Aktuelle Themen ... und früher war nicht alles besser

Dort wo religiöser Fundamentalismus die Macht hat, geht es den "Sünderinnen" und ihren Kindern schlecht

Von solchen Sachen hat man auch bei uns schon vor vielen Jahrzehnten hinter vorgehaltener Hand gemunkelt. So heisst es z.B., dass hinter jeder Klostermauer Kinderleichen vergraben seien.....

KLOSTER !!!(Sylvie46)


Wer ohne Sünde - der werfe den ersten S t e i n !!!

Sylvie

Beim ersten Lesen dachte ich, die Nonnen hätten sich an den Kindern vergriffen, aber sie haben den ausgestoßenen Frauen geholfen, einen Unterschlupf zu finden. Es wurde auch geschrieben, dass alle in großer Armut lebten und die Kinder an Krankheiten und Mangelerscheinungen starben. Die Mütter waren sicher erleichtert, dass ihre Kinder, wenn überhaupt, unter die Erde kamen und eine letzte Ruhestätte fanden - auch wenn das Prozedere nicht unserem modernen Denken entsprach.
Man muss immer die Zeit in die Bewertung, ob etwas gut oder böse war oder ist, mit einbeziehen
meint Klara

Liebe Klara,

ich hatte absichtlich den etwas "sanfteren" Artikel aus der Süddeutschen Zeitung verlinkt. Auf Spiegel.de steht es deutlicher.

Die katholische Kirche betrieb damals viele Mutter-Kind-Heime, in die Frauen zur Entbindung geschickt wurden, die außerehelich schwanger waren. Diese Frauen brauchten eine Zuflucht, da ihre Situation in der streng-katholischen Gesellschaft skandalös war. Selbst die eigenen Familien ließen sie oft fallen.

Betrieben wurde das Heim in Tuam von den Schwestern der Bon Secours, einem katholischen Frauenorden. Der Alltag in dem Heim war hart, die Babys waren ausgezehrt und wurden vernachlässigt. ( Lesen Sie hier eine Geschichte über das dunkle Geheimnis der Schwestern von Bon Secours.)

Daten der Regierung zeigen, dass die Sterblichkeitsraten von unehelichen Kindern in dem streng-katholischen Land bis in die Fünfzigerjahre fünfmal so hoch waren wie bei Kindern von verheirateten Paaren.

Wie die Kinder, deren Leichen nun gefunden wurden, ums Leben kamen, ist nicht bekannt. Die Kommission werde ihre Recherchen fortsetzen, teilte die zuständige Ministerin mit. Die Kommission untersucht neben Tuam 17 weitere kirchliche Einrichtungen. Quelle.

Ja Karl, es ist schlimm, dass es immer und überall schwarze Schafe gibt und meist nur die interessant sind. Das Gute, das in der Mehrzahl geschehen ist, ist langweilig, darüber lohnt sich kein Bericht! Und das ist ja heute auch noch so. Schade..
Klara

Damals waren die "Regeln" mehr als streng und wenn eine junge Frau sich vielleicht verliebt hatte oder missbraucht wurde und daraus eine Schwangerschaft entstand, war das für dieses unverheiratete Mädel fast soetwas wie ein "Todesurteil".

Auch das gehört zu dieser Zeit hinzu, dass die betroffenene Familien dann nur einen Ausweg sahen ..., ab ins Kloster...

Natürlich sehen wir das heute aus unserer Sicht aber wie war es denn damals...glaubt ihr denn wirklich, dass dieser einzigste Weg leicht war...
Ich glaube das nicht, auch damals hatte man Gefühle, nur konnte man sich gegen etablierte Strukturen nicht wehren.

Die Frau war doch eh nur Mittel zum Zweck, auch als verheiratete Frau..., wie mag es einer Nichtverheirateten ergangen sein...wir wissen es nicht.

Um es klarzustellen, auch ich finde alles, was sich in irgendwelchen Klöstern abgespielt hat, nur einfach ganz schlimm, nur waren die Zeiten so !

Kristine

Dort wo religiöser Fundamentalismus die Macht hat,
geht es den "Sünderinnen" und ihren Kindern schlecht

Und das stimmt wohl für alle Religionen, und zu jeder Zeit!
Die Kirchen tun sich schwer mit der Aufarbeitung dieses Elends,
aber zum Glück wird nicht mehr (so viel?) vertuscht oder verschwiegen,
vieles wird von den Medien öffentlich gemacht...

Domradio

omaria

nur waren die Zeiten so !

. ... und früher war eben keinesfalls alles besser als heute, sag ich doch.

Karl

Das kann man irgendwie nicht vergleichen, was schlechter und was besser war - es war zeitgemäß. Und auch da gab es gut und schlecht - wie heute!
Klara