, man sollte bei Diskussionen Abstand halten und nichts zu nahe an sich herankommen lassen.
Das ist im Schutz der Anonymität auch sehr gut möglich.

WER will bei einer Diskussion denn überhaupt einen Konflikt lösen?

Pippa

Eine Diskussion und ein Konflikt sind ja zwei paar Schuhe!
Eine Diskussion ist der Austausch von Gedanken zweier oder mehrerer Personen, ohne daß Jemand den Anspruch erheben kann, daß er die einzig richtige Meinung hat, sondern jeder Teilnehmer sollte bemüht sein, seine Gedanken zu dem Thema so zu formulieren, daß man hinterher ein Fazit daraus ziehen kann, ob man für alle Beteiligten zu einem befriedigenden Ergebnis gekommen ist, und man die Meinung des Anderen auch tragen oder akzeptieren kann, ohne daß man ihn beschimpft oder lächerlich macht!
Ein Konflikt hat von Anfang an eine andere Vorraussetzung! Da ist schon ein " Kampf " inbegriffen! In einem Konflikt werden Ideen und Gedanken verhandelt, die erst mal nicht miteinander vereinbar sind! Und da bedarf es wertneutraler Diskussionen, um auch hier zu versuchen einen Konsens zu schaffen, mit dem alle Beteiligten friedlich leben können!
In jedem Fall sollte es in einem " Diskussionsforum " möglich sein, emotionslos und fair, Konflikte aufzudröseln!

Edita

Edita, so wäre es bei Diskussionen natürlich der Idealzustand. ABer insbesondere in der virtuellen Welt ist dies sehr oft nicht möglich. Da gibt es DiskutantInnen, die ihre persönliche Antipathie gegen ihnen ungenehme DiskussionspartnerInnen sehr pflegen, meist auch in gleichgelagerten Gruppen. Dann ist es völlig gleichgültig, was die ungeliebte SchreiberIn von sich gibt - es wird wild drauf eingedroschen. Mir passiert dies ja oft, weil ich oft nicht der Meinung eines selbsternannten Mainstream bin - ich lache in den meisten Fällen herzlich über diese Leute, zumal von diesen ja in den meisten Fällen überhaupt kein eigenes Thema zur Diskussion gestellt wird. Kein Wunder - sie haben ja mit ihrer Verfolgung viel zu tun. Schade eigentlich - der Sinn und Zweck einer Diskussionsrunde - auch virtuell - sollte ein anderer sein; aber die Abweichler muss man wohl auch akzeptieren. Olga

Schade eigentlich - der Sinn und Zweck einer Diskussionsrunde - auch virtuell - sollte ein anderer sein; aber die Abweichler muss man wohl auch akzeptieren. Olga

das finde ich sehr großzügig von Ihnen.
Tatsächlich ist es ja auch so, dass man anfänglich etwas irritiert ist, wenn man permanent als unwissend bezeichnet wird.

Hier stellt sich bei mir dann auch eine gewisse Lachlust ein, aber ich find solche Foranten oft als Stichwortgeber geradezu ideal.

Hier sollte man immer das Gute an der Sache sehen

Das Gute an der Sache, wenn mich jemand unwissend bezeichnet, ist ja, dass er oder sie mich vom Gegenteil überzeugen muss. Meist klappt das nicht, weil in diesem Stadium schon die wüsten Beschimpfungen und Beleidigungen beginnen. Ich glaube dann zu wissen,dass es sich dann um eine Person handelt, die es nicht weiss und nur diesem Mittel des Kläffens greifen kann - ist alles eine Sache des Niveaus und auch der Intelligenz und natürlich auch der Bereitschaft, sich seriös und umfassend zu informieren. Olga

Eine Diskussion und ein Konflikt sind ja zwei paar Schuhe!
Eine Diskussion ist der Austausch von Gedanken zweier oder mehrerer Personen

Im Idealfall ist das so. Leider passiert hier in den Foren nicht selten folgendes:

A schreibt seine Sicht der Dinge und B fühlt sich sofort genötigt, A zu bescheinigen, dass er Blödsinn schreibt. Leider geschieht das Zurechtrücken nicht primär mit sachlichen Informationen, sondern die Beiträge werden mit persönlichen Beschimpfungen garniert mit Aussprüchen wie "Da hast Du, A, aber wieder einmal Blödsinn erzählt" und schon ist der Austausch auf die persönliche Ebene verlagert.

Manchmal wird auch vollständig auf die Addition von Argumenten verzichtet und der Diskutant allein persönlich angegangen.

Es gibt auch spezielle Zuordnungen von Diskutanten, z. B. weiß ich oft schon im Vorfeld, wer auf H, O, I, P oder Q reagiert.

Glücklicherweise ist dies aber nicht immer so und ich habe keinen Grund, meine prinzipiell positive Bilanz der ST-Diskussionsforen zu revidieren. Ich persönlich verdanke Ihnen sehr viel Reflektion über das Zeitgeschehen und gewiss einige Einsichten. Auch fühle ich mich durch die Teilnahme an diesen Foren über die Jahre fortgebildet. Vieles hätte ich anders nicht zur Kenntnis genommen. Besonders fasziniert mich immer noch das große Spektrum von Meinungen und Charakteren, die ich hier kennenlernen durfte.

Mein persönlicher Horizont ohne den Seniorentreff wäre kleiner.

Karl

....und mich bringen solche Angriffe und/oder andere Meinungen dazu, meine eigene Meinung mal kritisch zu hinterfragen. Und so ist es mir denn schon oft passiert, dass ich von dieser einige Zentimeter abrücken musste.

Hallo in die Runde,
heisst es nicht VerselbSTSTaendigung?
So,schoen waeren wir bei einem anderen Thema, oder?
Bitte mitlachen,
Leonore